13. Kapitel
"Was ist hier los?", fragte Avira panisch und auch ich schaute mich suchend um. Doch der Nebel wurde immer dichter, bis wir kaum mehr die Hand vor Augen sehen konnten. Ich konnte nur hoffen, dass die Schattenwesen vom Nebel abgehalten wurden, denn wenn sie uns jetzt angriffen, hätten wir keine Chance.
Ich griff nach Aviras Hand und gemeinsam tasteten wir uns weiter voran. "Vielleicht ist der Nebel ein gutes Zeichen", überlegte Avira. "Vielleicht nähern wir uns wirklich dem Ende des Waldes und nun versucht er, uns davon fernzuhalten..."
Ich musste zugeben, dass das Sinn ergab und deshalb liefen wir weiter. Plötzlich entglitt Aviras Hand meiner und ich schrie erschrocken auf, da ich sie durch den Nebel nur schemenhaft erkennen konnte.
"Was ist los?", fragte ich und griff wieder nach ihrer Hand. Aber ich griff ins Leere.
Da hörte ich plötzlich ihre Stimme: "Karyan, ich bin in irgendeinen Spalt oder eine Senke oder so gefallen, warte..." Ich stöhnte. Dieser Wald war wirklich immer für eine Überraschung gut. Manchmal hätte ich sogar schwören können, dass die Landschaft sich veränderte und neu formte. Erdlöcher wie dieses konnten jederzeit und überall auftauchen.
Ich hockte mich vorsichtig hin und tastete mit der Hand auf dem Boden herum. Tatsächlich fanden meine Finger eine Vertiefung in der Erde, wo es steil bergab zu gehen schien.
"Bist du verletzt?", rief ich. "Nein", antwortete Avira. "Aber ich komme hier nicht mehr heraus. Kannst du mir irgendwie helfen?"
Ich nickte, bevor mir einfiel, dass sie das ja gar nicht sehen konnte. "Ja", sagte ich und streckte den Arm nach ihr aus. Ich bewegte meine Finger, damit Avira meine Hand besser sehen konnte.
Dann spürte ich, wie sie sie packte und begann ihr dabei zu helfen, aus der Schlucht herauszuklettern. Es war wahnsinnig schwierig und ständig drohten meine Füße abzurutschen und mehrmals wäre ich beinahe ebenfalls in den Abgrund gestürzt.
Aber letztendlich schaffte es Avira wieder aus dem Erdloch heraus. Keuchend und Hand in Hand standen wir inmitten des Nebels.
Dann hob Avira die Hand und zeigte auf ein helles Licht, das gar nicht weit von uns entfernt war. "Das Ende des Waldes...", wisperte sie.
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