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"Pa..Pa..Paul... was zum Teufel machst du hier?", fragte ich ihn perplex und starrte den hochgewachsenen Mann an.

Warum war er nicht hässlicher geworden? Im Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher als das. Er sollte überdimensionale Pickel bekommen haben und dazu einen Bierbauch besitzen, denn das wäre Karma! Doch über allem sollte er nach all den Jahren nicht immer noch so verdammt heiß aussehen,-

Wieso wurde er für seine Schandtaten nicht mit einem schrecklichen Aussehen belohnt?

Mein Exfreund schien mich nicht mal wahr zu nehmen oder er ignorierte mich mit Absicht. "Seth, Leah hat mich gerade angerufen und mich darüber informiert, dass du dringend zum Black Anwesen kommen sollst. Du kannst froh sein das ich mich in der Nähe befand, aber sag deiner Schwester das dies nur ein Freundschaftsdienst für alte Zeiten gewesen ist", brummelte er zu Seth, der noch am gleichen Platz stand. "Worauf wartest du denn? Kommst du?"

Entschuldigend wandte sich Seth zu mir. "Es tut mir echt leid Lucy, aber ich muss los. Ich beeile mich, dann können wir hier später weiter machen", murmelte er schuldbewusst und an seinem Gesicht sah man, dass er am liebsten hiergeblieben wäre. Der jüngste Clearwater sollte sich nicht schuldig fühlen, weil er gehen musste.

"Kein Problem Seth, Lillian und ich bekommen das schon hin", beteuerte ich schnell und schenkte ihm ein zuversichtliches Lächeln.

Erst jetzt schien Mister Arrogant mich zu bemerken. Sein Blick legte sich auf mich und sofort spürte ich wie mir heiß und kalt zugleich wurde. Interessiert musterte er mich von oben bis unten, etwas unwohl wandte ich mich unter seinem Blick. "Was ist?", blaffte ich ihn an, als mir sein Blick zu unangenehm wurde.

Wütend traf mein Blick seinen überraschten Gesichtsausdruck. Paul schien wirklich überrumpelt davon zu sein, mich hier zu sehen. Dann hatte er mich vorhin also wirklich nicht wahrgenommen,-

Sein ganzer Körper fror ein in der Sekunde als sich unsere Augen trafen, als hätte meine Präsenz hier ihn wie ein Blitz getroffen. Nichts bewegte sich.

Verwirrt blickte ich ihn an, in seine dunklen Augen mit den leichten grauen Sprenkeln. Was war denn nur los mit ihm? Mein Blick flog weiter zu Lillian, welche die ganze Situation mit zusammen gezogenen Augenbrauen betrachtete, während sie Hope auf dem Arm hielt. Der erste der sich rührte war Seth, der alles fallen ließ, um zu Paul zu hasten. Was lief hier?

Der junge Clearwater holt einmal Schwung und klatscht Paul eine auf seine linke Wange. Verblüfft hörten wir das Klatschen von Seth Schelle und wenn ich nicht so konfus über Pauls Verhalten gewesen wäre, hätte ich ihn jetzt ausgelacht. "Sorry,- es ist nur...da war nur....ich wollte nur", stotterte Paul vor sich hin. Jetzt war ich völlig geplättet, Paul war noch nie um eine einzige Aussage verlegen gewesen und jetzt das hier.

"Da war wohl jemand überrascht dich hier zu sehen", meinte Seth und lachte als Einziger. Jetzt schauten alle zu Seth, der versuchte sein Gelächter glaubhaft rüber zu bringen. Was ihm wirklich nicht gelang. "Also bis dann ihr beiden, ich komme nachher wieder."

Seth schnappte sich Paul und zog ihn auf demselben Weg, wo er hereingekommen ist, wieder hinaus. Dieser schien nicht allzu begeistert davon zu sein, leistete jedoch keinen Widerstand. "Was war das denn?", fragte mich Lill verblüfft.

