Kapitel 18: Dunkel und Nass

Ameron oder Ame wie ich ihn immer nannte spendierte mir ein ordentliches Frühstück. Danach musste er weiter arbeiten und ich sah ihm noch eine Weile dabei zu bevor ich mich verabschiedete und mich auf den Weg machte.
Dabei überlegte ich wo ich hin könnte aber es war erst 12:00 und ich wollte noch nicht nach Hause.

Irgendwie zog es mich wieder zum See und deswegen ignorierte ich das flaue Bauchgefühl. Dabei öffnete ich alle Fenster meines Autos und ließ die noch warme Luft durchströmen.
Ich sang laut mit und versuchte mich von meinen ganzen Gefühlen abzulenken. Es lief:
Don't Rush von Eduardo Luzquiños

Als mir der Wind durch die Haare wehte fühlte ich mich schon viel leichter ums Herz. Ich konnte sogar wieder lächeln.
Ich wusste zwar noch nicht was ich machen sollte wegen meiner Vergangenheit, ob ich weiter forschen sollte oder alles am besten vergessen sollte.

Ich kam wieder an dem alt bekannten Waldstück an und parkte mein Auto. Ich schaltete die Musik aus und stieg aus. Erst als ich schon ein Stück in den Wald laufen wollte, sah ich ein fremdes Motorrad hinter einer größeren Hecke stehen.
Ich drehte mich nach allen Seiten um, konnte aber niemanden sehen.
Das unwohle Gefühl in meinem Inneren verstärkte sich weiter und alle meine Sinne rieten mir, mich sofort umzudrehen. Aber meine Neugierde war viel zu groß. Langsam ging ich auf das Motorrad zu. Ich untersuchte es. Als ich es anfasste merkte ich, das es noch warm war. Der Fahrer konnte also noch nicht seit langem hier sein.

Ich bückte mich um die Beschaffenheit der Reifen zu untersuchen, als ich unsachte zurück gerissen wurde.

Vor mir stand der FREMDE!!

Er stand über mir und ein unheimliches Grinsen lag auf seinen Lippen.
„Wer...wer bist du?" stammelte ich.
Ich konnte nicht sagen das mir mein Arsch diesmal nicht auf Grundeis lief. Er trug jetzt nur noch ein T-Shirt und seine ganzen Muskeln waren angespannt. Er war wütend. Aber warum? Ich kannte Ihn doch gar nicht.

„Du wirst mich noch früh genug kennenlernen!" knurrte er mir entgegen.
Er wollte mich packen, doch ich trat ihm direkt fest gegen das Schienbein. Doch als würde er Schmerzen kennen, hielt ihn das nicht lange auf. Nur so lange, bis ich wieder stand.

Ich wusste das wegrennen diesmal Zwecklos war und ihm jetzt den Rücken zu zudrehen wäre viel zu gefährlich gewesen. Deswegen stelle ich mich auf Position. Zu jeder Zeit bereit ihn zu schlagen.

Er merkte es sofort und ließ für einen Moment seine Fasade fallen, er lachte tief und das Geräusch hallte durch den Wald.
Doch das er in diesen einen Augenblick unkonzentriert war, das nutzte ich aus.
Ich machte schnell einen Satz nach vorne und schlug ihm mit meine Flachen Hand auf den Adamsapfel. Er keuchte und deswegen versetzte ich ihm direkt noch einen Rechten Hacken in die Niere.
Er krümmte sich vor Schmerzen. Das konnte keinen Mann kalt lassen.
Als letzt holte ich aus und versetzte ihn mit einem Kick gegen die Schläfe einen Knock Out.
Als er ins Laub fiel, nutze ich sofort die Gelegenheit und rannte. Ich rannte so schnell ich konnte, bis ich meine Auto sah.

Ich war fast da, als mich zwei starke Arme packten und mir dann ein Tuch ins Gesicht drückten.
Ich werte mich und strampelte. Ich landete einen guten Hieb mit meinem Ellebogen. Denn ich vernahm sofort ein Stöhnen.
Doch dann wurden meine Arme auf einmal so schwer und bevor ich was machen konnte, wurde alles SCHWARZ...

**

Langsam wurde ich wach. Meine Gliedmaße fühlten sich immer noch schwer an. Was war passiert? Ich versuchte meine letzten Erinnerungen zu sammeln.
Ich wurde entführt!

Ich öffnete vorsichtig meine schweren Augen. Ich saß auf einem alten Stuhl und meine Hände waren hinter dem Stuhl aneinander gefesselt. Ich zog dran aber die Kabelbinder zogen sich nur enger um meine Handgelenke.
Ich ließ den Blick durch den Raum scheiden. Es schien eine alte Lagerhalle zu sein. Der Boden war an vielen Stellen nass und an anderen Ecken tropfte Wasser durch die Decke.
Außer ein zwei weiteren Stühlen und einem Tisch befand sich nichts in dem Raum.
Ich konnte die Tür auswendig machen. Eine Stahltür mit Schloss. Die war sicher geschlossen.
Ich sah an die Decke. Erkannte große offene Risse, durch die Licht fiel.
Rund um die Decke befanden sich Oberlichter, von denen zwei geöffnete waren. Wenn ich nur da hoch kommen würde.
Doch dann heftet ich meinen Blick wieder auf meine aussichtslose Lage. Erstmal musste ich mich von diesem Stuhl befreien.

