>13<

Es war jetzt fast eine Woche vergangen seit dem ich mich von Will getrennt hatte. Von da an kam Paul jeden Tag und versuchte soviel Zeit mit Hope und mir zu verbringen wie er konnte. Doch wir mussten beide arbeiten, was die Zeit, die wir zusammen verbringen konnte, durchaus beschränkte. Außerdem hatte ich Hope auch noch nicht gesagt das Paul ihr leiblicher Vater war, denn irgendwie schämte ich mich dafür das ich es ihr nicht schon früher gebeichtet hatte.

"Lucy? Wo steckst du?", die Stimme meiner Mutter erklang im Flur. Jedoch konnte ich sie nur hören, da ich vor ein paar Minuten das Radio, das normalerweise den ganzen Tag bei uns in der Küche lief, ausgeschaltet hatte. Meiner Mom ging es nicht besser, sie kam immer seltener aus ihrem Bett und brauchte mich nun auch um aufs Klo gehen zu können. Daher versuchte ich so oft wie ich konnte für sie da zu sein, weshalb ich auch nur an 3 Tagen bis Abends arbeitete. "Bin in der Küche Mom."

Meine Mutter erschien ein wenig später mit ihrem Rollstuhl in die Küche rollend. Von der Küchenplatte nahm ich eine zweite Tasse, und übergab sie meiner Mutter.
"Claires Mutter hat angerufen. Wir haben ausgemacht das Hope bei ihnen bis heute Abend bleibt und ich sie dann, wenn ich aus dem Krankenhaus komme mitnehme."

"Ich kann Hope auch abholen Mom und meine Kleine ist in letzter Zeit oft genug bei den Youngs, was denken die bloß von uns?"

"Ihnen macht es nichts aus, außerdem findet Hope es dort super. Unter anderem passt der junge Quil Altera immer auf die beiden auf. Du bist im Moment ziemlich gestresst, du solltest dir eine kleine Auszeit gönnen Schatz. Du hast es dir verdient."

,,Mhm,-", murmelte ich und nippte an meinem Früchtetee.

"Also ich hab einen Termin mit Herrn Cullen und das Taxi steht schon draußen."

Meine Mom war ganz hin und weg von dem Arzt in dem Krankenhaus wo sie ihre wöchentlichen Untersuchungen hatte. 

"Viel Spaß", meinte ich und nahm unsere Tassen um sie in die Spülmaschine zu stellen. 

Meinen überraschend freien Morgen verbrachte ich damit den Schlaf der letzten Wochen nachzuholen. Ich schlief wie ein Stein, bis das Klingen meines Handys mich aus meinen Träumen riss. Schlaftrunken ging ich an mein Handy. "Ja?", murmelte ich müde in den Hörer.

"Wow, so nett wurde ich schnell lange nicht mehr begrüßt", meldete sich Paul von der anderen Seite und ich konnte heraushören das er grinste. 

"Tut mir leid. Bin gerade erst wach geworden."

Paul schien etwas zurückgeworfen. "Ups, wusste nicht das du schläfst."

"Kein Problem. Also was gibt's?"

"Ich bin in ein paar Minuten bei dir, also mach dich bereit. Bis gleich!"

,,Aber,-", bevor ich etwas erwidern konnte war die Leitung schon tot.  -Ich muss doch arbeiten gehen, hatte ich erwidern wollen. Widerwillig stand ich auf und zog mir etwas über. Ich zog mir meinen roten Lieblingspulli an und zwängte mich schnell in meine Calvin Klein Jeans, wobei ich jedoch fast zu Boden ging. Müde und Zeitdruck waren einfach keine gute Kombination. Schnell kämmte ich mir noch meine Haare und flechtete sie in einen einfachen Zopf zusammen. Was musste er auch so kurzfristig anrufen?

Als es unten an der Tür klopfte, schmiss ich den Concealer auf meinen Tisch und hüpfte die Treppe hinunter. Geschwind öffnete die Tür und umarmte ihn, auch wenn ich Paul in den letzten Tagen jeden Tag gesehen hatte waren mir die wenigen Stunden immer noch nicht genug, ich freute mich jedes Mal auf ein neues ihn zu sehen. Noch immer flogen die Schmetterlinge in meinem Bauch einen Marathon. Ein Lächeln zierte meine Lippen und auch Paul starrte mich liebestrunken an. "Du weißt das ich eigentlich gleich arbeiten gehen muss?", fragte ich ihn und zerstörte damit die romantische Stimmung zwischen uns. Verlegen über das, was ich gesagt hatte, rieb ich mir meinen Nacken. Paul rollte jedoch nur über mein Kommentar die Augen. "Ich weiß und ich hab alles geklärt. Lillian übernimmt deine Schicht und Embry hat sich bereit erklärt ihr zu helfen. Also alles in Butter."

Das war ja schön und gut das jemand meine Schicht übernahm, aber da musste er doch irgendeinen Hintergedanken haben. Oder nicht? Abwartend blickte ich ihn an. "Willst du auf unser aller allererstes richtiges Date gehen?", platzte es aus Paul heraus und schob mir eine Strähne, die sich aus meinem Zopf gelöst hatte wieder hinter mein Ohr. 

"Wirklich?", fragte ich ihn aufgeregt.

,,Natürlich", erklärte Paul und hielt mir ganz elegant seine Hand hin, das ich schon fast wie ein Schulmädchen anfangen musste zu kichern. Jedoch nur fast, ich konnte mich kontrollieren. ,,Also bist du bereit für unser erstes richtiges Date?"

Noch nie hatte ich ihn so erlebt, klar auch Paul konnte zuvorkommend sein, aber das hier erreichte eine ganz neue Ebene von Zuvorkommenheit.

Es war irgendwie seltsam, Paul schon so lange zu kennen und trotzdem noch nie mit ihm aus gewesen zu sein. Wir waren von Langzeit Freunden zu einem Paar geworden, da hatten wir nie die Not für ein Date gehabt, da wir uns schon so gut gekannt hatten. Zumindest hatten wir unsere Treffen nicht als Dates klassifiziert. Paul und ich waren kurz davor unser einjähriges zu Feiern als er mit mir Schluss gemacht hatte. Befreundet waren wir jedoch schon seit er mit sieben Sand in das Gesicht meines Cousins Jared geworden hatte. Zu dieser Zeit waren Jared und ich die besten Freunde gewesen und so war dann auch Paul zu dieser Freundesgruppe hinzugestoßen.

Eine süße alte Geschichte, was mich jedoch daran erinnerte das zwischen Jared und mir auch nicht mehr dasselbe war, seit er Sam wie ein Hund angefangen hatte zu folgen. Mit ihm musste ich auch irgendwann nochmal reden.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top