[6] ~ familiar face

Geschockt starrte ich die Person vor mir an. Langsam bildeten sich Tränen in meinen Augen und ich fing unwillkürlich an zu zittern.
"Dylan?", fragte ich mit gebrochener Stimme. Es war nicht mehr als ein rauhes Hauchen, doch an seinem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen das er mich hörte.
Mein Bruder, der seit langer Zeit verschwunden war, stand nun hier vor mir. Ich wusste nicht was ich tun sollte oder wie ich mich fühlte. Mein Körper fühlte sich schwer wie Stein an.
Ein vorsichtiges Nicken seinerseits riss mich zurück in die Realität.
Eine unfassbare Wut stieg in mir auf und kochte wie ein Topf mit Wasser über. Nit Schwung holte ich aus und schlug meinem Bruder ins Gesicht. Schmerzvoll verzog er sein Gesicht und betastete seine Wange, als müsste er sichergehen das sie noch da war. "Wie konntest du mir das nur antun? Wo warst du?!", schrie ich verzweifelt. Heiße tränen rannen über meine Wangen und mein Atem war unregelmäßig. Ein Schluchzen verließ meine Kehle und ich fiel dem braunhaarigen in die Arme.
Vorsichtig strich er mir über den Kopf. Ich klammerte fest an ihn.
"Es tut mir so leid Clary.", flüsterte er mir ins Ohr. Ich entfernte mich von ihm um in sein trauriges Gesicht zusehen. "Wir dachten dir wäre etwas passiert. Wir dachten du wärst tot Dylan!", warf ich ihm vor.
"Es geht mir gut. Es ging mir um genau zu sein noch nie besser.", erklärte er und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Dabei bildeten sich leichte Grübchen in seinem Gesicht.
Verwirrt schaute ich ihn an. Ich suchte sein Gesicht nach einer möglichen Erklärung für diese Aussage ab, ehe sich plötzlich Hände von hinten über meinen Mund legten. Aus Reflex versuchte ich zu schreien. Ich wehrte mich und sah verzweifelt zu Dylan. Mein Bruder tat jedoch nichts. Er stand still dort und sah mich ohne Emotionen an.
Ich war schockiert über seine Gleichgültigkeit und wieder liefen Tränen über mein Gesicht.
Mein Angreifer hob mich leicht an und schleifte mich weg.
Die Panik packte mich und ich biss ihm in die Hand. "Verdamnt, dieses Biest!", fluchte eine tiefe Stimme. Das war mein Startsignal. Ich riss mich los und rannte weg. Leider kam ich nicht weit, denn ich lief geradewegs in die Arme eines weitern Typen. Als ich ihn mit geweiteten Augen ansah, blickte ich in die braunen Augen von Thomas Sangster. Ein eiskalter Schauer lief meinen Rücken herunter.
"Gute Nacht, Prinzessein.", hauchte er und legte ein Tuch über meinen Mund. Reflexartig versuchte ich zu atmen. Meine Sicht verschwamm und alles um mich herum wurde schwarz.

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