Kapitel 15

Noras Sicht
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„Du bist es wirklich."

Diese vier Worte scheinen so...banal, so belanglos und unwichtig und doch spüre ich, wie sie mir in innerhalb von Sekunden jeglichen Sauerstoff aus den Lungen pressen.

Vielleicht ist es die gesamte Situation, die Umstände in denen ich mich befinde oder vielleicht ist es auch die Tatsache, dass von allen Menschen, die ich jemals kennengelernt habe, ausgerechnet er die allerletzte Person ist, die mir jemals in den Sinn gekommen wäre, spüre ich trotzdem, wie absolute Überforderung jede Pore meines Körpers einnimmt.

Tristan Hennson, mein Ex-Freund, meine Jugendliebe, der Mann, den ich nach einer dreijährigen Beziehung für meine Ehe verlassen habe, steht doch tatsächlich vor mir.

Zwischen all dem Stress und der Sorge, habe ich gar nicht beachtet – oder besser gesagt, realisiert, dass wir in dem Krankenhaus sind, in dem er vor Jahren angefangen hat zu arbeiten und noch nie in meinem Leben wollte ich so sehr im Erdboden versinken wie in genau diesem Moment.

Erinnerungen vom Tag meiner Hochzeit und seinem schockierten Gesicht tauchen plötzlich vor meinem inneren Auge auf und ich hasse es, wie Mitleid meine Brust füllt.

Obwohl ich mir meinem von meinem Vater geschrieben Schicksal der Zweckehe bewusst war, bin ich trotzdem die Beziehung mit ihm eingegangen und ich kann und werde niemals behaupten, es zu bereuen oder bereut zu haben.

Tristan war immer gut zu mir. Er war die Abwechslung, der frische Wind in meinem Leben, der genau dann kam, als ich ihn am meisten gebraucht habe.

Er hatte weder mit der Welt meines Vaters noch mit irgendwas Vergleichbarem zutun; er war einfach...ein ganz normaler Kerl.

Und genau dieser Aspekt war es, der ihn damals so anziehend für mich gemacht hat. Ich wollte niemals ein Teil der Welt meines Vaters werden, weswegen ich mich mit allen Mittel dagegen gewehrt habe, mit der Hoffung doch irgendwie etwas ändern zu können.

Genau aus diesen Gründen ist es mir damals so schwergefallen, mich von ihm zu trennen. Natürlich habe ich ihn noch geliebt, bis ich mich mit meiner unvermeidbaren Zukunft abgefunden habe, doch auch die Tatsache, dass ich mit dem Ende unserer Beziehung, diese Normalität mit der er in mein Leben gekommen war, loslassen musste, war was mich damals so hart gettoffen hatte.

Ihm jetzt, vor allem in genau dieser Situation zu begegnen, fühlt sich wie ein Fiebertraum an und ich habe absolut keine Ahnung, wie ich damit ungehen soll.

Bevor ich jedoch irgendwie auf seine Worte reagiere, schießt mein Blick zu meinem Ehemann und ohne eine weitere Sekunde zu verschwenden, verstärke ich meinen Griff um seine Hand, mit der Hoffnung ihn so irgendwie zu beruhigen.

Als würde es nicht schon reichen, dass Dean gerade die schlimmsten Stunden seines durchlebt, muss er sich jetzt auch noch mit so etwas auseinandersetzen.

„Wie es aussieht, scheinen Sie sich bereits zu kennen. Ihr Bruder ist auf jeden Fall in sehr guten Händen. Falls irgendwas Dringendes sein sollte, weiß Dr. Hennson bereits, wo Sie mich finden können. Bis Später."

Die Worte des Chefarztes kommen kaum bei mir an und an der Art wie Dean ihm total abwesend die Hand reicht und sich verabschiedet weiß ich, dass es auch ihm genau so geht wie mir.

Tristan, im Gegensatz, beachtet meinen Ehemann überhaupt nicht.

Seine dunklen Augen liegen auf mir, gleiten über mein Gesicht und studieren jede meiner Reaktionen, als hätte er einen Geist gesehen.

Ich habe keine Ahnung, wie viel Zeit vergeht, bis endlich einer von uns anfängt zu sprechen, doch wünschte ich, wir hätten uns einfach weiterhin angeschwiegen.

