Kapitel 30: Der Kampf Part 2

„Lasset das Spiel beginnen..."

„Wer als erstes den roten Kreis verlässt oder 10 Sekunden nicht ansprechbar ist, der verliert!"

Der Aufruf meines Vaters hallte in dem großen schäbigen Raum von den Wänden wieder.
Das Echo drang mit durch meine Haut in meine Knochen.

Damian wartete keine Sekunde um mich anzugreifen. Er sprang direkt nach vorne. Ich rechnete damit und wich ihm geschickt aus. Doch dann überraschte er mich mit einem Schlag auf die Niere. Ich fiel sofort zu Boden und hielt mir wimmernd meinen Bauch.
Er grinste überlegen und zog mich an den Haaren zu sich hoch.

Dann folgte ein griff an meine Kehle und er drückte zu. Ich röchelte nach Luft.
Er hätte mich einfach rauswerfen können und hätte gewonnen aber er genoss das hier. Er liebte es mich zu quälen.

Ich musste mich jetzt befreien, sonst war es zu spät.
Durch einem gezielten Schlag meines Ellenbogen auf seine Armbeuge, ließ er mich endlich los. Ich fiel gnadenlos auf den harten Boden und schlug mit dem Kopf auf .
Mir war schwindelig und bevor ich mich orientieren konnte zog er mich sofort wieder auf die Beine. Eine warme Flüssigkeit lief meinen Hinterkopf herunter.

Sicherlich war ich am bluten. Damians fester Griff an meinem Arm und an meinem Nacken schmerzte zusätzlich sehr.
Er grinst mir ins Gesicht.

„Das ist schon mal ein Vorgeschmack auf gleich!"

Er griff nach meinem Hintern und drückte zu. Es tat weh und ich sah aus dem Augenwinkel wie Blake kurz davor war das alles zu beenden.
Deswegen schnellte mein Handballen gegen seine Nase.
Ein lautes knacken und er ließ sofort von mir ab.

„Du Bitch....du hast mir die Nase gebrochen."

Unkontrolliert liefen ihm die Tränen in die Augen und aus seine Nase schoss das Blut. Er wischte es weg mit dem Handrücken ins schnellte wieder auf mich zu. Ich drehte mich seitlich an ihm vorbei und schlug mit dem Ellebogen auf seinen Rücken.
Er kam ins Taumeln, doch bevor er was tun konnte zog ich ihn zu mir und boxte ihm dreimal schnell in den Magen.

Er krümmte sich und schrie gleich darauf.
Von Wut geblendet holte er wieder aus, doch er schlug in die Luft. Ich drehte mich um und verpasste ihm einen geschickten Kick gegen seinen Kiefer.

Er fiel um und blieb liegen.

Aus dem Augenwinkel sah ich die Hoffnungsfunken aus Blake's Gesicht sprühen. Doch es sollte anders kommen.

Ich war abgelenkt und merkte nicht wie sich Damian wieder aufgerappelt hatte.
Er packte mich wieder am Hals und rang mich zu Boden. Er fixierte mich und schlug mir zweimal kräftig ins Gesicht. Ich schrie ihn an aber außer einem hämischen Lachen bekam ich keine Antwort.

Er hatte mich ihm Klammergriff zwischen seinen Beinen. Urplötzlich griff er nach dem Zaum meines T-Shirts und riss es in zwei.

Voller Panik senkte sich meine Brust schnell auf und ab.

„So schön!" säuselte er und strich über mein Dekolleté mit seinen dreckigen Händen.
Ich bäumte mich auf aber ich wurde ihn nicht los.
Kurz schloss ich die Augen, ich dachte an alle die mich liebten. Meine Eltern, Kay meinen Bruder, Everil, Megan und Lenny und auch Blake und Eric.

„Jetzt wirst du lernen, was es bedeutet mir zu gehören!" raunte er mir ans Ohr.
Sein Fehler!

Ich verpasste ihm eine ordentliche Kopfnuss. Schmerzverzerrt stöhnte er auf und lockerte seinen Griff. Ich wand mich sofort unter ihm heraus und verpasste ihm direkt Schläge in die Nieren.

