054 | Louis
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Louis' P.o.V
Ich wachte auf, als Harry aus dem Bett stieg. Verschlafen blinzelte ich und griff nach seiner Hand, welche ich noch so gerade zu fassen bekam. "Komm zurück", flehte ich und zog an seinem Arm. "Ich bin in einer Stunde wieder da, versprochen. So lange machst du wieder die Augen zu und schläfst ein bisschen."
Harry lächelte mich liebevoll an, küsste meine Stirn und deckte mich richtig zu, bevor er ins Bad ging und duschte. Grummelnd versuchte ich wieder zu schlafen, doch ohne Harry, welcher mich immer wärmte, war es nicht so einfach. Weswegen ich aufstand und ihm folgen wollte. Zusammen duschen wär schön. Doch leider war es nicht so leicht wie gedacht. Meine Beine knickten weg und der Länge nach fiel ich hin. "A-Aua", wimmerte ich und drehte mich auf die Seite.
Es dauerte keine Sekunde, da stand Harry neben mir und hob mich hoch. "Hast du dich verletzt? Was tut dir weh? Worauf bist du gefallen?" Wegen meinem schmerzendem Knie, auf welches ich zuerst gefallen war, und seinen ganzen Fragen traten mit Tränen in die Augen.
Er setzte mich auf dem Bett ab, nahm mich in die Arme und tröstete mich. Er legte seinen Kopf auf meinen und strich mir immer wieder über meinen Rücken. "Nicht weinen", sprach er mit einer sanften Stimme und als ich langsam nickte löste er sich von mir und half mir mich hinzulegen. "Sei Vorsicht und bleib bitte liegen. Zumindest so lange bis ich wieder da bin. Liam war vorhin da. Sie sind mit deinen Schwestern raus. Die waren wegen dem Vollmond heute sehr hibbelig. Die anderen sind auch direkt mit."
Nicht so wirklich zufrieden nickte ich und sah Harry noch hinterher, als er wieder im Bad verschwand. Ich starte an die Decke und strich über meinen Bauch. Es fühlte sie alles gleich an, als wäre ich kurz davor zu platzen. Hoffentlich war auch nichts passiert.
Als die Dusche ausging kam Harry wenige Minuten später nur mit einem Handtuch um die Hüften heraus und ging an seinen Kleiderschrank. Ich setzte mich langsam auf und beobachtete ihn dabei, wie er sich anzog. Bei den Schuhen musste ich kichern. Harry hasste es, aber barfuß in die Stadt war bei den Temperaturen keine gute Idee. Es wäre viel zu auffällig.
"Ich beeile mich", versicherte mir Harry und küsste mich kurz. Nicht gerade begeistert verabschiedete ich ihn und kuschelte mich in die Kissen zurück. Doch da ich wirklich nicht mehr schlafen konnte stand ich auf und schleppte mich trotz Harrys Anweisungen ins Bad.
Anstatt zu duschen entschied ich mich dazu zu baden und ließ das Wasser in die Badewanne laufen. Ungeduldig wartete ich darauf, bis genügend Wasser in der Wanne war. Ich hielt meine Hand ins Wasser und lächelte leicht, hoffentlich würde mich das etwas aufwärmen.
Vorsichtig stieg ich in die Badewanne und stütze mich am Rand ab um nicht irgendwie auszurutschen. Wohlig seufzte ich und legte meinen Kopf nach hinten und schloss meine Augen.
Da ich das warme Wasser auch nach einer ganzen Weile nicht verlassen wollte, ließ ich immer wieder etwas raus und füllte heißes Wasser nach. Als ich Schritte hörte war ich nicht mehr so entspannt. Verdammt. Harry hatte sich wirklich beeilt.
"Louis?" Allerdings klang seine Stimme alles andere als begeistert. Mist. "Bin im Badezimmer", rief ich und setzte mich etwas aufrechter hin und sah zur Tür als Harry eintrat.
"Bist du wahnsinnig?!" Ich schluckte und sah ihn perplex an. "W-Was denn?", fragte ich zögerlich. Harry schüttelte nur seinen Kopf, nahm mein Handtuch vom Haken und warf es sich über die Schulter. "Hätte eine Dusche nicht gerecht, wenn du schon aufstehst? Ach was, selbst da kannst du ausrutschen. Aber ne Badewanne? Louis... Es ist niemand im Haus. Das hätte böse enden können."
