Endlich gute Nachrichten
Marlene und ihre Familie wurden eineinhalb Monate nach ihrem Tod beerdigt und auch Lily und ich gingen hin. Tatze war auch da und einige alte Schulfreundinnen von Marlene und Lily. Sirius stand an ihrem noch geöffneten Sarg und ich sah die Tränen, die ihm aus den Augenwinkeln fielen. Lily wischte sich ebenfalls einige Tränen weg und murmelte: ,,Sie sieht so aus, als würde sie schlafen." ,,Ja", murmelte darauf Sirius, ,,So wie sie immer in der Sonne gelegen hat und kurz wegnickte." Ich legte ihm meine Hand auf die Schulter und zog ihn in eine brüderliche Umarmung. Ich wollte ihm schon sagen, was Lily mir gesagt hatte, aber ich brachte es einfach nicht raus! Es würde mit Sicherheit sein Leben zerstören und dafür wollte ich nicht verantwortlich sein. Er war für mich mehr wie ein Bruder als wie ein bester Freund. Und mein Bruder hörte nicht eine Sekunde auf, zu weinen. Er hatte Marlene wohl wirklich sehr geliebt. Wahrscheinlich nicht so sehr, wie ich meine Lily liebte, aber im ähnlichen Bereich. Auch meine Blume vergoss sehr viele Tränen. Immerhin war sie ihre beste Freundin in der Schule und auch noch während der Aurorenausbildung. Sie war natürlich auch eine Freundin von mir gewesen, aber ich hatte nie so eine enge Verbindung zu ihr, wie die anderen.
Lily wollte nach der Beerdigung noch woanders hin, also ging ich mit meinem Bruder was trinken. Lily und ich wollten uns dann zu Hause treffen. Und mir war die Aufgabe zuteil, Sirius von Marlenes Baby zu erzählen. Super (nicht)! Wir hatten uns im tropfenden Kessel in eine der hinteren Ecken verzogen und hatten beide einen Feuerwhisky bestellt. ,,Und, wie ist so das Eheleben Krone?", fragte Sirius dann leise, ,,Ist es sehr schlimm?" Ich lachte kurz leise, dann antwortete ich: ,,Es ist angenehmer, als du es dir vorstellst Tatze. Ich meine, jeden Morgen ein wunderschönes Wesen neben dir im Bett, zarte oder auch wildere Küsse, jeden Morgen ein wundervolles Frühstück. Es könnte eigentlich gar nicht besser sein." Auch Tatze lachte kurz freudlos und ließ zu meiner Freude sein Rumtreibergrinsen sehen. ,,Du Kumpel", schlug ich dann meinen ernsteren Ton an, ,,Ich muss dir was sagen. Etwas, das ich von Lily weiß." ,,Okay, schieß los", gab Sirius nur zurück und wirkte wirklich demotiviert. Ich zögerte noch etwas, weil ich es einfach nicht raus bekam und weil gerade die Bedienung kam. Sie stellte die Feuerwhiskygläser vor uns ab und verschwand wieder Richtung Tresen. Ich schluckte schwer und schoss dann einfach mit der Information raus, indem ich recht schnell sagte: ,,Marlene war von dir schwanger. Merlin, bin ich erleichtert, dass es endlich raus ist!" ,,Heißt das", stockte Sirius, ,,Ich wäre Vater geworden?" Ich nickte und kippte in einem Zug den Inhalt meines Glases runter. Sirius tat es mir gleich und nuschelte nur: ,,Bei Merlin, dass ist krass."
Wir saßen da noch ewig im Tropfenden Kessel, bis ich dann beschloss, nach Hause zu gehen, weil ich wusste, dass Lily sich Sorgen machen würde, wenn sie schon zu Hause war. Meine Vermutung bestätigte sich, denn als ich durch die Tür gestolpert kam, flitzte sie schon auf mich zu und sprang in meine Arme. ,,Alles gut kleine Blume, ich bin jetzt da", murmelte ich in ihr Haar. ,,Ich hab mir riesige Sorgen gemacht, bei Merlin!", schimpfte sie und küsste mich dann lang und innig. Als sie sich wieder von mir löste, zog sie mich ins Wohnzimmer und meinte dann: ,,Ich muss dir was sagen." Sie setzte sich auf die Couch und zog mich neben sich. ,,Also ich will es nur hören, wenn es gute Nachrichten sind!", sagte ich sofort und hob abwehrend die Hände. Lily lachte ihr bezauberndes Lachen und meinte dann kurz und schmerzlos: ,,Ich bin schwanger." Ich dachte im ersten Moment, es wäre ein Scherz, aber dann wurde mir klar das es keiner war. ,,Jetzt sag doch was James!", flehte sie mich förmlich an und weckte mich damit aus meiner Erstarrung. ,,Das ist die beste Nachricht des ganzen Jahres!", sagte ich strahlend und zog Lily in meine Arme. Ich fing vor lauter Glück an, zu weinen. Lily schob mich ein Stück weg und küsste mich sanft. Als wir uns wieder voneinander gelöst hatten, sagte ich unter Freudentränen: ,,Das ist gerade wirklich ein Geschenk." ,,Aber was ist, wenn ich keine gute Mutter werde?", fragte Lily mich doch tatsächlich und sah mich verzweifelt an. Ich drückte einen Kuss in ihre Handfläche und hielt ihre Hand in meiner, während ich sagte: ,,Lily Potter, du wirst mit Sicherheit eine wunderbare Mutter. Du hast so ein unglaublich gutes Herz und du bist so sanft, wie ein Blütenhauch, auch wenn du schon hin und wieder etwas durchgedreht bist." Sie lachte kurz. ,,Und außerdem bist du ja nicht allein", fuhr ich fort, ,,Ich bin auch noch da und zusammen schaffen wir das schon kleine Blume, okay? Wir werden alles für Babys Zukunft tun, damit sie oder er immer in Sicherheit ist. Wir schaffen das als Team." ,,Danke Potter", meinte Lily darauf grinsend und ich musste lachen, weil sie mich schon in der Schule immer nur Potter genannt hat. Sie lachte mit mir und ich zog sie wieder in meine Arme und sog wie immer tief ihren wundervollen Duft ein. Wir hatten schon einige kleine Abenteuer erlebt, aber das würde mit Sicherheit unser größtes Abenteuer werden. Und ich freute mich wahnsinnig auf unser Baby.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top