Holy F*ck 50 Kapitel! *-* Naja, jetzt werden nur noch zwei und der Epilog kommen. Danke für eure Unterstützung! :* Viel Spaß beim lesen. x Bild und Lied an der Seite.
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Anns P.O.V.:
Ein Krankenhaus ist ein stiller Ort. Ein Ort um Ruhe zu finden und um sich zu erholen. Ein Krankenhaus ist aber auch mit Schmerz und Tod verbunden und damit geliebte Menschen gehen zu lassen. Ein Krankenhaus kann ein neues Leben bringen, aber auch ein altes nehmen. Es ist wie Himmel und Hölle zugleich.
*Flashback*
"Ann! Du bist ja schon wach!" Liam sah überrascht zu mir. "Was ist hier los? Warum seid ihr alle so niedergeschlagen?" "Bitte raste jetzt nicht aus oder tu sonst etwas dummes, aber..." Niall wurde augenblicklich von Harry unterbrochen. "Wie soll sie bei so etwas ruhig bleiben? Als ob du das könntest, Niall! Niemand würde dabei ruhig bleiben können!" Ich bekam langsam richtige Angst, sodass mir übel wurde. Was war hier nur los? Warum sollte ich nicht ausrasten? "Geht es mir gut? Oder ist irgendetwas mit mir?" "Nein. Dir geht es gut, den Umständen entsprechenden.", versuchte mich Louis zu beruhigen. "Was heißt denn, den Umständen entsprechend?" "Wie es einem halt geht, wenn man aus dem Koma erwacht. Dein Zustand ist stabil, deine Prellungen verheilen und die Gehirnerschütterung weist keine Schäden auf.", fasste Liam es zusammen. "Ko...Koma?" "Du lagst zwei Tage im Koma, aber dein Zustand hat sich schnell gebessert.", kam es von Zayn. "Was ist es dann? Kann mir einer bitte sagen, was hier los ist?", rief ich schon fast panisch. Ich sah mich nochmal um, versuchte ein anderes bekanntes Gesicht zu sehen. Dennoch sah ich nur fünf Jungs, die alle betrübt aussahen. Ich versuchte meine Schwester zu finden oder Lucy, schließlich saßen sie mit mir in dem Wagen. Sie haben mit mir den Unfall erlebt, aber sie sind nicht mit mir hier.
"Wo sind überhaupt Lucy und Liz? Geht es den beiden gut? Haben sie den Unfall auch gut überstanden? Ich mache mir Sorgen, also redet endlich.", flehte ich die Jungs an. "Naja weißt du, es ist so. Lucy und Liz hatten nicht ganz so großes Glück wie du. Sie wurden operiert, du nicht. Lucy liegt auf der Intensivstation, genau wie Liz zuvor." "Und wo sind ist sie jetzt?" Warum gab mir keiner eine genaue Auskunft? Was war hier nur los? "Es ist kompliziert.", meinte Louis. "Kann ich sie sehen? Oder ist etwas mit dem Baby." "Ann, Liz hat, naja sie hat...", Harry unterbrach Zayn und sah mich dabei voller Mitleid an. "Sie ist tot!" Mein Mund ging auf, meine Augen weiteten sich und Tränen sammelten sich in ihnen. Ich schlug mir die Hand vor den Mund und die Tränen flossen über meine Wange. "Nein. Nein, nein, nein. Nein!"
Erst war es ein Flüstern, was sich mehr und mehr zum Schrei ausbreitete. Harry hielt mich in seinen Armen, ich setzte mich zur Wehr. Schlug um mich, kreischte und versuchte zu verarbeiten, was passiert ist. Harry wollte mich beruhigen, aber ich wollte mich nicht beruhigen. Ich habe erfahren das meine Schwester tot ist. Ein Teil meiner Familie würde nie wieder kehren. Kreischend versuchte ich Harry loszuwerden, aber er hielt mich eisern in seinen Armen. Es ging so lange weiter, bis ich ruhig gestellt wurde.
