Drittes Jahr
Das dritte Jahr war auch schon zur Hälfte vorbei und wir Rumtreiber hatten mal wieder eine erfolgreiche Saison Streiche abgeliefert. Dazu hatten Peter, Sirius und ich es tatsächlich geschafft, Animagi zu werden! Das war vielleicht anstrengend und schmerzhaft. Aber nur so konnten wir Remus besser bei Vollmond unterstützen. Wir hatten nämlich im Unterricht Verteidigung gegen die dunklen Künste gelernt, dass ein Werwolf eher einen Menschen als ein Tier angreifen würde. Remus (oder Moony wie wir ihn lieber nannten) hatte zwar versucht, uns diesen Plan auszutreiben, aber Tatze (also Sirius) und ich hatten uns das in den Kopf gesetzt und wenn wir beide uns was in den Kopf gesetzt hatten, dann konnte man es uns nicht mehr austreiben. Wurmschwanz (also Peter) machte eh alles mit, was wir anderen machten, weil eines unserer Rumtreibermottos war: Wenn einer, dann alle. Bei Lily hatte ich leider immer noch keinen Erfolg. Sie sagte nach wie vor immer noch nein, wenn ich sie nach einem Date fragte. Immerhin wusste ich endlich, was da mit mir falsch lief. Moony hatte im zweiten Jahr Recht gehabt: Ich hatte mich in Lily verliebt! Und es schien wirklich was ansteckendes zu sein, denn Tatze hatte sich in Lilys beste Freundin Marlene McKinnon verliebt, auch wenn er es anfangs nicht zugeben wollte. Er hatte angefangen, sich mit älteren Schülerinnen zu verabreden, doch jeder von ihnen hatte er das Herz gebrochen. Traurige Sache, dass sie ihm das alle verzeihen konnten! Ich meine, ich hätte ihm sowas nicht so schnell verzeihen können. Bei mir lief es eher andersrum: Ich wurde ständig von irgendwelchen Mädchen angebaggert (aus allen Jahrgängen), aber ich wies sie von vorne rein ab.
Wir kamen gerade aus Zaubertränke, als Evans mit Schniefelus an uns vorbei rauschte. ,,Hey Evans!", rief ich ihr nach. Sie blieb stehen und keifte genervt: ,,Nein, ich werde nicht mit dir ausgehen Potter! Nicht in hundert Jahren!" ,,Woher willst du wissen, dass ich das fragen wollte kleine Blume?", fragte ich grinsend. Sie drehte sich tatsächlich zu mir um, während Schniefelus einfach weiter ging, und ich sah tatsächlich den Anflug eines Lächelns auf ihren Lippen. ,,Vielleicht, weil du selbstverliebter Idiot mich bei so gut wie jeder Begegnung nach einem Date fragst?" ,,Hey Lily!", rief ihr dann Remus noch hinterher, ,,Treffen wir uns nach dem Mittagessen noch in der Bibliothek?" ,,Ja, bis dann Remus!", rief Lily lächelnd (!!!) zurück, ,,Und bitte, sag Potter, er soll aufhören, mich zu nerven!" ,,Ich sag es nur ungern Krone, aber sie hat Recht!", meinte Moony dann ernsthaft zu mir, ,,Wenn du sie so mit einer Verabredung bedrängst und nervst, dann wirst du es nie schaffen, dich mit ihr zu verabreden!" ,,Ist das dein Ernst Moony?", fragte ich deshalb entgeistert, ,,Du schlägst dich auf die Seite von Evans?" ,,Ja, immerhin ist Lily meine Freundin", gab Moony darauf nur grinsend zurück und ging weiter zum Verwandlungsklassenzimmer, während ich noch eine kurze Weile mit offenem Mund da im Flur wie festgewachsen stand. Zum Glück machte Tatze mich drauf aufmerksam, dass wir gleich zu Gonni zu spät kommen würden, also rannten wir schnell zu Verwandlung. Und wie üblich hörte ich McGonnagall nicht richtig zu. Mit einem Ohr hörte ich McGonnagall zu und mit dem anderen hörte ich Lilys Lachen zu. Gonni hatte nämlich eine Verwandlung wieder rückgängig gemacht und der verwandelte Frosch hüpfte nun durchs Klassenzimmer. Ich war wahrscheinlich der einzige, der nicht lachte, denn Gonni stand plötzlich vor mir und meinte in ihrem besten Befehlston: ,,Mister Potter, wenn sie die Situation schon nicht lustig finden, wie der Rest der Klasse, dann können sie den Frosch ja auch wieder einfangen." Ich nickte nur hastig und schoss mit meinem Zauberstab eine Seifenblase auf ihn ab. Das schien den Frosch zu irritieren, denn er blieb stehen, sodass ich ihn hochnehmen und ihn der verdutzten McGonnagall auf die Hand setzen konnte. Als ich mich wieder auf meinen Platz gesetzt hatte, fing die Klasse erneut an, zu lachen. Sogar Lily lachte. Als ich sie jedoch anlächelte, brach ihr Lachen abrupt ab und ihr Blick verfinsterte sich. War ja klar. ,,Dicht dran Krone", flüsterte Sirius mir zu und klopfte mir auf die Schulter. ,,Danke Tatze", raunte ich zurück, ,,Das macht mir jetzt echt Hoffnung, dass Evans mich jemals mögen wird!" ,,Ich bin für dich da Kumpel", meinte Sirius noch und wandte sich dann wieder seinem Flirt zu. So viel zu: Ich bin für dich da Kumpel.