Doch bevor ich mehr darüber nachdenken konnte, öffnet sich die große Stahltür neben mir mit einem lauten quietschen.
Herein kamen drei Männer. Der einer, der mich im Wald verfolgte hatte und den ich K.O geschlagen hatte, und zwei weitere im Alter meiner Eltern.
Der einer ging den beiden voraus. Er hatte dunkel braunes Haar und Smaragdgrüne Augen, die sofort hervor stachen.
„Na sie einmal an wer wach geworden ist!" sagte er und platzierte sich vor mir. Die anderen beiden stellten sich wortlos hinter ihn.

Ich blieb ruhig. Sagte nichts. Ich wollte abwarten was sie taten.
Ich wippte leicht hin und her. Der Stuhl auf dem ich saß machte einen sehr brüchigen Anschein. Vielleicht konnte ich ihn mit genug Kraft zerbrechen.

Aber wenn ich es wagte musste ich auf den richtigen Zeitpunkt warten. So wie mein Vater es mir immer eingeredet hatte.

Der Mann der gesprochen hatte musterte mich eine zeitlang und umkreiste mich mehrmals.

„Du sieht's deiner Mutter wirklich sehr Ähnlich!" ich sah in verwirrt an. Woher kannte er meine Mutter, denn dadurch das sie mich adoptiert hatten, konnte ich ihr gar nicht ähnlich sehen. Und als ob er gewusst hätte was ich dachte sagte er:
„Ich meine deine leibliche Mutter!"

Ich merkte wie sich mein Puls beschleunigte und mir das Blut in mein Gesicht rauschte.
Er kannte meine Mutter!!

„Woher wollen sie das wissen?" presste ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen durch!

Er lachte.

Ein tiefes Geräusch, das sich über den Boden der Halle verteilte und mit eine Gänsehaut bereitete.

Er sah mich wieder ernst an. Kam ein Stück näher und flüsterte:
„Weil ich dein Vater bin!"

Ich merkte wie mir plötzlich Übel wurde und sich mein Magen verkrampft. Das musste ein Scherz sein! Doch ich versuchte mich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen und sagte stattdessen:
„Das kann jeder behaupten!"

Seine Augen verkleinerten sich zu Schlitzen und er kam mir noch näher. Grob packte er mein Kinn und finge an mein Gesicht nach links und rechts zu drehen.
„Du siehst ihr wirklich zum verwechseln Ähnlich. Als würde ich in ein 18 Jahre altes Bild schauen! Bis auf deine Augen! Anscheinend hast du doch was von mir geerbt."

Er sah mich weiter prüfend and und drückte etwas fester zu. Durch meine Bluterguss am Kinn tat das ziemlich weg. Doch unter keinen Umständen würde ich ihm das zeigen.
Er sah sich mein Kinn genauer an.
"Naja, vielleicht hast du doch mehr von mir als ich im Moment sehe!"

Mit diesem Satz ließ er mich wieder los. Doch ich verfolgte ihn weiter mit meinem Blick, als er vor mir auf und ab lief.

„Du fragst dich sicher warum ich dich hier her gebracht habe!" Er zog eine Augenbraue hoch und sah mich weiter an.
Doch ich veränderte meine Miene nicht. Selbst wenn er mein Vater war. Dieser Mann stank nach Ärger und ich wollte nichts mit ihm zu tun haben!
Außerdem wo war er die 18 Jahre meines Lebens?

Als er ich nichts sagte fuhr er fort: „Weißt du ich bin der Boss eines Unternehmens das sich„Forty four" nennt." Er grinste. Das hier war kein Unternehmen was er beschrieb! Es war bestimmt so eine Art Gang. Wieso trug der Fremde sonst so ein Tattoo.
Ich ließ meinen Blick weiter über meinen angeblichen Vater streichen.
Ich fand auch beim ihm das Tattoo. Er trug es an seinem Hals.

Er wollte mich hier echt für blöd verkaufen.
"Als ein solches Unternehmen braucht man einen "Nachkommen"! Und ich kann leider mehr keinen bekommen. Ich wusste bis vor kurzem auch nicht das ich ein Kind hatte!"

Er blieb stehen und sah mich direkt an.

Ich hielt seinem Blick stand. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen mit diesem Menschen verwandt zu sein.

Er fuhr fort: "Aber leider keinen Sohn!"

Obwohl ich diesem Menschen abgrundtief hasste, versetzte es es mir kleinen Stich, als er enttäuscht auf mich herunter blickte. Doch nur für einen kurzen Moment bis mir wieder einfiel was für ein Widerling er war.

Ich verzog mein Gesicht. Das alles hier war echt abstoßend!

"Deswegen habe ich mir folgendes Überlegt! Du wirst meine Nachfolgerin, dafür bleibst du am Leben." Sagte er kühl.

