33.Du hast es versprochen
Draco schaute aus dem Fenster und war den Tränen nahe. Hermine von der Begegnung mit seines Vater zu berichten war der reinste Albtraum gewesen.
Anfangs war sie wütend, weil Draco sie mit einem Schlafzauber belegt hatte, sie ihm aber in diesem Moment zur Seite stehen wollte, um die Sache gemeinsam anzugehen.
Dummes Mädchen, dachte er sich, denn sein Vater hätte nie auf sie gehört. Er wäre nur noch wütender geworden und die Sache wäre wahrscheinlich eskaliert.
Nachdem Hermine dies langsam begriffen hatte und ihr klar wurde, wie gefährlich die Situation für beide in Wirklichkeit war, hatte sie nur noch geweint, was Draco das Herz brach.
Sich zu trennen oder wieder eine heimliche Beziehung zu führen kam für beide nicht in Frage. Draco konnte sich nicht vorstellen, Hermine zu verlieren und in naher Zukunft eine andere zu heiraten.
Doch anfangs schien es keinen anderen Weg zu geben, doch nun hatte Draco eine Idee.
Es hatte lange gedauert um Hermine davon zu überzeugen, doch am Ende hatte sie zögernd zugestimmt.
Hermine musste diese Woche einfach weggehen, von Hogwarts verschwinden und dies obwohl beiden klar war, dass man hier nicht einfach gehen und kommen konnte, wie man wollte. Aber wenn ein Unfall in der Familie passieren würde, konnten die Professoren ein Auge zudrücken und den Schüler gehen lassen.
Dies aber bedeutete, dass Hermine lügen musste. Schon alleine von dieser Tatsache war sie alles andere als begeistert.
Doch nach ewigem hin und her hatte sie zugestimmt, weil Draco ihr versprochen hatte, er würde ihr folgen. Er meinte sie solle voraus gehen, währendessen würde er das nötige klären und dann zu ihr fliehen.
Hermine dachte, dass er damit meinte die Sache mit seiner Familie klären zu wollen und dann einen Weg zu finden um unterzutauchen.
Draco hatte dies bestätigt, aber es war nicht die ganze Wahrheit. Denn ob er es wollte oder nicht, er musste den Auftrag des Dunklen Lords erledigen. Dies konnte er aber nicht machen, wenn Hermine hier in Hogwarts wäre, das könnte für sie zu gefährlich werden.
Außerdem wusste sie ja nicht einmal, dass er ein Todesser war und das war nur möglich gewesen weil Draco einen Schutzzauber über sich hatte. Da er noch ihn Hogwarts studierte und die Gefahr zu groß war, dass jemand seinen Arm sehen konnte und er daher die Aufgabe nicht mehr erledigen konnte, hatte der dunkle Lord ihn mit einem Zauber belegt.
Für alle schien sein Arm normal zu sein, da war rein garnichts.
Nur die Anhänger des dunklen Lords, Draco miteingeschlossen, konnte das Tattoo sehen.
Deswegen konnte es selbst Hermine nie sehen, obwohl sie ihn schon sehr oft nackt gesehen hatte.
Draco ging vom Fenster weg und öffnete ein dickes altes Buch, was er vor langer Zeit mal bei seiner Tante Bellatrix geklaut hatte.
In diesem Buch ging es um die Todesser und Draco hoffte, dabei inständig einen Weg zu finden, hier auszusteigen zu können.
Deswegen musste Hermine diese Woche verschwinden. Damit Draco das Verschwindekabinett reparieren konnte, in der Zwischenzeit eine Lösung fand um flüchten zu können, ohne dass der dunkle Lord ihn je wieder aufspüren konnte.
Denn das konnte er, schon alleine durch dieses verdammte Tattoo auf seinem Arm.
Draco seufzte, er musste einfach einen Weg finden um unterzutauchen und zwar so schnell wie möglich. Denn nachdem er das Verschwindekabinett repariert hatte und die Todesser nach Hogwarts kommen konnten, würde er sofort zu Hermine apparieren.
Er würde weder Dumbledore töten, noch mit den Todessern fliehen.
Und weil er genau wusste, dass er somit als Verräter galt und sie ihn bestimmt jagen würden, musste er herausfinden, was er dagegen tun konnte.
Das Klopfen an Dracos Tür riß ihn aus seinen Gedanken. „Herein", rief er und versteckte rasch das Buch unter seinem Bett.
