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Jimin

*

“Ich gebe ja zu, die Jungs sind okay. Zumindest, seit sie aus ihrem Pubertätsalter gewachsen sind.”, sprach Tae und ich musste grinsen.

“Als du Krank warst, hat sich Yoongi erstaunlicherweise gut um dich gekümmert, sehr gut sogar. Wir wollten ihn schon darauf hinweisen, dass er dich zu uns bringen soll, aber er war so fest in seinem Tun, dass wir es gelassen haben.”, fügte Kookie hinzu.

“Aber jetzt wieder so aufmüpfig zu sein und uns ins Entertainment zu bestellen, als wären wir ihre Boten, können sie sich gleich wieder abschminken. Ich hole mir jetzt noch was im Café.”, müpfte Tae auf und marschiert direkt in ein Café, das regelrecht überfüllt war.

Kookie und ich blickten uns an und zuckten mit den Schultern. Ich verstand ihn.

Nachdem ich Yoongi sein Geschenk überreicht hatte, war ein Tag alles super, danach ließ er, warum auch immer, den Obermacker raus hängen. Dementsprechend gab er nur genervte Kommentare ab. Keine Ahnung welche Laus über seine Leber gelaufen war.

Ich ließ ihn in Ruhe.

Aber heute schossen er und die anderen den Vogel ab, zumindest für Tae. Wir selbst waren gerade bei einer Besprechung, nach dieser ging ich auf die Toilette und die anderen beiden ins Büro. Dort müssen sie den besagten Anruf bekommen haben.

Nach meinem Toilettengang erreichte mich ein wild gewordener Tae, im Gesicht hochrot.
“Denken sie, wir arbeiten nicht und wir streicheln unsere Schwänze?”, regte er sich auf.
Kookie musste bei dieser Aussage nur grinsen und ich verzog das Gesicht.

"Zu viel Kopfkino, Tae!”, warf ich ein und er erklärte mir, nachdem ich ihn beruhigt hatte, was los war.

Fazit: Wir sollen sofort und keine halbe Stunde später zum Min&Kim Entertainment kommen und unsere Entwürfe/Ideen für unser gemeinsames Projekt mitbringen.

Wohlgemerkt, wir haben dies noch nicht einmal getan. Ich hatte es, aufgrund der vielen Arbeit und meiner Krankheit, völlig vergessen, Tae und Kookie zu erzählen.

Naja, dann gehen wir halt auf gut Glück dahin.

*

“Ist das euer Ernst? Eine Stunde?”, regte sich Yoongi auf.
“Was? Wir haben auch wichtiges zu tun.”, rollte Tae mit den Augen und nahm einen kräftigen Schluck von seiner heißen Schokolade.

“Laut eurem Becher, habt ihr die Stunde eher im Café verbracht. Es ist bekannt dafür, dass man lange anstehen muss.”, kam es von Hobi.

Blitzmerker.

“Egal! Setzten!”, kommentierte Yoongi und fuhr sich über seine Haare. Er wirkte gestresst. Ohne Weiteres begann er zu reden.

“Also, wir müssen ein gemeinsames Projekt starten. Jimin hatte die Idee, dass wir die Akteure sein sollen.”

Ich nickte lächelnd.

Ja das war gut, denn…

“Aber ich verneine es.”

… wir würden - Wie bitte?

“Bitte?”, fragte ich nach.

Yoongi sah mich an.

“Du hast schon richtig gehört. Ich verneine es. Wir haben keine Zeit irgendwelche Choreos oder Songtexte zu üben und zu proben.”

“Vor ein paar Tagen hast du noch gesagt, dass es keine schlechte Idee ist.”

“Das war vor ein paar Tagen. Ich finde, wir sollten eine Gruppe anfragen oder zusammenstellen.”

“Ach und das soll schneller gehen?", rief ich aus.

“Jedenfalls besser als selbst zu tanzen und sich zum Affen zu machen.”, ließ Yoongi verlauten. In mir fing es an zu brodeln.
“Bitte was? Zum Affen zu machen?”, fragte ich geschockt nach.

“Ja, zum Affen machen, du hast richtig gehört! Außerdem, wo sind eure Unterlagen? Ihr solltet euch etwas überlegen.“, wies er auf unseren leeren Tisch vor uns.