„Wie geht's dir?", fragt Tristan mich ruhig, seine Stimme immer noch genau so sanft und angenehm wie zuvor und ich merke, wie sie mich in die Vergangenheit katapultiert und Erinnerungen herausholt, die ich so, komplett verdrängt zu haben scheine.

„Den Umständen entsprechend", antworte ich und merke, wie Dean sich immer mehr anspannt und die Angst, er könnte die Kontrolle verlieren raubt mir jeglichen verblienen Nerv.

„Ich konnte es nicht glauben, als ich dich im Hochzeitskleid gesehen habe und jetzt...stehst du vor mir, hältst seine Hand und trotzdem scheint das alles surreal", seufzt der angehende Arzt und wendet endlich seinen Blick ab, ehe er sich durch seine braunen Locken fährt.

„Tris, jetzt gerade ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt", sage ich angespannt, als Dean plötzlich meine Hand loslässt und sich genervt durch seine dunklen Haare fährt.

„Dem bin ich mir bewusst", murmelt er nur und räuspert sich, „aber ich hoffe, wir können uns irgendwann Mal zusammensetzen und reden, wenn das alles hier vorbei ist. Ich habe dich wirklich vermisst."

Auf diese Aussage bin auf gar keinen Fall vorbereitet und dementsprechend überfordert blicke ich ihn an, habe auf gar keinen Fall genug Zeit, um die Reaktion meines Mannes irgendwie abzufangen oder ähnliches.

Denn noch bevor mein Gehirn Tristans Worte überhaupt folgen kann, geht Dean einen Schritt auf ihn zu und nach einem so anstrengenden Tag bin ich überrascht, dass er ihm nicht gleich ins Gesicht schlägt.

„Ganz ganz dünnes Eis, Großer", zischt mein Mann den Assistenzarzt an, wobei die Drohung nur so an ihm vorbeizieht.

Tristan lässt seine dunklen Augen über die Erscheinung Deans gleiten, wobei er ein kleines Bisschen kleiner ist als sein Gegenüber, ehe er seufzt und dann wieder mich anblickt.

„Willst du deinen Hund an die Leine nehmen oder muss ich die Security dafür rufen?"

Dieses Mal kommt jeder einzelne Buchstabe laut und deutlich bei mir an und bevor Dean überhaupt die Möglichkeit bekommt zu reagieren, platziere ich mich zwischen die beiden und drücke Tristan ganz leicht an seiner Brust von uns weg.

Ich merke, wie die Wut in meinem Blut zu brodeln beginnt je öfter sich seine Worte in meinem Kopf wiederholen und noch nie in meinem Leben wollte ich jemand so sehr ins Gesicht hauen wie ihm.

„Achte auf deine Wortwahl, wenn du über ihn redest, Tristan", zische ich und spüre, wie meine Wangen sich vor Wut mit Blut zu füllen beginnen.

Noch nie war ich jemand, der sich der Konfrontation gerne genähert hat, doch in Situationen wie diesen kann nicht Mal ich mich zurückhalten.

Unter überhaupt keinen Umständen würde ich irgendjemandem die Frechheit durchgehen lassen, so respektlos meinem Mann gegenüber zu sein, egal in welcher Verbindung wir zueinander stehen.

Natürlich kann Dean sich selbst verteidigen; letztendlich ist er das Oberhaupt einer riesigen Organisation, doch irgendwie fühle ich mich dazu verpflichtet, ihm auf diese Art und Weise meine Loyalität zu beweisen.

Ich bin mir auch bewusst, dass er niemals so etwas von mir verlangt hat oder wird, dennoch ist da dieser Funken in meiner Brust, der mich dazu treibt.

„Schon gut, tut mir leid, Ms Reign", murmelt der Assistenzarzt und rollt die Augen, doch bevor er sich abwenden kann, verlassen die nächsten Worte meine Lippen, ohne dass ich es überhaupt verarbeiten kann.

„Mrs Parker", korrigiere ich ihn sofort und bin ehrlich gesagt überrascht von meiner schnellen Reaktion und am liebsten würde ich Dean sein schadenfrohes Grinsen aus dem Gesicht hauen.

Nicht weil es mich nervt, sondern weil es absolut unangebracht ist.

