Kapitel 3
Anns P.O.V.
Das Ende dieser Freundschaft ist nun schon drei Jahre her. One Direction ist sehr erfolgreich geworden und ich studierte schon seit sieben Monaten Jura. Meine beste Freundin Lucy Montroese und ich haben uns bei x-Factor angemeldet. Wir haben das Bootcamp schon hinter uns. Zudem haben wir eine Gruppe mit Melody Faler gegründet, beziehungsweise gründen müssen. Die beiden sind echt cool und auch ziemlich lustig. Jedoch wusste ich einen entscheidenden Punkt in Melodys Leben nicht. Sie war doch tatsächlich die Freundin von einem Mitglied aus One Direction. Wobei nicht von irgendeinem, nein, von Harry Styles. Doch das sagte sie uns erst, als wir im Finale standen.
Ihre Offenheit war wirklich zu beneiden. Sie war dann also die Freundin von der einzigen Person in meinem Leben, die ich richtig liebe oder geliebt hatte. Denn wie gesagt als er gegangen ist, habe ich angefangen, meinen ach so besten Freund zu hassen! Wegen ihm bin ich eher in die Schule gekommen. Ich habe ihn so oft gedeckt, hab so viel mit ihm erlebt und durchgestanden, für nichts! Ich versteh es einfach nicht. Werde es nie verstehen können. Doch nun zu einem anderen wichtigen Thema. Heute Abend war es soweit, das Finale stand an. Wow war ich aufgeregt, wenn wir gewinnen würden, das wäre unfassbar! Wir hatten uns entschlossen Big Girls Don't Cry und Nobodys Perfect zu singen. Wir begannen mit dem Ersten und bekamen viele, wie ebenso gute Kritik. Danach hatten wir kurz Pause und sangen dann das zweite Lied. Wir hatten nicht die besten Chancen, da die anderen wirklich gute Sänger waren. Am Ende reichte es für Platz Zwei, damit hatte ich nicht gerechnet! Daran konnte man ja arbeiten.
*
Unsere aller erste Single kam in den Charts richtig gut an. Besser noch, wie wir es erwartet hatten. Das war einer der Gründe, weshalb wir für einen Song mit One Direction rausgesucht wurden. Wahrscheinlich gerade, weil Melody und Harry dann einen Song zusammen singen würde. Das wäre doch perfekt, schließlich waren sie ein Paar. Jedenfalls sah es das Management so, ich war da anderer Meinung. Ich war nun gezwungen Harry wieder zusehen, ob er mich überhaupt noch kennt? Wahrscheinlich nicht, er hat sich ja eh nie bei mir gemeldet.
Wir waren schon auf den Weg ins Studio, wo wir den Song aufnehmen würden. Als wir ankamen, liefen wir zu den Studios und warteten dort auf die Jungs, von der berühmtesten Boyband der Welt. Tatsächlich erschienen sie endlich zehn Minuten später. Ich sah sie zum ersten Mal live. Mit Ausnahme von einem natürlich. Wow! Sie sahen alle echt gut aus. Wobei ich sie nur kurz musterte. Mein Blick blieb an Harry hängen. Ich sah ihn nach drei Jahren wieder! Harry hatte sich ganz schön verändert. Wo kamen aufeinmal die ganzen Tattoos her? Ich musste zugeben, sie passten irgendwie, aber irgendwie auch nicht. Ich konnte mich nicht ganz entscheiden. Zu erst begrüßte er Melody, mit einem Kuss natürlich und dann Lucy und mich. Er umarmte uns beide, sagte jedoch nichts. Ich hätte am liebsten angefangen, ihn voll zutexten. Was er sich denn einbilde einfach abzuhauen und was weiß ich noch. Ich ließ es dann aber lieber bleiben. Das würde doch unprofessionell sein oder? Ein paar mal sah er schon zu mir herüber, jedoch schwieg er einfach. Irgendwann fing Niall dann an zu reden, um uns besser kennenzulernen.
"Hey Harry. Wusstest du das Ann auch aus Holmes Chapel kommt? Zufälle gibt's oder?" "Wie war dein Name? Ann?", fragte dieser bloß. "Ja, Ann ist schon richtig." Also wusste er tatsächlich nicht mehr wer ich war? "Kennt ihr euch?", wollte der einzige Ire, aus der Runde, wissen. "Nein.", meinte Harry. "Ja.", sagte ich genau zur selben Zeit.