*Flashback Ende*
Zitternd öffnete ich meine Augen wieder. Ich war immer noch im Krankenhaus, aber dieses Mal fühlte es sich anders an. Liz war tot. Das war der einzige Gedanke, der platz in meinem Kopf fand. Wie konnte sie einfach tot sein? Noch vor gefühlt zwei Tagen stand sie in meinem Zimmer und sagte mir, dass Harry mich nicht betrogen hatte. Sie sagte mir, dass sie ein Kind erwartete und das sie nicht wusste wer der Vater sei. Sie sagte mir, sie bräuchte meine Hilfe und ich war bereit ihr zu helfen. Alles war gut und jetzt ist sie tot. Sie wird nicht wieder kommen. Sie wird nie erwachsen werden. Sie musste sterben, mit siebzehn Jahren. Das ist doch viel zu früh! Und das ist alles nur passiert, weil sie bei Harry war! Weil sie ihn noch liebte! Wie sollte ich damit umgehen? Er hätte sie gar nicht erst reinlassen sollen oder er hätte mir gleich sagen sollen das sie bei ihm war und das sie ein Problem hatte. Ich war doch zurück gekommen und hätte ihr geholfen! Aber nun war das alles nicht mehr möglich. Wenigstens haben wir uns vertragen und sie musste mich nicht mehr hassen. Mein Blick durchschweifte den Raum und blieb an dem Stuhl neben meinem Bett hängen. Darauf saß Harry, sein Kopf war auf seine Brust gesunken und es sah aus als ob er schlafen würde.
"Harry?" Meine Stimme klang schrecklich. Sie klang kratzig und rau außerdem sprach ich sehr leise, aber das lag daran, dass ich lange nichts gesagt habe. Und weil ich vorhin so geschrien hatte. Aber was hätte ich tun sollen? Ich habe erfahren, dass meine kleine Schwester tot ist. Als ich wieder zu Harry sah, ruhte sein Blick auf mir. Er war also doch wach.
"Ja?" "Warum ist sie tot?" Er seufzte und rückte näher zu mir. Er strich mir über die Wange und nahm dann meine Hand in seine. Beruhigend strich er über sie. "Der behandelnde Arzt meinte, das der Eingriff nicht einfach war. Das sie schwanger war, machte das Ganze komplizierter. Sie wollten das Baby nicht verletzen und dabei Liz' Leben retten. Es ist nur so, das Baby starb während des Eingriffes. Sie entfernten ihr das Kind und führten den Eingriff erfolgreich durch. Gerade als sie fertig waren trat der Herzstillstand bei Liz ein. Die Ärzte schafften es nicht sie zu reanimieren. Wahrscheinlich hat der Eingriff zu lange gedauert und sie hat zu viel Blut verloren. Ihr Kreislauf hat die Strapazen nicht durchstehen können. Es tut mir so leid Ann. Ich hätte euch abholen sollen, vergib mir."
"Ich kann nicht fassen das sie tot ist. Du hättest mir von Anfang an die Wahrheit sagen sollen, dann wäre sie doch nie nach New York gekommen. Sie würde noch leben und ein Kind bekommen. Jetzt ist sie tot. Sie hatte nichts von ihrem Leben, das ist nicht fair!" "Heutzutage ist nichts mehr fair.", meinte Harry erschöpft. "Sie war Siebzehn, Harry. Siebzehn!" "Das weiß ich, aber dadurch wird sie nicht wieder erwachen." "Sie darf einfach nicht tot sein, da muss es einen Fehler geben!" "Ann, denn gibt es nicht." Die Tür ging auf und ein Arzt kam rein. "Ah, Frau McClaires sie sind wieder wach. Gut, ich muss Ihnen einiges mitteilen. Zuerst einmal, Ihr Zustand ist stabil und Ihre Prellungen sind am abheilen. Ihr Beinbruch wird noch voraussichtlich vier Wochen zum verheilen brauchen. Ansonsten müssen Sie noch drei Tage hier bleiben und dann können Sie entlassen werden." "Ich muss vier Wochen mit Krücken und Gips rumlaufen?", fragte ich nach. "Nein. In drei Wochen wird der Gips abgenommen. Die Krücken müssen sie weiterhin behalten, da das Bein noch geschont werden muss."
Ich nickte und wendete mich ab. "Danke für die Information." Der Arzt verließ den Raum wieder und es herrschte Schweigen zwischen mir und Harry. Es fühlte sich nicht mehr richtig an ihn zu lieben. Ist das doch der Grund, dass meine Schwester tot ist. Sie hat ihn geliebt und ihn nicht bekommen, welches Recht habe ich dann ihn zu lieben?