Jedenfalls war an diesem Abend wieder Vollmond, also schlichen wir uns alle als es dunkel wurde aus dem Schloss und Richtung heulende Hütte. Doch da wir wegen einem Flirt von Sirius zu spät losgekommen waren, war der Mond schon beinahe komplett aufgegangen. Wir wollten gerade in den geheimen Tunnel schlüpfen, als Remus sich plötzlich krümmte. Seine Knoturen fingen schon an, sich zu verändern. ,,Oh Mist, nicht gut!", murmelte ich und verwandelte mich schnell in meine Animagusgestalt. Tazte und Wurmschwanz taten es mir gleich. Als die Verwandlung abgeschlossen war, versuchten wir alle drei Moony in den Gang zur Hütte zu drängen, aber er entwischte uns und flüchtete Richtung verbotener Wald. Wir rannten ihm alle hinterher, denn er durfte so auf keinen Fall irgendwie den Zentauren begegnen. Das war nämlich schon einmal passiert und die hatten versprochen, Moony nicht noch einmal zu verschonen, wenn er wieder in seiner Wolfsgestalt in das Gebiet der Zentauren eindringen würde. Sirius schien der alte Keller einzufallen, denn er sprang Remus an und versuchte ihn etwas tiefer in den Wald hinein zu drängen. Doch Remus schleuderte Sirius von sich und er landete genau auf mir, mit ausgefahrenen Krallen. Ich spürte das Blut schon an meinem Gesicht und meiner Seite. Ich schnaubte Tatze wütend an, der entschuldigend winselte und auf den Boden plumpste. Dann in dieser einen folgenden Schreckenssekunde sah ich Lily am Rand des Waldes von dem wir nicht allzuweit entfernt waren. Es fiel mir schwer in meiner Hirschgestalt zu bleiben, doch ich lief los und gabelte Lily behutsam mit meinem Geweih auf. Sie war schwerer, als ich erwartet hatte. Immerhin zappelte sie nicht rum, doch dafür kreischte sie: ,,Werde ich hier etwa gerade von einem Hirsch entführt?" Am Eingangsportal zum Schloss ließ ich sie wieder runter und lief zurück in den Wald, während Lily zum Glück ins Schloss verschwand. Allerdings konnte ich meine Animagusgestalt nicht mehr halten und war gezwungen, mich zurück zu verwandeln. Sirius und Peter hatten es inzwischen geschafft, Remus in den alten Keller zu schubsen. Doch als ich dazu stoßen wollte, verwandelte sich auch Sirius zurück und sagte im Befehlston: ,,Vergiss es Krone, geh rein und verartzte dich!" ,,Aber...", wollte ich wiedersprechen. ,,Nichts aber", gab Sirius zurück, ,,Wurmschwanz u d ich regeln das schon und jetzt verschwinde, bevor er noch das Blut riecht!" Da hatte er Recht. Also rannte ich so gut es ging ins Schloss und hoch in unseren Schlafsaal im Gryffindorturm. Dort angekommen zog ich vorsichtig mein Hemd aus und vor Schreck rief ich aus: ,,Ach du Scheiße!" In meiner Animagusgestalt war meine Seite etwas breiter und deshalb fielen da die "Kratzer" nicht so wirklich auf, aber in meiner menschlichen Gestalt wirkte es so, als ob jemamd meinen halben Oberkörper mit fetten Streifen Tomatensauce bepinselt hätte. Ich hätte worklich nie gedacht, dass ein Hund solche Kratzspuren hinterlasswn könnte!
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, waren die anderen auch schon zurück und schienen auf mich zu warten. Ich hatte die Kratzer am Vorabend nur notdürftig versorgt. Ich sprang aus dem Bett und machte mich so schnell fertig wie möglich. ,,Tut mir wirklich leid wegen gestern Krone", nuschelte Sirius, der als letzter noch auf mich wartete, während Remus und Peter wohl schon zum Frühstück waren. ,,Passt schon Tatze", gab ich nur zurück, während ich mir die Krawatte zu band. Unten beim Frühstück angekommen entdeckte ich Lily und Marlene, die fröhlich über irgendwas plauderten. Aber ich konnte nicht verstehen, worüber. Ich hielt nur kurz bei ihr an und fragte: ,,Gehst du mit mir aus Evans?" ,,Wann lernst du es endlich Potter?", keifte sie jedoch nur, ,,Ich werde nie mit dir ausgehen!" ,,Einen Versuch war es wert", meinte ich farauf und setzte mich zu den anderen. Doch irgendwie bekam ich ihre Gespräche nicht wirklich mit. Ich weiß eigentlich gar nicht mehr, was danach alles passierte. Ich kann mich nur dran erinnern, das ich in Wahrsagen vom Stuhl gefallen und drei Tage später im Krankenflügel wieder aufgewacht bin. Die Schrammen hatten sich wohl entzündet. Ich war echt komplett hinüber, doch Remus schaffte es, mich wiedwr aufzuheitern, indem er mir erzählte: ,,Übrigens hat Lily mich gefragt, wie es dir geht." Das war doch schonmal ein erster Schritt!
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