„Also, ihr könnt euch sicher sein, dass ich meine Abneigung ihm gegenüber, nicht auf meinen Umgang mit seinem Bruder projizieren werde, einfach weil jeder Patient mir wichtig ist", beginnt Tristan, ohne nochmal auf mich einzugehen und ich bin unglaublich froh, dass er sich dazu entscheidet, „seine Werte sind momentan stabil. Falls irgendwas sein sollte, findet ihr mich am Ende des Flurs im Büro oder durch einen Krankenpfleger. Guten Tag noch."

Mit diesen Worten verabschiedet er sich von uns und verschwindet in innerhalb von Sekunden, wobei Dean und ich noch gute zwei Minuten brauchen, um uns zu beruhigen.

Mein Mann scheint jedoch vor mir zur Besinnung zu kommen, da er total geschickt seinen Arm um meine Taille schlingt und mich an seine Brust zieht, ehe er meine Haare zur Seite schiebt und einen sanften Kuss auf meiner Haut platziert.

„Sehr gut gemacht, Baby", flüstert er in mein Ohr und seufzt, „erinnere mich daran, dich hierfür zu belohnen, wenn wir das Schlimmste hinter uns haben, ja?"

Und in genau diesem Moment bin ich unglaublich froh, dass sich mein Gehirn – trotz intensiver Ablenkung – der Lage immer noch bewusst ist und ich dementsprechend meine Reaktionen unter Kontrolle halten kann, denn wenn dem nicht so wäre, hätte ich wahrscheinlich schon den Verstand verloren.

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Die darauffolgenden zehn Stunden vergehen wie im Flug.

Ich habe keine Ahnung, wann ich in den Armen meines Mannes einschlafe, doch irgendwann scheint mich die mentale und emotionale Erschöpfung einzuholen, sodass ich wortwörtlich im Sitzen in einen Tiefschlaf verfalle.

Wären die Stimmen meiner Schwiegereltern und Schwäger nicht gewesen, hätte ich wahrscheinlich nochmal genau so lang geschlafen.

Als ich ganz langsam meine Augen zu öffnen beginne, realisiere ich, dass ich mit dem Kopf in Deans Schoß liege und in seine dicke Jacke gehüllt bin, was wahrscheinlich der Grund für meinen tiefen Schlaf ist.

Mit zerzausten Haare und absolut keinem Zeitgefühl mehr, setze ich mich auf und blicke in das erschöpfte Gesicht meines Mannes, welcher sich vehement weigert, seine Augen auch nur länger als nötig zu schließen.

Die Tatsache, dass er sich in der ganzen Zeit nicht bewegt hat, nur damit ich nicht aufwache, erwärmt meine Brust und ich kann tatsächlich das Lächeln auf meinen Lippen nicht unterdrücken.

„Hey, meine Schöne", flüstert er und nimmt mein Gesicht in seine großen Hände, wobei ich mich natürlich augenblicklich tiefer in seine Berührung bewege, „hast du gut geschlafen?"

Für einen ganz kurzen Moment vergesse ich, wo wir sind und in welcher Situation wir uns befinden, denn alles was zählt ist die Art wie Deans Augen vor Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit trotzen und mich damit wieder über den Mond katapultieren.

Kein Kopf einer Mafiagruppe sollte so verdammt süß sein wie Dean Parker, absolut keiner.

Und doch würde ich sein Gesicht am liebsten mii kleinen Küssen bedecken und ihn für immer in meinem Arm halten, wenn ich könnte.

„Definitiv", erwidere ich und küsse seine Handinnenfläche, spüre jedoch wie mir das Blut in die Wangen schießt, als ich aus dem Augenwinkel die drei Brüder meines Mannes erblicke.

„Warum hast du nicht auch geschlafen? Du bist so erschöpft", seufze ich und gucke ihn besorgt an, erblicke auf seiner Armbanduhr zufällig die Zeit und bin überrascht, dass wir bereits die vierundzwanzig Stunden Marke überschrittwn haben.

„Ich musste die ganze Zeit an die letzten Tage denken und Lukes Worte sind mir auch nicht aus dem Kopf gegenagen", beginnt Dean und lässt flüchtig seinen Daumen über meine Lippen gleiten, scheint ein wenig abwesend als er mir von seinen Gedanken berichtet.

„Dein Vater hat mich zwischenzeitlich angerufen und erzählt, dass seine Leute einen Verdacht haben, wer hinter dem Angriff stecken könnte", erzählt er mir und ich weiß, dass er normalerweise vor Wut brodeln würde, doch die Müdigkeit scheint langsam wirklich Überhand zu nehmen.

