Mein Kopf pulsierte als ich ganz langsam meine Augen wieder öffnete. Vorsichtig setzte ich mich auf und versuchte mir einen Überblick zu verschaffen von meiner Situation. Sonnenlicht drang durch ein kleines Fenster von der anderen Seite in den Raum, was den Raum relativ dunkel wirken ließ.
Silberne Gitterstäbe verhinderten, dass ich diesen Ort verlassen konnte. Sonst war der Raum leer Mitausnahme von einem einsamen Stuhl.
Die Erinnerungen, was passiert war, stürmte auf mich ein. Will! Mein Blick flog hektisch hin und her. Wo, was, wieso?
"Du bist wach", stellte der Mann, der gerade das Zimmer betreten hatte, fest.
"Will. Was soll das?", meine Stimme war viel zu leise und meine Stimmenbänder kratzen fürchterlich. Schmerzhaft rieb ich mir meinen Hals, wie lange es wohl her war das ich hier hergebracht worden bin?
Mein Ex-Freund trat langsam aus den Schatten. Jedoch konnte ich meinen Angstschrei nicht unterdrücken, auch wenn ich seine blutroten Augen schon an dem Tag im Krankenhaus gesehen hatte. Erschreckten Sie mich aufs neue. Was war mit ihm passiert?
"Na wie gefällt dir mein neues ich? Ziemlich beeindruckend nicht? Doch bei der Angst, die ich in deinen Augen sehen, bin ich mir sicher, dass dir meine Veränderungen eher Angst einjagt", meinte er lachend, allerdings klang sein Lachen nun nicht mehr so tief und humorvoll. Jetzt klang es melodisch wie tausende kleine Glocke in meinen Ohren. "Melchior bringt dir gleich eine kleine Stärkung. Eigentlich wollte ich dir nur so viel aussaugen, dass du ohnmächtig wirst, aber irgendwie konnte ich meinen Hunger nicht kontrollieren."
Er war ein Vampir? So wie der vor Emilys Haus? Zumindest hatte er dieselben roten Augen und dieselbe marmorartige Haut, wie er. Das konnte nicht sein, ich erinnerte mich daran, wie er vor ein paar Tagen war er noch ein Mensch gewesen war. Ich hatte gedachte, das alles wäre ein Märchen und jetzt saß ich hier,- Mitte im Geschehen, wie lange ich hier wohl schon fest saß?
Wie es wohl Hope und Paul ging?
"Hab ich dir schon meinen Meister vorgestellt? Er ist wirklich charmant", gut gelaunt lief er vor mir auf und ab. Worauf wollte er raus?
Die Holztreppe hinter ihm knarrt und zwei Vampire traten zu uns in das Zimmer. Nein, das konnte nicht war sein,-
Geschockt sah ich in ein paar dunkelbraune Augen und daneben stand weiter Mann mit denselben blutroten Augen wie Will. ,,Ihr,-", versuchte ich es auszudrücken, bloß vielen mir nicht die richtigen Worte ein, um meine Gefühle auszudrücken.
"Schade, dass du an dem Abend einfach weggerannt bist", lachend kam der Vampir näher.
"Bleib weg von mir", keuchte ich und rutschte so weit zurück bis ich an die Wand stieß. Der andere Vampir mit den roten Augen lachte nur.
"Du erinnerst dich bestimmt noch an Melchior und Joe?", fragte er amüsiert.
Wütend starrte ich ihn nieder. Wie hätte ich sie nur vergessen können? Melchior trat langsam vor und schob mir etwas zum Essen zu sowie ein Glas mit Wasser zu. Danach griff ich jedoch erst, nachdem der Vampir sich wieder davon entfernt hatte.
Ich stürzte das Glas Wasser herunter. Meine verwundeten Stimmbänder hießen das Willkommen. "Also was wollt ihr von mir? Was soll das alles hier werden?", warf ich meinem Ex-Freund und seinen neuen Freunden entgegen. Ich brauchte endlich alle Puzzleteile, um das ganze Puzzle zusammenzusetzen. Was wollte sie wirklich?
