Kapitel 11

Anns P.O.V.

Am nächsten Morgen wurde ich durch das Türklingeln geweckt. Wer zur Hölle war das? Ein Blick auf die Uhr reichte und ich rannte zur Tür. Ich riss sie auf und mir gegenüber stand Niall. Ich lachte kurz auf, ich musste bestimmt schrecklich aussehen. Ich ließ ihn rein und er setzte sich auf die Couch. Ich zog mich schnell an und schminkte mich noch schneller. Meine Haare ließ ich offen und kämmte sie bloß kurz durch. Unten angekommen, wo auch schon meine Koffer standen, holte ich mir noch schnell meinen letzten Apfel. Ich aß ihn auf und somit waren meine Lebensmittel aufgebraucht. Der Rest, sowas wie Nudel, würde hier bleiben. Ich schnappte meine Handtasche, zog meine Chucks an und griff nach meiner Jacke. Als ich alles hatte, nahm ich den einen und Niall meine anderen zwei Koffer. Schweigend liefen wir zu seinem Auto, was er hinter dem Haus abgestellt hatte. Wir verstauten meine Koffer und stiegen danach ein. 

Bis jetzt hatten uns die Paparazzi noch nicht entdeckt. Hoffentlich würde das auch so bleiben, da ich Angst vor seinen Fans hatte. Wenn die rausbekommen würde, das ich nun bei Niall leben würde - ich sah die Drohung schon vor mir. Wir fuhren nicht sehr lange und hielten an seinem Haus. Er meinte, er würde meine Koffer reinbringen und mich dann holen kommen. Wir machten das so, wegen den Paparazzi. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Niall wieder und wir gingen zusammen ins Haus. Es wurden genau null Fotos geschossen, denn es waren weit und breit keine Paparazzi zu sehen. Als ich reinging, zog ich meine Schuhe aus und stellte mich ins Wohnzimmer. Niall stand neben mir und bedeutete mir ihm zu folgen. Ich tat es und landete wenig später in meinem Zimmer. Es war nicht sonderlich groß, aber wenigstens durfte ich hier wohnen. Es hatte ein Doppelbett, einen Schrank, eine kleine Kommode und einen Schreibtisch. Damit kam ich klar. Neben an war ein Bad, mit einer Dusche, einer Badewanne, einer Toilette, sowie Waschbecken und das Beste, es gab einen riesigen Spiegel.

"Danke Niall! Das hättest du nicht extra kaufen müssen!" "Ich wollte es aber, wer weiß wie lange du bleibst?" "Nur so lange bis ich eine Wohnung gefunden habe, ich werd mich gleich Morgen auf die Suche machen." "Hey, hey langsam. Das hat Zeit. Du kannst ruhig bleiben, da bin ich wenigstens nicht so allein." "Danke. Wirklich, danke Niall."

Er setzte sich und ich packte meine Sachen aus. Ich holte meinen Laptop hervor und sortierte meine Hefter, für die Uni. Nach gut zwei Stunden war ich fertig, Niall ist immer mal wieder rausgegangen. Ich ging runter und fand ihn vor dem Fernseher vor. Natürlich mit was zu Essen, warum wird der Junge nicht dicker? Das ist total unfair! Ich wollte mich gerade zu ihm setzen, als es klingelte. Ich beschloss zur Tür zugehen und sie zu öffnen. Vor mir stand ein verdutztere Liam. Ich ließ ihn rein und sagte, dass Niall im Wohnzimmer war. Er ging voran und ich wollte ihm folgen, doch da bemerkte ich seine Freundin. Danielle hieß sie oder zu mindestens glaubte ich das. Sie trat nun ebenfalls ein und zog mich in eine Umarmung. Etwas verwirrt erwiderte ich diese. Zu zweit betraten wir das Wohnzimmer.

"Du wohnst jetzt bei Niall?" "Ja?" "Cool. Da ist der Kleine nicht mehr so allein." Dabei klopfte Liam, Niall auf die Schulter. "Ey!", beschwerte sich dieser. "Oh. Ich hab schon gehört. Das mit deiner Familie ist ja echt dumm gelaufen. Aber es ist ja schön, dass du in London bleiben konntest." Danielle sah mich lächelnd an. "Oh ja, find ich auch."

Während sich die Jungs unterhielten, kam ich mit Danielle ins Gespräch. Ich erzählte ihr von x-Factor und meinem Studium. Wie es mir so geht, von meinen Freunden und so was eben. Sie erzählte mir, das sie Tänzerin ist und wie sie Liam kennengelernt hatte. Aha, sie war also auch mal bei x-Factor, natürlich nur als Tänzerin, versteht sich. Sie und Liam leben zusammen und haben einen kleinen Hund, Loki. Als sie mir ein Bild zeigte, war ich echt sprachlos. Gott war der niedlich, ob ich Niall dazu bringen konnte, einen Hund zu kaufen? Eine Katze wäre auch nicht schlecht. Hm... mal sehen was sich machen lässt. Sie schien eine echt erfolgreiche Tänzerin zu sein. Für wen sie schon gearbeitet hatte, konnte das nur bestätigen. Sie erzählte mir auch ein bisschen über die anderen beiden Mädchen. Perrie und Eleanor. Mal sehen, ob ich die beiden noch besser kennenlernen würde. Danielle war mir auf jeden Fall schon mal sympathisch. Nachdem Liam und Niall alles geklärt hatten, verabschiedeten er und Danielle sich. Ich denke, ich würde mich mal mit Danielle treffen. 

