Kapitel 32: Verrat

Ungeheure Wut schnürte mir die Kehle zu. Das durfte einfach nicht war sein!

Wieso hatte ich ihn nicht erkannt? Warum war mich nicht schon früher aufgefallen, was für ein Mensch er war?

Vor mir stand Ken der Vater von Eric. Das er ein mieses Schwein war wusste ich nach der Attacke auf mich in seinem Haus, aber das er so weit gehen würde und uns verraten und hintergehen würde damit hatte ich nicht gerechnet.

Er funkelte mich erfreut an!

"So schnell sieht man sich wieder Tilde Lee!" Knurrte er mir entgegen.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Wie konnte er es wagen mir und meiner Familie das anzutun. Aber woher wusste er von all unseren Plänen? Und dann traf mich die Erkenntnis wie ein eiskalter Blitzschlag.

-Eric!

Meine Augen weiteten sich und ich sah ihn geschockt an. Hatte mich Eric genauso verraten wie sein Vater mich und meine Familie?

Als könnte er Gedanken lesen, erweiterte sich sein hämisches Grinsen und beantworte sofort meine Frage, die in meinem Kopf herumgeisterte.

"So gerne ich das bestätigt wüsste, aber mein Sohn wollte sich uns nicht anschließen. Er wohnte die letzten Tage noch nicht mal mehr bei uns. Aber was soll ich sagen, ich hatte ihn ausgetrickst."

Mein Erzeuger hielt meinen Bruder weiter fest und schlug ihn zwischendurch kräftig! Seine Schmerzensschreie drangen bis so mir durch.

"Komm zum Punkt Ken! Ich will das hier beenden und unserer undankbaren Brut Manieren beibringen und ihnen zeigen was sie erwartet!"

"Zu gerne!" Antwortete ihm Ken.

Ich musste sie weiter hin halten. Während des ganzen Gespräches hatte ich weiter daran gearbeitet mich von meinen Fesseln zu lösen.

"Wie hast du es gemacht?" Entgegnete ich Ken wütend.

"Kleine kleine unerfahrene Tilda. Ich musste deinem ach so lieben Ric nur vorgaukeln das ich mich mit ihm versöhnen wollte, dabei habe ich ihm dieses kleine Plättchen unter gejubelt, die haben wir auch damals ihm Krieg benutzt, um unsere Feinde auszuspionieren."

Er drehte die kleine Pille, einen Peilsender mit Tonübertragung zwischen seinem Daumen und Zeigefinger hin und her.

Er hielt sie mir Stolz vor mein Gesicht.

"Alles was Eric hörte habe auch ich gehört!"

Er wandte sich wieder von mir ab.

"Er wollte ja leider einfach nicht auf mich hören. Nein er liebt dich! Das hat er mir immer und immer wieder gesagt."

"Ich liebe Tilda, Vater!" äffte er ihn in einer viel so hohen Tonlage nach.

Mein Herz schmerzte, Eric hatte tatsächlich mich vor seinen Vater gestellt. Seine Loyalität rührte mich unendlich. Doch mir wurde schnell bewusst das diese Loyalität wohl seinen Preis gehabt hatte.

"Wo ist er? Was hast du mit ihm gemacht?" schrie ich Ken an.

"Das was man mit undankbaren Kindern tut! Sie bestrafen!" Er funkelte mich wütend an.

Wieder ein ohrenbetäubender Schrei meines Bruders, ich musste jetzt handeln, sonst würde Kay hier vor meinen Augen sterben. Mein Vater schlug ihn zu fest, das sein Kopf zur Seite schnellte.

Ich war meine Fesseln fast los. Ken war durch meinen leiblichen Vater abgelenkt, als er die Pistole nach lud.
Jetzt war der Augenblick gekommen. Er war unachtsam.
Ich schoss nach vorne und stürzte mich auf den viel zu großen und trainierten Gegner vor mir.

Ich hatten den Überraschungseffekt auf meine Seite und konnte ein paar gezielte Schläge verteilen. Doch er war um einiges stärker als ich. Kein Vergleich zu Damian und schon bei ihm hatte ich große Schwierigkeiten gehabt mich durchzusetzen.