"Du bist lediglich unser Köder, Lucy. Du wirst die Werwölfe direkt zu uns bringen und dann werden wir jedem einzelnen den Kopf abreißen. Heute Nacht werden Köpfe rollen! Jeder von uns hat noch eine Rechnung mit den Wölfen offen. Sie haben Freunde von uns getötet und jetzt werden Sie dafür bezahlen", verriet mir Melchior.
Die anderen Vampire verschwanden wieder aus dem dunklen Raum und zurück blieben nur mein Ex-Freund und ich.
"Will, das mit uns hat einfach nicht gepasst, gib Paul ist nicht Schuld daran. Gib mir die Schuld, aber nicht Paul!", versuchte ich Will zu beschwichtigen, doch er ging gar nicht darauf ein. Es war als wäre er mit seinen Gedanken ganz woanders. Ich hatte nie gewollt das Will verletzt wird, ich dachte ich würde ihm vor größeren Schmerzen schützen. Dennoch war er verletzt worden und ist nun total durchgedreht, man durfte nicht vergessen, dass er jetzt ein blutsaugendes Monster war. Vielleicht ist das alles hier ja nur ein Traum? Den das Ganze wurde von Moment zu Moment schwerer zu erfassen. Werwölfe, Vampiren, was kommt als Nächstes? Vielleicht Zombies?
,,Halt einfach die Klappe! Ich will kein einziges Wort mehr von dir hören! Ich versuche gerade meine Instinkte in den Griff zu bekommen", zischte er und kam den Gitterstäben plötzlich gefährlich nah. ,,Mit deinem Verrat hat es vielleicht begonnen, aber darum geht es jetzt nicht mehr. Schau mich jetzt an, ich bin so stark, die Welt liegt mir jetzt zu Füßen. Ich bin nur hier, damit mein Master die Rache bekommt, die er sich wünscht."
,,Warum hat der eine Vampir braune Augen?", hakte ich nach.
,,Melchiors Augen sind so, weil er kein Menschenblut zu sich nimmt", erklärte er mir.
Wenn er kein Menschenblut trinkendes Monster warum tat er sowas? Warum wollte er die Wölfe töten?
"Es kann losgehen", Joe trat durch die Tür und Will nickte umgehend. Sein Meister. Bestimmt war Joe der Vampir der Will verwandelt hat, den Melchior trank laut ihm ja kein Blut. Auf Wills Mundwinkeln trat ein für mich undefinierbares Lächeln, seine kleinen Beißerchen blitzten für einen kurzen Moment hindurch. Das Ganze sah nicht gut aus,-
Die Tür zu mir öffnete sich und meine Augen weidenden sich vor Angst. Seine Schritte waren geschmeidig und schnell, in nicht einmal einem Wimpernschlag stand er vor mir. "Ich werde dich erlösen", murmelte er und Angst kroch in mir hoch. Den seine Worte lösten in mir keinerlei Hoffnung aus, dass das hier gut ausging.
Wie kleine Spitze Nadeln bohrten sich Wills Zähne in meinen Nacken. Unglaubliche Hitze breitete sich in meinem Körper aus und das war im keinsten Fall eine gute Hitze. Es fühlte sich an, als würde er meinen ganzen Körper verbrennen lassen. Anfangs versuchte ich noch dagegen anzukämpfen, doch es war als wolle man eine Metallwand bewegen. Es brachte überhaupt nichts. Von Minute zu Minute spürte ich wie meine Augenlider schwerer wurden. Ich versuchte wach zu bleiben. Allerdings als das Feuer in meinem Körper komplett einhüllte, freute ich mich schon fast über die Schwärze.
Anmerkung: Nur weil Lucy gebissen worden ist, heißt das nicht, dass sie sich in einen Vampir verwandelt.
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