12. Kapitel

Kurze Zeit später verließen wir die Hütte wieder und verabschiedeten uns von Azrial, da wir erneut versuchen wollten, aus diesem Wald zu entkommen. Azrial hingegen schien sein Schicksal bereits akzeptiert zu haben. 

"Diese Frau war irgendwie gruselig", meinte ich. "Sie kannte meinen Namen!" "Vielleicht hat Azrial ihr unsere Namen verraten. Oder es ist ihre besondere Fähigkeit", erwiderte Avira. 

Wir liefen schweigend durch den dichten Wald und hofften, nicht erneut von Schattenwesen angegriffen zu werden. 

Um ehrlich zu sein, hätte ich Azrial gerne weiter bei uns gehabt - seine Fähigkeiten mit dem Bogen waren beeindruckend - aber da er nicht dieselben Ziele verfolgte wie wir, würde er uns vermutlich früher oder später hinderlich werden. 

"Lass uns einfach immer weiter geradeaus gehen", schlug ich vor. "Der Wald muss irgendwann enden. Und dann sind wir frei." 

Avira schien jedoch nicht besonders überzeugt zu sein. "Karyan...", fing sie an. "Meinst du nicht, es hat einen Grund, warum Azrial und all die anderen nicht mehr versuchen, hier herauszukommen?" 

Ich beschloss, ihren Einwand nicht weiter zu beachten. Außerdem kannten wir außer Azrial ohnehin nur eine weitere Person, die hier gefangen war. 

"Wir werden nicht aufgeben!", rief ich. Und so liefen wir immer weiter.

Plötzlich blieb Avira stehen, drehte sich zu mir herum und küsste mich völlig unerwartet. Ich war überwältigt. Wieso jetzt, wieso hier? Dennoch erwiderte ich den Kuss. 

Aber auch dieses Mal wurden wir unterbrochen. Denn, unbemerkt von uns, war überall im Wald dichter Nebel aufgestiegen... 

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