“Haben keine. Wussten gar nicht, dass das anstand.”, kam es von Kookie trocken. Tae nickte und trank wieder einen Schluck aus seinem Becher.

Angepisst sah mich Yoongi an.

“Was?”, fauchte ich ihn an.

“Habe ich dir nicht gesagt, du sollst deinen Leuten Bescheid geben, muss man alles selber machen?”, fuhr er mich jetzt an. Seine Leute saßen da. Sie sahen selbst, wie bestellt und nicht abgeholt da. Scheinbar wusste sie selbst nicht, wie sie reagieren sollen.

Ich fragte mich gerade wirklich, was hier gespielt wurde. War wieder der Tag gekommen “Ärgern wir Jimin”?

Ich wurde wütend.

Ich schlug mit meiner Hand auf den Tisch und sprang auf.

"Weißt du was, du dämlicher Parasit?! Mich kotzt dein Verhalten dermaßen an. Hast du deine Tage, oder was? Bist du heimlich eine Frau, aber benimmt die wie ein Gorilla?”, fuhr ich ihn an.

“Ich war krank, falls du es vergessen hast! Ich hatte andere Dinge im Kopf, als mich um unser Partnerprojekt zu kümmern oder Bescheid zu geben. Ich scheiß drauf! Ich lasse so nicht mit mir umgehen.”, schrie ihn an.

"Dein Basketballspiel kannst du dir in den Arsch stecken und allein ansehen.”, warf ich weiter in den Raum. 

Yoongi selbst blinzelte und sah mich an, als wüsste er nicht, was auf einmal mit mir los war.

“Deine Stimmungsschwankungen solltest du in den Griff kriegen und mir ist es herzlich egal, wenn unsere Eltern stressen. Ein gutes Projekt lässt sich nur mit Zeit zusammen stellen und die haben wir zu genüge. Also wage es dich noch einmal so mit mir zu reden, dann kannst du die Abmachung die wir getroffen haben, in den Sand stecken. Einen schönen Tag noch.”, machte ich auf den Absatz kehrt und flüchtete aus dem Raum.

So ein Vollhonk!

Der spinnt doch!

Erst war meine Idee okay und jetzt nicht mehr? Hallo? Zum Affen machen? Machen sich meine Trainees etwa zum Affen, wenn sie tanzen? Kritisiert er mein Können?

"Jimin!", hörte ich es hinter mir rufen und am liebsten hätte ich gekotzt.
“Lass mich!”, rief ich und marschierte aus dem Entertainment. Die Menschen, die auf der Straße liefen, wichen mir aus. Mein Blick muss Bände sprechen.
“Jimin bleib stehen! Bitte!”, rief Yoongi.

Pff! Kann er vergessen! Jetzt bin ich eine Diva.

“Hey!”, zog er mich jetzt am Arm zu sich und hielt mich somit auf, weiter zu gehen.
"Es tut mir leid.”, sprach er und ich wollte ihm am liebsten zwischen seine Beine treten. Sodass er wieder klar denken kann.

“Ich habe mich daneben benommen. Es ist nur, dass Eomma und Appa mir jeden Tag schreiben, zwecks der Zusammenarbeit. Gestern waren sie sogar in der Firma. Es war nicht richtig, den Druck an dir auszulassen.”, erklärte er sich.

Ich atmete tief ein und aus und drehte mich nun gänzlich zu ihm. Auge um Auge standen wir uns gegenüber. Auch wenn die Wut in mir brodelt, so waren es seine Augen, die mein Herz gänzlich zum Rasen brachte. Betrübte Augen.

“Yoongi! Wenn du willst, dass das alles hier funktioniert, dann rede verdammt! Auch über deine Gefühle und verstecke dich nicht. Ich kann keine Gedanken lesen! Woher soll ich wissen, dass deine Eltern Druck machen? Meine Eltern sind entspannt, sie wollen zwar etwas sehen, aber wussten, dass es vor ein paar Tagen ungünstig war aufgrund meiner Krankheit. Kommunikation ist das A und O. Erkläre dich bei deinen Eltern, sonst tue ich es, aber dann wird es ungemütlich! Sie haben uns gezwungen zu heiraten, aber auf Druck ein Projekt zusammen zustellen, was aus Leidenschaft entstehen soll, das lasse ich nicht zu.”, fuhr ich ihn an.