"Ich hab keine Ahnung!", meinte ich und ließ mich überrumpelt mich auf einen Stuhl fallen. Noch immer wünschte ich mir Paul hätte einen Bierbauch und schiefe Zähne bekommen, sodass es weh tat ihn überhaupt anzusehen. Das einzige gute war das Paul Hope nicht aufgefallen war. Von draußen hörten wir noch das Gezanke von Paul und Seth, das immer leiser wurde. Seit wann hatte Paul überhaupt etwas mit Seth am Hut?



Pauls P.o.V

Gemütlich joggte ich meine Runden durch La Push, als mein Handy klingelte. "Ja?", meldete ich mich, überrascht darüber Leahs Nummer auf meinem Handy zu sehen.

"Paul? Kannst du Seth bitte sagen er soll kommen, wir haben doch das Rudeltreffen und er hat sein Handy ausgeschaltet. Er müsste in der alten Bar von LaPush sein", entkam es ihr von der anderen Seite des Hörers. "Immerhin kommst du doch auch hier her und es liegt doch von dir aus auf dem Weg."

Da ich sowieso in der Nähe war, machte es mir nichts aus. Solange sie es sich nicht zur Gewohnheit werden ließ. "Von mir aus", brummte ich und verlangsamte mein Schritttempo. Von ihr kam ein kurzes Danke und dann hatte Leah auch schon aufgelegt, bevor ich etwas sagen konnte. Widerwillig schlug ich den Weg zur alten Kneipe ein, durch mein Wolfstempo sollte ich nicht allzu lang brauchen. Mein Handy ließ ich wieder in meine Hosentasche meiner ausgeleierten Jeans fallen und begann zu rennen.

Es dauert ein wenig als fünf Minuten das ich die alte Bar von LaPush erreichte. Zwar hing noch eine 5 cm dicke Staubschicht an den Fenstern, jedoch waren die Vorhänge zur Seite gezogen worden, sodass man sah, dass sich Personen in der Bar bewegten. Es wunderte mich, dass in diesem Gebäude sich überhaupt jemand befand. Mit Schwung öffnete ich die quietschende Tür und dank meines verbessernden Gehörs war das Quietschen nochmal um ein vielfaches lauter. Man sollte diese Türe dringend mal ölen, ansonsten würden meine sensitiven Ohren es mir schwer machen hier wieder herzukommen.

Im Inneren entdeckte ich sofort Seth der mit ein paar Personen redete, die mir den Rücken zu gedreht hatten. "Seth", sagte ich um die Aufmerksamkeit des anderen Wolfes zu bekommen. "Leah hat mich gerade angerufen und mich darüber informiert, dass du dringend zum Black Anwesen kommen sollst. Du kannst froh sein das ich mich in der Nähe befand, aber sag deiner Schwester das dies nur ein Freundschaftsdienst für alte Zeiten gewesen ist."

Seth sah ziemlich überrascht aus, mich zu sehen und sein Blick flog die ganze Zeit zwischen einer anderen Person und mir hin und her. "Worauf wartest du denn? Kommst du?", entwich es mir nun leicht genervt. Immerhin wollte ich zu dem Treffen der beiden Rudel nicht zu spät kommen. Sam hielt nicht viel von Unpünktlichkeit und es würde in einer ellenlangen Predigt enden, wenn ich nicht rechtzeitig auftauchte.

Als sich eine weibliche Stimme zu Wort meldete, die mir irgendwie bekannt vorkam, drehte ich mich zu ihr um. Als ich eine viel zu bekannte Person nur ein paar Meter von mir entfernt stehen sah, blieb mir mein Herz fast stehen.

Was zum Teufel suchte SIE wieder hier? Was dachte sie nach drei Jahren wieder hier her zurückzukehren,-

Eine unbändige Wut stieg in mir auf, doch als unsere Blicke sich trafen, verrauchte diese Wut sofort. Plötzlich hatte ich das Gefühl ich könnte schweben und einfach alles erreichen, doch nur mit ihr. Sie war die Sonne meines Universums,-

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