Geknickt schaute ich nach unten. "Ich habe da nicht wirklich drüber nachgedacht. Aber ich war vorsichtig", murmelte ich leise. "Mir war nur so kalt, weil du nicht da bist und dann... Tut mir leid." Harry griff mir seufzend unter die Arme und hob mich aus der Badewanne. Mit Leichtigkeit stellte er mich auf das Handtuch am Boden ab und wickelte das, welches über seiner Schulter lag, um mich. "Es ist ja zum Glück nichts passiert", sagte er leise und fing an mich abzutrocknen.
"Ich kann das auch", murrte ich und hielt seinen Arm fest. "Lass mich das doch machen, sonst fühle ich mich komplett hilflos und nur auf dich angewiesen. Das mag ich nicht." Bevor er einen Schritt nach hinten machte, nahm Harry mein Gesicht in seine Hände und verband unsere Lippen miteinander.
Ich genoss das Gefühl von seinen warmen Lippen auf meinen und legte meine Hände an seine Seite, um mich etwas fest zu halten. Als Harry sich von mir löste küsste er meine Stirn und gab mir dann das Handtuch. "Darf ich dir denn Klamotten holen?" Ich nickte nur und trocknete meinen Körper ab. Was allerdings nicht so leicht war.
Schlussendlich war es dann doch Harry, welcher mir wieder einmal half und mich auch anzog. Grummelnd erledigte ich noch andere Dinge im Bad und als ich wieder ins Schlafzimmer ging, wartete Harry bereits auf mich. Die Sachen, welcher er besorgt hatte waren noch in Tüten. Neugierig linste ich hinein, konnte aber nichts mit den Dingen anfangen, weswegen ich mit meinen Schultern zuckte und zu Harry sah.
"Wir gehen jetzt frühstücken und dann möchte ich dir etwas zeigen." Überrascht sah ich ihn an und legte meinen Kopf leicht zur Seite. "Was möchtest du mir denn zeigen?", fragte ich neugierig und spürte, wie ich langsam unruhig wurde. "Das wirst du dann sehen", grinste Harry und legte seinen Arm um meine Taille. Schmollend ging ich neben ihm her. Das gesamte Frühstück über nervte ich ihn und immer wenn ich das Gefühl hatte ich hätte ihn so weit, schüttelte er nur seinen Kopf und aß weiter.
Nach dem wir beide gegessen hatten, packte mich Harry mit seinen Klamotten dick ein. Ich fühlte mich wie eine Kugel, als ich mit Harry an der Hand hinausging. Der Himmel strahlte in einem wunderbaren Blau und ich konnte nicht anders, als einen Moment stehen zu bleiben und einfach den Himmel zu betrachten. Aus dem Augenwinkel sah ich zu Harry, welcher mich mit einem liebevollen Blick beobachtete.
Als wir dann weitergingen sah ich Harry verwirrt an. "Warum gehen wir denn zu Gigis Haus? Es steht doch leer..." Harry holte einen Schlüssel hervor und schloss die Tür auf. Doch anstatt, dass das Haus leer war, so wie ich es zumindest gedacht hatte, war es unglaublich schön eingerichtet. Sprachlos trat ich ins Haus ein und schaute mich ungläubig um. Harry blieb in dem kleinen Flur stehen, als ich geradeaus in das Wohnzimmer ging.
Irgendwie fühlte es sich alles so vertraut an. Als ich in das Regal an der Wand blickte, stockte ich und schnappte nach Luft. Ich zog mir die Mütze und die Handschuhe aus und ging mit Tränen in den Augen zum Regal und nahm das eingerammte Bild in die Hände.
Zittern holte ich Luft und blickte auf die Zeichnung, welche mein Stiefvater angefertigt hatte. Die Tränen konnte ich nicht mehr zurückhalten. Weinend strich ich über das gezeichnete Gesicht meiner Mutter. Ich spürte Harrys Wärme hinter mir und schluchzte laut auf. Meine Hände zitterten so sehr, dass er mir das Bild abnahm und zurück ins Regal stellte. Sanft nahm Harry mich in die Arme.
"Willkommen in unserem Zuhause", flüsterte er mir ins Ohr und küsste anschließend meine Schläfe. "Z-Zuhause?", fragte ich weinend und sah Harry schluchzend an. Er nickte und drückte mich noch einmal an sich, bevor er mir die Tränen wegwischte und mit mir an der Hand weiter durch das Haus ging.
"Woher hast du Mamas Bild?", fragte ich ihn als wir im oberen Stockwerk im Flur standen. "Als ich dir die Kette geholt habe, habe ich noch ein paar andere entdeckt und sie mitgenommen. Ich wusste, dass du dich darüber freuen würdest." Als er das sagte griff ich automatisch an die Kette, welche seit meinem Geburtstag meinen Hals zierte. "Danke", flüsterte ich und war wirklich mehr als nur dankbar.
