Kapitel 31: Der Kampf Part 3
Als ich den Nebenraum zum Boxkampf- und Trainingsbereich öffnete, stand mein Vater mit dem Rücken zu mir. Er schien nachzudenken. Es war kalt und ich zog mir meine dünne Lederjacke noch enger an meinen Körper.
"Tilda" raunte er leise bevor er sich zu mir umdrehte.
Sein kantiges Gesicht wirkte noch Spitzer und seine grünen Augen waren noch dunklere. Das ungute Gefühl in meinem Magen nahm zu. Er war bereit mir etwas zu erzählen. Aber war ich auch wirklich bereit um es zu hören?
"Setz dich!" forderte er auf und deutete auf einen alten, abgenutzten, braunen Lederstuhl vor dem massiven Holzschreibtisch. Ohne zu zögern tat ich das was er von mir wollte. Ich versuchte mich so lässig wie möglich zu platzieren.
Als ich mich auf den Stuhl gesetzt hatte trat er vor und lehnte sich an den massiven Schreibtisch. Natürlich setzte er sich nicht dahinter. Er liebte es auf andere herabzublicken.
"Es wird Zeit dich in ein paar Familiengeheimnisse einzuweihen." dabei verschränkte er die Arme.
Ich nahm mir das erstmal kurz Zeit um den grausamen Mann vor mir zu studieren. Er wirkte noch jung. So um die Vierziger. Er hatte immer einen drei Tage Bart der gepflegt aus sah. Seine Augenbrauen wucherten jedoch die schmalen grünen Augen zu. Seine Nase war spitz und generell wirkte seine Statur etwas schlagzig, obwohl ich wusste wie viel Kraft er hatte. Das würde ich nie mehr unterschätzen!
Er trug immer dunkle Kleidung und auf seiner rechten Hand befanden sich einige Zeichnungen in Form von Tattoos. Die Formen waren für mich
nicht wirklich zu identifizieren. Irgendwelche Zahlen, Buchstaben und Formen reihten sich wahllos aneinander. Zumindest wirkte das so für mich.
"Gefallen sie dir?" Fragte er lachend.
Er hatte bemerkt wie ich seine Tattoos fixiert hatte.
Ich zuckte möglichst desinteressiert mit den Schultern.
Er krempelte seinen Ärmel etwas nach oben, damit ich es besser sehen konnte. Dann strich er mir der Hand über ein Stück seiner Haut. Auf diesem Teil seiner Hand befand sich eine schwarze Rose mit einem Schriftzug.
"Forever and ever, to the end of the world and back, nothing will separate us except death itself!"
(Auf immer und ewig, bis zum Ende der Welt und zurück, nichts wird uns trennen außer der Tod)
Einen Moment war mein Blick auf dieses Tattoo geheftet, es viel mir schwer den Blick abzuwenden.
"Weißt du TILDA, das Tattoo habe ich mir für deine Mutter stechen lassen. Ich habe sie wirklich aufrichtig geliebt! Ich dachte sie sei die Eine!"
Er machte eine kunstvolle Pause!
"Aber ihr Schein trübte mich und ehe ich mich versah, verriet sie mich." Seine Stimme war ruhig und tief. Zu ruhig.
Wie ein Raubtier das kurz davor war seine Beute zu erledigen.
"Aber ich bin froh darüber, das du nicht bist wie sie! Du bist wie ich..."
Wie sehr er sich damit täuschte. Ich war wirklich eine herausragende Schauspielerin. Meine Mine blieb starr und ich nickte nur kurz.
Er stand langsam auf ohne den Blick von mir abzuwenden und ging um den Schreibtisch und holte eine riesige Mappe heraus. Er platzierte sie vor mir auf seinen Schreibtisch.
"Die kennst du doch noch oder?"
Ich ließ meinen Blick über den schwarzen Ledereinband streichen. Das stimmt ich kannte diese Mappe. In ihnen befanden sich einige Unterlagen die ich schon kurz einsehen durfte. Doch jetzt war sie deutlich gefüllter.
Konnten das die Dokumente sein auf die ich und Kay uns so lange fixiert waren, die wir versuchten mit allen Mitteln zu finden.
Ich starrte das Bündel an und dann wieder meinen Vater. Er grinste und deutete mir an es zu nehmen.
