Kapitel 8: Party
Lenny parkte am Straßenrand vor Ashleys Haus. Es war mittlerweile schon kurz nach zehn Uhr und die Party war so richtig im Gange.
Das Anwesen von Ashleys Eltern war unbeschreiblich groß. Auf der Gartenanlage vor dem Haus tummelten sich schon einige Leute. Die Musik dröhnte bis zu uns ans Auto. Ashleys Eltern waren viel auf Reisen und besaßen eine menge Geld. es war ihnen relativ egal was ihre Sprösslinge zu Hause anstellten. Deswegen stiegen die größten Partys immer bei Ashley.
Als ich aus dem Fenster sah, musterte ich die verschiedenen Grüppchen von Leuten auf dem Rasen. Etwas abseits, aber nah zur Straße stand Rics Clique. Amber, Ashley, Bella, Blake und sogar Everil stand dabei.
Während Everil eine Zigarette rauchte, versuchte Ashley die Aufmerksamkeit von Blake zu bekommen, was zu funktionieren schien. Er packte sie an der Hüfte und sie kicherte übertrieben. Ashley war die Schulmatratze. Sie hatte mit fast jedem Jungen der Schule was gehabt. Die einzigen Personen von denen ich sicher wusste, dass sie nicht mit Ashley geschlafen hatten waren Lenny und Ric. Bei Everil vermute ich es, aber so sicher konnte man sich bei ihm ja nicht sein, weil er nie redete.
Als ich das Treiben draußen so beobachtete, schnürte sich meine Kehle zu. Mein Mund war ganz trocken und ich wollte wirklich nicht aus dem Auto steigen und an der ganze Truppe vorbei.
Meg riss mich aus meinen Gedanken. „TJ, wir können aussteigen!" Ich sah sie etwas verängstigt an und schüttelte mit dem Kopf. „Das war eine blöde Idee, Lenny lass uns umdrehen" sagte ich aufgekratzt. Bevor Meg was dazu sagen konnte, schaltete Lenny sich zwischen. „TJ lass dir von diesen Leuten den Abend nicht versauen." Er sah kurz zu Ric und seinen Leuten. „Du hast uns, aber vor allem hast du heute Abend mich!" er deutete mit beiden Daumen auf sich. Meine Mundwinkel zuckten verdächtig nach oben, wegen dieser Geste.
„Den ganzen Abend weiche ich euch schönen Frauen nicht von der Seite." schnalzte Lenny mit der Zunge. „So kess kenne ich dich ja gar nicht!" erwiderte Meg lachend. „Tja...ihr beiden pushed heute extrem mein Selbstbewusstsein!" Lenny schlug sich stolz mit der Faust auf die Brust.
Wir lachten und Lenny stieg als Erster aus. „Was macht es da?" fragte ich Meg aber sie zuckte nur mit den Schultern. Lenny ging um sein Auto herum und beugte sich zu Megans Türgriff und machte die Beifahrertür auf. Er reichte Meg seine Hand, sie strahlte über das ganze Gesicht und nahm sie nahm dankend an. Als nächstes machte er dasselbe bei meiner Tür und half mir raus.
Es war mir irgendwie etwas unangenehm aber Lenny Art war so nett, dass ich sie nicht ausschlagen konnte. Ich lächelte ihn an. Er war wirklich ein toller Freund. Ich blickte mich um und bekam augenblicklich das Gefühl, dass mich alle anstarrten. Oder sie Lenny an? Auch er hatte sich heute richtig rausgeputzt. Mit seiner schwarzen Hose die etwas enger war als seine übrigen und der vintage Jeansjacke mit Fellsaum sah er wirklich gut es. Die Jacke hatte verschiedene Stoffflicken drauf genäht. Das trug Megans Handschrift und es war das erste Mal, das Lenny sie in der Öffentlichkeit trug. Er hatte seine Haare leicht nach hinten gekämmt.
Er war sehr groß. Mit seinen 1,98 Meter überragte er uns selbst in den hohen Schuhen locker. Er sah mich und Mag kurz an und umfasst dann jeweils unsere Hüfte mit einem Arm. Ich lief rechts neben Lenny und Meg links von ihm.
Wir waren fast vorbei an unangenehmen Personen, als ich bemerkte, wie sich Ashleys und Ambers Aufmerksamkeit auf uns richtete. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen wie Amber Ashley einen Stoß in die Seite verpasste.
