Zweites Jahr
Das zweite Jahr lief bereits einige Wochen und Lily Evans sagte immer noch nein, wenn ich sie nach einem Date fragte. Sie wollte einfach nicht akzeptieren, dass ich sie wirklich mochte. Sie hasste mich, nur weil ich mit den anderen gerne Schniefelus ärgerte. Zumindest hasste sie mich und Sirius. Von Peter nahm sie keine Notiz und Remus umarmte sie sogar manchmal! Außerdem war ich in die Hausmannschaft für Quidditch gekommen und wir hatten seit dem jedes Spiel gewonnen, auch wenn die Slytherins mit echt unfairen Mitteln spielten. Ich war der Sucher im Team und hatte die wichtigste Aufgabe: Den Schnatz fangen. Außerdem unterstützten Peter, Sirius und ich Remus bei Vollmond so gut wie möglich. Das einzige, was wir tun konnten, war, ihm Frühstück zu bringen, wenn der Mond wieder unterging. Die Hauselfen in der Küche waren wirklich sehr nett und zu jeder Zeit bereit, jemandem irgendwas zum essen zu machen. Wenn man will, würden sie einem sogar ein ganzes Menü einfach so zaubern. Also zaubern im übertragenen Sinne. Wir waren, was Streiche anging, sehr aktiv und das brachte nicht nur McGonnagall auf die Palme. Sirius und ich mussten allein in den ersten zwei Schulwochen sieben mal nachsitzen und das getrennt! In den Weihnachtsferien würde Sirius mit zu mir nach Hause kommen und mal meine Eltern kennen lernen. Denn Remus und Peter würden auch nach Hause fahren und er hatte keine Lust, alleine in Hogwarts zu bleiben, aber er hatte auch keine Lust, zu seiner Familie zu fahren, da seine gestörte Cousine Bellatrix mit ihrem Mann Rodolphus Lestrange dort sein würde. Ich sah ihm an, dass er seinen Bruder Regulus vermisste, aber er sagte nichts davon, also sprach ich es auch nicht an. Wir saßen gerade im Zug nach London, als Evans vor unserer Abteiltür stand und aufgebracht fragte: ,,Potter und Black, was habt ihr wieder mit Severus gemacht?" Damit meinte sie, dass wir seine Krawatte in den Gryffindorfarben eingefärbt hatten. Dieser Blick war wirklich Gold wert! ,,Ach komm schon Lily, dass war doch nur eine Kleinigkeit!", versuchte Remus sie zu besänftigen und wie üblich gelang ihm das auch und sie zog friedlich wieder ab. Doch bevor sie außer Hörweite war, rief ich ihr noch nach: ,,Hey Evans, gehst du mit mir aus?" ,,Nie im Leben Potter!", kam die Antwort prompt zurück. ,,Es ist hoffnungslos Jamie", meinte Sirius und klopfte mir auf die Schulter. ,,Oh nein!", gab ich zurück, ,,Sie wird noch mit mir ausgehen, spätestens bis zum Ende der sechsten!" ,,Ist das eine Wette?", frage mein bester Freund herausfordernd, was uns alle vier zum lachen brachte. Endlich waren wir in London angekommen. Als ich mit Grey und meinem Koffer aus dem Zug sprang, sah ich mom und dad gerade durch die Absperrung kommen. Sirius und ich verabschiedeten uns noch von den anderen beiden und gingen dann zu mom und dad. ,,Willst du Evans nicht nochmal nach einem Date fragen und vor den Ferien noch eine letzte Absage kassieren?", zog Sirius mich auf, als Lily wie ein Wirbelwind an uns vorbei sauste. Ich lachte nur und verstrubbelte ihm die Haare, was er hasste. Genauso wie ich es hasste, wenn er mich mit Lily aufzog. ,,Mom, dad!", rief ich den beiden zu, da sie uns offenbar durch die Schülermasse nicht ausfindig machen konnten. ,,Wow", raunte Sirius mir zu, ,,Warum hast du mir nie erzählt, dass deine Mutter so scharf ist?" ,,Sirius", raunte ich zurück, ,,Lass es einfach. Sie ist 30 Jahre zu alt für dich Kumpel." Nur eine Sekunde später wurde ich von mom förmlich zerquetscht und bekam dazu noch einen fetten feuchten Schmatzer aufgedrückt. ,,Mom, es waren doch nur ein paar wenige Wochen, die ich jetzt in Hogwarts war!" ,,Ach, du kennst doch deine Mutter Jamie", meinte mein Vater lachend, ,,Kaum bist du einen Tag weg, fühlt sie sich einsam." Dad respektierte es immerhin, dass ich nicht vor allen anderen Schülern umarmt werden wollte und gab mir lediglich einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. ,,Und du musst dann Sirius Black sein", wandte mom sich dann freundlich lächelnd an Sirius. ,,Ja", gab dieser höflich zurückhaltend zurück, ,,Freut mich, sie kennen zu lernen Mrs Potter." ,,Ach bitte", tat mom das ab, ,,Nenn mich doch einfach Euphemia."