Passanten liefen an uns vorbei, blickten uns an und tuschelten.

Mir war das sowas von egal.

“Okay. Es tut mir wirklich Leid. Ich rede mit ihnen.”, strich er sich über die Haare.

Ich nickte.
"Weißt du, was ich wirklich hasse? In einem Moment bist du total gut drauf, sodass ich wirklich denke, dass eine Freundschaft in dem ganzen Scheiß entstehen könnte und dann bist du wieder so Scheiße, wie zur Schulzeit, dass ich gar keinen Bock mehr drauf habe.”, ließ ich ihn meine Gedanken teilhaben.

Yoongi starrte mich an. Er wollte etwas sagen, aber verstummte. Ich nickte und wandte mich ab.

Ich kam keine drei Schritte.

"Jimin!"

Ich blieb stehen und drehte mich um.

Yoongi blickte mich fest an.

"Es tut mir wirklich leid. Wegen Samstag… Ich hoffe, du kommst trotzdem mit, als ein Freund. 17 Uhr geht es los.”, sprach er und dann wandte er sich ab.

Und ich stand jetzt da. In mir tobte noch der Ärger. Glaubt er wirklich, dass ich noch mitgehe?

Ich schnaubte auf und ging ins Büro. Ablenkung war das beste.

*

“Jiiiiimiiiin?”, ertönte eine leise Stimme im Büro. Mein Name war so angezogen, dass es recht vorsichtig klang. Ich hob meinen Kopf und erblickte Tae. Halb geduckt und nur mit halben Gesicht ins Büro blickend.

Ich sah ihn verwirrt an.
"Geht es dir gut?”, fragte ich verwirrt nach.
Jetzt richtete er sich auf und kam ins Büro. Dicht gefolgt von Kookie, der sich wohl hinter ihm versteckt hatte.

"Das sollten wir eher dich fragen. Ist alles okay?”, fragte mich Kookie.
"Ja.", sprach ich knapp.

Ich tippte etwas im Computer ein und sah auf meine Papiere. Meine zwei Freunde standen immer noch da.
Ich seufzte auf und blickte wieder zu ihnen.

“Yoongi und ich haben es geklärt. Seine Eltern machen wohl Druck mit dem gemeinsamen Projekt.”
“Ahh! Deshalb war er so angespannt.”, verschränkte Kookie seine Arme.
Ich nickte.
"Und das kann er nicht kommunizieren?”, fragte er in die Runde.

Ich schlug mit der flachen Hand auf meinen Schreibtisch. Beide zuckten zusammen.
“Meine Rede!”, nickte ich und ließ mich zurücksinken.

"Aber mal was anderes.”, sprach Tae und nahm sich den Tacker von meinem Schreibtisch.
“Was meinst du mit dem Basketballspiel? Wolltest du etwa mit Yoongi ein Spiel ansehen?”, wurde Tae's Stimme höher.

Ich riss ihm den Tacker aus der Hand.

“Ja, oder vielmehr hat er mich eingeladen. Ich habe ihm, als Dank, dass er sich um mich gekümmert hat, Basketballkarten seiner Lieblingsmannschaft geschenkt. Irgendein Event ist am Samstag. Er will, dass ich mitkomme.”

“Uh~!”, kam es von Tae und Kookie synchron.

Ich sah beide scharf an.

Sofort pressten sie die Lippen aufeinander.

"Jimin!", seufzte Tae und sah mich an.
"Auch, wenn es nicht nett war, wie er reagiert hat, glaube ich, du solltest mal wieder richtig durchgenommen werden. Das bessert die Laune.”, nickte Tae mir zu und mir klappte der Mund auf.

"Babe! Ich glaube, wir sollten gehen.”, zog Kookie Tae schnell aus dem Raum.

Die Tür fiel zu.

Und ich saß immer noch mit aufgeklapptem Mund da.
Frechheit, als wäre Sex alles.

Ich schüttelte mit dem Kopf und versuchte weiter zu arbeiten. Verbannte meine Gedanken rund um Yoongi aus meinem Kopf.

Doch leider tauchte immer wieder ein Bild vor meinen Augen auf.

Yoongis betrübte Augen.

*

Copper-Curly

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