21

Jimin

*

Ich drehte mich zur Seite und blinzelte mehrmals, ehe ich meine Augen gänzlich öffnete. Klare braune Augen starrten mich an. Yoongis Augen.

Wir blickten uns eine Weile einfach nur an, bis Yoongi seine Hand hob und auf meine Stirn legte. Er nickte, dann drehte er sich auf die andere Seite und blieb liegen.

Verwirrt was das war runzelte ich die Stirn. Ich fühlte mich etwas besser, aber immer noch wie ein alter Putzlappen. Ich richtete mich auf und konnte mir ein leichtes Stöhnen nicht verkneifen. Krank sein war Scheiße.

Ich stand wackelig auf und ging ins Bad. Zog mich aus und stellte mich unter die Dusche. Das musste sein. Herrlich!

Nachdem trocknete ich mich ab und lief mit dem Handtuch um die Hüfte ins Schlafzimmer. Blickte verwirrt auf das Bett. Yoongi lag nicht mehr im Bett.

Ich zog mir schnell bequeme Sachen an. Ich wusste nicht mal, welcher Tag heute war. Ich sah mein Handy auf dem Nachtisch liegen.

Ich lief dahin und staunte nicht schlecht, es war am Ladekabel angesteckt. Ich nahm es zur Hand und schaute drauf. Es war gerade mal halb 3 in der Früh und ich hatte Hunger.

Ich legte mein Handy weg, lief raus in die Küche und sah Yoongi am Herd stehen. Er rührte gerade etwas im Topf um.

Er schaltete es aus und tat es in eine kleine Schüssel.
"Setzt dich!", sprach er aus.
Hatte er Augen am Hinterkopf?

Ich setzte mich langsam hin und Yoongi brachte mir die Schüssel und stellte sie vor mich ab.
"Danke.", sprach ich aus und langte ordentlich zu. Eintopf. Lecker.

Yoongi setzte sich derweil mir gegenüber und musterte mich, doch das machte mich etwas nervös.
"Was ist?", fragte ich ihn.
"Du wirst also krank, wenn du Druck und Stress hast?"
"Hmm.", brummte ich.
"Was meinten Tae und Kookie damit, dass sie dich ins Krankenhaus bringen mussten?"

"Es gab damals, wie die letzten Tage, auch Stress. Die Arbeit türmte sich und ich arbeitete mehr als 14 Stunden. Manchmal schlief ich in der Firma. Nebenbei hatte ich mir eine Erkältung eingefangen, die sich leider auf meine Lunge gelegt hat. Während eines Meetings ging es mir so schlecht, dass mir schwarz vor Augen wurde und ich zusammen klappte.", zuckte ich mit den Schultern.

"Ich lag zwei Wochen im Krankenhaus und eine weitere Woche Zuhause. Eher durfte ich die Firma nicht betreten. Tae und Kookie haben Anweisung ans Personal gegeben, falls sie mich sehen, sofort wieder in ein Taxi zu stecken und nach Hause schicken.", lächelte ich.

Yoongi hob nur eine Augenbraue.
"Gehst du immer so leichtfertig mit deiner Gesundheit um?"
"Hmm?"
"Jimin! Niemand arbeitet sich so kaputt wie du, so wie ich das höre. Die Interessenten, die euch anwerben, haben genug Zeit, also scheiß auf die viele Arbeit und achte auch auf dich.", regte sich Yoongi auf.

Verwirrt blinzelte ich.
"Machst…machst du dir etwa Sorgen?", echote ich.
"Ja!", rief er und stand auf.

Perplex sah ich ihn an.

"Ich habe dich die letzten drei Tage gepflegt und glaube mir, niemand möchte jemanden so schwach vor sich liegen sehen. Dein Fieber stieg so hoch, dass ich fürchtete, du kratzt ab. Ich habe dich in die kalte Badewanne gelegt und festgehalten, damit dein Fieber runter geht, also achte zukünftig darauf, dass das nicht noch einmal passiert.", fuhr er mich an und ging ohne ein weiteres Wort.

Ich blickte ihm hinter.

Was zur Hölle?

Meine Hand wanderte zu meiner Brust. Mein Herz raste. Mehrere Minuten saß ich auf meinem Stuhl und versuchte zu begreifen, was gerade passiert war.

Yoongi machte sich Sorgen!

Eigentlich konnte ihm das doch egal sein, wie es mir ging. Eigentlich musste er mir nicht mitten in der Nacht für mich einen Eintopf warm machen. Und eigentlich musste er sich auch keine Sorgen machen. Ich war doch ihm egal, oder?

Für ihn war ich doch nur Flamingo Kopf und der Nerd aus der Schule. Zwar jetzt mit gewissen Vorzügen, aber…

Ich seufzte aus.

Es brachte nichts, sich weiter den Kopf zu zerbrechen, jedoch schlug mein verräterisches Herz immer noch unaufhörlich in meiner Brust.

Ich aß weiter. Nach einigen und vielen Minuten später, räumte ich alles auf und weg, danach ging ich ins Bad, putze mir noch einmal die Zähne und cremte mein Gesicht ein. Auch wenn ich lange geschlafen habe, so spürte ich, wie mein Körper geschwächt war. Ätzend.

Ich legte mich leise ins Bett. Yoongi neben mir schien zu schlafen, daher drehte ich mich gleich auf die Seite und in eine bequeme Position.

Und so lag ich, aber meine Augen waren auf und wach.
Wieder kamen die Aussagen von Yoongi in meinem Sinn.

Jetzt im Nachhinein muss ich zugeben, dass ich ihn irgendwie die letzten Tage gar nicht so wahrgenommen habe. Auf der Arbeit dachte ich so gut wie nie an ihn. Es gab gar keine Zeit, an ihn zu denken.

Doch kaum ist man einmal krank, wird das Gehirn matsch und schon wurde das Gehirn von einem Parasiten befallen namens Yoongi.

Hör dir Gedanken zu machen, Jimin! Yoongi wird spätestens morgen wieder der Arsch sein, den du kennst. Warte es ab.

Mit diesen Gedanken kuschelte ich mich tiefer in mein Kissen und so langsam schlief ich wieder ein.
Jedoch spürte ich noch, wie es sich hinter mir bewegte, kurz darauf legte sich ein Arm um mich und ein warmer Körper presste sich an meinen Rücken.

Mein Verstand war so weit weg, dass es mir egal war. Allerdings fühlte es sich gut an und zum ersten Mal fühlte ich mich so richtig geborgen.

*

Copper-Curly

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