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Darauf schien Leah nicht zu wissen, was sie sagen, sollte und ich auch nicht.
Kompliziert, beschrieb die Situation rund um meine Tochter am beste. Natürlich hatte ich nicht vorgehabt, Hope nichts von ihrem Vater zu erzählen, doch bis jetzt hatte der Zeitpunkt nie gepasst. Einmal war die Frage gekommen, wo ihr Papa war, als beim Kindergartenfest alle mit Mama und Papa gekommen sind. Dank ihrer kurzen Aufmerksamkeitsspanne, war sie schnell an etwas anderen interessiert gewesen. Mein Leben als junge Mutter war hektisch genug, da musste ich mich nicht auch noch mit einem Vater rumschlagen, der unberechenbar war. Ich hatte mit Pauls Temperament umgehen können, aber ich wusste nicht, ob ich ihm Hope aussetzen wollte. Außerdem hatte ich von meiner Tante gehört das er keine stabile Einkommensquelle hatte und mit meinem Cousin durch LaPush rannte.
"Ich weiß, dass es nicht wirklich mein Platz ist, doch ich finde du solltest wirklich mit Paul reden."
Leah hatte recht, es war nicht ihr Platz.
Sie wusste nicht, was ich durchlebt hatte, was ich gefühlt hatte und wie hart die letzten drei Jahre für mich gewesen waren.
"Gehts dir jetzt besser?"
Lillian strich mir sanft über den Rücken und hielt mir ein Taschentuch entgegen. Mein Magen füllte sich nun leer an und mein Energielevel war am Boden. Ich nickte leicht und nahm das Taschentuch entgegen um mir meinen Mund abzuwischen. Am liebsten würde ich jetzt einfach die Schule verlassen und nach Hause gehen, doch wir schrieben in der nächsten Stunde eine wichtige Arbeit, die ich nicht verpassen wollte.
Ich drückte die Spülung und erhob mich von dem kalten Boden der Schultoilette. Das war schon das zweite Mal in dieser Woche, das ich mich hatte übergeben müssen und aus der Klasse getürmt war. "Ja besser", murmelte ich.
"Willst du eine Banane oder etwas anderes haben? Ich könnte es dir in der Cafeteria kaufen gehen?"
Müde schüttelte ich meinen Kopf. Nicht, dass dies auch gleich wieder aus mir rauskam. Ich schloss die Türe auf und ging rüber zu dem Waschbecken, um mir meine Hände zu waschen.
Meine beste Freundin seufzte. "Darf ich jetzt mal eine Vermutung von mir geben ohne das du wütend wirst?"
"Klar."
"Deine Tage sind spät dran, du hast die ganze Zeit Kopfschmerzen, rennst gefühlt jede Stunde auf Klo und du übergibst dich, was ist, wenn du schwanger bist?", kam es von Lillian, obwohl sie ihre letzten Worte fast verschluckte.
"Schwanger?", ich schenkte ihr einen, jetzt hast du aber eine Schraube locker, Blick und stellte den Wasser von mir ab.
"Es wäre eine Möglichkeit", hielt sie dagegen
Ich schüttelte fest meinen Kopf, das konnte nicht sein. Wahrscheinlich bekam ich nur die Grippe.
Etwas Überzeugungsarbeit und einen Drogeriemarkt besucht später stand ich mit einem Schwangerschaftstest in der Hand in meinem Bad. Nervös spielte ich mir der Verpackung. "Lucy, es ist doch nur ein Test", brummte Lillian als sie versuchte mich davon abzuhalten, meine Meinung doch nochmal zu ändern.
Was, wenn er positiv war? Nachdem ich nachgelesen habe was die Symptome waren, jagte es mir eine Heidenangst ein, denn es beschrieb wirklich vieles was mir gerade passierte. Vor allem war mir auch klar, dass die Antwort des Testes mein Leben völlig verändern könnte..
Lill umklammerte meine Hand und sah mir beruhigend an. "Danach hast du deine Finale Antwort."
"Kannst du mich nicht noch ein bisschen länger in Ungewissheit leben lassen?"
Lill hob eine Augenbraue.
Schließlich gab ich nach, nahm den Test und Lillian verließ mein Badezimmer. Mein Puls fuhr Achterbahn und alles drehte sich. Mit zitterten Fingern, fummelte ich an der Verpackung herum und herauskam ein Stäbchen.
Ohne viel Umschweife verwendete ich es und legte es so weit weg von mir, wie ich nur konnte. Denn ich wollte nicht sehen was darauf stand. Nicht wissen, ob mein Leben nun den Bach herunterging. "Was ist jetzt?", rief Lill aufgeregt von Außen. Ich hörte, dass sie vor Neugierde da draußen fast platzte. Zitternd griff ich nach dem Test und lugte vorsichtig darauf. +.
Alles begann sich zu drehen. Nein, nein und nochmals nein. Das durfte nicht wahr sein mit was hatte ich das verdient? Plötzlich erfasste mich Wut und ich schmetterte den Test in die Ecke des Bads. Danach verschwamm alles unter den Tränen.
Ich war nicht stolz auf ein paar der Gedanken, die danach folgten. Wie das ich überlegt hatte abzutreiben,- Meine Mutter hatte mich letztendlich davon abgehalten, nachdem ich ihr davon erzählt hatte. Doch jetzt wo Hope hier war, konnte ich mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.
"Danke, das du die Nachricht von deinem Bruder überbracht hast, doch wenn es dich nicht stört, würde ich jetzt nach Hause gehen."
Ich wollte nicht das Leah dachte das ich sie rausschmiss, doch eigentlich war das genau, was ich wollte. Sie stellte Sachen infrage, die sie einerseits nicht anging und andererseits lies sie mich meine Entscheidungen infrage stellte. Hätte ich irgendwann nochmal versuchen sollen mit Paul zu reden?
"Klar", Leah nickte und öffnete nun wirklich die Türe des Ladens. "Noch einen schönen Abend euch beiden."
Als die Tür wieder ins Schloss fiel atmete ich erleichtert auf.
"Glaubst du wirklich, dass sie es niemanden erzählen wird?", fragend sah ich Lillian an. Immerhin hatte ich das Clearwater Mädchen schon drei Jahre nicht mehr gesehen und wusste nicht wie Leah nun war. Früher hätte ich ihr Vertraut, doch drei Jahre waren eine lange Zeit.
Lillian zuckte mit den Schultern. ,,Ich kann dir nichts versprechen."
Wundervoll, nervös fuhr ich mir durch meine Haare.
Ich lies meine Tochter von meinem Arm runter, da sie auf ihren eigenen zwei Beinen stehen wollte. Gleich Morgen sollte ich im Kindergarten anrufen und versuchen das Hope einen Platz bekam. Sie sollte so schnell wie Möglich hier Anschluss finden, damit sie ihre Freunde in Denver nicht zu sehr vermisste. Ich hielt Hope meine Hand hin. "Lass uns nach Hause gehen Kleine."
"Ja", Hope griff nach meiner Hand. "Glaubst du Grandma geht es heute Abend schon besser, das sie mit mir spielen kann?"
"Heute kann Grandma wahrscheinlich nicht mit dir spielen. Sie hat einen sehr stressigen Tag hinter sich und ist bestimmt müde, aber ich kann nach dem Abendessen noch mit dir spielen", antwortete ich ihr. "Was ist mit dir Lill? Hast du Lust noch mit zu mir zu kommen? Ich kann uns Drei noch etwas Leckeres zum Abendessen kochen."
Lillian Augen leuchteten begeistert auf. "Gern."
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