Kapitel 22: Zweite Nacht

Pov Everil:

Tilda und ich versuchten unseren Atem zu beruhigen. Scheiße man was war das?

Warum ließen sich nur auf solch einen Typen ein? Mir wurde schlecht bei dem Gedanken daran das er sie berührte hatte.
Seid dem Megan gesagt hatte das sie etwas für mich empfand, konnte ich an nichts anderes mehr denken!
Ständig war sie in meinem Kopf. Sie war das schönste, klügste und stärkste Mädchen das ich kannte.
Sie hatte mir schon immer gefallen, aber ich wusste das es besser für sie war, das ich mich von ihr fern hielt.
Doch seid den letzten Wochen, habe ich gemerkt das es immer schwerer wurde mich von ihr zu distanzieren. Vorallem nach unserer gemeinsamen Nacht. Mein Körper und mein Innerstes sehnten sich nach ihr, nach ihrer Wärme und Liebe.

Als ich dann gesehen habe mit was für einem Typen sie sich eingelassen hatte, hat das die letzten Zweifel beseitigt. Sie mag zwar immer noch zu gut für mich sein aber ich war definitiv besser als dieser Dreckskerl.
Ich würde es aber ihr überlassen, mich zu wählen. Und wenn sie sich für mich entscheiden sollte, dann würde ich sie nie wieder gehen lassen.
Dann wäre sie mein!

Aber erstmal musste ich heraus finden warum sie sich auf dieses Arschloch eingelassen hatte. Bestimmt gab es dafür einen Grund. Das sie ihn ehrlich mochte oder gar liebte konnte ich mir nicht vorstellen.
Nicht nach dem Theater in der Cafeteria.

Wir beide hatten uns beruhigt und ich sah sie an. Ihre Augen hatten sich verdunkelt. Das helle Grün war bedrohlich dunkel geworden.
Sie sah müde aus, als sei sie ständig am kämpfen gewesen.
Sie zog scharf die Luft ein und sah mich mit ihren großen Augen an!

„Wir müssen hier weg!" hauchte sie.

Ich nickte zur Bestätigung und überlegte die Optionen. Leider hatte ich heute keinen Fahrbaren Untersatz, doch vielleicht würde Blake mir seinen leihen. Wobei wir gerade nicht zu gut aufeinander zu sprechen waren.
Seid ihr von der Wette mit Taylor erfahren hatte, hatte ich ihn komplett ignoriert und verachtete.
Wir sprachen seit Tagen nicht mehr miteinander.

„Ich habe kein Motorrad!" antwortete ich ihr.

Vielleicht hatte sie eine Lösung.

„Aber ich!" Gab sie zurück.

Endlich bekamen ihre Augen wieder das Funkeln, das ich so liebte!
Sie griff meine Hand und zog mich schnellen Schrittes hinter ihr her. Auf der anderen Straßenseite stand ihr Motorrad. Es war beachtlich. War das wirklich ihres?
Sie reichte mir ihren Helm, doch ich wollte das sie in trug. Danach zog sie sich schnell ihre Jacke über und stieg auf.
Sie startete den Motor.
Ich grinste.
„Ist das wirklich deine?" fragte ich erstaunt als ich sie so beobachtete.

„Ja, selber zusammengeschraubt mit meinem Dad!"

Sie klang voller Stolz und ich drehte bald durch bei dem Gedenken das sie selber schraubt.
Ich meine wie heiß war das bitte?!

Verurteilt mich nicht! Ich bin schließlich auch nur ein Mann.
Sie deutete mir mich hinter sie zu setzen, was ich auch gleich tat. Ich vertraute ihr. Schließlich hatte sie Ahnung.
Mit meinen großen breiten Armen umschlang ich ihren zarten Körper.
Es fühlte sich so gut an!
Sie erschauderte kurz und ich fragte mich direkt, ob sie das selbe empfand wie ich...

