015 | Harry
Harrys P.o.V
Mahnend schaute ich Gemma an und wies sie mit einem lauten Knurren zurecht. Doch auch Robin hatte sich bereits eingeschaltet und knurrte. Gemma zog darauf resigniert den Kopf ein und winselte. Mit gebeugtem Kopf widmete sich ihrem Frühstück, anstatt noch weiter unangebrachte Bemerkungen zu machen. Würden wir nicht am Frühstückstisch mit Louis Schwestern und unseren Eltern sitzen hätte ich ja vielleicht noch geschmunzelt, aber das ging tatsächlich zu weit.
"Was hat Harry denn mit Lou gemacht?" Neugierig richtete sich Phoebe auf und schaue mit großen Augen in meine Richtung.
"Hat Harry Lou weh getan?" Jetzt fing auch noch Daisy an und ließ ihr Toast auf den Teller fallen.
Lottie und Fizzy hingegen blieben still und hatten ihren Blick mit roten Wangen auf den Teller gerichtet. Sie hatten es wohl verstanden.
"Nein meine Süßen, Harry hat nur Louis gezeigt wie gern er ihn hat. Hier wird niemandem Wehgetan." meine Mutter lächelte die Zwillinge an und wies sie anschließen daraufhin, dass sie doch bitte weiter essen sollten. Zu meiner linken verkrampfte sich Louis kaum merklich und schaute ebenfalls auf den Teller vor ihm. Behutsam legte ich meine Hand auf seinen Oberschenkel und zeichnete mit meinem Daumen kleine Kreise. Anschließend drückte ich sanft zu und schaffte es, dass er mich deswegen anschaute.
Seine Haare waren, wie meine, noch leicht feucht und hingen ihm im Gesicht. Ich schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, beugte mich leicht vor und platzierte einen Kuss auf seiner Schläfe. "Alles in Ordnung?" Minimal nickte er, was mich dazu veranlasste mich von ihm zu lösen und mich dem Frühstück zu widmen. Jedoch spürte ich plötzlich ein Ziehen in meiner Brust und fühlte mich unruhig. Überrascht schaute ich zu Louis. Er rutschte kaum merklich auf dem Stuhl hin und her und biss sich immer wieder auf die Lippe. Doch Robin Räuspern lenkte meine Aufmerksamkeit auf ihn.
"Harry, kümmere dich heute bitte um das Training der Betas. Vielleicht kann Louis auch an diesem teilnehmen? Er sollte wenigstens ein paar Grundlagen erlernen. Und nimm dann doch auch noch Charlotte und Félicité mit. Die zwei möchten sich bestimmt auch mal ordentlich austoben." Robins Tonlage zeigte, dass er keinen Widerspruch duldete, weswegen ich es mit einem Nicken bestätigte. Eigentlich hatte ich für den heutigen Tag etwas anderes geplant. Ich wollte mit Louis nochmal sprechen. Auch er schien nicht davon begeistert zu sein, denn seine Schultern hingen nun hinunter und den Pfannkuchen auf seinem Teller rührte er nicht an. Abgesehen davon, dass er sich immer wieder verkrampfte und seine Augen schloß. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seinen Oberschenkel, um ihn etwas zu beruhigen, doch er schob meine Hand weg und schüttelte leicht mit dem Kopf. Das er mich nach dem was vorhin geschehen war zurückwies gefiel mir nicht. jedoch war es jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ihn darauf anzusprechen.
"Kann Liam das Training nicht übernehmen? Er und Zayn machen das doch auch sonst, wenn du nicht kannst." Robin schnaufte. "Die gehen auf Patrouille. Gemma und Michal müssen nämlich Anne bei den Kräutern unterstütztem." Mir gefiel der Gedanke nicht, Louis einem Haufen Betas auszusetzen. Vor allem nicht während des Trainings und der momentanen Situation. Sie würden permanent versuchen an ihn heranzukommen. Auch wenn ich ihn von den anderen abschirmen könnte und er jetzt auch von mir gezeichnet war, wollte ich das Risiko gewiss nicht eingehen.
