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Als ich vor meinem Haus wieder ankam, drückte Paul sanft meine Hand. Ich würde das hinbekommen! Zitternd umfasste meine Hand die Türklinke, ich musste mit Will Schluss machen, doch ich hatte Angst vor seiner Reaktion. Erste Schuldgefühle kamen in mir hoch. Er hatte es nicht verdient was und ich ihm jetzt antun würde.
Doch genauso unfair wäre es, weiter mit ihm zusammenzubleiben und das für alle Beteiligten.
Als in hier durch den Türrahmen trat, kam mir der Geruch von frisch gebackenen Keksen entgegen. Was mich dazu veranlasste dem Geruch in die Küche zu folgen. Dort fand ich meine Mutter, Hope und Will vor, welche im Moment zusammen den Teig zusammen rührten für die Kekse. Es brach mir fast das Herz alle so zusammen zu sehen. "Mama", rief Hope erfreut aus und drehte sich zu mir um. "Schau mal, wir backen Cookies!"
"Das ist ja toll, meine Kleine. Es duftet schon wirklich gut."
"Ich weiß. Omi sagt, das Rezept sei von ihrer Oma, es ist dann schon gestimmt, richtig alt", erzählte mir Hope und wedelte mit ihren teigigen Händen vor meinem Gesicht herum. Auch Will hatte sich jetzt zu uns gebeugt und schenkte mir ein Lächeln, doch als er Paul erspähte versteifte es sich.
"Bestimmt, Schatz. Es heißt bestimmt nicht gestimmt", lachend wuschelte ich durch Hope's Haare. Als meine Mutter das Backblech mit den Keksen in den Backofen geschoben hatte, wandte sie sich nun auch uns zu. In ihrem Blick als sie Paul entdeckte, erkannte ich ihren Unglauben. Ja es hatte gerade mal drei Tage gebraucht bevor ich ihm wieder vollkommen verfallen war. Nur drei verdammte Tage.
"Hope, ich glaube die Drei wollen etwas unter sich klären. Wollen wir nicht ins Wohnzimmer gehen und Arielle anschauen während wir auf die Kekse warten?", fragte meine Mutter ihre Enkeltochter und versuchte meine Tochter mit ihrem Lieblingsfilm aus der Küche zu locken.
"Aber Mami ist doch gerade erst wieder zurückgekommen,-", meckerte Hope und schaute meine Mutter trotzig an, doch als diese dann noch ein Pop Tart von heute Morgen in ihre Hand drückte war alles gelaufen. Mit einem breiten Lächeln spazierte Hope ins Wohnzimmer und meine Mom rollte in ihrem Rollstuhl hinterher. Ja Pop Tarts waren etwas, mit dem man Hope immer locken konnte, wahrscheinlich würde sie auch bei einem fremden Mann ins Auto steigen nur für eins dieser Dinger. Am liebsten aß sie den mit weißer Schokolade und den Schokoladen Stückchen.
Wie konnte ich es ihr verdenken, wenn ich in ihrem Alter nicht anders gewesen war. Manchmal überraschte es mich wie ähnlich Hope mir war, vor allem mit ihren Essgewohnheiten.
"Also was will der hier?", fragte Will und funkelte Paul an.
Ich besann mich wieder, was das hier werden sollte. Ein nervöser Klumpen formte sich in meiner Kehle und es brauchte kurz bevor ich die richtigen Worte fand. "Ich muss dir was sagen Will,-", begann ich und versuchte mit Will Augenkontakt aufzubauen, doch irgendwie schaffte ich nicht länger, als ein paar Sekunden seinem Blick standzuhalten. Ruhelos spielte ich mit dem Zipfel meines T-Shirts. "Ich glaube nicht das wir beide..."
Ich stockte als ich Wills Gesicht sah, den er wusste, auf was ich rauswollte und das schien ihm ganz und gar nicht zu gefallen. Seine Wagen bekamen eine rötliche Färbung wie immer, wenn er sauer war. Oh oh, das nahm kein gutes Ende.