Deans Brüder stellen sich um uns herum auf und hören dem Ältesten aufmerksam zu; sind um einiges ausgeruhter als mein Mann und ich wünschte, er würde sich ein Beispiel an ihnen nehmen.

Die letzten Tage waren unglaublich ereignisreich und obwohl ich mir bewusst bin, dass das nichts Unnormales in unserem Leben ist, mache ich mir trotzdem Sorgen um ihn.

Am liebsten würde ich ihn für ein paar Tage an irgendeinen verlassenen Ort entführen, nur damit er endlich den Schlaf und die Ruhe bekommt, die er so sehr verdient.

Doch so wie ich ihn kenne, wird er nicht zur inneren Ruhe finden, solange er nicht an denjenigen Rache genommen hat, die seinem Bruder das angetan haben, weswegen ich die Situation einfach akzeptieren muss.

„Die Miyazaki Brüder", beginnt Dean und hebt den Kopf, ehe sein Blick auf Luke fällt und alle sich zu richten beginnen, sobald sie das von ihm Gesagt verarbeiten.

„Diese verfickten Hurensöhne", zischt Isiah plötzlich und ich kann beim besten Willen meine Reaktion nicht zurückhalten, da ich den ruhigsten Bruder noch nie so fluchen gehört habe.

„George ist sich aber nicht sicher, deswegen werden wir jetzt erstmal ruhig bleiben. Er meinte, dass sein anderer Schwiegersohn sich noch umhören wird und wenn es Rain wieder besser geht, werden wir uns mit ihnen zusammensetzen und unsere Rache planen", erklärt Dean seinen Brüdern, fährt sich angestrengt übers Gesicht und erhebt sich dann, um mit den Jungs auf Augenhöhe zu sein.

„Ihr werdet verdammt nochmal die Füße stillhalten, verstanden? Wir müssen uns zusammenreißen und strategisch gegen sie vorgehen, damit nicht noch jemand verletzt wird", ein lauter Seufzer entweicht dem ältesten Parker, bevor er sich zu Isiah dreht und seine Hand an die Wange seines Jüngeren legt.

„Du weißt, dass diese Wichser keine Grenzen kennen. Sie werden auch Leiah ins Visir nehmen, wenn es sein muss. Wir beide haben jetzt eigene Familien, dementsprechend müssen wir uns verhalten. Verstanden?"

Isiah nickt nur und seufzt, scheint seine Wut kaum unter Kontrolle halten zu können und als Luke und Noah sich mit einem Nicken bei Dean abmelden, um sich um ihren Bruder zu kümmern, warte ich neugierig ab.

„Komm her, Baby", sagt mein Mann plötzlich und greift nach meine Hand, ehe er mich an seine Brust zieht, sobald ich zum Stehen komme und wortlos schlinge ich erneut meine Arme um seinen Körper und genieße einfach seine Nähe.

Doch auch die Tatsache, dass meine Anwesenheit ihn so zu beruhigen scheint, lässt mein Herz schneller schlagen und ich würde lügen, wenn ich verleugne, dass ich mir seit Wochen genau das hier erhofft habe.

Natürlich ist die Situation alles andere als ideal, doch dennoch bin ich froh, dass ich genau das für ihn sein kann, was er für mich ist.

„Hayato Miyazaki war Isiahs bester Freund", beginnt er, nachdem wir uns für einen kleinen Spaziergang im Krankenhaus entschieden haben und uns langsam von seiner Familie entfernen, "sie sind zusammen aufgewachsen, weil auch Yato einem Kartell angehört und sie somit viele Gemeinsamkeiten hatten. Vor etwa vier Jahren aber, haben er und sein Bruder uns an unsere Feinde verraten und sind dann untergetaucht. Seitdem haben wir nichts mehr von Ihnen gehört."

Aufmerksam höre ich ihm zu, merke an der Art wie seine Stimme immer wieder leise wird, dass ihn das Sprechen anstrengt und merke, wie etwas in meiner Brust sich zusammenzieht vor Sorge.

„Als Rache haben wir...das Familienoberhaupt, Yatos Vater, umgebracht, aber auch, weil wir wussten, dass sie ohne unsere Unterstützung nicht annähernd so stark sind wie davor und wir uns dementsprechend gegen sie stellen können. Anscheinend haben sie sich jetzt dazu entschieden, sich für das Blut ihres Vaters bei uns zu rächen", Dean kommt kurz darauf zum Stehen und nimmt wortlos mein Gesicht in seine Hände, ehe er einen langen Kuss auf meine Stirn haucht und dann erneut seufzt.