Er blieb liegen und versuchte sich zu wehren aber ich hab ihm keine Gelegenheit mehr dazu. Meine Sicht verschwamm als ich immer wieder auf ihn einschlug.

„Tilda!" ein vibrierender Ruf der durch die heiße Luft zu mir führte. Ich hörte auf und nahm erst jetzt wieder meine Umgebung war.

Blake hatte mich angeschrien.

Ein langsames gleichmäßiges und Dummes Geräusch war zu hören.

Da stand mein Erzeuger, der leise in die Hände klatschte m.
Ein zufriedenes Lächeln lag auf seinen Lippen.

„Sehr gut! Sehr gut! Für einen Moment dachte ich er hätte dich. Es sah aus als ob du aufgegeben hättest. Aber nein! Ich bin wirklich beeindruckt. Du bist wahrlich eine würdige Nachfolgerin.
Du bist eine Kane!"

Langsam kam er auf mich zu.
Erst jetzt realisierte ich was geschehen war. Damian lag blutend und bewusstlos auf dem Boden. Was hatte ich getan?

Noch bevor ich reagieren konnte schlossen sich zwei kräftige Arme um meinen Oberkörper. Das war das erste mal das mich mein leiblicher Vater liebevoll berührte, doch das einzige was ich verspürte war Ekel.

Ich hasste diesen Menschen so sehr und doch ließ ich es zu das er mich berührte. Wie mein geliebter Vater der mich aufzog.

Aufeinander verspürte ich noch mehr Abscheu und ich stieß ihn von mir weg.
Wütend funkelte ich ihn an, aber ihn schien das nur zu amüsieren.

„Ich schätze du hast bekommen was du wolltest. Du musst nicht mehr mit Damian zusammen sein. Du darfst dir selber jemanden wählen aus unseren Kreisen. Vielleicht auch jemanden mit dem wie eine Allianz aufbauen können, oder jemand aus reichem Hause der uns sponsert. Aber bis dahin bist du die nächste in der Rangfolge!"

Er zwinkerte mir zu.

Wütend spannte ich meine wunden Knöchel an. Ich wusste nicht warum gerade jetzt, wieso ich nicht schon früher danach gefragt hatte aber ich musste es los werden.

„Was weißt du von meiner Mutter!"

Ein kleiner Satz den ich, hätte ich früher gewusst was für Auswirkungen er hatte wohl eher nicht genannt. Klüger wäre es gewesen mich selber, still und achtsam nach der Antwort umgesehen. Doch ich konnte diese ausgesprochene Frage leider nicht zurück nehmen.

Sofort  schlug seine Stimmung um. Grob und viel zu schnell packte er mein Kinn und griff schmerzhaft zu.

„Wag es dich nie wieder nach dieser Person zu fragen oder du stirbst."  knurrte er.

Er wandte sich schon ab aber als ich dachte ich sehr in Sicherheit, schlug er mir mit der Flachen Hand ins Gesicht.
Ich taumelte nach hinten. Das er grausam war wusste ich aber damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Doch ich ließ es nicht zu, das er sah wie sehr er mich verletzt hatte, wie eh der Schlag tat und das es meinen Hass auf ihn nur schürte.

Mir war klar jetzt würde ich herausfinden, was meiner Mutter zugestoßen war. Kostete es was es wollte!

**

Kay strich mir immer wieder beruhigend über den Rücken. Wir saßen wie die letzten Abende zusammen auf dem Boden seines Dachbodens. Ich hatte ihm Pizza mitgebracht und er aß es völlig ausgehungerte. So langsam bekam ich das Gefühl das er nicht wirklich oft etwas in Ruhe zu essen bekam.

Ich hatte ihm einfach alles erzählt und er hörte mir aufmerksam zu. Zwischendurch bildeten sich Sorgenfalten auf der Stirn aber er sagte nichts bis ich geendet hatte.

„Der Typ ist echt ein Psychopath. Es ist noch schlimmer geworden!"
Kay sah mich mit seinen beunruhigten grünen Augen an.

„Hast, hast du Mutter kennengelernt?"
Fragte ich vorsichtig. Vielleicht konnte er mir ja mehr dazu sagen.

Doch er schüttelte den Kopf.