"Ich möchte das du jetzt gehst Harry. Ich will meine Ruhe haben und mir über einige Dinge klar werden." "Ich komme dich morgen wieder besuchen." Ich nickte nur und drehte mich weg. Er war verwundert, da er mir gerade einen Kuss geben wollte. Verwirrt und auch sichtlich verletzt verließ er den Raum. Als er weg war schweiften meine Gedanken ab. Ich war bei Liz und wie sie plötzlich in New York aufgetaucht war. Und das nur, weil sie nicht wollte, dass ich mich von Harry trennen würde. Natürlich brauchte sie auch meine Hilfe, aber zu aller erst half sie mir. Das kam wirklich überraschend für mich, denn eigentlich war ich es nicht gewohnt. Liz und ich halfen uns nicht gegenseitig, das taten wir nie. Aber auf einmal war es anders. Wenn auch nur für kurze Zeit. Ob es Schicksal war? Wollte man nicht, das wir uns vertragen und gegenseitig halfen? Was war der Sinn?
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Die Tür ging auf und Harry, Zayn und Perrie erschienen im Raum. Erst vor wenigen Minuten hatte Clary den Raum verlassen. Ich hatte mich sehr über ihren Besuch gefreut, aber das Harry jetzt erschien gefiel mir nicht. Ich wollte Distanz zwischen uns schaffen. Er hatte teilweise Schuld an dem Tod meiner Schwester, ich wollte ihn nicht mehr in meiner Nähe haben.
"Hey Perrie, hey Zayn." "Hey Ann. Geht es dir gut?", fragte Zayn. "Ann! Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht! Aber dir geht es ja besser, Harry hat es uns schon erzählt." "Hey Babe." Ich sah kurz zu ihm, wendete meine Aufmerksamkeit aber schnell wieder zu Perrie und Zayn. "Mir geht es gut. Manchmal tut mein Brustkorb weh, beim atmen. Mein Bein tut auch noch weh, aber es wird besser. Kopfschmerzen hab ich seit heute Morgen nicht mehr gehabt. Wie geht es euch beiden?" "Uns geht es gut, wir hatten auch keinen Unfall." "Zum Glück. So musstet ihr keinen geliebten Menschen verlieren.", meinte ich bitter. "Es tut uns so schrecklich leid.", teilte Zayn sein Mitleid mit. "Ihr tragt ja keine Schuld daran." Harry schwieg die ganze Zeit und sah mich ununterbrochen an. Er schien mein Verhalten nicht zu verstehen. Schließlich sprach ich ziemlich offen mit Zayn und Perrie, aber ihn ignorierte ich eiskalt. Er ist selbst Schuld! Oder doch nicht?
"Ich muss noch einmal kurz weg. Wir sehen uns!" Harry verließ den Raum wieder und schmiss die Tür zu. "Was ist denn mit ihm los?" "Er hat sich gefreut dich zu sehen, aber du wolltest ihn scheinbar nicht sehen. Richtig?",schlussfolgerte Zayn. "Stimmt genau." "Warum das denn?" Perrie sah mich fragend an. "Hätte er mir die Sache mit Liz nicht verschwiegen, wäre sie nie nach New York gekommen. Das heißt, sie würde noch leben!" "Du gibt's Harry die Schuld an dem Unfall? Wenn dann hat Lucy doch genau so viel Schuld, sie hatte den Wagen nicht mehr unter Kontrolle." Zayn sah mich verwirrt an. "Vielleicht, aber Harry hat mich angelogen. Liz ist nur nach New York gekommen, um Harrys Lüge richtig zu stellen. Er hätte ehrlich sein müssen und sie wäre noch am Leben!" "Ann, Harry kann nichts dafür." "Nimm ihn nicht in Schutz Perrie. Er trägt doch auch Schuld an dem Unfall." "Ich denke, wir sollten besser gehen.", meinte Zayn. Er sah erbost aus. Die beiden verabschiedeten sich und verließen das Krankenzimmer. Damit war ich wieder allein. Meine Trauer kam wieder zum Vorschein. Ich bemerkte aber auch eine Wut. Eine Wut auf den Unfall, dass ich nach New York musste und auf Harry.