Mit zwei schnellen Schritten stand Will vor Paul und er packte ihm am Kragen seines schwarzen T-Shirts. "Hast du nicht schon genug Schaden angerichtet? Du hast sie nicht verdient! Wenn du glaubst, du hast gewonnen, hast du dich getäuscht", wütend tippte er mit seinem Zeigefinger auf Pauls Brust. "Das ist bestimmt dein Werk. Glaubst du wirklich, dass du gut für die beiden bist? Hör auf bevor du ihr erneut weh tust, ich weiß genau was letztes Mal passiert ist."
"Du weißt gar nichts!", widersprach Paul.
"Wer lässt seine schwangere Freundin im Stich? Nicht einmal in den drei Jahren hast du deine Tochter besucht und jetzt glaubst du das du hier reinschneien und ein Vater sein kannst?"
"Ich werde Hope ein guter Vater sein", zischte Paul und so langsam wurde er wütend. Nichts Gutes kam davon, wenn Paul wütend war.
"Bitte, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Lucy hat mir von deinen Eltern erzählt."
Ich hatte Will wirklich zu viel über meinen Ex-Freund erzählt. Panisch sah ich zwischen Will und Paul hin und her. Wenn es etwas gab, das Paul richtig wütend machte, dann waren es seine Eltern, vor allem seine Mutter. Leider war Pauls Mutter ihm keine gute Mutter gewesen war,-
Paul schubst Will erzürnt. "Lass meine Eltern daraus."
Will der gegen den Küchentresen stieß, war alles andere als erfreut darüber, wie Paul ihn behandelte. Der Junge aus Seattle landete einen Schlag in Pauls Gesicht, der damit nicht gerechnet hatte, genauso wenig wie ich. Noch nie hatte ich Will Gewalt anwenden sehen.
Ein lautes schmerzhaftes Geräusch drang durch den Raum. "Bist du aus Stahl?", zischte Will und hielt sich schmerzend seine Hand.
Verblüfft riss ich meine Augen auf und stolperte in Richtung der beiden. Nie in meinem Leben hätte ich gedacht, dass sich jemals zwei Männer meinetwegen streiten würden. Das kam mir gerade vor wie das neunte Weltwunder, auf welches ich gerne verzichten hätte können. Denn das Gefühl war wirklich nicht schön.
"Er ist selber Schuld, er hätte mich nicht schlagen sollen", widersprach Paul als ich ihm einen verwirrten Blick zu warf. Oder war es normal das Will sich die Hand brach, weil er Paul eine verpasste? Will war zwar nicht so kräftig wie Paul, dennoch war er auch nicht schwach. Also warum?
Meine Gedanken wurden rapide unterbrochen als Will zu Tür lief und sie laut zuknallte, bevor ich nur ansatzweise reagieren konnte war er weg. Nachdenklich starrte ich auf die Tür aus der Will gerade verschwunden war und hoffte, dass es das richtig gewesen war.
Nun gab es kein zurück mehr, Paul und ich würden es nochmal versuchen.
"Es war richtig so Lu. Du musst dir keine Gedanken machen", Paul legte seine Hände um meine Taille, sodass ich seinen Geruch wahrnahm. Wie immer roch er nach Baumharz und Meer, ein wundervoller Geruch. Für ihn hatte ich gerade Will verlassen und ich bezweifelte nicht, dass es falsch gewesen war. Denn natürlich hatte ich Will gemocht, jedoch hätte ich ihm nie das geben können, was er gewollt hatte. Außerdem lies Paul mich etwas fühlen, was ich bei Will nie gefühlt hatte.
"Komm lass uns mit Hope und meiner Mom Arielle anschauen, ich glaube eine Meerjungfrauen-Stunde tut uns jetzt bestimmt gut. Außerdem möchte ich das du Hope kennenlernst. Du wirst sie lieben."
"Arielle?"
"Ja, du wolltest doch ein Vater sein, oder nicht?"
,,Natürlich, also Arielle."
Note: Ich hab meine erste Version gelesen und fand sie irgendwie lustig und unrealistisch, aber irgendwann hatte ich so viel Spaß sie zu lesen, dass ich nur einen kleinen Teil hinzugefügt habe, um der leicht veränderten Storyline zu folgen.
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