Mir wäre fast die Kinnlade herunter geklappt. Am
liebsten hätte ich im alle möglichen Schimpfwörter an den Kopf geworfen, doch ich presste stattdessen meine Lippen zusammen.
Ich konnte aber nicht vermeiden, das mein Kopf vor Wut hoch rot anschwoll.
Das zur Belustigung des jungen Fremden, der sich jetzt kein Grinsen verkneifen konnte.

"Ich werde ganz sicher nichts der gleichen tun. Dann bring mich doch um. Mir egal!" presste ich ruhig hervor. Obwohl ich alles andere als ruhig war.

Er blieb stehen und seine Augen verdunkelten sich.
Dann klatschte er in die Hände!
"Ich habe mir schon gedacht, das du sowas sagen würdest! Deswegen habe ich extra etwas für dich vorbereiten lassen."
Er kam wieder auf mich zu und hielt mir ein Handy unter die Nase.
Es zeigte unsere Haus aus verschiedene Blickwinkeln. Auf einem Bild war Dad gerade sein Auto am putzen, auf einem anderen sah ich durch das Fenster meine Mutter kochen.
Langsam liefen mir die Tränen in meine Augen.
Natürlich hatte er noch ein anderes Druckmittel gefunden.

Als Nächstes zeigte er mir Bilder von Megan, Lenny, Eric, Everil und Blake.
"Also, wenn du nicht möchtest das deinen Lieben etwas passiert, dann wirst du das tun was ich von dir verlange!"

Er funkelte mich bedrohlich an, als sich zwei Tränen, den Weg aus meinen Augen bahnten und meine Wange hinunter liefen.
Ich musste versuchen, irgendwie einen Weg you finden aus dieser Situation heraus zu kommen, ohne das einer meiner Familie Schaden nehmen würde.

Aber ich wusste, das ich fürs erste sein Spiel mitspielen musste.
"Und ab wann muss ich diesem "Unternehmen"beitreten? Fragte ich hönisch, obwohl mir kalter Schweiß bei dem Gedanken, den Rücken herunter lief.
Sie Frage brannte mir einfach auf den Lippen.

Mein angeblicher Vater grinste und drehte sich zu einem seiner Männer um.
"Damian, komm er!" rief er dem Fremden aus der Schule zu.

Der junge Mann löste sich von seinem Platz und trat neben meinen Vater. Ein unheimliches Lächeln lag auf seinen Lippen.
Mein Vater sprach mich wieder an: "Wir gestehen dir zu, deinen High School Abschluss zu machen, aber danach wirst du an der Seite von Damian lernen wie das Business läuft. Du bist ab sofort dabei und wirst mir beweisen müssen das du loyal bist. Ansonsten wird es Konsequenzen geben!
Damian wird mit dir auf deine Schule gehen, um dich im Auge zu behalten! Außerdem werdet ihr als Pärchen auftreten."

Ich blinzelte ein paar Mal. Ich war fassungslos!

"Er ist einer meiner treusten Männer. Ich habe ihn wie einen Sohn behandelt, als ich in mit 14 Jahren aufgenommen habe. Deswegen will ich auch das sein Blut irgendwann weiter gegeben wird!"

Der Mann der sich für meinen Vater ausgab, stand mit verschränkten Armen vor seiner Brust da.

Ein Klos bildete sich in meinem Hals. Das schlucken fiel mir schwer.
Ich war wirklich in ernsten Schwierigkeiten!

Ich sah mir meinen zukünftigen Freund genau an. Ja er sah nicht schlecht aus aber er war sicher nicht freundlich. Außerdem wollte ich mit dieser Welt nichts zu tun haben.

"Es versteht sich natürlich von selber, das du niemand von dem hier erzählen darfst! Ansonsten, gibt es wie schon gesagt eine Strafe."
Mein Vater sah mich weiter ernst an.
Doch ich ignorierte es.

Ich sah wieder zu Damian, der nicht aufgehört hatte mich genüsslich anzustarren.
"Der darf mich aber nicht anfassen. Er darf mich zu nichts zwingen was ich nicht will."
Ich versuchte fest zu klingen, aber leider kam meine heiseren Stimme nicht zu rüber.

Mein Vater seufzte: "Mh er scheint dir nicht zu gefallen!....Schade"
Er lachte und kam mir wieder bedrohlich nah.

"Gut, er darf dich nicht ohne deine Einwilligung anfassen. Aber es muss plausibel rüber kommen, das ihr ein Paar seid! Deswegen wirst du ihn wohl oder Übel zum Teil anfassen müssen." Flüsterte er und entfernte sich wieder von mir.

"Haben wir einen Deal?" Fragte er.

"Ja wir haben einen Deal. Ich werde Mitglied deines Unternehmens, dafür tust du keinem meiner Freunde oder Familie was!" Antwortete ich.

"DEAL!"

Er lächelte zufrieden. Doch ich wusste das einen Deal mit einem sehr bösen Mann geschlossen hatte.
Ich musste so schnell wie möglich einen Ausweg aus diesem Deal finden!

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