Als nächstes hörte ich nur Ashleys piepzige Stimme: „Lee und Black was macht ihr den hier?" Lenny blieb mit uns stehen und drehte sich mit uns langsam in ihre Richtung. Genau das wollte ich vermeiden. Jetzt hieß es nun selbstbewusst zu sein und den Barbies keine Genugtuung zu geben, durch ein eingeschüchtertes Auftreten. Ich stellte mich so gerade wie möglich hin, hob meinen Kopf und streckte die Brust raus.
Meine Augen hafteten sich auf Ashley, doch dadurch rückten automatisch auch die anderen in mein Blickfeld. Als erstes sah ich Everil, der seine Überraschung verstecken wollte. Mir fielen aber die weit aufgerissenen Augen auf. Blake grinste mich an und fuhr sich durch die Haare. Eric stand mit halb offenem Mund und großen Augen da, während Ambers Blick töten konnte.
Ashleys Stimme schrillte: „Ich glaube nicht das ich euch eingeladen hatte." Man ihre Stimme nervte echt. Ich weiß nicht wie Blake das die ganze Zeit aushalten kann. Meg rollte die Augen. „Zu deiner Party ist die ganze Schule eingeladen. Wir gehen auf deine Schule!" „Ihr seid eine Ausnahme, euch habe ich ausgeladen." Gab Ashley zurück. Amber nickte zufrieden. Doch Lenny schaltete sich ein. „Dann muss ich wohl auch gehen, wenn meine Dates nicht hier seien können." Ashley schaute irritiert und antwortete: Lenny schön dich zu sehen. Nein, nein sie können ruhig bleiben!" sagte sie fast schüchtern. Lenny nickte und drehte sich um und ging mit uns weiter. Meg unterdrückte ein Lachen und ich atmete tief durch.
Als Ashley hinter ihm herrief er solle sie doch mal anrufen, pustete Meg so laut los, dass sie uns zwei ansteckte. „Die würde ich nicht mal mit der Kneifzange anfassen." Lenny schüttelte sich angewidert. Lachend gingen wir auf den Eingang des Hauses zu.
Im Flur war es eng. Überall standen Paare die Speichel austauschten und anderen eine echte Show boten oder Leute die wild feierten. Einige waren schon stock betrunken und andere wohl zu nüchtern. Meg zog mich hinter sich her und Lenny lief voraus. Wir kamen in ein riesiges Zimmer von dem die Musik kam.
Lenny schrie uns durch die Menge zu das er was zu trinken holen wolle und was wir wollten. Meg schrie: „Ich hätte gerne ein Bier!" Sie musste es dreimal wiederholen bis Lenny es verstand. Ich teilte ihm dich Handzeichen mit das ich das selbe wollte. Ja ich weiß, kein Alkohol vor einundzwanzig, aber hier existierten diese Regeln nicht wirklich.
Lenny verschwand in der Menge und Meg zog mich mit sich auf die Tanzfläche. Meg ging richtig ab und ich versuchte mich locker zu machen. Was am Anfang nicht besonders gut klappte. Meg konnte richtig gut tanzen. Sie versuchte mir immer wider ein paar "Moves" beizubringen, aber ich war meistens zu verklemmt für das was sie mir betrachte.
Irgendwann klammerte ich mich an Megs Hüften und sah wie mich einige Typen anfingen zu beobachten, sofort ließ Megan los und zog mich etwas zurück. Doch jetzt tanzte sie mich an. Sie merkte die ganzen Blicke gar nicht und versuchte einfach eine gute Zeit zu haben. Ich musste meinen Kopf ausschalten um auch Spaß zu haben. Als ich gerade darüber nachdachte wechselte das Lied. Es kam wieder „Mek it Bunx up" von Deewun. Meg und ich kreischten gleichzeitig. Jetzt konnte auch ich loslassen. Meg und ich ließen die Hüften kreisen. Es begann sich eine kleine Traube um uns zu bilden. Doch wir bemerkten nichts mehr. Wir hatten einfach unseren Spaß. Dann kam Lenny dazu und packte Meg an den Armen. Sie tanzten ganz eng aneinander. Meg packte mich dazu. Ich stand mit dem Rücken an Megs Brust und Meg stand mir ihren Rücken zu Lennys Brust. Wir ließen unseren Hintern kreisen. Meg drehte mich ein und wieder aus.
Dann schnappte mich Lenny an der Taille und wirbelte mich herum. Ich lachte und sang. Lenny presste mich an seine Brust und sagte mir wie gut ich aussehen würde. Das selbe musste er Megan gesagt haben, denn danach begann ihr Gesicht zu glühen. Ich bemerkte nicht wie Ashley, Amber, Blake, Ric und Everil in die Menge kamen und uns zusahen. In diesem Moment gab es nur mich, Megan und Lenny.