Sie fuhr direkt zu mir. Offensichtlich hatte sie ein gutes Gedächtnis. Sie stellte ihr Motorrad ab und ich ließ sie nicht ganz freiwillig los.
Als sie den Helm absetzte, waren ihre Haare etwas durcheinander, was aber unglaublich süß aussah.
Wie schaffte sie nur diese perfekte Balance zwischen Sexy und Süß?

Sie sah mich mit ihren großen schönen Augen an.
Wie von selbst, gesteuert von meinem Körper, zog ich sie mit mir.

Wir gingen in mein Zimmer und ich verschloss die Türe. Ihre Augen waren glasig.
Sie hatte die letzten Wochen wohl echt viel durch gemacht.
Ich ging auf sie zu und sagte nichts. Ich nahm sie ihn den Arm und sie klammerte sich an mich. Sie verschränkte ihr Hände hinter meinem Nacken und zog mich noch Näher zu sich.
Ihr Gerüch aus Mandeln und Lavendel durchströmte mich.

Doch jetzt musste ich wissen, ob sie was für mich empfand, so wie ich für sie!
Ich löste unsere Umarmung vorsichtig und ich sah das ihre Augen nass waren. Hatte sie so leise geweint? Sie sah beschämt nach unten. Doch ich hob ihr Kinn sofort und trocknete ihre Tränen mit meinem Pulloverärmel.
Ich hatte ein kleines Dejvu.

Das letzte Mal nach einer Party von Taylor standen wir uns auch so nah. Ich wollte sie am liebsten damals küssen. Mein Blick fiel sofort auf ihre vollen Lippen.

Vielleicht war jetzt nicht der beste Zeitpunkt darüber zu sprechen. Ich wollte sie zu nichts drängen.
Aber vielleicht musste ich ja auch nichts sagen!

Ich sah ihr tief in die Augen und senkte meinen Kopf ganz langsam. Sie entfernte sich nicht von mir und schloss langsam ihre Augen.

Ich spürte ihren heißen Atem auf meinen Lippen kurz bevor sie sich berührten.
Alle angestauten Emotionen explodierten indem Moment als ich sie küsste.

Ich zog sie noch enger an mich und sie öffnete leicht ihre vollen Lippen. Langsam schlossen und öffneten sie sich wieder.
Ich hatte gar nicht bemerkt wie sehr ich diesem Moment entgegen gefiebert hatte.
Sie biss mir ganz vorsichtig auf meine Unterlippe und ich ließ einen so animalischen Laut aus meiner Kehle entweichen, dass ich mich am liebsten dafür geohrfeigt hätte, denn sie hörte direkt auf mich küssen.

Doch zum Vorschein kam das schönste Lächeln. Sie hatte ihren Kopf leicht schief gelegt und grinste mich an. Ich erwiderte es sofort.
Sie war einfach unglaublich.

Mein Verlangen ihre Lippen wieder auf meinen zu spüren war verdammt groß und als könnte sie Gedanken lesen, zog sie mich wieder zu sich und küsste mich wieder. Meine Hände kribbelten und zum erstmal wusste ich nicht wo hin ich sie hinlegen sollte.

Ich drängte sie deswegen an die Wand neben uns und stürzte meine Hände neben ihr ab ohne unseren Kuss zu unterbrechen.
Sie fuhr mit ihrer süßen Zunge über meine Lippen und ich öffnete sie für sie.
Sie brachte mich um den Verstand. Meine Hose wurde enger und ich konnte nichts dagegen tun.
Ich wollte sie so sehr.
Um mehr von ihr zu bekommen griff ich mit einem Arm um ihre Taille und zog sie zu mir hoch.
Sofort verschränkte sie die Beine hinter meinem Rücken.

Meine andere Hand legte ich auf ihren Hintern. Ich konnte es mir nicht nehmen, zu zupacken.
Sie stöhnte kurz auf und nun hatte ich die Genugtuung das es ihr gefiel.
Ihr Kleid war hochgerutscht und ich spürte ihre nackten Schenkel an meinem Arm. Das ließ mir eine Gänsehaut über meine gesamten Rücken verlaufen.