Doch das war nichts in dem Vergleich zu dem was Ken konnte.
Ken packte mich gekonnte und warf mich über seine Schulter zu Boden.
Er ließ es sich nicht nehmen mich erneut zu schlagen. Ich stöhnte auf vor Schmerzen.
Dann fixierte er mich mit deinem stämmigen Körper auf dem Boden und griff mit beiden Händen an meine Kehle. Er drückte zu und ich begann zu röcheln.

Es war es um mich geschehen. Ich konnte mich nicht mehr wehren. Kleine schwarze Punkte begannen vor meinem inneren Auge zu tanzen.

Dann hörte ich ganz tief in meinem Inneren die Stimme meines Geliebten Dad's:

Was machst du jetzt Tilda? Konzentriere dich auf seine Schwachstellen! Der Punkt geht an ihn aber wie machst du weiter? Was würdest du bei mir machen?
Erinnere dich! Komm schon! Ich weiß das du es kannst!

Du bist stark, du kann dich wehren! Ich Glaube an dich mein Mädchen!

Die Stimme brannte ihn mir und bevor ich das Bewusst sein verlor schnellte meine freien Hände einen empfindlichen Punkt in seiner Armbeuge. Ich druckte zu und er lockerte kurz seinen Griff um meinen Hals. Mit letzter gebündelte Kraft, schoss mein Handballen nach vorne auf seine Nase zu. Ein lautes Krachen bestätigte mir den Bruch. Sofort ließ er von mir ab. Ich kroch unter ihm hervor und hustete nach Luft.
Dabei schnappte ich mir seine Pistole und richtete den Lauf auf ihn.
Er erholte sich schneller als gedacht und sprang auf mich zu. Gemeinsam fielen wir gegen Blake der immer noch bewusstlos auf dem Stuhl saß.
Mit einem Mal brach der Stuhl in zwei und wir lagen alle auf dem Boden.

Erneut versuchte ich mich zu schützen.

Ich befreite mich mit Tritten und Schlägen gegen Ken's Kopf, doch wie ein Bulle ließ er nicht von mir ab. Er schlug mich heftig und stieß mich weg.
Die Pistole noch immer fest in der Hand versuchte ich mich mit meine letzten Kräften zu wehren.

Ken griff erneut an, doch diesmal passierte etwas womit keiner gerechnet hatte. Durch seinen forschen Angriff löste sich eine Kugel aus dem Lauf.
Geschockt starrte ich an mir herab, nur um zu merken das sie nicht mich sonder Ken getroffen hatte.

Sein gelbes Shirt färbte sich sofort rot am Bauch. Sofort fasste er sich an die Stelle mit seiner Hand und wurde ganz blass. Er sackte vor mir zusammen und ließ endlich von mit ab.

Völlig erschöpft taumelte ich nach hinten und ließ dabei die Pistole fallen. Sie rutschte über den Boden weiter zu meinem Erzeuger, der Kay weiter quälte.
Meine Beine waren taub und mein Körper zitterte.

Hatte ich Ken getötet?

Er lag mit dem Gesicht zur Erde und bewegte sich nicht mehr. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken herunter. Egal wie schlecht er war, ich wollte niemanden töten. Niemals wollte ich nur jemanden verletzten. Ich wird ein eine mörderische Welt gedrängt, von deren Existenz ich nur in Nachrichten hörte. Das ich einmal ein Teil dieser Welt seien müsste, um meine Familie, das Leben meiner Freunde und mein eigenes zu schützen wurde mir erst jetzt klar.

Warum waren die Menschen nur so machtgierig und Brutall. Waren Sie glücklicher als all die anderen? Wie konnten sie mit sich selber leben? Was brachte sie dazu andere zu töten und zu foltern? Als mir diese Fragen durch den Kopf schossen wurde, korrigierte ich sofort mein Denken. Das hier waren keine Menschen, mein Erzeuger, Ken und ihre Leute, das waren Monster!

Erschaffen von anderen Monstern.

Völlig erschöpft brach ich zusammen und hörte nur noch das schauderhafte Lachen meines Vaters.