"Ach übrigens, die Jungs kommen heute Abend vorbei." "Achso, okay. Warte.. was?" "Naja, wir wollten Filme gucken und wegen der Tour etwas besprechen." "Ich bin dann auf meinem Zimmer, ihr braucht mich ja nicht." "Ach komm schon, es wird bestimmt lustig." "Mit Harry? Ja, schon klar." "Wer sagt das du mit ihm reden musst? Wenn du bei mir lebst, wirst du ihn eh öfter sehen." "Du hast recht. Gut, okay. Wenn es sein muss, aber wenn er irgendwas unangebrachtes sagt, geh ich auf mein Zimmer.", stellte ich es klar. "Gut okay."

Ich beschloss nochmal in meinem Zimmer zu verschwinden und setzte mich an meinen Laptop. Ich fing an meine Hausarbeit zu schreiben. Wenn wir auf Tour sind, hatte ich eine Art Fernstudium, über Laptop. Ob das gut gehen würde? Hatte ich eigentlich schon einmal darüber nachgedacht, dass wir mit One Direction auf Tour gehen? Nein? Ich konnte immer noch nicht fassen, dass wir wirklich ihre Vorgruppe waren. Aber es ist nur eine England und Irland Tour. Trotzdem besser als gar nichts! Ich freute mich schon riesig. Und wer weiß, vielleicht sind die Jungs danach auch gute Freunde? Gut Harry vielleicht weniger, aber wer weiß das schon? Als es klingelte, schaltete ich meinen Laptop aus und ging runter. Sie waren schon alle da. Ich begrüßte Liam, Zayn und Louis. Harry nicht, da er mich eh nicht mitbekam. Wir gingen ins Wohnzimmer und setzten uns. Sie fingen an zu diskutieren welchen Film wir gucken sollten. Ich hielt mich raus, da es mir eh egal war. Harry schlug Actually Love vor, da es sein Lieblingsfilm war oder besser gesagt unserer. Früher haben wir ihn immer zusammen geschaut und mussten immer an den selben Stellen lachen. Ich schaute zu ihm und er lächelte leicht. Musste er etwa auch an damals denken? Wäre ja zu schön.

"Man Harry, lass uns ein ordentlichen Film gucken.", beschwerte sich Louis. "Der Film ist gut!"

Alle drehten sich zu mir, dabei wollte ich ja nicht ihre Aufmerksamkeit. Ich wollte nur den Film verteidigen, nicht Harry.  "Seht ihr, ich sag es doch die ganze Zeit." "Och, bitte nicht.", meckerte auch Niall.

Harry und ich mussten beide gleichzeitig, "aber es ist mein Lieblingsfilm", sagen. Wir sahen uns an und fingen an zu lachen, versuchten wir gerade mit einander auszukommen? Nein, das war nur dieser Moment. Er würde sich eh nie ändern. Es würde nie so werden, wie es früher war. Das wollte ich nicht mehr. Ich wollte ihm zeigen, was es heißt vergessen zu werden. Wie heißt das Sprichwort, "Wie du mir, so ich dir". Es passte gut, zu meiner jetzigen Lage. Unser Lachen verstummte und wir schwiegen wieder. Letztendlich schauten wir einen mir unbekannten Film. Er war zwar nicht schlecht, interessierte mich aber nicht wirklich, weshalb ich auf mein Zimmer ging. Wenig später ging meine Tür wieder auf. Ich dachte erst es wären Harry oder Niall, aber ich lag falsch. Verwundert schaute ich meine  Gast an, was wollte er denn? Es würde bestimmt um Harry gehen, vielleicht wurde er auch von diesem geschickt? Wer weiß. Fragend sah ich ihn an und er begann zu reden.

"Warum verzeihst du ihm nicht?" "Hat Harry dich geschickt?" "Nein. Ich würde es bloß gern wissen." "Weil er mir weh getan hat. Als mein Ex-Freund Schluss gemacht hat, war es nicht so schlimm, aber als Harry weg war, das war schrecklich. Ich kann ihm nicht verzeihen, weil ich so was nie wieder fühlen will. Ich weiß nicht ob du mal eine beste Freundin oder einen besten Freund vor One Direction hattest, wenn ja habt ihr noch Kontakt?"