Ich trug sie zu meinem Bett. Legte sie sanft ab und beugte mich über sie. Hecktisch zog sie an dem Saum meines T-Shirt und ich ließ sie gewähren. Mein Atem ging stoßweise und meine Ungeduld wuchs. Sobald sie mir das T-Shirg ausgezogen hatte, fuhr sie mit ihrem kleinen Finger die Zeichnung auf meiner Haut nach.
Das gab mir den Rest!
Ich grölte leise und küsste sie wieder. Langsam küsste ich sie am Kinn bis zu ihrem Schlüsselbein. Sie wimmerte.
Was mich nur noch hungriger machte.

Noch nie hatte ich mich zu meiner Frau so hingezogen gefühlt.

Sie hatte mich mit ihren Beinen umklammert und ihr Kleid hing gerade noch an ihrer Hüfte. Ich zog ganz vorsichtig daran, um zu testen, ob sie es auch wollte. Sie richtete sich langsam auf und streckte ihre Arme über den Kopf.
Das Kleid hatte ich ihr mit einem Ruck entfernt.
Nun saß sie unter mir nur noch in Unterwäsche, schwarze Lingerie.

Sie raubte mir Atem.

Als ich sie so sah wusste ich, das ich sie wollte, doch es war zu früh! Deswegen musste ich jetzt stoppen wo ich es noch konnte.
Ich rollte mich von ihr und zog sie an meine Brust. Ich verteilte Küsse und ich merkte das sie wieder so weinen begonnen hatte.
Ich beruhigte sie, bis sie schließlich in meinem Armen einschlief.
Danach driftet auch ich in einen tiefen Schlaf.

**

Ein lautes Klopfen ließ mich aufschrecken.

„Everil, bist du wach?" rief meine Tante durch die geschlossene Tür.
Ich blinzelte durch die Morgensonne und versuchte mich zu orientieren! Wie viel Uhr hatten wir? Auf meiner Wanduhr sah ich das es schon nach Elf war.

„Everil?" rief meine Tante erneut.

Die Türklinke bewegte sich.

Ich rief schnell: „Bin wach! Komme gleich." sie ließ die Türklinke los und entfernte sich langsam von der Türe.
Neben mir regte sich Tilda. Ich konnte nicht anders als sie zu beobachten. Sie sah so unglaublich süß aus als sie schlief, an meine Brust gekuschelt und gleichmäßig atmend.

Dabei viel mir auf das ich die ganze Nacht durchgeschlafen hatte, ohne einen Albtraum. Ich sah auf das friedlich schlafende Mädchen neben mir. Ihr Brust hebte und senkte sich gleichmäßig. Ihr blonden lange Haare hingen teilweise in ihr wunderschönes Gesicht.

Vorsichtig strich ich ihr die zwei Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie legte ihre glatte Stirn kurz in Falten, bevor sie ihre Augen aufschlug. Das schöne Waldgrün trat heraus und sofort zog sich mein Magen zusammen.
Sie blinzelte wie ich vor ein paar Minuten. Als ihre Augen meine fanden, bildete sich ein schüchternes Lächeln auf ihren Lippen.

„Guten Morgen Frosty!" raunte ich ihr zu.
Beschämt versteckte sie ihr Gesicht in meinem Kopfkissen und sagte leise.

„Guten Morgen Ever!"

Ich hob eine Augenbraue. „Ever" hatte mich das letzte mal meine Mutter genannt und das ist Jahre her.

Vorsichtig zog ich ihren Kopf aus dem Kissen auf meine Brust. Ihr Gesicht war gerötete und ihr grünen Augen strahlten.
Ich küsste sie auf die Stirn. Alles fühlte sich so gut und richtig an.

Doch dann kamen mir die Ereignisse des gestrigen Tages wieder in den Sinn.
Ich sah sie ernst an!

„TJ ich glaube wir müssen reden!"