In diesen Weihnachtsferien zeigten Sirius und ich meinem dad die Karte des Rumtreibers, worauf er sehr stolz war, während mom das ganze ganz und gar missbilligte. ,,Aber Jungs", meinte dad dann irgendwann, ,,So kann doch jeder eure Karte lesen! Ihr braucht ein Codewort oder einen Tarnzauber oder sowas." So kam es dann, dass wir ein "Passwort" für die Karte benutzen mussten, um sie lesen zu können. Um die Karte zu zeigen, war das Passwort: ,Ich schwöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut.' Um sie wieder zu "löschen" war das Passwort: ,Missetat begangen'. Denn diese Karte sollte auch in Zukunft nur für gute Zwecke eingesetzt werden. Also zum Streiche spielen. Als wir dann nach den Ferien zurück in Hogwarts waren, wagte ich einen erneuten Versuch, Lily auf ein Date einzuladen, aber nein! Sie lehnte ab. Wieder und wieder. Während Sirius ein Date mit einer Viertklässlerin hatte, die auch wirklich scharf war! Aber sie sah lange nicht so gut aus, wie Lily. Bei Vollmond blieb es nach wie vor schwer, Remus zu unterstützen, aber immerhin konnten wir ihm Frühstück vorbei bringen! Es war natürlich der letzte Schultag, der am schlimmsten war.
Ich schlenderte gerade gemütlich und lachend mit den anderen aus dem Schloss in Richtung See, wo allerdings schon Lily und Schniefelus auf der Wiese saßen. Ich blieb wie festgefroren stehen und starrte schockiert auf die Szene vor mir. Doch einfach nur diese Szene war ja nicht mal das schlimmste! Das schlimmste war, dass Lily sich lachend zu Schniefelus rüber lehnte und ihm einen Kuss auf die Wange gab. Plötzlich kam wieder Bewegung in meine Beine und ich rannte fast schon ins Schloss zurück. ,,James, jetzt warte doch mal!", rief Remus mir hinterher. Ich wollte aber nicht warten und lief einfach ziellos durchs Schloss, bis ich irgendwann im Gryffindorgemeinschaftsraum ankam. ,,Meine Güte, was war das denn?", fragte Sirius mich schnaufend. ,,Keine Ahnung Kumpel", gab ich nur zurück, ,,Ich weiß auch nicht, was mit mir falsch läuft!" Remus lachte daraufhin schnaufend und meinte: ,,James, ist doch völlig klar, was mit dir nicht stimmt. Du bist verliebt!" ,,Ist das was ansteckendes?", fragten Sirius und ich gleichzeitig, woraufhin wir alle bis auf Peter anfingen, zu lachen. Peter war schon längst schnaufend in einen Sessel gefallen und weg gedöst.
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