"Weniger." "Wie ist das für dich?" "Naja, nicht so schön." "Eben. So ging es mir auch, aber ich hatte gar keinen Kontakt. Ich wusste ja nicht mal warum!" "Es war doch nicht seine Schuld.", verteidigte Louis ihn. "Doch! Er hätte sich melden können oder mir schreiben können! Er hat sich drei Jahre nicht gemeldet und erwartet das ich ihm jetzt verzeihe?" "Er erwartet es doch gar nicht! Er hofft es bloß." "Na dann kannst du jetzt gehen. Ich werde ihm nicht verzeihen!" "Ich dachte du wärst anders, nicht so eine typische Tussi.", warf mir Louis vor. "Ich bin anders, ich habe Gefühle." "Dann kannst du die aber gut überspielen."

Schon war er wieder verschwunden. Was meinte er damit, das ich meine Gefühle gut überspielen konnte? Dachte er, ich würde Harry vermissen? Ich war verwirrt, wollte aber nicht so lange darüber nachdenken. Ich legte mich auf mein Bett und hörte Musik. Ich griff nach meinem Buch und las ein wenig. Als ich irgendwann mal runter ging, waren die Jungs schon weg. Von Niall gab es auch keine Spur. Gut, ich konnte mich auch allein beschäftigen. Ich nahm mein Handy, meine Tasche und zog mir Schuhe an. Ich schrieb Niall einen Zettel und verließ das Haus. Weniger später war ich im Park. Zielstrebig steuerte ich meine Bank an und setzte mich. Ich schaute wie immer durch den Park. Es waren ein paar Kinder auf dem Spielplatz und vereinzelt liefen wenige Menschen durch den Park. Es war ein regnerischer Tag, nicht das Wetter zum rausgehen. Ein Mädchen, etwa in meinem Alter, kam auf mich zu. Als sie näher kam, erkannte ich sie. Es war Louis Freundin, Elena oder so ähnlich. Sie winkte mir zu und setzte sich zu mir.

"Hey. Was machst du denn hier? Ich mein bei dem Wetter?" "Die selbe Frage könnte ich dir auch stellen." "Ich bin mit Louis und Harry in einem Café gewesen, als ich dich gesehen hab. Komm doch mit rein zu uns." "Ach lieb gemeint, aber nein." "Ach komm schon, Ann." "Nein danke, äh Elena oder?" "Nein, Eleanor." "Oh das tut mir leid." "Nicht so schlimm. Dafür musst du jetzt aber mitkommen" Sie lachte und zog mich auf die Beine. Ich gab nach und ging mit ihr mit. Wir setzten uns und da sie neben Louis saß, musste ich mich neben Harry setzen. Warum? Ich hätte auch einfach gehen können, aber nein. Ist man einmal nett und dann das. Ich hatte einfach nur Pech. "So schnell sieht man sich wieder." "Hmm." "Wusstest du das Ann jetzt bei Niall wohnt El?"

Und schon fing ein Gespräch zwischen Louis und Eleanor an. Harry und ich schwiegen vor uns hin. Wir hatten uns einfach nichts mehr zu sagen oder besser es gab nichts mehr zu sagen. 

"Nicht gerade schönes Wetter oder?" "Was?" Ich sah Harry an, als ob er mir gerade einen Mord gestanden hätte. "Ich hab gesagt, nicht gerade schönes Wetter oder?" "Ich hab dich schon verstanden, aber warum redest du mit mir?" "Weil ich finde, das sich das so gehört. Außerdem wollte ich bloß nett sein." "Ich mag das Wetter.", antwortete ich auf seine Frage. "Oh, okay." Und schon war das Gespräch beendet. Ich verabschiedete mich dann auch schnell wieder, weil ich einfach weg wollte. Ich ging wieder Richtung Park und schlug den Weg zu meiner Wohnung ein, bis mir einfiel das ich bei Niall wohnte. Ich ging wieder zurück und es fing an zu regnen. Heute war nicht ganz mein Tag. Ich lief durch den Regen, als auf einmal ein Regenschirm über mir auftauchte. Na klar, es war Harrys. Dieser lief nun neben mir.

"Du musst das nicht machen, ich komm auch allein klar." "Eine Dame lässt man nicht alleine im Regen stehen." "Aber man kann sie einfach drei Jahre allein lassen und tun als ob nichts gewesen war?" "Wahrscheinlich nicht." "Gut, dann versteh ich nicht warum du es getan hast."

Wir schwiegen wieder und kamen bei Niall an. Ich ging ohne ein weiteres Wort einfach rein. Ich hatte mir vorhin einen Schlüssel mitgenommen, weshalb ich ohne Probleme reinkam. Was dachte sich Harry eigentlich? Ich würde ihm ganz bestimmt nicht verzeihen. Das würde ihm so passen! Idiot!

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Diesmal schreib ich erst bei 3 Votes und 3 Kommentaren weiter. Also bitte voted und kommentiert. Das erste Kommentar bekommt die Widmung ;) Habt ihr gute Bücher die lesens wert sind?  Danke für über 300 Leser *.*

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