Nach ein paar Liedern ging mir die Puste aus und mein Mund war ganz trocken. Ich deutete Meg das ich eine Pause brauchte. Sie machte ein Schmollgesicht tanzte aber mit Lenny weiter, der das sichtlich zu genießen schien.
Als ich mich durch die Menschenmenge drängte bemerkte ich erst die ganzen Leute die uns zugeschaut hatten. Einige Typen folgten mir mit ihren Blicken und zogen mich in ihrem Kopf aus. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Das hier war eigentlich gar nicht mein Ding. Wenn ich ehrlich war bin ich nur wegen Meg mitgegangen.
Lenny hatte die Biere wohl vergessen, deswegen bahnte ich mir einen Weg zur Bar.
An dem Tresen stand ein junger Typ, etwas älter als ich. Seine strahlend blaue Augen bohrten sich in meine und die welligen schwarzen Haare waren etwas zu lang und hingen ihm ins Gesicht. Seine gebräunten Arme waren tattoowiert. Ich musterte ihn weiter. Er hatte einen Lippenpiercing auf der linken Seite, seiner vollen Lippe. Lächelnd sprach er mich an.
„Na Schönheit, was darf es für dich sein?" flirtete er. Ich lächelte zurück, blieb aber kühl in meiner Antwort. „Ein Bier bitte." Ich beobachtete ihn ganz genau. Er griff unter die Teke und holte ein Bier raus.
Er öffnete es geschickt und schob es zu mir rüber. Ich griff es sofort und drehte mich weg von ihm. Mit meinem Rücken lehnte ich an der Bar für besseren Halt. Ich beobachtete das Treiben, als sich von der Seite unseren Schulquaterback nährte. Sein Name war Taylor. Er war Ashley's Zwillingsbruder und eine Arschloch.
Er war vom Verhalten ähnlich wie Blake. Er wollte sich immer mit allen messen, vorallem mit Blake. Nur das er tausend mal schlimmer war als er. Er sollte schon einmal ein Mädchen meiner Schule geschwängert haben. Taylor's Eltern zahlten der Familie viel Geld damit sie die Stadt verließen und den Mund hielten. Seid dem hatte sie keiner mehr gesehen. Der Typ wiederte mich an. Ich wog ab ob ich meinen Platz verlassen sollte oder ihn einfach ignorieren konnte. Ich entschied mich für die zweite Option, da mir mein Platz zu gut gefiel. Von hier konnte ich Meg und Lenny gut beobachten.
Er nährte sich mir, dass sah ich aus meinem Augenwinkel. Ich nahm noch einen Schluck aus meiner Bierflasche, da ich fürchtete die nächsten Minuten nicht ohne Alkohol zu überstehen, ohne ihm eine zu verpassen.
Wie erwartet stellte er sich neben mich und tat so, als ob er in die selbe Richtung schaute wie ich. Er stand mir viel zu nah und das war wirklich unangenehm. Deswegen rutschte ich ein Stück weg.
„Hallo TJ, gut siehst du aus." gurrte er in mein Ohr. Ich verzog mein Gesicht in Ekel.
In der Hoffnung er würde es bemerken aber glotzte mich immer nur noch weiter an. „Verpiss dich Trevor!" gab ich schließlich beißend zurück ohne meinen Blick von Meg und Lenny zu wenden. Er war offensichtlich verwirrt, das ich ihn mit falschen Namen ansprach. Mir viel auf das der Barkeeper grinste. Ihn bei falschen Namen zu nennen, war volle Absicht gewesen!
Ich hoffte sein Ego so stark zu verletzen, dass er direkt aufgab bei mir zu landen. Aber leider stachelte ihn das nur weiter an. „Mein Name ist Taylor Baby nicht Travor." wisperte er. Er war in seinem Stolz getroffen, doch ich hatte seinen Jagt trieb geweckt. „Travor, Taylor ist doch fast das gleiche!" antwortete ich desinteressiert. Jetzt sah ihm ich ihm die Augen und grinste sarkastisch.
Ich versuchte weiter an meinem Muster anzuknüpfen, mit ein bisschen mehr Erfolg. „Jetzt pass mal auf. Ich bin hier der Gastgeber also zeig mal ein bisschen Respekt." er griff bei den Worten um meine Taille und zog mich wieder näher an sich.
