37.Kummer

Gemeinsam mit ihren besten Freunden versteckte sich Hermine bei Bill und Fleur.
Sie sollte glücklich darüber sein, mit ihren Freunden überlebt zu haben.
Doch seit dem Vorfall im Hause Malfoy fühlte sich Hermine so gut wie tot. Sie aß so gut wie gar nicht, verbrachte den Tag auf der Fensterbank in ihrem Zimmer und starrte heraus.
Ihre Gedanken kreisten Tag und Nacht um Draco und sie fanden einfach keine Ruhe.
Sie hatte Angst um ihn, dass ihm irgendetwas zustoßen würde.
Dass man herausfinden würde, dass er sie befreit hatte und er nun dafür büßen müsste.
Er konnte sogar schon tot sein, schließlich hatte man schon lange nichts mehr von ihm und den anderen Todessern was gehört.
Eine Träne lief Hermine die Wangen runter, die sie sich gleich weg wischte.
So durfte sie nicht denken, sie musste positiv sein, sonst würde sie noch daran zerbrechen.
Genau dasselbe hatten ihre Freunde ihr auch schon gesagt.
Doch mittlerweile traute sich niemand mehr sie anzusprechen, denn das Thema um Draco Malfoy war einfach noch zu heikel.

Eins war Hermine selbst, aber auch ihren Freunden klar geworden: Sie hatte sich verändert.
Hermine selbst fühlte sich kalt und gefühlslos. Sie hatte einen sehr wichtigen Teil von sich im Manor gelassen, ihr Herz.
Hermine griff unter ihren Pullover und zog eine silberne Kette hervor, die Draco ihr damals in Hogwarts geschenkt hatte.
D.M, Dracos Initialen standen darauf und Hermine erinnerte sich noch zu gut an dem Tag im Raum der Wünsche, als er sie ihr überreichte.
Damit ich bei dir bin und du dann an mich denkst, auch wenn wir nicht zusammen sind", waren seine Worte gewesen, die ihr damals süß und romantisch vorkamen, deren Sinn ihr aber erst jetzt klar wurde.
Fest drückte sie die Kette in ihrer Hand und begann wieder los zu weinen.

Von ihrem Fenster aus konnte sie sehen, wie Ron und Harry nach draußen gingen und sich unterhielten.
Hermine musterte intensiv ihre zwei besten Freunde und wischte sich die Tränen weg. Niemals aufgeben, das machte sie drei aus.
Sie waren dicht an ihrem Ziel dran, sie konnten es tatsächlich schaffen.
Ja, sie würden kämpfen bis zum Tod!
Ihr Herz war zwar zerbrochen, aber ihr Mut nicht. Sie würde kämpfen, mit Harry und Ron an ihrer Seite.
In ihnen loderte nämlich das gleiche Feuer, sie wollten siegen und sie würden siegen.
Nur dann würde alles besser werden können.

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Alles in Dracos Magen zog sich zusammen.
Er wollte nicht kämpfen, er wollte das nicht. Schon gar nicht auf der Seite von Voldemort und den Todessern.
Doch hatte er eine Wahl?
Schon allein Hermine befreit zu haben, blieb nicht ohne Folgen.
Tante Bellatrix hatte keine Erinnerungen an den Tag gehabt, Draco beherrschte den Obliviate wirklich überaus gut.
Doch sein Vater wusste ganz genau, was passiert war und er war sich sicher, dass Draco dafür verantwortlich war, dass Potter und Weasley ebenfalls geflohen waren.
Und das blieb nicht unbestraft, den Cruciatus Fluch konnte Draco am eigenen Leib erleben.
Sein Vater hatte ihm schreckliche Schmerzen zugetan, aber Draco wusste, das war nichts im Gegensatz zu dem, was der Dunkle Lord, oder Bellatrix ihm angetan hätten, würden sie die Wahrheit erfahren.

Er wurde aus den Gedanken gerissen, als seine Mutter das Zimmer betrat und mit einem Tablett auf ihn zuging.
„Draco, du musst etwas essen", sagte sie in einem so sanften Ton, der bei Draco beinahe Übelkeit verursachte.
„Ich passe", gab er bockig zurück und starrte an die Decke, konnte aber aus dem Augenwinkel her sehen, wie seine Mutter die warme Suppe auf dem Nachttisch ablegte und sich zu ihm aufs Bett setzte.
„Draco, nun tu nicht so bockig. Die Erziehungsmaßnahmen deines Vaters mögen streng sein, doch sie sind effizient", begann sie zu reden und hob dann eine Augenbraue hoch. „Oder gilt deine schlechte Laune etwa einem besonderes Mädchen?"
Damit hatte sie einen wunden Punkt getroffen. Nun hob Draco doch noch den Kopf und schaute seine Mutter ernst in die Augen.
„Dieses Mädchen, Mutter, wäre wahrscheinlich tot, ginge es nach ihm", knurrte er und Narzissa seufzte. „Ich will dich daran erinnern, dass dein Vater derjenige war, der dir genehmigt hat, sie zu befreien", sagte sie nun genau so ernst, doch Draco lachte nur spottend.
Genehmigt, dass er nicht lachte.
Daraufhin hatte er ihn ohne Erbarmen gefoltert, und wer weiß, was er sonst noch alles mit ihm gemacht hätte, würde er nicht als Kämpfer an Voldermorts Seite gebraucht werden.