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Ein weiterer Tag war angebrochen und ich wurde mal wieder untersucht. Morgen könnte ich endlich gehen. Harry würde mich abholen, da Melody leider keine Zeit hatte und Clary kein Auto besaß. Sie weigerte sich strikt meinen Porsche zu nehmen, warum auch immer. Nach den Untersuchungen wurde mir Frühstück gebracht. Dieses Bestand aus einem Brötchen, Marmelade, einer Scheibe Wurst und einer Scheibe Käse. Ich bevorzugte es mein Brötchen mit Marmelade zu essen und dabei den Tee zu trinken. Heute wollten Mum und Dad vorbei kommen, ich war gespannt ob sie ihr Wort halten würden. Tatsächlich ging wenig später die Tür auf, doch leider war es nicht für mich. Da musste sich jemand im Raum vertan haben. Enttäuscht wendete ich meinen Blick zum Fenster. Der Himmel war mit grauen Wolken bedeckt und es schneite. Es war typisches Dezemberwetter, meiner Meinung nach. Bestimmt waren die Menschen da draußen sorglos glücklich, im Gegensatz zu mir. Tief in meinen Gedanken, bemerkte ich die aufgehende, quietschende Tür nicht. Erst als ich angetippt wurde, sah mein Kopf in die Richtung. Meine Mutter stand vor mir, mein Dad nur wenige Schritte hinter hier. Beide wirkten von Sorge und Trauer geprägt. Natürlich wussten sie schon, was Liz wieder fahren ist. Sie wussten es schon eher als ich. Jeder hatte es vor mir erfahren.
"Sie hätte niemals nach New York kommen sollen.", waren die ersten Worte, die meine Mutter an mich richtete. "Hey Mum, ich bin froh dich zu sehen. Hey Dad." "Ich wünschte deine Schwester wäre noch hier, bei uns.", meinte mein Dad. "Das wünschte ich mir auch. Ich mache mir solche Vorwürfe, sie ist nur meinet wegen nach New York gekommen." "Wenigstens hast du ein schlechtes Gewissen. Das solltest du auch haben, immer hin wäre sie nicht tot, wenn sie nicht zu dir gewollt hätte." "Hätte sie euch gesagt, dass sie schwanger ist, ihr hättet sie zum Teufel gejagt.", versuchte ich mich zu verteidigen. "Wir sind doch nicht herzlos!" "Mit mir hättet ihr das getan, mit ihr doch sicherlich auch.", zweifelte ich die Worte meines Vaters an. "Du bist reifer als sie. Du hättest damit umgehen können. Sie war noch zu jung um sie davon zu jagen."
Immer wieder diese Anschuldigungen. Ich mache mir Vorwürfe, traure um meine Schwester und werde trotzdem noch verurteilt. Womit hatte ich nur diese Eltern verdient? Warum sorgten sie sich nicht auch um mich? "Wir sind nur hier, um dir zu sagen, das wir für einige Zeit verreisen werden. Wir brauchen Abstand, wir werden erst nach Liz' Beerdigung fahren. Die ist morgen, durch gute Kontakte konnte sie so früh organisiert werden. Sie ist für vierzehn Uhr angesetzt, da müsstest du schon entlassen wurden sein.", teilte mir meine Mutter mit.
Ich nickte und sah meinen 'Eltern' zu, wie sie mein Zimmer verließen. Wieso kamen sie überhaupt her? Nicht mal mein Zustand hat sie interessiert. Sie sind doch nur sich selbst wichtig. Aber das wusste ich auch schon davor. Ich war mal wieder allein und würde es heute auch bleiben. Niemand würde kommen. Harry wollte kommen, aber ihm habe ich das Ausdrücklich verboten. Er glaubte mir zwar nicht, dass ich nur meine Ruhe wollte, aber er akzeptierte es trotzdem. Dafür war ich ihm dankbar, auch wenn sich bald einiges ändern würde. So wie es jetzt war, würde es nicht bleiben. So viel stand schon einmal fest.
Harrys P.O.V.