Er war ganz allein meins. Und ihn teilen hatte ich nicht vor. Schließlich hatte ich ihm versprochen ihn zu schützen.
"Dann gehe ich auf Patrouille. Mit Louis und zeige ihm unser Gebiet."
"Das ist doch eine gute Idee. Dann sieht Louis auch einmal mehr und Liam und Zayn übernehmen das Training der anderen Betas. Die beiden verstehen sich doch auch gut mit den Mädchen." Dankbar nickte ich meiner Mutter zu. Sie wusste das Robin ihr keinen Wunsch abschlagen konnte und bestätigte es nur mit einem Brummen. Lächelnd, dass ich somit auch meinen Willen bekommen hatte aß ich weiter.
Nach dem Frühstück hüpften die Kleinsten auf und verschwanden gemeinsam in Ellas Zimmer. Allerdings rannte Gemma ihnen schnell hinterher, da sie wie eigentlich jedes Mal mit Marmelade beschmiert waren. Robin erhob sich ebenfalls zügig und entfernte sich aus der Küche, sein Blick, den er Louis zuwarf, erklärte es. Robin war zwar schon älter, dennoch ging der Duft eines Omegas auch an ihm nicht spurlos vorbei.
Louis hatte immer noch nicht aufgegessen und zudem waren wir waren auch nur noch zu zweit in der Küche. "Louis was ist los? Du kannst es auch noch später essen." Ich stand auf und legte meine Hände auf seine Schulter. Doch schneller als gedacht stand er ebenfalls auf und schaute mich mit glasigen Augen an. "N-Nicht." Seine Stimme glich nur einem Flüstern.
Verwirrt griff ich nach seinen Händen und zog ihn zu mir. Eine Hand legte ich auf seine errötete Wange und strich mit meinem Daumen sanft auf und ab. "N-Nicht anfassen." Er versuchte meinem Griff zu entkommen. Langsam realisierte ich was los war und musste schmunzeln.
"Versuch dich zu entspannen." Behutsam zog ich ihn enger an meine Brust und legte meinen Kopf auf seinem ab. "Wir sind gerade eh alleine. Es bekommt keiner mit." Der Jüngere in meinen Armen nickte leicht und seine Haltung war nicht mehr so verkrampft. Doch seine Atmung normalisierte sich nicht und auch sein Herz schlug immer schneller. "Ich halte das nicht aus, Harry. Ich kann-" Ein leises Stöhnen verließ seine Lippen und augenblicklich versteifte er sich wieder und versteckte sein Gesicht an meiner Brust. "Komm, wir gehen aufs Zimmer." Schnell nahm ich ihn hoch und ging mit ihm auf meinen Armen ins Zimmer. Sein Körper zitterte in meinen Armen und Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.
"Was passiert hier?"
Langsam legte ich ihn auf dem Bett, welches ich vor dem Frühstück noch schnell frisch bezogen hatte ab und platzierte einen Kuss auf seiner Stirn. "Das sind die Auswirkungen deiner Hitzephase. Deine Hormone spielen verrückt und dein Körper verlangt nach Sex. Das ist ganz normal."
Mit aufgerissenen Augen schaute er mich an und schüttelte schnell den Kopf. "Ich will das nicht. Kann das nicht aufhören? Bitte. Ich möchte das n-nicht." Erneut verließ ein Stöhnen seine Kehle, als ich ihm sanft die Haare aus der Stirn strich.
Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass mich es kalt ließ. Aber das tat es nicht. Das Louis bei der kleinsten Berührung meinerseits fast am Durchdrehen war erregte mich. "Harry, bitte", flehend schaute er mir in die Augen und streckte sich nach mir aus. Ich beugte mich über ihn und legte meine Lippen auf seine Stirn. Langsam merkte ich wie sich auch bei mir etwas regte. Nur ich wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde und ich vollkommen meine Beherrschung verlieren würde. Mit einer Hand stütze ich mich neben seinem Kopf ab und liebkoste seinen Hals. Louis stöhne immer wieder leise auf und schien bei jeder weiteren Bewegung sich immer mehr zu entspannen und sich einfach fallen zu lassen. Allerdings behielt ich die gesamte Zeit im Hinterkopf, dass es vermutlich der Phase geschuldet war und nicht das widerspiegelte was er wirklich empfand. In Gedanken versunken merkte ich erst viel zu spät, dass Louis sich bereits wieder umgedreht hatte und sich mit seinem Hintern an meinem Schritt rieb. Willig drückte er sich näher an mich und streckte den Rücken durch.
Als würde sich alles wiederholen, wurde die Tür erneut aufgerissen. Meinen Verstand hatte ich bereits abgeschaltet und knurrte wütend in die Richtung der Tür. Anstelle der drei Zwerge stand dort Gemma, welche mich entschuldigend anblickte.
"Es tut mir wirklich leid, aber Robin schickt mich. Er will das die Aufgaben erledigt werden. Tut mir leid." Ihr Blick fiel auf Louis, doch ich trat schnell in ihr Blickfeld und baute mich auf. Mein Instinkt setzte ein und ich schritt auf sie zu. Gemma hob ihre Hände und richtete ihren Blick wieder auf mich.
"Harry, ich will ihn dir nicht wegnehmen. Du verwechselst hier was. Beruhig dich bitte. Hier, das hat Mama mir damals gegeben, als es bei mir so schlimm war." Sie reichte mir einen kleinen Beutel. "Es hilft nur ein paar Stunden. Aber ich glaube es wird für euch beide noch schwer genug. Und ich schätze ihr wollt noch nicht den Schritt gegen, der das hier beendet." Seufzend nahm ich den Beutel entgegen und blickte ebenfalls wieder zu Louis. Ohne das Gemma noch ein weiteres Wort verlor, verschwand sie wieder. Allerdings scherte ich mich nicht darum, was Robin von mir verlangte. Die Patrouille hatte auch noch bis heute Nachmittag Zeit. Und somit ließ ich den Beutel fallen und näherte mich wieder dem Bett, indem Louis sich unter der Decke versteckt hatte, nach dem Gemma den Raum betreten hatte.
Bedacht darauf, ihn nicht zu erschrecken, zog ich die Decke langsam beiseite und drehte Louis so, dass er mir in die Augen sehen konnte.
"Komm her." Ich setzte mich auf die Bettkante und breitete meine Arme aus. Louis schmiegte sich direkt mit seinen Rücken an meine Brust. Meine Hände glitten über seine Seiten hinunter zum Bund seiner Hose. Mit einer flüssigen Bewegung schob ich ihm diese samt Unterwäsche von den Beinen und legte meine Hand um seine Erektion. Louis quittierte es mit einem Stöhnen und drückte seinen Rücken nur noch mehr an mich. "H-Harry." Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, als Louis seine Hüfte kurz nach vorne stieß und nach mehr bettelte. Ich verteilte kleine Küsse in seinem Nacken und fing an meine Hand mit einem gewissen Druck zu bewegen.
Ich wollte ihn gut fühlen lassen und ihn erlösen. Nicht einmal annähernd konnte ich mir vorstellen was momentan in ihm vorging. Doch mich stellte ich hinten an. Louis war jetzt wichtiger. Immer wieder übte ich kurz mehr Druck aus. Mit meiner Zunge fuhr ich seinen Hals entlang und biss sanft in die zarte Haut unterhalb seines Ohrs. Louis Stöhnen erfühlte das Schlafzimmer und es dauerte nicht lange bis eine warme Flüssigkeit meine Hand hinunterlief.