Er war so abartig. Nur weil er die Party gab ,hieß das noch lange nicht das er hier jede haben konnte. Ich löste mich aus seinem Griff indem ich im die Finger um meine Taille hochbog und ihn danach von mir wegschubste. „Ich sag es noch einmal nett. Hau ab und lass mich in Ruhe." presste ich mit geschlossenen Zähnen hervor.
Er war sauer, aber ich auch. Ich musste mich beherrschen ihn nicht weiter zu provozieren. Er war gewohnt immer das zu bekommen, was er wollte. Er kam wieder auf mich zu und wollte, etwas sagen, als der Barkeeper einschritt. „Man Alter, sie will nicht. Hast du es nicht kapiert?" „Halt du dich da raus. Du wirst für das ausschenken bezahlt und nicht für das dumme reden." maulte ihn Taylor an. Dar Barkeeper hob geschlagen die Hände hoch und drehte sich weg.
Taylor widmete sich wieder mir, doch eine Person stellte sich dicht hinter mich. Ich spürte, wie sie langsam die Hand um meine Oberkörper legte und mich fest an sich zog. Durch den festen Griff merkte ich das es ein Mann seien musste.
Mein Instinkt würde mir normalerweise raten zu zuschlagen und abzuhauen. Aber irgendetwas hielt mich davon ab. Der Geruch des Parfüms kam mir so bekannt vor. „Lass mein Mädchen in Ruhe!" raunte Blake hinter mir.
Deswegen kam mir alles so bekannt vor. Er beugte ich vor und gab mir einen zarten Kuss auf die Wange. Ich merkte wie mir das Blut in die Wangen schoss und ich leicht errötete. Um Abhilfe zu bekommen, beschloss ich das Spiel von Blake mitzuspielen. Ich lehnte mich an seine starke Brust und nahm seine Hand die er um meine Bauch gelegt hatte. Ich merkte wie er leicht vor Überraschung zuckte. Doch dann hielt er meine Hand fest umklammert, als wollte er mich nie wieder los lassen.
„Seit wann hast du eine Freundin?" fragte Taylor gehässig.
Blake antworte trocken: „Seit wann geht dich nicht an! Es geht dich nur etwas an, dass sie meine Freundin ist und das du dich von ihr fern hältst. „Und was war das mit meiner Schwester?" hackte Taylor nach. „Sie war gut für eine Nacht, aber mehr ist nicht drin mit ihr. Dafür hat sie mir zu wenig Gehirnzellen. Aber versteh mich nich falsch, sie weiß was sie macht." Blake grinste süffisant und zwinkerte im zu.
Taylor knirschte mit den Zähnen, aber verschwand dann endlich. Ich fand es nicht besonders gut wie Blake die Situation entschärft hatte. Vor allem nicht auf Kosten einer andern Frau, auch wenn es Ashley war.
Ich sah zu wie Taylor in der Menge untertauchte und drehte mich dann um. Blakes Augen waren noch immer auf die Lücke geheftet, in der Taylor verschwunden war. „Danke Blake !" Aber das wäre nicht nötig gewesen. Ich hatte alles im Griff." holte ich ihn aus seinen Gedanken.
Ich beließ es dabei und wollte ihm jetzt keine Predigt halten, was er falsch gemacht hatte. Blake sah mich an und grinste. „Ich weiß das du dich wehren kannst. Das habe ich ja selber gemerkt, aber Taylor kann ziemlich hartnäckig sein. Ich hatte auch Angst das du für seinen Scharm fällst, deswegen wollte ich dir helfen." Ich lachte über den Witz. Blake lachte mit mir. „Aber warum hilfst du mir, wenn du mich die letzten Tage ignoriert hast?" fragte ich in verwundert. Jetzt konnte ich das leidige Thema ansprechen.
Er blickte auf den Boden und antworte: „Ich war sauer auf dich, wegen deinem Streit mit Ric und wie du in dem Zusammenhang über mich geredet hast." Er schaute mir wieder in mein Gesicht. Sofort schossen mir die Szenen von Montag in den Kopf, meine Worte, die vollkommen daneben waren. „Ich habe überreagiert!" sagte er weiter. Ich schüttelte den Kopf. „Nein das hast du nicht. An deiner Stelle wäre ich auch sauer gewesen. Es tut mir sehr leid. Ich wollte weder dich, noch Ric verletzten. Durch die Wut habe ich die Grenze überschritten." Ich lächelte Blake reumütig an.
