Harry James Potter

Lily hing fast jeden Morgen über der Kloschüssel und musste sich übergeben. Ich wünschte mir wirklich, dass ich irgendetwas für sie tun könnte, aber das Übergeben gehörte wohl zu einer Schwangerschaft dazu. Und zu ihren sehr rapide wechselnden Launen, hatte sie auch noch einen sehr merkwürdigen Geschmack entwickelt. Sie aß gerne Spinat mit Speck und das alles auf einem Brötchen! Ganz im Ernst, welcher Mensch isst schon so was? Irgendwann kamen mal wieder Remus und Sirius vorbei. Peter hatten wir alle mal wieder eine Weile nicht gesehen. Das letzte mal war beim letzten Treffen vom Orden des Phönix und das lag schon drei Monate zurück. Wie immer begrüßten sie mich mit einer kräftigen Kumpel-Umarmung und Lily mit einem vorsichtigen Drücker. Ich war auch immer vorsichtig, weil ich unserem Baby nicht wehtun wollte. ,,Habt ihr euch eigentlich mal auf einen Namen geeignet?", stellte Remus die Frage, die ich schon befürchtet hatte. ,,Also wenn es ein Mädchen wird, dann Mary Louise", erzählte Lily fröhlich. ,,Und wenn es ein Junge wird", fuhr ich dann stolz fort, ,,Dann Harry James." ,,Wow, na dann hoffen wir mal, dass unser Krönchen kein Mädchen wird!", meinte Sirius scherzhaft und wir mussten alle anfangen, zu lachen. ,,Du Schatz, machst du mir ein Brötchen?", fragte Lily dann. Als Antwort küsste ich sie flüchtig und verschwand dann in der Küche. Irgendwas schienen sie im Wohnzimmer wohl sehr lustig zu finden, denn ich hörte sie alle lachen. Während der Speck in der Pfanne brutzelte, hörte ich das helle Lachen meiner Blume, also musste Sirius irgendeine absurde Frage gestellt haben. Als der Speck dann schön cross und der Spinat durch war, schmierte ich erst den Spinat auf das Brötchen und legte anschließend die extra fettigen Speckstreifen auf die Spinatschicht. Als ich damit zurück im Wohnzimmer war, meinte Sirius fröhlich: ,,Das Baby tritt gerade!" Lily lachte und auch ich musste lachen. Mit einem Kuss nahm sie sich ihr Brötchen und biss herzhaft hinein. ,,Wie kannst du sowas nur essen Lily?", fragte Remus und schien richtig entsetzt. ,,Es ist halt lecker", gab Lily nur zurück und biss wieder ins Brötchen, während sie ihren kugelrunden Bauch streichelte. Ich konnte nicht anders, als zu lächeln. ,,Meine Güte, Krone, du bist ja nur noch am strahlen in den letzten Monaten!", meinte dann Remus lachend. ,,Ich hab ja auch einen guten Grund zur Freude!", gab ich darauf zurück, ,,Wir sind erstens noch nicht tot und werden zweitens bald Eltern." Lily knabberte fröhlich weiter an ihrem Brötchen, während Remus fragte: ,,Wer wird eigentlich Pate?" ,,Das wissen wir noch nicht", antwortete ich und küsste sanft Lilys Babybauch. Ich konnte einfach nicht aufhören, zu strahlen. Ich freute mich so wahnsinnig auf unser Baby, wie ich  mich damals auf Hogwarts gefreut hatte. Als Moony und Tatze dann wieder gegangen waren, legte Lily sich mit dem Kopf auf meinen Schoß und ich kraulte sie ein Bisschen am Kopf. Das liebte sie. ,,Ich freu mich so auf unser Baby", sagte Lily dann und lächelte, während sie liebevoll ihren Bauch streichelte. ,,Ich hab gerade genau das Selbe gedacht", erwiderte ich lachend. Auch Lily lachte leise. Ich strich ihr weiterhin durch die Haare und küsste sie sanft auf die Stirn.

Es war mitten in der Nacht, als Lily mich weckte und mir sagte, dass das Baby unterwegs sei. Wir hatten schon einige Tage zuvor eine Tasche gepackt, denn es konnte ja jeden Moment soweit sein. Und da war dieser Moment. Ich war einfach nur verdammt nervös und hatte keine wirkliche Ahnung, was zu tun war, auch wenn wir das schon mehrfach durchgesprochen hatten. Ich hatte einfach solche Angst, etwas falsch zu machen, das die Angst vor Voldemorr im Vergleich dazu wie ein schrumpliger Apfel neben einer frischen Orange wirkte! Für zählten in diesem Moment nur Lily und das Baby.

Erstmal im Krankenhaus angekommen dauerte alles eine gefühlte Ewigkeit, doch dann konnte ich unser Baby endlich im Arm halten. Es war tatsächlich ein Junge, mit einem winzigen Flaum schwarzer Haare auf dem kleinen Köpfchen. Das Glücksgefühl, dass mich in diesem Moment überschwemmte, war unbeschreiblich. Es war einfach unbeschreiblich, mein Baby zum ersten mal im Arm zu halten. Auch Lily strahlte und ich konnte nicht verhindern, dass mir eine Freudenträne über die Wange rollte. ,,Hallo Harry James Potter", sagte ich ganz leise zu ihm und er ließ so etwas wie ein Glucksen von sich hören. Lily und ich strahlten regelrecht mit dem Mond um die Wette und als Harry dann in Lilys Armen lag, passte das Bild perfekt. ,,Er sieht aus, wie eine kleinere Version von dir", meinte Lily, während auch sie einige Freudentränen vergoss. ,,Aber die Augen hat er von dir meine Blume", gab ich zurück und küsste ganz vorsichtig sein zartes und winziges Babyköpfchen.

Lily brauchte nach diesem Erlebnis erstmal eine Mütze Schlaf und während dessen saß ich mit Harry im Arm an dem kleinen Tisch und schrieb einen Brief an Sirius:

Hey Tatze,
um punkt Mitternacht erblickte heute Harry James Potter das Licht der Welt. Lily sagt, er sieht aus, wie ich, aber die Augen hat er von seiner Mutter und diese kleinen süßen Babyauhen beobachten gerade jede meiner Bewegungen. Ich hab auch schon bemerkt, dass er gute Reflexe hat. Bestimmt kommt er ins Quidditchteam, wenn er dann erst in Hogwarts ist.
Ich hab mit Lily schon drüber gesprochen und wir wollen, dass du sein Pate wirst. Ich bin jetzt Vater Kumpel! Wer hätte das gedacht! Ich jedenfalls nicht.

Grüße

James

P.S.: Hast du mal was von Peter gehört?

Das war wirklich und wahrhaftig der schönste Tag in meinem Leben.

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