Der Jüngere in meinen Armen versteckte sein rotes Gesicht in seinen Händen. Sein Verhalten brachte mich zum Schmunzeln. Sanft strich ich ihm mit meiner linken Hand durch die Haare und platzierte einen Kuss auf seinem Kopf. Langsam entzog ich mich ihm und ging ins Badezimmer, um meine Hand zu waschen. Anschließend kam ich mit einem kleinen Handtuch zurück, machte ihn sauber und zog ihn wieder an.
Nun standen wir beide mitten im Zimmer und Louis war unglaublich ruhig. "Lou?" Er erwiderte darauf jedoch nichts und schaute mich auch nicht an. "Ist es dir zu unangenehm?" Kaum merklich nickte er, stolperte in meine Arme schlang seine um meinen Bauch. Ich tat es ihm gleich und zog ihn in eine liebevolle Umarmung. "Das braucht es aber nicht. Vor allem sollte dir bei mir nichts unangenehm sein. Okay?" Ich drückte ihn etwas von mir und schaute in seine wundervollen blauen Augen, welche leicht im Licht schimmerten. Er biss sich auf die Lippe und murmelte anschließend ein leises 'Ja'.
Langsam kam ich ihm immer näher bis unsere Nasenspitzen sich berührten. Das blau in seinen Augen schien von Sekunde zu Sekunde mehr zu leuchten. Doch dann schlug mein Herz immer schneller. Louis drückte sich mir entgegen und legte seine Lippen auf meine. Überrascht schloss ich meine Augen und erwiderte den Kuss. Er war unglaublich sanft und ließ meine Gefühle verrückt spielen. Meine Hände legte ich an seine Hüfte und hielt ihn noch enger bei mir. Viel zu schnell lösten wir uns wieder voneinander.
Kurz blieb es zwischen uns noch still und tauschen einfach nur Blicke aus. Meiner wanderte jedoch irgendwann zum Fenster. Unten vor dem Haus versammelten sich schon die anderen Betas für das Training. "Vielleicht sollten wir uns langsam auf den Weg zur Patrouille machen. Robins Wut möchte ich ungerne ausgesetzt sein."
Louis nickte leicht und griff dann nach meiner Hand. Ich genoss es, dass er auf einmal so nach Nähe aus war. Zusammen liefen wir raus auf die Wiese und gingen ein paar Schritte um uns vom Haus zu entfernen. Ich verwandelte mich als erstes und schüttelte mich einmal durch. Gespannt schaute ich zu meiner zweiten Hälfte.
Er hatte jedoch Probleme bei der Verwandlung und brauchte erstaunlich lange. Es war mir schon vor ein paar Tagen aufgefallen, dass er länger als normal brachte, um sich zu verwandeln. Als er jedoch auch noch wimmerte, schaute ich alarmiert auf und stupste ihn mit meiner Schnauze an. Als er sich schlussendlich verwandelt hatte, erwiderte er meinen Blick und stupste mich ebenfalls an. Er war kleiner als die meisten jüngeren Wölfe aus unserem Rudel. Mit ihm an meiner Seite lief ich los und erhöhte immer weiter das Tempo, jedoch nahm ich auch auf Louis Rücksicht und lief nicht schneller als er es konnte. Gemeinsam liefen wir die Grenze ab. Bisher war nichts Auffälliges zu erkennen, doch das änderte sich binnen weniger Sekunden.
Aus heiterem Himmel nahm ich einen merkwürdigen Geruch war. Abrupt blieb ich stehen und stellte mich vor Louis. Ich versuchte mir einen Überblick über die Situation verschaffen, bis es mir ins Auge stach.
"Schau mal Papa. Ich wusste ich habe hier letztens welche gesehen." Und schon fiel der erste Schuss.
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2181 Wörter 09/07/2020
Ich wollte alyssadormidera eine kleine Freude bereiten, wobei mir dann auch zu Ohren gekommen ist, dass sich Dancing-Snowflake auch über ein kleines Zwischenupdate freut.
Bis Sonntag xx
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