„Die nächsten Wochen werden meine Eltern und die Jungs wahrscheinlich bei uns bleiben und ich weiß, dass das nicht ideal ist und es tut mir leid, vor allem jetzt wo wir uns versöhnt haben und ich wollte endlich anfangen, dir das zu geben was du verdienst und-", doch als ich realisiere, worauf mein Mann hinauswill, nehme ich seine Hand in meine und unterbreche ihn mit dem sanften Ausspruch seines Namens.

„Mach' dir bitte um mich keine Sorgen, Dean. Natürlich wird deine Familie bei uns bleiben, ich wäre sauer, wenn du irgendwas anderes vorgeschlagen hättest. Sie sind immer willkommen, letztendlich sind sie auch meine Familie. Ich habe dir doch gesagt, dass die nächste Zeit nicht einfach wird, aber trotzdem werde ich immer an deiner Seite sein, okay?"

Meine Worte sind ehrlich und kommen von Herzen, denn seit Monaten fühle ich mich bei meinem Mann wohl genug, um ihm all die Dinge zu sagen, die ich schon immer gedacht habe. Und auch wenn unser Anfang etwas holprig war, wusste ich schon immer, dass meine Unterstützung und Loyalität ihm gegenüber grenzenlos ist.

Dean sagt kein einziges Wort, lässt seine Augen nur über mein Gesicht gleiten und platziert dann seine Hand an meiner Wange, um moch nöher an seinen Körper zu ziehen, ehe er mit seiner Nase ganz sanft meine stupst und mich dann leidenschaftlich küsst.

Leider bekomme ich kaum die Möglichkeit, mich in seinem wunderbaren Geschmack zu verlieren, als sich plötzlich jemand lautstark neben uns räuspert und somit aus unserer heilen Blase herauszieht.

„Sorry", zischt Tristan mit nichts als Abneigung in seiner tiefen Stimme, während er darauf wartet, dass wir uns voneinander entfernen und mit einem lauten Seufzen drehe ich mich zu ihm.

„Was gibt's, Tristan?"

Während ich angespannt auf die Antwort meines Ex Freundes warte, realisiere ich, dass er und mein Mann sich gerade in Grund und Boden anstarren, weil keiner von beiden auf den anderen losgehen kann.

Fast schon unterbewusst greife ich nach Deans Hand und verschränke unsere Fingee ineinander, will sichergehen, dass er weiß, dass ich auf seiner Seite bin, hoffend, dass es ihn beruhigen wird.

„Die Werte deines Bruders sind stabil und er ist jetzt offiziell nicht mehr in Lebensgefahr. Seine Genesung wird relativ lang dauern und absolut nicht einfach, aber er wird es schaffen. Wir verlegen ihn jetzt in ein normales Zimmer."

Tristan bleibt professionell und sachlich, obwohl in seinen Augen pure Eifersucht und regelrechte Abneigung glänzt, und zum ersten Mal seite fast dreißig Stunden, entspanne ich mich endlich.

„Danke, Tristan", seufze ich und blicke ihn mit großen Augen an, merke sofort, wie seine Gesichtszüge samfter werden, als unsere Blicke sich treffen und gleichzeitig mein Mann sich in meinem Rücken nur noch mehr anspannt.

„Ich mache nur meinen Job", erwidert er und packt seinen Stift weg, „es reicht wenn nur einer hierbleibt. Schickt den Rest nach Hause. Ruhe und Geduld ist das, was er jetzt braucht."

Sofort fange ich an zu nicken, drehe mich zu Dean und seufze, als ich die Erschöpfung in seinem hübschen Gesicht erblicke.

„Du auch, Nora", fährt Tristan plötzlich fort, „man erkennt deine Müdigkeit allein an der Art wie du blinzelst. Du hast dir das anscheinend immer noch nicht abgewöhnt", lacht er und aus Höflichkeit stimme ich ein, habe einfach keine Kraft mehr für irgendwelche angespannten Situationen.

Doch noch bevor ich es überhaupt realisieren kann, schlingt Dean seinen Arm un meine Taille und zieht mich näher an seinen Körper, ehe er dem Assistenzarzt ein wortloses Nicken schenkt.