Die Jungs schienen davon ein wenig verwirrt zu sein. Aber ich konnte es ihnen nicht verübeln. Ist ja auch komisch wenn zwei verschiedene Leute das Gegenteil auf ein und die selbe Frage behaupten.
"Hä?" "Wir kennen uns? Woher denn? Du kommst mir nicht bekannt vor." "Äh, ja, äh, also, ähm, wir kennen uns von der Schule. Also vom sehen weißt du." "Oh okay. Sicher? In welcher Klasse warst du?" "Ich war in deiner Klasse." Hatte es jetzt endlich Klick gemacht oder checkte er es noch immer nicht? Es gab dabei bloß eine Ann in seiner Klasse. "Oh echt? Wie ist dein Name?" "Wie schon gesagt Ann." "Nein ich mein dein Nachname." "Achso. Mein Nachname ist McClaires. Ann McClaires."
Harry wirkte erst ein wenig überrascht und dann ziemlich wütend. Warum war er sauer? Er ist doch einfach abgehauen. Was bildet er sich ein? Er hat kein Recht wütend zu sein! Wenn dann habe ich das Recht dazu! Blöder Idiot! Was nimmt er sich nur raus? Pah, was mach ich mir nur Gedanken darüber? Mir kann es doch egal sein, er bedeutet mir eh nichts mehr. Naja okay, ein kleines bisschen bedeutet er mir vielleicht schon noch etwas. Harry schien währenddessen seine Sprache wiedergefunden zuhaben.
"Ann. Schön dich wieder zu sehen." "Naja, ob das tatsächlich so schön ist?" "Wie man es nimmt. Aber Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters."
Ich verdrehte die Augen wegen seines Zitates, will er damit schlau wirken? Ich bemerkte wie die anderen uns neugierige musterten und Worte mit einander wechselten.
"Du hast uns nie von einer Ann erzählt, Harry.", meinte Louis neugierig. "Weil sie auch keine wichtige Rolle gespielt hat. Sie war mir nicht wichtig." "Bitte was?" "Oha. Da hast du scheinbar was gesagt, Harry.", kam es von Zayn. "Ich bin dir also nicht wichtig? Naja warum auch! Du bist ja vor drei Jahren einfach abgehauen. Ohne etwas zu sagen! Wir waren verdammt nochmal beste Freunde! Ist dir das wirklich so egal?" "Wir waren nie beste Freunde und werden es nie sein! Nur weil wir öfters mal was zusammen gemacht haben? Bilde dir nicht gleich etwas darauf ein."
Seine Worte waren eine Lüge, ich sah es ihm an. Trotzdem tat es weh. Es verletzte mich zutiefst! Warum machte er so etwas? Was hab ich ihm denn je getan? Warum hasste er mich aufeinmal? Ich verließ das Gebäude, niemand durfte sehen das ich weinte. Niemand sollte wissen das ich wegen Harry weinte. Wegen diesem blöden eingebildeten Idiot! Ich brauchte Ruhe und wusste auch wo ich diese finden würde. Ich lief in den Hyde Park, der in der Nähe war. Ich ging zu meiner kleinen Holzbank. Nie kam dort jemand hin, denn es grenzte an ein kleines Wäldchen. Kaum schien dort die Sonne, genau deshalb liebte ich es. Vielleicht einfach, weil ich die Sonne nicht mochte oder weil es dort schön still war. Als ich ankam, hatte ich mich ein wenig beruhigt. Was war nur mit Harry los? Warum war er so anders? Was würden wohl Anne oder Gemma davon halten? Warum interessierte es mich? Ich war ihm egal, warum war er mir nicht egal? Liebte ich ihn immer noch? Was sollte ich denn dagegen tun? Ich wollte doch nur, das es so wird wie früher. Ich bekam nicht mit, wie sich eine Person neben mich setzte. Eine Person, die mir eigentlich egal sein sollte.