Er strahlte zufrieden. „Danke für deine Entschuldigung. Ich bekomme selten welche." „Kein Problem. Aber rede bitte mit mir, wenn dich das nächste Mal etwas stört und schweig mich nicht an." antwortete ich ihm schnell. „ Geht klar, tut mir leid." Sein Lächeln wurde breiter. „Magst du noch etwas trinken?" Blake starrte auf meine leere Bierflasche, die ich viel zu fest hielt. „Ja gerne, noch ein Bier."
Ich lächelte verlegen. Doch Blake lächelte einfach freundlich zurück ohne Hintergedanken. Er drehte sich zur Bar und ich suchte Meg und Lenny in der Menge auf der Tanzfläche, doch fand sie nicht. Vielleicht machten auch sie mal eine Pause. Während ich weiter Ausschau hielt, sprach mich Blake wieder an.
„Hier dein Bier!" Er grinste immer noch und streckte mir die Bierflasche entgegen. Ich nahm sie dankend und trank einen großen Schluck. Ich merkte wie er mich ansah. „Was?" Fragte ich ihn herausfordernd. „Du hast einen guten Zug!" Er deutete auf die Bierflasche in meiner Hand.
Meine Lippen verzogen sich zu einem breiten Lächeln.
„Ich wette mit dir, dass ich mein Bier schneller austrinke als du deins!". Er schaute mich an und wog ab ob ich es ernst meinte oder nicht. „Ok. Das will ich sehen." Er grinste herausfordernd und das stachelte mich um so mehr an. Ich stellte meine Bierflasche auf den Tisch. „Trink von deiner so viel ab, wie in meiner drinne ist." Er tat was ich gesagte hatte und stellte seine Flasche direkt neben meine um zu prüfen ob gleich viel drin war. In seiner war ein Schluck weniger. „Oh, ich habe zu viel angetrunken." „Das macht nichts. Ich gewähre Dir den kleinen Vorsprung. Du wirst ihn brauchen."
Ich wusste gar nicht wo diese Selbstsicherheit herkam. Aber der Alkohol half dabei mich zu lösen. „Wir brauchen jemanden der ansagt. „Das kann ich machen!" schaltete sich der Barkeeper ein. Hatte er die ganze Zeit unserem Gespräch zugehört?
Blake dachte wohl nicht lange darüber nach nickte: „Ok gut!" Blake sah mich prüfend an. „Auf drei!" schrie der Barkeeper. „Eins...,Zwei....,Drei....!" Blake und ich griffen nach unseren Flaschen und ich trank, als gäbe es keinen Morgen.
Ich stellte die Flasche drei Sekunden schneller ab als Blake. „Das hättest du nicht gedacht oder?" Er sah mich mit großen Augen an und sagte nichts mehr. Ich sah zum Barkeeper der seine Hand zum High Five hochhielt und klatschte demonstrativ ein.
Als Blake seine Stimme wieder fand sagte er. „Du hast bestimmt geschummelt, noch einen Wette?!" Der Barkeeper schüttelte lächelnd seinen Kopf. „Nein alles lief korrekt ab. Ich nickte zustimmend und fragte dann den Barkeeper: „Wie heißt du eigentlich?" „Ich bin Ray." antwortete er lächelnd.
„Weniger reden, mehr Wetten. Was kannst du noch Lee?" fragt Blake und meine Aufmerksamkeit galt wieder ihm. „Wie wäre es mit Armdrücken?" Blake und Ray sahen sich an und brachen in schalendem Gelächter aus. Das machte mich irgendwie zornig. Aber es förderte nur meinen Ehrgeiz. Als sie ausgelacht hatten sahen mich beide wieder an und ich verschränkte die Arme über meine Brust. „Ich meine es ernst!" Ich verzog keine Miene. Da keiner was sagte, sprach ich:
„Diesmal aber mit Wetteinsatz, damit es Spannender wird!" Blake rieb sich grinsend das Kinn. „Gut, wenn ich gewinne bekomme ich einen Kuss von dir!" Ich riss meine Augen auf. War das sein Ernst?!- Freunde küssen sich doch nicht.
„Was würde ich denn bekommen?" stellte ich die gegen Frage. „Was willst du denn?" „Zwanzig Dollar, sonst läuft nichts!" „Meinst du nicht das ist etwas viel?" er grinste weiter legte seine Stirn aber in Falten. Ich schüttelte nur leicht den Kopf. „Gut okay. Aber nur weil ich weiß, das ich gewinne. Und mein Preis besser ist!" er zwinkerte mir zu. Jetzt war es wichtig zu gewinnen!