„Nein leider nicht. Ich sollte dir in dem Zug wohl sagen das wir eigentlich nur Halbgeschwister sind. Ich habe eine andere Mutter als du. Mein hat als Stripperin in einem billigen Motel in Califonien gearbeitet. Unser Vater hat sie da nur kurz für das „Vergnügen" kennen gelernt. Wenn du verstehst was ich meine!"

Ich machte eine kurze Pause.

„Naja es muss zur selben Zeit gewesen sein, wie er mit deiner Mutter zusammen war. Viel mehr weiß ich auch nicht!"
Er sah mich traurig an.

„Ach ja er ist immer ausgerastet wenn jemand ihren Namen genannt hat. Einmal gab es sogar Tote!"

Ich riss meine Augen auf aber wundern tat es mich eigentlich nie.

„Weißt du zufällig wie sie hieß?"

Er nickte.

„Nur den Vornamen. Ava."

„AVA" - ein schöner Name.

„Tilda wir müssen dem langsam ein Ende machen. Ich will nicht das er dich verletzt."

Riss er mich aus meinen Gedanken.

„Aber wie wollen wir das machen ohne seine Aufzeichnungen?" fragte ich verwirrt.

"Es gibt noch eine andere Möglichkeit!"flüsterte er.

**

Ich hatte ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch als ich vor dem Hauptquartier, der alten schäbigen Bar stand. 

Kay hatte mich verkabelt so gut es ging. Wir wollten die Beweise per Video und Tonübertragung an die CIA übermitteln. So konnten sie uns sicher auch helfen aus all dem auszubrechen. Doch ich war nervös. Damit das klappte musste ich meine Rolle perfekt spielen.

Meine Hände schwitzten und zitterten wie Espenlaub. Das hier war kein Spiel sondern bitterer Ernst. ich versteckte meine nervösen Hände in meiner Jackentasche und ging auf die Bar zu.

Natürlich hatten wir Blake, Eric und Everil von diesem Plan erzählt. Everil stand in sicherer Nähe. Eric sollte Kay unterstützen und Blake war sowie so schon in meiner Nähe und sollte eingreifen, wenn etwas schief geht.

Selbstsicher betrat ich die Bar und nickte kurz den üblichen Verdächtigen zu. Danach ging ich wie immer in das Büro, das in den geheimen Unterbau führte. Doch kurz bevor ich die Tür zum Keller erreichte, schob sich eine Gestalt aus dem Schatten ins Licht.

Ich hätte ihn fast nicht erkannt, den sein Gesicht war so übel zugerichtet, das ich seine Augen fast gar nicht sah. Die Schwellungen um seine Augen, drückten diese zu. Seine Lippe war aufgeplatzt und notdürftig geklebt worden und an seinem Kiefer prangerte einer Dicker Lila Bluterguss.War das alles ich? Doch anstatt mich zu freuen, war ich schockiert über das was ich angerichtete hatte. Ich meine mir ging es auch schlecht und hatte auch einige Blutergüsse, vor allem an meinem Hals. Wenn ich daran dachte spürte ich seine Finger sofort wieder an den Stellen. Meine Rippen waren geprellt und mit Blutergüssen übersät aber das war nichts im Vergleich zu seinem Gesicht.

"Du weißt das ich mir meinen Platz zurückholen werde. Koste es was es wolle!" knurrte er mit rauer Stimme.

Ich musste kalt sein. Kälter als Kalt. Nur keine Schwäche zeigen.

"Das wirst du nicht überleben!" hauchte ich eisig.

Meine eigene Stimme kam mir auf einmal so fremd vor. Sie machte mir selber Angst. Ich wollte gerade an ihm vorbei als er mir den weg versperrte.

"Das denke ich nicht. Und wenn ich meinen rechtmäßigen Platz wiederhabe, dann werde ich mir das von dir nehmen, was ich verdiene." Damit entfernte er sich wieder von mir. Aber ich war ganz ruhig, denn das was das zweite Mal, das ich diese Drohung von ihm bekommen hatte. Und wo hatte das für ihn geendet?

Ich verließ den Raum und wagte mich erneut in die Höhle des Löwen...


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