"Geh weg. Ich hasse dich!" "Ann... Es tut mir leid." "Ich bedeute dir doch nichts mehr, dir kann es egal sein!" "Man Ann, sei doch nicht so stur!" "Du hast mir verdammt weh getan Harry! Du warst auf einmal weg und ich konnte dich nicht mehr erreichen. Warum? Ich dachte unsere Freundschaft würde für immer halten!" "Ich musste weg, wegen der Band und naja ich musste mir eine neue Nummer zu legen, das Management meinte es wäre besser so." "Du hättest dich verabschieden können! Ich habe um dich geweint!", fuhr ich ihn an. "Es war keine Zeit. Außerdem hättest du mich nicht gehen lassen und ich wollte dich nicht weinen sehen." "Dann hättest du mir schreiben können!", protestierte ich. "Ich, es tut mir ja leid." "Spar es dir! Sag einfach wenn du mich los haben willst. " "Aber das wollte ich nie. Es ging nun mal nicht anders." "Aha. Jetzt geht es auch nicht anders! Ich will dich nicht mehr sehen! Hau ab! Verschwinde!"
Tatsächlich ging er und ich dachte, er würde mich besser kennen. Hätte er nicht merken müssen, das meine Worte eine bloße Lüge war? Oder, ach ja, ich war ihm komplett egal. Soll er doch gehen. Soll er doch mit Melody glücklich werden. Soll er doch ein schönes Leben haben. Ich würde eh nicht mehr ein Teil davon sein. Das wollte ich auch gar nicht. Oder? Irgendwann raffte ich mich auf und lief los, nach Hause. Ich musste bestimmt schrecklich aussehen, da die Passanten mich alle sehr komisch ansahen. Ich kam zu Hause an und wurde von Lucy in die Arme genommen. Wie kam sie hier her? Hatte ich ihr mal wieder einen Schlüssel gegeben oder hatte sie sich den einfach mitgenommen?
"Danke." "Mach ich doch gern."
Wir mussten beide anfangen zu lachen, auch wenn nichts witzig war. Wir kochten uns Abendbrot und aßen schnell, als es an der Tür klingelte. Wer ist das denn? Könnten meine Eltern oder Liz sein, aber die hatten einen Schlüssel. Ich öffnete die Tür und war überrascht Melody an zu treffen. Ich ließ sie rein und sie kam mit in die Küche. Sie begrüßte Lucy und fing dann auch an zu reden.
"Woher kennt ihr euch?" "Hä?" "Ach komm, du weißt wen ich meine.", sagte sie. "Ich möchte nicht darüber reden." "Ich will es aber wissen!" "Warum?" "Weil ich dann vielleicht einen Grund hab, um mit Harry Schluss zu machen?" "Hä?"
Nun war ich komplett verwirrt. Auch Lucy schien verwirrt. War Melody etwa nicht glücklich? Lag es an Harry? Warum hatte er sich auch so stark ins Negative verändern müssen? Früher haben wir uns jeden Tag getroffen und viel Blödsinn gemacht und jetzt war er sich zu fein, mir Hallo zu sagen. Aber warum wollte Melody Schluss machen?
"Wie meinst du das?" "Ich bin nicht ganz freiwillig mit Harry zusammen.", gab sie zu. "Was? Hat er dich gezwungen?", wollte Lucy, empört, wissen. "Nein, nicht er. Es ist keine richtige Beziehung, also wir wurden beide teilweise dazu gezwungen." "Das ist ja echt krass." Da konnte ich Lucy nur zustimmen. Deswegen erzählte ich Melody, woher ich Harry kannte.
"Harry und ich kennen uns seit dem Kindergarten. Von da an waren wir unzertrennlich. Wegen ihm bin ich ein Jahr eher zur Schule gegangen und habe alles für ihn gemacht. Ich hab ihn immer gedeckt oder mal Arbeit von ihm übernommen. Doch seit er bei x-Factor teilgenommen hatte, hat er sich verändert. Das ist schon längst nicht mehr der Harry, der mal mein bester Freund war. Das wars. Aber wie soll dir das helfen?" "Ich denke, ich werde einfach in einem Interview sagen, das du und Harry euch sehr nahe steht und ich deshalb Schluss mache." "Aber das stimmt doch so gar nicht!", protestierte ich augenblicklich. "Das mag ja sein, aber ich will endlich mein Leben leben!"