Blake zog sein Portemonnaie aus seiner Jackentasche und legte Zwanzig Dollar auf den Bartisch. Sein Blick wich nicht einen Moment von mir ab. Ich kletterte grinsend über die Tecke zu Ray dem Barkeeper. Ray half mir sicher auf der anderen Seite abzuspringen. Ich stützte meinen Ellenbogen auf den Tresen und sah direkt in Blakes Augen.
Er tat es mir gleich und umfasste mit seiner Hand meine kleine Hand. In seiner Hand wirkte meine wie eine Kinderhand. Sie waren etwas rau, aber das machte mir nichts, da sie ansonsten gepflegt schienen. Ich war mir ziemlich siegessicher.
Ich hatte dieses Spiel aus Spaß öfter mit meinem Vater uns seinen Arbeitskollegen gespielt. Sie brachten mir alle Tricks bei, und wie ich meine Kraft am besten einsetzen musste, auch wenn ein Gegner stärker war als ich. Ich kannte jeden Kniff bei diesem Spiel. Dazu kam das ich für eine Frau meines altes viel Kraft hatte, durch den ganzen Sport den ich machte. Ich schaute wieder von unseren Händen auf, direkt in sein Gesicht. Ray sagte an: „Auf die Plätze.....fertig......los" Ohne zu zögern drücke Blake mit Kraft gegen meine Handgelenk. Mein Arm bewegte sich keinen Millimeter. Ich tat so als ob ich gähnen würden. „Ist das alles was du drauf hast." Er lachte und setzte diesmal mehr Kraft ein. Das war mein Ziel. Ich knickte leicht ein und als ich merkte, dass er dachte er würde jetzt gewinnen, drückte ich kräftig und schnell zurück.
Sein Handrücken berührte die Theke und ich ließ seine Hand los. Ich jauchzte vor Freunde und griff nach den 20 Dollar, die auf dem Tisch lagen. Blake stand mit weit geöffneten Augen vor mir und rieb seine Hand. „Ich will eine Revange!"
Blake lachte und stellte seinen Arm direkt wieder auf den Tresen. Ich schaute auf und sah wie sich mehrere Personen um uns gestellt hatten. Die einen grinsten und blickten an mir auf und ab, andere sahen erstaunt aus, wieder andere schienen auf eine Antwort von mir zu warten. Ich schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich will lieber wieder zu meinen Freunden und tanzen!" Ich deutete mit dem Kopf auf die Tanzfläche.
„Ach komm schon, nur noch einmal." Sagte ein rothaariger Typ, denn ich zuvor noch nie gesehen hatte. Ein anderer schrie: „Du hast geschummelt Sexy, ein kleines Mädchen wie du kann Blake nicht besiegen. Er hat dich gewinnen lassen!" Ich wusste nicht, wer das gesagt hatte, es kamen immer mehr dazu, die uns zusehen wollten. Ein paar begannen mich anzufeuern, andere stimmten dem Unbekannten zu, das mich Blake hätte gewinnen lassen.
Blake richtete sich auf und sah in die Menge. „Wenn Sie nicht will, ist das Ihre Entscheidung. Hört auf sie zu etwas zu drängen, was sie nicht will! Und ich habe sie nicht gewinnen lassen." Er drehte sich wieder zu mir. Ich fand es ja nett, dass er mich beschützen wollte, aber ich wollte selber entscheiden was ich tue oder lasse. „Gut okay, einmal noch, aber ich spiele nicht gegen dich Blake." Ich sah in an und er zog vor Verwunderung die Augenbrauen hoch.
„Das Arschloch, was meinte Blake hätte mich gewinnen lassen soll vorkommen." Die Leute schauten um sich herum, bis sich einer von hinten begann vorzudrängen. Ich konnte Ihn nicht gleich erkennen. Erst als er fast vor mir stand, erkannte ich Taylor. Durch die laute Musik, hatte ich seine Stimme nicht erkannt.
Ich sah kurz zu Blake der die Zähne zusammenbiss vor Wut. Ich merkte wie er mit den Zähnen begann zu malen. Sein Kieferknochen bewegte sich. Ich sah wieder nach vorne.
Taylor baute sich vor und auf und grinste zynisch. Blake schob sich etwas vor mich, doch ich drückte in sanft an der Schulter zurück. Er drehte sich zu mir. Sein Blick zeigte mir, das er das überhaupt nicht wollte.