Warum verhält sich Ann so komisch? Sie weist mich ab, ignoriert mich und will meine Nähe nicht spüren. Was ist vorgefallen, damit sie so gefühlskalt mir gegenüber wird? Den anderen erschien sie normal, aber mich ließ sie nicht einmal für ein paar Sekunden in ihre Nähe. Was habe ich den getan, dass sie mich so abweisen musste? Auch wenn sie mich nicht wegschickte, morgen würde ich für sie da sein. Morgen würde Liz beerdigt werden und da brauchte sie meine Nähe. Hoffte ich jedenfalls. Morgen früh würde sie entlassen werden und ich werde sie abholen. Das hatte ich mit ihr abgemacht, denn sie redete noch mit mir. In diesem Moment war ich auf dem Weg in ihr Zimmer, ihre Eltern waren wieder weg. Sie wollte nicht, dass ich vorbeikam, aber ich konnte nicht anders. Ich öffnete die Tür und fand sie weinend vor. Mit schnellen Schritten war ich bei ihr und wollte sie in meine Arme ziehen, aber sie wehrte es ab.
"Mir geht es gut, es war nur gerade alles zu viel.", meinte sie abwehrend. "Was soll das? Ann ich versuche dir zu helfen, aber du lässt mich nicht an dich ran!" "Ich brauche Zeit für mich, akzeptier das doch einfach Harry." "Ich will dich nicht verlieren Ann, aber das tue ich gerade." "Das stimmt nicht." "Nein? Dann lass mich dich küssen." "Nein." "Und warum nicht?" "Ich kann es nicht." "Weshalb?" "Weil meine Schwester dich ebenso geliebt hat und sie nun tot ist. Welches Recht besitze ich dann, dich zu küssen?", fragte sie völlig aufgelöst. "Dafür kannst du nichts, bestrafe dich nicht selbst." "Ich hab nie gesagt, dass ich etwas dafür kann. Trotzdem fühle ich mich unglaublich schuldig. So wie du dich auch fühlen solltest."
"Ann, ich konnte es dir nicht sagen. Das hatten wir doch schon mal." "Du konntest, aber du wolltest nicht. Harry das werde ich dir nie verzeihen!" Ihre Worte waren ernst gemeint, dass sah ich ihr an. Es tat weh, es von ihr zu hören. Ich liebte sie, aber diese Sache wird immer zwischen uns stehen. Sie war wütend und enttäuscht, aber ich verstand ihre Reaktion nicht. Ich konnte nicht wissen, dass Liz nach New York fliegen würde und das mit dem Unfall, wie sollte ich das ahnen? Es war ungerecht, dass sie mir die Schuld an alle dem gab. Sie tat mir weh mit ihrer Anschuldigung.
"Ich hol dich morgen ab." Damit drehte ich mich um und lief zur Tür. "Harry!" Ich blieb in stehen und sah zu ihr. Keine Emotionen lagen in meinem Blick. Mein Blick glich ihrem. "Ich wollte dich nicht verletzen. Wir sehen uns morgen." Ich nickte und verließ den Raum. Kein 'Ich liebe dich' oder 'Bleib hier' verließ ihrem Mund. Sie wollte mich nicht in ihrer Nähe haben, sie wollte andere Menschen um sich haben, aber nicht ihren eigenen Freund. Mit gemischten Gefühlen lief ich zum Parkplatz und setzte mich ins Auto. Schnell fuhr ich los, einen Weg, den ich schon hunderte Male gefahren war. Wenig später stand ich vor einem bekannten Haus und stieg aus. Ich lief zur Tür und klingelte. Ein Mädchen, ein wenig älter wie ich, öffnete die Tür und sah mich fragend an. Besorgnis spiegelte sich in ihren braunen Augen wieder. Ihr Lächeln war erloschen, ohne ein Wort der Begrüßung ließ sie mich eintreten. Schnell legte ich meine Jacke ab und zog die Schuhe aus.