Somit stand sie auf und ging wieder zur Tür. Lucy und ich blieben ein wenig verwirrt zurück. Was sie ankündigte, setzte sie auch in die Tat um und ging zu einem Interview. Sie erzählte von mir und Harry und was wir alles schon erlebt hätten. Also ihr erzähl ich ganz bestimmt nichts mehr, wenn sie das einfach so ausplaudert. Sie kündigte auch an, mit Harry Schluss zu machen, weil sie sich auch teilweise auseinander gelebt haben. Ja ne, ist klar. Wenn die alle nur wüssten wie es wirklich ist.
*
Ein paar Tage sind verstrichen und Harry und Melody sind nicht mehr zusammen. Mit Harry hatte ich auch keinen Kontakt und den wollte ich auch nicht. Lucy wohnte vorübergehend bei mir, warum hatte ich immer noch nicht ganz verstanden. Außerdem waren wir die Vorgruppe von One Direction, bei ihrem Konzert in London. War das nicht cool? Gut ich würde Harry wieder sehen, aber damit konnte ich leben. Ich musste mich ihm ja nicht an den Hals werfen. Obwohl ich gern wüsste, wie er reagieren würde. Bestimmt total schockiert oder überrascht. Vielleicht auch wütend, wer weiß das schon?
Heute hatten wir mit den Jungs eine Probe. Wir sangen drei unserer eigenen Lieder und zwei, die wir bei x-Factor schon mal gesungen hatten. Danach hatte One Direction die Bühne für sich. Bei den Proben erschienen auch noch zwei Mädchen. Sie stellten sich als Danielle und Eleanor vor. Sie erschienen mir ganz nett, vielleicht konnte ich ja mal mit ihnen reden oder mich mal mit ihnen treffen. Nach den Proben, wollten wir alle noch mit zu den Jungs. Das heißt alle außer ich. Jedoch stimmten mich Melody und Lucy um. Die Autofahrt dauerte nicht lange, Lucy fuhr ja auch wie eine Irre. Ich werde nie wieder mit ihr Auto fahren, da bekommt man ja einen halben Herzinfarkt. Wir stiegen aus und gingen gemeinsam mit den anderen in ein ziemlich großes Haus. Wie würde es wohl werden, so lange mit Harry unter einem Dach zu sein?
Die Mädchen und ich quetschten uns alle auf ein Sofa, während die Jungs auf einem anderen Platz nahmen. Wir kamen alle in das ein oder andere Gespräch. Bis Louis aufeinmal auf die Idee kam, das wir doch feiern gehen könnten. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Wir verabredeten uns für später an einem Club und Lucy, sowie ich, machten uns auf den Weg. Wir nahmen Melody mit und setzten sie bei sich ab. Als wir ankamen, gingen wir rein, zogen uns um und machten uns fertig. Wir hatten so ziemlich das gleiche an. Ein schwarzes Kleid, High Heels und silbernen Schmuck. Typisch für uns, da wir fast genau den selben Geschmack hatten. Ich ließ meine Haare offen und schminkte mich noch schnell, da ich ungern ungeschminkt das Haus verließ. Dann machten wir los, um nach gut zehn Minuten, zu Fuß, endlich anzukommen. Die anderen waren noch nicht da, also warteten wir erstmal draußen. Als sie dann kamen gingen wir rein und setzten uns erstmal in eine Ecke. Mein Blick blieb kurz an Harry hängen, ich wollte nur wissen wie er aussah. Er trug eine einfache schwarze Jeans und ein graues T-Shirt. Es stand ihm, da man dadurch seine Muskeln sehen konnte. Meine Güte, er muss ja ganz schön trainiert haben. So muskulös war er damals noch nicht. War er damals nicht ein Sportmuffel? So genau weiß ich das gar nicht mehr. Als er meinen Blick bemerkte, lächelte er mich an. Jedoch sah ich weg. Er sollte nicht denken, ich würde mit ihm reden wollen oder mich gar mit ihm vertragen. Ich wollte ihm nicht so schnell verzeihen oder am liebsten gar nicht. Er hatte meine Freundschaft jedenfalls nicht mehr verdient, nachdem er sie in den Dreck geworfen hatte.
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