Er flehte mich an, durch seine Augen, es sein zu lassen. Doch ich nickte nur kurz und gab ihm das als Zeichen, dass er sich keine Sorgen machen sollte und ich alles unter Kontrolle hatte. „Mach jetzt mal ein bisschen Platz" grölte Taylor von der Seite. „Pass auf was du tust" zischte Blake und schob sich zur Seite. Er beobachtete Taylor ganz genau. „Süße was nehmen wir denn für einen Einsatz?" seuselte Taylor. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich zog Blake's Zwanzig Dollar hervor und knallte sie auf den Tisch. Er schüttelte verächtlich den Kopf.
„Nein, nein, ich will das was Blake gewonnen hätte, wenn er nicht verloren hätte." antwortete er mir grinsend. Er sah dabei Blake an, der zischend die Luft einatmete. „Was bekomme ich?" antwortete ich ohne Reaktion. Blake sah mich geschockt an. Taylor richtete seine Aufmerksamkeit auf mich. „Hier nochmal Zwanzig Dollar" Er legte den Geldschein auf meinen. Ich schüttelte den Kopf. „Zu wenig unter Tausend Dollar läuft hier nichts." Ein Dröhnen lief durch die Menge. „Du spinnst doch Mädchen!" „Gut, ich habe da noch eine andere Alternative."
„Backpfeife gegen Kuss!"
Ich hatte die Arme weiter über meine Brust gekreuzt und stand so gerade wie möglich, um meine Aussage zu bekräftigen. Ich merkte wie Blake sich zu mir runterbeugte und mir ins Ohr flüsterte:
„Du musst das nicht tun. Du musst hier keinem etwas beweisen."
Ich wusste natürlich, das er recht hatte, doch mein Blut kochte vor Wut. Es ärgerte mich, dass mich alle unterschätzten. Mein Vater wäre jetzt nicht stolz auf mich. Er hatte mich immer davor gewarnt, anderen meine Kraft und meine Schlagfertigkeit zu zeigen.
Er sagte immer: „In der Ruhe liegt die Kraft." Bis jetzt hatte ich mich auch immer an seinen Rat gehalten, aber in letzter Zeit fiel es mir immer schwerer die Ruhe zu bewahren. Ich sah Taylor eindringlich an. Meine Hände waren zu kleinen Fäusten geballt und mein Kopf musste rot anlaufen sein. Ich bemerkte erst jetzt wie angespannt ich war.
Ich dachte nochmal über alles nach und gerade als ich den Deal zurückziehen wollte, lenkte Taylor ein. „Gut, wie du willst!" Die Menge jubelte und Blake tippelte unruhig von einen auf den anderen Fuß. Taylor drängte sich weiter vor zur Theke und stützte seinen Ellenbogen darauf ab. Ich starrte auf seinen Arm. Er war angespannt und an seinen Muskeln hangelten sich kleine Adern entlang.
Er musste einiges an Kraftsport machen, aber als Football Kapitän wunderte mich das auch nicht. Er sprach mich an: „Worauf wartest du Lee?" Seine Worte rissen mich aus meinen Gedanken und ich stützte meinen Ellenbogen direkt neben seinen. Er griff meiner zarten Hand und hielt sie fest, fester als Blake es getan hatte.
Es war unangenehm.
Ich musste mich jetzt konzentrieren, wenn ich das Spiel gewinnen wollte. Denn das wollte ich, um allen zu beweisen, dass sie falsch lagen. Aber vor allem weil ich Taylor nicht küssen wollte. Ein letztes Mal sah ich nochmal kurz zu Blake, dem die Sorge ins Gesicht geschrieben stand. Ich lächelte ihm zu und er erwiderte es gezwungen. Gedämpft hörte ich, wie Ray begann runter zu zählen, meine ganze Konzentration lag auf Taylor, der mir wieder zuzwinkerte, bevor wir beide begannen zu kämpfen.
Im ersten Moment hatte ich das Gefühl, das Taylor stärker war als Blake. Er zwang mich eher einzuknicken.
Doch ich hielt seinem Druck stand. Es dauerte etwas bis ich mich gefangen hatte und mir eine Strategie überlegt hatte. Ich setzte mehr Kraft ein, sodass unsere Arme wieder senkrecht standen. Mein Arm zitterte, aber nicht aus Kraftverlust. Ich hoffte Taylor das Gefühl zu geben, das er kurz davor war zu gewinnen. Er grinste und setzte noch mehr Kraft ein. Ich hörte die Rufe der Menge verschwommen. Alles wurde leise um mich und ich nahm nur noch Bewegungen in Zeitlupe war. Das einzige Geräusch was ich noch hörte, war mein Herzschlag. Mein Arm knickte weiter ein als beim ersten Mal, aber ich hielt mich weiter und es gelang mir wieder unsere Arme zum Ausgangspunkt zu bringen. Jetzt konnte ich ihn mit seinen eigenen Mitteln schlagen. Ich übte blitzschnell mehr Kraft auf sein Handgelenk aus, was seine Schwachstelle war und innerhalb von Sekunden danach berührte sein Handrücken die Theke.