Harry lächelte nur und schob mich in das nächste Zimmer. Ungläubig blickte ich in den kleinen Raum, welcher anscheinend für unser Wunder war. Die Tränen hatten gerade gestoppt, doch jetzt rollten sie wieder über meine Wangen. Schniefend ging ich mit einer Hand auf meinen Bauch ins Zimmer und lieg zu dem kleinen Bettchen, welches am Fenster stand. Die Decke, welche mir Anne für die Kleine geschenkt hatte, lag bereits auf der Matratze. "H-Harry", wimmerte ich vollkommen fertig mit den Nerven und schaute zu meinem Alpha.
"H-Hast du das alles?" Harry nickte und zog mich wieder zu ihm zurück. "Mit ein bisschen Hilfe." Er beugte sich zu mir hinunter und strich über meine Wange. "Gefällt es dir?" Schnell nickte ich. "Es ist unglaublich. D-Danke, dass du uns ein Zuhause schenkst", flüsterte ich, stellte mich auf Zehenspitzen und küsste ihn kurz.
Harry legte seine Arme um mich und stütze mich etwas, während er den Kuss verlängerte. Schniefend löste ich mich von ihm und wischte mir über die Augen. "W-Wofür sind denn die zwei anderen Zimmer?", fragte ich zögerlich nach und sah an Harry vorbei. Ich hatte doch schon alles gesehen.
Unten die Küche, das große Wohnzimmer und der kleine Bereich für den Esstisch, welcher jedoch noch fehlte. Auch die Abstellkammer, welche bereits bis oben hin mit Lebensmitteln bepackt war, hatte ich mir genau ausgesehen. Besonders glücklich war ich über meinen Lieblingstee, welcher sich dort stapelte.
Oben waren neben unserem Schlafzimmer mit Kamin, ein großes Bad und das Zimmer für unser Mädchen. Als ich zu Harry sah, biss er sich leicht auf die Lippe und sah auf einmal sehr verlegen aus. "A-Also... Ich hatte gedacht, wenn..." - "Hazza?" Verwirrt griff ich nach seiner Hand und drückte sie leicht. "Vielleicht bekommt unser kleines Wunder ja irgendwann Geschwister und dann..." Mit großen Augen sah ich ihn sprachlos an.
"Nur wenn du... Ich weiß ja das dir das alles am Anfang nicht leichtgefallen ist und..." Er lachte unsicher und strich sich die Locken nach hinten. Ich musste etwas Lächeln als er mich so verlegen ansah. Langsam nickte ich und drückte seine Hand erneut. "Ich liebe dich Harry. Und wenn sie etwas älter ist, dann-" Ich deutete mit meinem Kopf zu den beiden Zimmern und kicherte als Harry mich schwungvoll in die Arme nahm und mich hochhob.
Er verteilte mehrere Küsschen in meinem Gesicht, bevor er mich wieder absetze und mich glücklich ansah. "Ich liebe dich so sehr", wisperte Harry und küsste mich diesmal richtig.
Bevor wir das Haus verließen, sah ich mich noch einmal überall um und warf auch einen Blick in den Kleiderschrank in dem Zimmer für unsere Tochter. "W-Woher sind die?" Mit den Fingern strich ich über den weichen Stoff der Klamotten und wäre beinahe erneut in Tränen ausgebrochen als ich die winzigen Söckchen in die Hand nahm. "Vieles ist von mir... Jedoch habe ich nie hineingepasst, da ich doch etwas größer war als erwartet. Manches hat Anne mit Gemma und Lottie zusammengenäht und ein paar Dinge habe ich aus der Stadt."
Ich konnte das alles noch nicht wirklich verarbeiten. Vorsichtig legte ich die Klamotten in den Schrank zurück und biss auf meine Lippe. "Bleibt die Tür unten auch wie bei den anderen Häusern immer offen? Wegen meinen Schwestern..." Harry nickte direkt und küsste meinen Handrücken, als er meine Hand in seine nahm und mit mir die Treppe hinunter ging. "Natürlich, sie sind jeder Zeit willkommen." Zufrieden lächelte ich und ging ein letztes Mal ins Wohnzimmer und sah mich um.
"Ich hatte vor morgen ein paar Dinge hier her zu bringen. Wenn du möchtest... dann würde ich gerne jetzt schon mit dir hier einziehen. Ich fände es schön, wenn unser Kind hier zur Welt kommt. In unserem eigenen Zuhause."
Bei dem Gedanken an die Geburt schüttelte ich mich leicht. Ich hatte immer noch viel zu sehr Angst und auch Respekt vor diesem Moment. Zögerlich nickte ich und sah zu Harry, welcher mich jedoch besorgt musterte. Anscheinend gefiel ihm meine Reaktion nicht. "Wir schaffen das Lou, gemeinsam. Es wird alles gut werden. Hab bitte keine Angst."