„Erlaubt sie zu befreien? Pff. Es würde mich nicht wundern, wenn man schon Jagd auf sie machen würde", schoss Draco nun mit seinen beängstigen Gedanken heraus.
Doch er wusste, dass Hermine tapfer war und auch ihre zwei besten Freunde, obwohl es ihm schwer fiel, sich das einzugestehen.
Doch die drei waren wirklich gut und er wusste, dass seine Kleine sich in Sicherheit befand. Sie hatten bestimmt irgendwo sicher Zuflucht gefunden und waren nicht so blöd, sich momentan draußen blicken zu lassen.

Narzissa, deren Blick auf den Boden gerichtet war, hob diesen und schaute zu Draco.
„Und weil du deinen Vater für die Bosheit in Person hältst, nimmst du an, er hätte gleich Leute losgeschickt um Jagd auf sie zu machen?", fragte sie verdutzt und blickte Draco dabei in den Augen.
Dieser richtete sich nun auf, sodass er mit ihr auf Augenhöhe war und schaute seiner Mutter ebenfalls tief in die Augen. „Nicht er...Du!"
Jetzt wurde Dracos Miene ernster als vorhin schon. „Ich glaube einfach nicht, dass du so unschuldig bist, wie du tust, Mutter. Ich denke, dass du Lucius' rechte Hand bist, du triffst genauso die Entscheidungen wie er."

Nun bildete sich sogar ein schiefes Grinsen auf Dracos Gesicht.
Ja, der sprachlose Anblick seiner Mutter war für ihn ein Erfolg.
Er hatte einen wunden Punkt getroffen, und das konnte er in ihren Augen genau sehen.
Sie war weder lieb, noch unschuldig.
Sie tat immer so, als wäre Lucius der böse und sie die liebe Mutter, aber Draco hatte sie durchschaut.

Zutiefst betroffen von den Worten seines Sohnes stand Narzissa von dem Bett auf und blickte mit herablassender Mine auf ihren Sohn hinunter. „Draco, deine Respektlosigkeit wird nicht länger toleriert. Nicht von mir und bestimmt auch nicht von deinem Vater."
Nun bückte sie sich leicht nach vorne und blickte ihm bedrohlich in die Augen. „Ich gebe dir einen Ratschlag. Füg dich schleunigst wieder in diese Familie ein. Denn du bist ein Malfoy, und das kommt vor allen anderen Dingen." Voller Zorn schauten sich die beiden in die Augen, und man konnte die Wut fast greifbar spüren.
Narzissa hatte es satt, sie hatte sich von Lucius schon genug gefallen lassen müssen, sie würde nicht auch noch ihrem Sohn alles durchgehen lassen.

Wütend marschierte sie auf die Tür zu und öffnete diese, blieb dann aber noch einen Moment davor stehen und drehte ihren Kopf zu Draco, der ihr mit erhobener Augenbraue entgegen schaute.
Narzissas Blick war noch immer zornig.
„Ich sollte dich für deine Unterstellung ohrfeigen, aber so gewalttätig bin ich nicht", sprach sie deutlich aus und verließ mit einem schiefen Grinsen Dracos Zimmer.

Draco war erleichtert, dass sie endlich weg war. Er wollte nur seine Ruhe haben, um an einem Plan zu arbeiten, um von hier zu flüchten.
Er musste zu Hermine fliehen, zu seiner großen Liebe. Der einzige Mensch auf der Erde, der ihn wirklich liebte und bei dem er sich geborgen fühlte.
Er konnte nicht länger in diesem Haus mit diesen Verrückten bleiben.
Sogar seine Mutter war nicht mehr bei Sinnen, dass hatten ihre Worte sehr deutlich gezeigt.

Doch so sehr er sich wünschen würde, zu verschwinden, wusste er innerlich genau, dass es unmöglich war. Er wusste ja nicht mal wo Hermine sich versteckte und schon allein das, war ein großes Hindernis.
Dann kamen noch seine Eltern dazu, die das ganze Manor rund um die Uhr überwachen ließen.

Deprimiert legte sich Draco aufs Bett zurück und schloss die Augen.
Dabei sah er das Bild von diesem Mädchen in seinem Kopf, die er liebte.
Und ohne es kontrollieren zu können, floss eine Träne seine Wange herunter.
.....
Die beiden können einem wirklich leid tun :(
Wie hat euch das Kapitel gefallen?
Lg <3

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