Mit schnellen Schritten folgte ich der Schönheit ins Wohnzimmer. Sie setzte sich im Schweigen und ich tat es ihr gleich. Seufzend strich sie ihr Haar glatt und musterte mich einmal kurz. Sie musste bemerkt haben, dass ich nicht reden wollte. Sie sagte nichts und wollte auch nicht das ich redete. Ich wollte nur zu ihr, damit ich meine Gefühle zeigen konnte und Trost bekam. Niemand anderes hat mich je so verletzlich gesehen. Weder die Jungs, noch meine Mutter, auch nicht Ann. Nur sie. Ich wischte die Tränen weg, doch es kamen neue und ein Schluchzen verließ meinen Mund. Behutsam schlang sie ihre Arme um mich und gab mir den Halt, den ich in diesem Moment brauchte. Sie wusste nicht warum ich weinte, aber das brauchte sie nicht zu wissen. Sie würde mich vor Kummer bewahren, dass tat sie schon immer. "Danke Gemma." "Willst du mir sagen was los ist?" "Sie hält sich von mir fern, will meine Nähe nicht. Sie denkt, ich habe Schuld an Liz' Tod, aber das habe ich nicht." "Sie braucht einfach nur Zeit." "Sie sagt weder das sie mich liebt, noch will sie mich küssen und meine Nähe kann sie kaum ertragen." "Harry, sie steht eine sehr schwere Zeit durch."
"Ja und ich wollte ihr dabei helfen." "Kopf hoch. Das wird wieder.", versuchte meine Schwester mich aufzumuntern. "Sie wollte nicht, dass ich sie abhole. Sie hat Melody gefragt und Clary. Nur weil die keine Zeit haben, hat sie mich gefragt." Gemma nickte und ließ mich los. Sie stand auf und kam ein wenig später mit zwei Tassen Tee wieder. "Vielleicht solltet ihr euch trennen? Ein wenig Abstand kann gut tun." "Aber ich liebe sie.", protestierte ich. "Ich weiß, doch sie scheint es im Moment nicht so zu sehen." Ich nickte und nahm dankbar die Tasse Tee entgegen. Schweigend trank ich die warme Flüssigkeit und war meinen Gedanken ergeben. Noch nie trauerte ich einem Menschen so sehr nach wie ihr. Ich ahnte, dass sie gehen würde, aber ich wollte nicht, dass sie dies tat. Ich konnte nicht ohne sie. Ich hatte sie noch nicht lange genug bei mir, aber trotzdem würde ich nie über sie hinweg kommen. Ich war in dieser kurzen Zeit so glücklich, aber es sollte nicht so bleiben. Mir war es nicht gegönnt, niemand wollte mich glücklich sehen. Seufzend stellte ich die Tasse ab.
"Ich denke, ich werde auf Abstand bleiben. Wahrscheinlich bringt es nicht viel, aber die Hoffnung stirbt ja zu letzt." "Ich denke, dass ist das Beste. Vielleicht hilft es nichts, aber danach könnt ihr Freunde bleiben." "Wie viele haben sich getrennt und sind Freunde geblieben?", fragte ich spöttisch nach. "Ihr kennt euch lang genug, dass würde sie nicht einfach wegwerfen." "Dann kennst du sie aber schlecht." Gemma zuckte mit den Schultern und wendete sich ihrem Tee zu. "So wie ich sie kenne, wird sie das nicht tun." Vielleicht hatte Gemma recht, aber sie kannte Ann nicht so gut wie ich. Niemand kannte sie so gut wie ich, aber wahrscheinlich hat niemand gedacht das diese Beziehung lange hält, außer ich. Aber ich war einfach naiv. Ich sollte besser damit abschließen und mir eine andere suchen. Es sei denn, Ann wird mich nicht verlassen und sie brauchte tatsächlich nur ein wenig Zeit. Nur hab ich ihr doch Zeit gegeben und trotzdem hat sich nichts geändert.
"Ich fahr nach Hause, Gemma. Ich muss noch ein wenig nachdenken und ich bin müde." "Mach nicht unüberlegtes Harry. Wir sehen uns dann morgen. Ich hab dich lieb." "Ich dich auch." Ich umarmte sie, zog meine Jacke und meine Schuhe an und ging nach draußen. Ich wollte einfach nur noch nach Hause und in mein Bett. Auch wenn ich allein sein würde. Es war ja niemand da der bei mir sein konnte.
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Das wars.. Was haltet ihr davon? Schafft ihr 4 Kommentare und 15 Votes? Gewidmet ist es @PaulineSchlumberbein, weil du immer votest und kommentierst, weil ich gerne mit dir und unserer Gruppe schreibe, weil ich Flashed liebe und weil ich dich mag. x
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