Ihre Pupillen weiteten sich augenblicklich. Doch sie nickte langsam und traurig.

Ich stand auf und ich merkte wie ihr Blick mit folgte. Ich hatte nur noch meine Boxershorts an. Ich blickte mich grinsend um.
„Na gefällt dir was du siehst!" sagte ich kess.

Sofort schoss ihr die Röte wieder auf die Wagen. Ich liebte es  einfach sie verlegen zu machen.
Ich drehte mich wieder um und griff aus meinem Kleiderschrank ein paar einfache Sachen. Schwarze Hose, weißes Shirt.
Als ich mich umdrehte hatte Tilda sich auch schon angezogen. Sie trug wieder ihr Kleidung von gestern und war dabei sich ihre Haar mit den Fingern zu kämmen.

Ich räusperte mich.
„Wie wäre es mir einem Kaffee im Park?"

Sie fing meinen Blick.

„Ja gerne!" ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen.

Ich wartete bis sie ihre Haare zu einem Zopf gebunden hatte. Danach kam sie auf mich zu. Wie von selbst griff meine Hand nach ihre und verschränkte unsere Finger. Selbst bei dieser kleinen Berührung, fing mein Herz an schneller zu klopfen.

Ich zog sie aus meinem Zimmer und sah mich um. Es wäre sicher nicht so klug, wenn meine Familie sie so sehen würde.
Doch bevor ich die Haustür erreicht hatte, trat meine Tante aus der Küche hinter uns.

„Everil wo willst du.....?" ihre Worte blieben ihr im Hals stecken, als sie uns so sah.

„EVERIL!" wiederholte sie langsam mit einem drohenden Unterton.

Bevor ich etwas sagen konnte, schob sich Tilda vor mich.
„Hallo, mein Name ist Tilda Lee. Ich bin eine Freundin von Everil! Sie müssen Misses West sein" stellte sie sich kurz vor.

Die Falten auf der Stirn meiner Tante verschwanden vollständig und sie lächelte freundlich.
Sie nahm Tildas Hand und schüttelte sie kurz.

„Schön dich kennenzulernen. Ich bin nicht Misses West. Ich bin Everils Tante Amira Forster, bitte nenn mich doch Amira!" antwortete meine Tante.

Ich war verblüfft. Normalerweise bot sie niemanden so schnell ihren Vornamen an.
Tilda lächelte freundlich.
„Freut mich Amira!"

Ich wollte hier schnell weg. Irgendwie war mir diese Situation sehr unangenehm, da meine Tante grinsend zwischen mir und Tilda hin und her sah. Gerade als sie etwas sagen wollte, kam Jancy mein Cousin aus der Küche heraus und sah Tilda mit strahlenden Augen an.

Ich bückte mich, weil ich dachte der kleine mit der ordentlich gebügelten Hose und den blauen T-Shirt wollte sich in meine Arme werfen, doch statt dessen rannte er auf Tilda zu und umklammerte sich an ihr Bein.

„Tilly, Tilly Du bist wieder da!" jauchzte der kleine und Tilda nahm ihn hoch, als er die Arme nach ihr ausstreckte.
Ich sah prüfend zu meiner Tante, der es gar nichts auszumachen schien. Sie lachte freudig über Jancys Begrüßung.

Ich war total verwundet und wusste nichts mehr.
Tilda sah den kleinen mit dem Schokomund schmunzelnd an.
„Hallo Jancy, ich freue mich auch dich wiederzusehen!"
Sie setzte den Kleinen wieder ab, als ihr Handy klingelte.

Sie wurde ganz blass als sie den Namen las und entschuldigte sich bei uns, als sie anzeigte sie müsste dran gehen. Sie verabschiedete sich sehr hastig und stürmte aus dem Haus.

Ich warf meiner Tante und Jancy einen entschuldigten Blick zu bevor ich ihr hinter her rannte.

Es war es Zeit um die Wahrheit herauszufinden!

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top