Langsam griff ich nach dem Lederpacken und legte es in meinen Schoß.
Ich öffnete es und was zum Vorschein kam war, das war, wie soll ich es beschreiben.....
eine Menge leerer Blätter....
„Was ist das?" fragte ich ruhig aber verwirrt.
Jetzt meldete sich Kay aufeinmal in meinem Ohr.
„Tilda, Tilda was siehst du da? Beschreib mir was du siehst?"
Mein Erzeuger reagierte nicht, weswegen es mir leicht viel. Meine Frage zu wiederholen und zu ergänzen.
„Warum gibst du mir einen Stabel leeres Papier?"
Er antwortete immer noch nicht! Dafür aber Kay.
„Tilda du musst da raus und zwar so schnell wie möglich, das ist eine Falle!"
Brüllte er mir ins Ohr.
Doch bevor ich reagieren konnte schlug die Türe hinter mir auf uns Blake wurde grob von zwei Männern, die ich zuvor noch nie gesehen habe hereingezerrt.
Er wurde schon ein paar Mal geschlagen, das sah ich an den Wunden in seinem Gesicht!
„Was willst du schrie ich meinen Erzeuger jetzt an!"
Doch außer seinem widerlichen vor Hohn strotzenden Lachen kam nichts. Ehe ich reagieren konnte, wurde mir ein schwarzer Lappen auf Mund und Nase gerückt wie damals im Wald. Binnen von Sekunden wurde ich bewusstlos und alles wurde schwarz.
**
Unsanft wurde ich aus der dunkeln Tiefe gerissen.
Das prickeln auf meiner Haut im Gesicht war unverkennbar mich hatte jemand geschlagen. Doch bevor ich die Augen aufschlagen konnte folgte der nächste Schlag in mein Gesicht auf die andere Wange. Mein Kopf flog zur Seite.
„Aufwachen Prinzessin?" jauchzte eine fremde Stimme diabolisch.
Stöhnend öffnete ich meine Augen. Für einen Moment nahm ich meine Umgebung verschwommen war. Ein warme metallische Flüssigkeit lief mein Kinn herunter.
Ich schmeckte Blut.
„Sie ist wach!" knurrte der maskierte vor mir. Er trug eine schwarze Sturmhaube und hatte nur zwei Öffnungen an den Augen.
Mir war schwindelig und alles drehte sich. Mein Sichtfeld war immer noch nicht klar und in meinen Ohren klingelte es dumpf. Aber die Stimme des maskierten kam mir so bekannt vor.
Plötzlich hört ich jemanden wütend schreien.
„Lass sie in Ruhe du Bastard."
Ich drehte mich in die Richtung der Stimme und langsame klarte sich mein Sichtfeld. Everil saß gefesselt auf einem Stuhl genau wie ich, neben ihm mein Herz sackte augenblicklich in meine Hose meine Eltern.
Mein Vater war taff wie immer, er hatte auch Kratzer und blaue Flecken im Gesicht und am Hals. Meine Mutter schien unversehrt, ihre Haare standen kreuz und quer und ihr Gesicht war komplett gerötet vom weinen. Sie wimmerte vor Angst. Als sie meinen Blick fing liefen ihr wieder die Tränen aus den Augen. Auch mein Vater konnte sich nicht mehr halten und weinte leise. Doch das schluchzen meine Mutter ging mir durch Mark und Knochen.
Everil sah auch sehr mitgenommen aus. Eine große Platzwunde befand sich an seiner linken Schläfe. Doch er wirkte wacher als alle zusammen!
Ein weiteres Stöhnen nahm ich neben mir war. Blake saß eingefallen neben mir. Sein Gesicht war Blut verschmiert und er atmete wirklich flach und schwer. Ihn hatte es sichtlich am schlimmsten getroffen.
Heiße Tränen bildeten sich bei diesem Anblick neben mir. Ich musste nicht mehr Schauspieler! Er wusste sicher bereits alles.
Gerade als ich diesen Gedanken zu Ende gebracht hatte, schlug die Türe des Trainingsraumes auf indem wir uns alle befanden. Damian trat mit meinem leiblicher Vater herein.
Beide schienen sich über diese Situation zu erfreuen.
Mein Erzeuger stellte sich direkt vor mich und blickte auf mich herab. Grob packte er mein Kinn und zwang mich ihm in die Augen zu sehen.