"Du kannst nicht gewinnen gegen mich Tilda, es ist aus! Genau das habe ich auch deiner Mutter gesagt. Es ist wie damals als sie mich angebettelt hat, ihr nichts anzutun oder dir! Obwohl du noch nicht mal bei ihr warst. Ich sehen noch diesen flehendem Blick in ihren blauen Augen. Bitte Valentin tu mit nichts bitte...winselte sie. Und was habe ich getan? Ich habe sie erschossen und das selbe werde ich mit dir machen, mit allen die du liebst!"

"Du hast sie getötet?" hauchte ich.

"Ja! Das war ich...aber nicht ohne Schmerz, sie sollte spüren was der Verrat mir angetan hat."

Tief in meinem Unterbewusstsein wusste ich es. Diese tiefe Verachtung die ich für meinen Erzeuger hegte, kam nicht nur von all seinen Machenschaften, sondern vor allem, weil er mir einen Menschen genommen hat der mich liebte. Den ich nie lieben dürfte!

Meine ganzen Muskeln verkrampften und Tränen bildeten sich in meinem Augen. Mein leiblicher Vater hatte meine leibliche Mutter einfach hingerichtet und wahrscheinlich zuvor schlimmeres angetan!

Plötzlich ein weitere Schuss ein weiterer Schrei. Mein Erzeuger hatte Kay in die Schulter geschossen.

"Diesmal beende ich es auch für dich, danach ist deine Schwester dran und aber vorher werde ich vor ihren Augen Ihre Lieben umbringen! Sie soll sehen was heißt Valentin Kane zu betrügen!" knurrte er wütend.

Kay wimmerte nur noch, und flehte unseren Vater an mir nichts zu tun.

"Bitte hör auf, du kannst nicht beide Nachkommen töten, die du hast. Lass sie leben! Lass sie gehen!"

"Hör auf zu betteln, das ist schwach!" schrie mein Vater durch die Halle.

Seine Männer standen hinter den Türen, das wusste ich.

Was konnte ich noch tun? Meine Kraft ging langsam zu Ende

Keuchend lag ich auf dem Boden. An meinem Kopf fühlte ich eine Warme Flüssigkeit die über mein Gesicht lief. Die Pistole lag nur wenige Meter von mir entfernt.

Damian lag tot, mit offenen Augen neben mir, die mich anstarrten. Mein Magen zog sich zusammen und ich musste einen Würgereflex unterdrücken.

Aus dem Augenwinkel sah ich meinen Erzeuger die Waffe auf Kay richten. Kay kniete völlig zerschunden auf dem Boden. Sein rechter Arm hing schlaff an seiner Seite und aus der Schusswunde aus seiner Schulter lief unkontrolliert das Blut.

Etwas weiter lag der leblose Körper von Blake . Sie hatten ihn einfach nieder geprügelt. So sehr hoffte ich das er noch lebte, doch er rührte sich nicht mehr, ich konnte es nicht sagen.

Wie weit war es nur gekommen? Nie hätte ich am Anfang des letzten Schuljahres damit gerechnet.

Heiße Tränen liefen über meine Wange. Ich wimmerte. Mein ganzer Körper schmerzte. Doch ich musste Kay retten, kostete es was es wollte.

Ich schob mich an der Leiche von Damian langsam vorbei. Ich merkte wie sich schwarze und weiße Punkte in mein Sichtfeld schoben. Bald würde ich das Bewusstsein verlieren. Doch das dürfte nicht passieren.

Als ich den kalten silbernen Griff der Waffe umschloss pochte mein Herz so laut das ich nichts mehr hörte. Das Blut rauschte mit einer unglaublichen Schnelligkeit durch meine Venen. Ein letztes Mal bündelte ich all meine Kräfte. Ich richtete mich zitternd auf und schrie:

"Auf immer und ewig, bis zum Ende der Welt und zurück, nichts wird uns trennen außer der Tod selbst. Das ist für meine Mutter!"

Dann ertönte der erlösende Schuss und ich sackte augenblicklich zusammen. Alles wurde schwarz, ich spürte nichts mehr. Ich war erlöst!

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