Ich ließ seine Hand los, schaute weder ihn oder die Menge an, sondern blickte direkt zu Blake. Er schien mehr als erleichtert zu sein. Er jubelte zwar nicht aber er hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Ich kletterte vorsichtig über die Theke.
Blake kam wieder näher und half mir herunter. Er legte seine starken Arme um mich und drückte mir einen Kuss auf die Stirn! Gehörte das noch zum Schauspiel für Taylor?
„Ich hab dir doch gesagt, dass ich ihn besiege!" Blake lachte herzhaft über meine Aussage. Er schlug seinen Arm um meine Taille und drehte mich in Taylors Richtung. Taylor war geschockt, versuchte aber sich nichts anmerken zu lassen. „Wie hast du das gemacht?" Taylor schaute mich an, dann auf seine Hände.
Blake antwortete für mich. „Das ist halt mein Mädchen."
"Ich denke ist wird Zeit für meinen Preis!"
"Eins...Zwei...." Er wartete auf Drei aber ich schlug ihn so heftig gegen seine Wange, dass sich ein Abdruck auf seinem Gesicht abzeichnete. Schmerzverzerrt hielt er sich seine Wange fest.
Wir drehten uns ohne ein weiteres Wort um und liefen zur Tanzfläche und fingen an zu tanzen und ich merkte wie der Alkohol in meinen Kopf anfing sich bemerkbar zu machen. Ich wurde lockerer und es störte mich auch nicht als Blake seine Hände auf meine Hüften legte. Wir tanzten einige Zeit.
Die Lieder wechselten schnell und wir hatten unseren Spaß. An Meg und Lenny dachte ich in dem Moment gar nicht mehr. Aber sie hätten sich schon gemeldet, wenn sie mich gebaucht hätten. Auf einmal folgte ein ruhigeres Lied und wir verließen die Tanzfläche, um Luft zu holen. Wir waren beide außer Atem und lachten weil wir so fertig aussahen. Wir sahen den anderen beim Tanzen zu, als mich jemand fest am Handgelenk griff und mich weg zog. Ich war erschrocken und wusste die ersten Augenblicke nicht was ich tun sollte.
Es war ein fremder Mann, so viel war sicher aber ich erkannte nicht ihn nicht, weil die Person mit dem Rücken zu mir vorauslief. Als ich endliche einen klaren Gedanken fassen konnte, blieb ich stehen und versuchte mich aus dem Griff zu wenden. Er packte fester zu und zog mich weiter durch die Leute. Ich kreischte ihn an, dass er mich los lassen sollte. Dabei rempelte ich mehrere Leute an, die das aber wenig zu stören schien. Die meisten waren ja sowie so high oder betrunken. Ich konnte mich auch nicht wirklich verteidigen, da ich Angst hatte jemand Unschuldigen versehentlich zu verletzten weil es so eng war. Aber eines war klar.
Die Person die mich so durch die Menge zog war stark.
Als er endlich stehen blieb waren wir in einer kleinen Art Arbeitszimmer angekommen. Er ließ mich los und ging aber noch fünf Schritte weiter ohne sich umzudrehen.
„Was soll der Scheiß hier?" maulte ich ihn an. „Was willst du von mir?" ich verschränkte meine Arme zum Nachdruck. Als er sich umdrehte erkannte ich Ihn sofort.
Es war Ric. „Wir müssen reden!"
Wow meine Finger sind blutig getippt (haha kleiner Scherz)😅
Das war mal ein langes Kapitel. Daraus hätte ich gut zwei machen können aber ich war einfach so im Flow.
Das war doch mal ein starker Auftritt von den dreien und das obwohl Tilda lieber unsichtbar ist. Und dann noch der Wettkampf zwischen den zwei. Wer hätte Gedacht das Tilda Armdrücken kann?
Und Blake ist er nicht einfach ein Traum? (Autor schwärmt) "Mein Mädchen....."
Doch was will Ric jetzt? O..o das schreit nach Ärger!
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top