"Ich will nur das sie gesund ist, dass mit ihr alles in Ordnung ist. Ich glaube ich würde es nicht ertragen, wenn sie zu viel zu kämpfen hat." - "Weißt du noch wie kräftig sie gestern getreten hat?" Ich musste etwas lächeln und nickte schnell. "Der blaue Fleck ist auch fast wieder weg."
"Wenn sie schon so stark ist, dann wird sie das auch überstehen. Es wird für euch beide anstrengend, aber ich weiß das ihr das könnt." Mit einer Hand strich ich über meinen Bauch und nickte. An der Haustür angekommen zog Harry mir wieder die Mütze und die dicke Jacke an. Die Handschuhe stopfte ich in die Tasche und griff mit beiden Händen nach Harrys Hand, als wir wieder ins große Haupthaus gingen.
Auf unserer Etage kam gerade Liam aus der Küche und sah uns beide grinsend an. "Und Louis, wie findest du es? Das Kinderzimmer ist stark, oder? Niall hat sich ordentlich bei der Einrichtung ausgetobt." Ich musste etwas kichern und nickte dann. "Es ist wirklich schön, danke."
"Was machst du denn hier?", fragte ich als nächstes und sah ihn gespannt an. "Ich wollte mich einmal erkunden wie es dir geht und Harry noch etwas bringen." Ich lächelte leicht. Jeden Tag erkundeten sich Liam, Niall oder auch die anderen nach meinem Wohlbefinden. Es war aber immer nur ein Wolf der pro Tag fragte. Die anderen hielten sich immer zurück, worüber ich froh war.
Ich wollte nicht hundert Mal am Tag gefragt werden ob alles in Ordnung ist oder irgendwas passiert sei.
"Alles gut", lächelte ich und zuckte kurz, als sich die Kleine in mir bewegte. Ich hielt Liam meine Hand hin, welche er entgegennahm. Vorsichtig, in der Hoffnung, dass sich sie sich noch weiter bewegte, legte ich Liams große Hand an die Stelle.
Er war der erste, welcher abgesehen von meiner Familie, die Berührungen spüren durfte. Mit großen Augen sah er mich an und legte auch noch seine zweite Hand dazu. "Wow", murmelte Liam leise und sah kurz zu Harry, welcher das alles mit einem strengen Blick beobachtete. Ich nahm auch Harrys Hand und legte sie ebenfalls an meinen Bauch. Schon sah er etwas entspannter aus.
"Schade, dass ich Niall so etwas nie geben kann...", murmelte er traurig, weswegen ich ihn mitleidig ansah und ihn kurzerhand umarmte. "Tut mir leid, Liam." Er legte seine Arme zögerlich um mich und erwiderte die Umarmung. "Das braucht dir doch nicht leid tun..." Liam löste sich und ging einen Schritt zurück, nach dem Harry leise knurrte. Entsetzt schlug ich ihn gegen die Brust. "Hazza!"
Ich schüttelte meinen Kopf und nahm seine Hand, damit er sich wieder beruhigte. Es kam in letzter Zeit häufig vor, dass er es nicht mochte, wenn ich andere zu lange berührte oder ihnen mehr Aufmerksamkeit schenkte als ihm. Doch er musste sich doch keine Sorgen machen. Ich gehörte ganz ihm.
Liam verabschiedete sich, nachdem er noch sagte, wo er was für Harry hingelegt hatte. Da ich so langsam nicht mehr stehen konnte und mich etwas ausruhen wollte, brachte Harry mich in unser Zimmer. Im Bett kuschelte ich mich auf Harrys Seite und wollte gerade meine Augen schließen, als Harry an mir herumfummelte und mein Oberteil hochschob. "Haz?" Doch er reagierte nicht, sondern verteilte viele Küsse auf meinem Bauch und strich mit seinen warmen Fingerspitzen über meine Haut.
Mit einem Lächeln auf den Lippen betrachtete ich ihn und strich durch seine Locken. Eine ganze Weile verbrachten wir in dieser Position, doch plötzlich durchfuhr mich ein unglaublicher Schmerz, welcher mich heftig zusammenzucken ließ. "A-Aua", wimmerte ich und sah zu Harry, welcher mich besorgt ansah und seine Hand an seinem Bauch liegen hatte. Genau an der Stelle die bei mir schmerzte.
Erneut verspürte ich diesen Schmerz und konnte mir einen Schrei nicht mehr verkneifen.
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2641 Wörter 02/01/2021
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