„Ich habe mich wohl nicht deutlich genug ausgedrückt, tja jetzt wirst du erfahren müssen wie es ist wenn du mich hinter gehst und meinen Anweisungen nicht folgst!"
„Woher wusstest du es?" fragte ich zitternd.
Er genoss es das ich ihm so ausgeliefert war!
„Die richtige Frage wäre gewesen wie lange ich es schon wusste! Aber ich beantworte dir beide. Ich weiß es seid du deinen Bruder kennengelernt hast. Ein Inseider hat mich steht's auf dem Laufenden gehalten über dich und das von Anfang an!"
Ich kochte vor Wut!
„Wer?" hackte ich nach, doch mein Erzeuger lachte mich nur aus. Er kam mir wieder nahe und ich nutze die Gelegenheit und spukte ihm ins Gesicht. So sehr verabscheute ich ihn.
Er kramte ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und wischte sich damit meine Spuke aus dem Gesicht. Dann packte er mein Gesicht wieder grob und raunte an mein Ohr.
„Kay, hallo mein großer Junge...wenn du deine geliebte Schwester retten willst, dann musst du dich beeilen...TikTak TikTak...die Zeit läuft ab!"
Mein Kopf schwoll hoch rot an und schrie in aufgebracht an, dich ihn schien das nur zu amüsieren.
„Du bist wie deine Mutter! Genauso stur und eigensinnig aber du wirst schon sehen wohin dich das gebracht hat. Ich werde dich genauso quälen wie sie!"
Er zog ein großes Messer aus seiner Tasche und lief auf meine Adoptiveltern zu.
Er wandte sich gleich an meine Mutter und strich mit der schaffen Klinge an ihrem Kinn auf und ab. Sie zittere so stark das ich dachte sie würde jeden Moment ohnmächtig werden.
Mein Vater räckelte sich hin und her und schrie in seine Mundbinde. Dann erschlaffte der Körper meiner Mutter. Sie war bewusstlos.
Ich schrie immer wieder den Namen meiner Mutter. Mein Vater weinte stark und Everil war ganz ruhig.
Gerade als er zustechen wollte ertönte ein Schuss.
Augenblick hielt mein Vater sich den blutenden Arm. Kay schoss um die Ecke und zielte geschickt auf unseren Erzeuger. Doch Damian feuerte genauso zurück.
Weiter Leute stürmten herein. Männer von meinem leiblichen Vater und entführten erneut meine Eltern und Everil.
Mit allen Mitteln versuchte ich mich aus den Schlingen zu befreien. Doch da hatte mein Erzeuger Kay gepackt und Damian kam auf mich zu.
In seinen Augen stand der Wahrsinn und er riss an meiner Kleidung.
„Jetzt gehörst du mit!" hechelte er.
Mir wurde übel! War das jetzt das Ende?
„Nein, nein nein fass mich nicht an!" Schrie ich ihm entgegen. Doch er hörte nicht auf. Doch dann ertönte erneut ein Schuss, der mich zum zitternd brachte." Ich spürte den Luftzug der Kugel an meinem Arm. War ich tot?
Doch dann viel Damian auf einmal um und eine Blutlachen bildete sich unter seinem erschlafften toten Körper. Er starrte mich mit seinen toten Augen an.
Ein spitzer Schrei entfloh meiner Kehle. Blake war neben mir mittlerweile bewusstlos und bekam nichts mehr mit.
Der maskierte tauchte wieder in meinem Sichtfeld auf. Er hielt die Pistole direkt auf mich gerichtet. War er es gewesen der Damian erschossen hatte? Aber was machte das für einen Sinn? War er nicht einer von Ihnen?
Durch das zerren an mir und meiner Kleidung seitens von Damian hatten sich meine Fesseln etwas gelöst.
Ich wollte gerade meine Stricke komplett lösen als der Fremde an seiner Maske zog. Doch das was ich dann sah, verschlug mir den Atem und die letzte Kraft die ich hatte.
Warum?
Warum?
Das fragte ich mich immer wieder und die nassen Tränen rannen nur so über meine Wangen. Wie war er nur dazu fähig gewesen und warum hatte ich es nicht kommen sehen?
Da stand er nun vor mir mit diesem Grinsen, das mehr sagte als 1000 Worte...
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