„Danke, Doc", beginnt er und räuspert sich, „wir wissen die Mühe und Arbeit zu schätzen."

Ich bin ein wenig überrascht von den Worten meines Mannes, bin aber auch irgendwo froh, dass er offensichtlich einer verbalen Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen versucht.

„Wie gesagt, ich mache nur meinen Job. Guten Tag."

Und mit diesen Worten verabschiedet Tristan sich bei uns, blickt Dean kein zweites Mal an, sondern lässt seine dunklen Augen auf mir ruhen, ehe er sich abwendet und dann hinter der nächsten Ecke verschwindet.

„Wenn du so weitermachst werde ich denken, dass du eifersüchtig bist, Mr Parker", murmle ich und drehe mich in seinen Armen zu ihm um, um ihm in die Augen zu sehen, welche um einiges dunkler geworden sind als noch vor win paar Minuten.

„Und wenn du so weitermachst werde ich ihm ein Video schicken, in dem ich mein Gesicht zwischen deinen Beinen vergrabe, Mrs Parker", erwidert er absolut gelassen und vereint undere Lippen zu einem kurzen und doch leidenschaftlichen Kuss, der mir – in Kombination mit seiner Drohung – die Luft aus den Lungen presst.

„Dann wird auch eine gewisse Ms Emily Johnson dieses Video zugeschickt bekommen, sonst wäre es unfair", murmle ich und ziehe seine Unterlippe zwischen meine Zähne, um ihn von meinen vor Verlegenheit geröteten Wangen abzulenken.

Doch Dean ist viel zu aufmerksam, um auf solche Ablenkungsmanöver hereinzufallen.

Sofort nimmt er mein Gesicht in seine beiden Hände und stupst meine Nase mit seiner eigenen, ehe er einen sanften Kuss auf meine Stirn haucht und mir dann in die Augen sieht.

„Sehr gut", flüstert er und lächelt, „mir gefällt es, wenn du so besitzergreifend bist."

Sofort rolle ich die Augen und vergeabe mein Gesicht in seiner warmen Halskuhle, seufze leise gegen swine Haut und genieße die Art wie er mich erneut in seine Arme schließt.

„Lass uns nach Hause gehen. Isiah und Lucas haben genug Schlaf bekommen, wir kommen später wieder. Wenn ich noch länger auf den Beinen bleibe werde ich umkippen", meint Dean und obwohl es mich überrascht, dass er es zugibt, bin ich um so glücklicher über genau jene Tatsache.

„Und vielleicht lässt du mich diesen zuckersüßen Mund ficken, damit ich besser schlafen kann, hm?"

Auch dieses Mal treffen mich seine schamlosen Worte wie ein Tritt in die Magengrube und ich kiebe die Art wie mein Unterleib sich zusammenzieht bei dem Gedanken an seine Lust.

Doch natürlich bin ich viel zu schüchtern um es verbal zuzugeben, also blicke ich ihn einfach aus großen Augen und beiße mir auf die Unterlippe.

„Das ist mein Mädchen."

Dieser verdammte Penner.

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Hier ist es, meine Babies!
Auch dieses Mal wollte ich euch nicht allzu lange warten lassen und da dieses Kapitel ein kleiner, aber dramatischer Filler ist, ist es etwas kürzer als normalerweise, ich hoffe das ist nicht schlimm.

Ich bedanke mich bei euch von ganzem Herzen für die Liebe und Unterstützung und eure tollen Kommentaren, bitte fühlt euch alle gedrückt und geliebt, ihr seid der absolute Hammer.

Lasst mir doch gerne Kommentare da, falls es bestimmte Szenarios gibt, die ihr gerne lesen wollen würdet oder aber auch Ideen und Vorschläge, ich liebe es, euch mit einzubinden!

Nach all dem krassen Drama, wollte ich dieses Mal nicht übertreiben, aber ihr könnt euch sicher sein, dass das Tristan Thema, noch nicht beendet ist, also haltet die Ohren steif lmao

Habt ihr irgendwelche Date Ideen für Nora und Dean?

Und gibt es Charaktere, zu denen ihr gerne mehr erfahren wollt?

Folgt mir auch gerne auf Instagram (@/sh3razvde) für tiefere Einblicke in die Charaktere und ihre Ästhetik etc. Ich mache auch Abstimmung in den Stories und würde mich freuen, euch dort zu sehen.

Küsse eure Herzen. 🤍

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