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Erschrocken wanderte mein Blick nach oben und kreuzte den von Paul. Die Verwirrung stand ihm eindeutig ins Gesicht geschrieben. "Ich,... ähm,-", ich suchte in meinem Kopf nach der passenden Antwort, doch irgendwie schien das plötzlich ziemlich schwer zu sein.
Etwas Warmes legte sich auf meine Schultern. "Komm, lass uns hereingehen. Du erfrierst hier sonst noch", er half mir auf und löste seine warmen Hände von meinen Schultern. Dafür legte er seinen Arm um meine Taille als er merkte, dass ich beachtlich schwankte. Was hatte ich nur angestellt?
Im Haus führte mich Paul in sein Zimmer welches sich im oberen Stockwerk befand. Es war lange her, dass ich das letzte Mal hier gewesen war, doch noch immer zierten dieselben Bilder das Haus und nichts schien sich verändert zu haben. Paul platzierte mich auf seinem Bett und setzte sich dann mir gegenüber. Mit einem besorgten Gesichtsausdruck sah er mich an.
"Wo warst du? Ich kann den Alkohol an dir riechen und du siehst ziemlich aufgetakelt aus", Paul wartete auf eine Antwort und ließ mich währenddessen nicht aus den Augen. Ich wusste das ich hier nicht ohne eine Antwort herauskam, doch mein Kopf dröhnte und eigentlich wollte ich gerade nur ruhe.
"Mit Lillian unterwegs", murmelte ich leise, da mir mein Verhalten peinlich war. Ich ließ mich nach hinten auf Pauls Bett fallen. Ich wollte nicht weiter mit ihm reden, was ich brauchte war eine Mütze schlaf.
Seufzend stand Paul von seinem Stuhl auf und verschwand aus seinem Zimmer. Meine Augen fühlten sich schwer an, als müsste man Streichhölzer zwischen meine Augenlider klemmen, dass sie offen blieben.
"Hier, trink das ganz aus", Paul tauchte mit einem Glas Wasser vor mir auf und drückte es mir in die Hand. Anders als vorhin setzte er sich nicht mir gegenüber hin, sondern ließ sich neben mir auf dem Bett nieder.
Ich nahm zwei große Schlücke von dem Wasser und sofort fühlte ich wie die betäubende Wirkung des Alkohols weniger wurde. Etwas enttäuscht, dass der Schmerz zurückkam, stellte ich das Glas auf den Boden. "Danke", betreten schaute ich auf meine Hände. "Dass ich hier bin bedeutet, aber nicht, dass ich darüber hinweg bin, dass du ein Werwolf bist oder dass du es mir verschwiegen hast."
Jedoch war mir klar, dass es eine kleine Chance bestand, dass wir unsere Beziehung wieder richten konnten. Wolf hin oder her, ich liebte ihn zu sehr, um das nicht akzeptieren zu können. Dennoch brauchte ich Zeit um damit klarzukommen.
Unruhig begann Paul mit seinen Fingern zu spielen und nickte stumm als er meine Worte hörte.
Mit einem leichten Seitenblick beobachtete ich ihn, wenn ich ihn so betrachtete konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass er ein übermenschliches Wesen war. Paul und ein Werwolf, das ging nicht in meinen Kopf. Klar, er war schon immer einfach reizbar gewesen, doch sonst,-
"Also,- was steckt hinter der ganzen Werwolf-Geschichte?", durchbrach ich die unangenehme Stille und ging den ersten Schritt in seine Richtung.
Überrascht schaute Paul mich an. Er hatte wohl nicht erwartet, dass ich ihn jetzt noch darüber ausfragte. "Du kennst doch die Legenden, die die Ältesten immer erzählen?", hakte er nach und ich nickte leicht.
Ein paar Details waren hängen geblieben, doch es wäre eine Lüge zu sagen ich erinnerte mich genau. Auch, wenn ich viel zu müde war, um mir eine lange Geschichte anzuhören, wollte ich es wissen. Werwölfe in LaPush,-
"Das wichtigste ist, dass wir eigentlich Gestaltenwandler sind und keine Werwölfe. Immerhin, wenn ich die beiße, verwandelst du dich nicht in einen von uns, wie es in den Fernsehsendungen immer darstellt wird. Doch ich sollte lieber von vorne anfangen", begann er mit seiner tiefen Stimme zu erzählen. Ein leises Gähnen entwich mir, doch ich zeigte ihm mit einer Handbewegung, dass er weiter erzählen sollte. Müde lehnte ich meinen Kopf auf seine Schulter bereit seiner Geschichte zuzuhören. "Die Quileute hatten die Fähigkeit, ihren Geist vom Körper zu trennen..."
Paul begann zu erzählen und ich versuchte ihm zu folgen, doch seine Stimme war so entspannend, dass meine Augen von Wort für Wort schwerer wurden bis ich irgendwann nichts mehr, von dem mit bekam, was Paul mir erzählte. Ich spürte nur noch das es irgendwann warm um mich wurde.
"Schlaf gut."
"Nacht", nuschelte ich und kuschelte mich noch mehr in sein Kissen.
Das helle Licht, das durch die Vorhänge drang, weckte mich am nächsten Morgen aus meinem tiefen Schlaf auf. Vorsichtig öffnete ich meine Augen, mein Kopf dröhnte und um es allgemein zusammen zufassen ich fühlte mich schrecklich. Als ich versuchte aufzustehen, kam ich nicht weit. Erst jetzt merkte ich, dass ich von zwei starke Arme umschlungen dalag und ein leises Schnarchen an meine Ohren drang. Vorsichtig drehte ich mich zu Pauls Kopf um. Er sah so süß aus, wenn er schlief, als könnte er keiner Fliege etwas zu leide tun. Ein leises Kichern entwich mir.
Doch aus irgendeinem Grund ließ ihn das ruckartig aufschrecken. "Was? Was ist los?", Paul riss die Augen auf und schaute sich verwirrt um. Was aus meinem leisen kichern zu ein lautes beherztes Lachen machte.
Er seufzte entnervt auf und verzog sich wieder weiter unter die Bettdecke, anscheint war Paul kein Morgenmensch.
Morgen! Verdammt wie viel Uhr war es den? Ich musste zurück nach Hause, mich um Hope und meine Mom kümmern.
Ich versuchte mich aus Pauls Armen zu befreien was ihm ein genervtes Brummen entfahren ließ. "Ich sollte nach Hause Paul", murmelte ich aufgeregt und versuchte weiterhin aus seinem Bett zu gelangen. Was dazu führte, dass ich fast aus dem Bett fiel. Paul tauchte wieder unter der Decke auf und tastete mit einer Hand nach seinem Handy. "Es ist gerade mal neun Uhr am Wochenende, Schlaf nochmal", gab Paul ganz verschlafen von sich und legte das Handy wieder weg.
"Aber,-", versuchte ich ihm zu wieder sprechen.
"Schlaf Summers", stoppte Paul meinen Satz und schloss wieder seine Augen.
Seufzend kuschelte ich mich wieder unter die warme Decke. Hatten wir uns jetzt eigentlich wieder vertragen?
Erleichtert schloss ich die Augen und obwohl ich es eigentlich gar nicht vorgehabt hatte, wurden meine Augen wieder schwerer. Bis ich in einen traumlosen Schlaf glitt.
Kurze Anmerkung: Ich habe meine alte Notiz hier gelesen und ich hatte zu dem Zeitpunkt 400 Votes und 40 Follower. Wie weit das Buch doch seitdem gekommen ist,-
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