Zu Dracos Erstaunen kam Blaise, mit dem er seit dem Tag in der großen Halle nichts mehr zu tun gehabt hatte, durch die Tür.
Blaise' Miene war ruhig, es sah nicht so aus, als wolle er sich streiten.
Langsam kam er auf Draco zu und blieb vor ihm stehen. „Hey", sagte er sanft und klang fast so, als ob er Mitleid mit Draco hätte. Was sich Draco aber nicht erklären konnte und worauf er Blaise einfach nur verdutzt ansah.
Blaise senkte den Kopf.
„Ich habe dich gehört. Als du heute mit Granger geredet hast, in einem der alten Klassenzimmer", sagte er vorsichtig.
Schockiert schloss Draco die Augen, das durfte jetzt nicht wahr sein.
Wenn Blaise alles mitbekommen hatte, könnte er versuchen, Dracos Plan scheitern zu lassen.
Das durfte nicht passieren, dass würde Draco nicht zulassen.
Doch zu seinem Erstaunen hatte Blaise weder vor, ihn zu erpressen, noch sonst etwas mit dieser Information zu tun.
„Rede mit mir. Über dich, oder darüber wie du dich fühlst", sagte er sanft und setzte sich auf Dracos Bett. Dieser schaute erstaunt zu seinem Freund, der offensichtlich Interesse daran haben zu schien, wie er sich fühlte. Doch Draco konnte es sich nicht erklären. Wieso sollte Blaise Zabini auf einmal Interesse daran haben, ihm zu helfen, da er extrem gegen die Beziehung zu Hermine stand?
Draco zuckte mit den Schultern.
„Das einzige, was ich sagen kann, ist dass mir nie ein wertvollerer Mensch begegnet ist als Hermine Granger. Auch wenn das keiner verstehen möchte", sagte er und seufzte.
Blaise nickte, denn Draco hatte Recht, auch er konnte es nicht verstehen.
Doch jetzt wo er gemerkt hatte, wie ernst es Draco war, jetzt wo er wusste, was sein bester Freund alles durch machen musste, jetzt verstand es Blaise langsam.
„Es tut mir leid", murmelte er leise und schaute Draco in die Augen. „Ich habe es nicht verstanden, deswegen war ich so", gestand er.
Er hatte Mist gebaut und das wusste Blaise. Das einzige, was er jetzt wollte, war seinen besten Freund zurück haben.
Draco ging es dabei nicht anders, er hatte Blaise wirklich vermisst.
Er war der einzige, mit dem er über alles reden konnte, der einzige, dem er vieles anvertraut hatte, genauso wie es Blaise bei ihm tat.
Beide waren sehr stolz und typische Slytherins, doch zu einander waren sie immer loyal gewesen.
Bis die Sache mit Hermine rauskam und Draco nicht umher gekommen war, sich zu fragen, ob Blaise anders reagiert hätte, wenn Draco ihm diese Sache von selbst anvertraut hätte.
So wie er es sonst auch immer getan hatte.
„Ist schon gut. Ist ok", antwortete Draco und lächelte, worauf Blaise erleichtert zurück grinste und die beiden Freunde sich in den Arm nahmen.
Keiner der beiden hatte eine einfache Kindheit gehabt. Sie hatten diese schwierige Zeit aber zusammen verbracht und sich jetzt wieder gefunden zu haben, war genau das, was sie gebraucht hatten.
„Ich werde euch helfen", versprach Blaise und war bereit, alles dafür zu tun, um seinen besten Kumpel endlich mal glücklich zu sehen.
Und genau das tat er.
Draco brauchte einen guten Plan um sich aus Hogwarts zu schleichen.
Hermine durfte gehen, sie hatte erzählt, ihr Vater wäre schwer krank und die Schule hatte ihr daraufhin genehmigt, einige Zeit nach Hause fahren zu dürfen. Sie hatten ihr sogar einen privaten Transport organisiert, der sie ohne Halt direkt nach London bringen würde.
Es war einfach gewesen, da die Streberin Hermine für die Lehrer die ehrlichste Person auf Hogwarts war und keiner Fliege etwas zuleide tun würde.
Das erleichterte Draco, denn jetzt wusste er, dass Hermine nicht im Schloss sein würde, wenn die Todesser auftauchten und er nur sich selbst daraus bringen sollte.
Auch wenn Hermine ihm in dieser Zeit verdammt fehlen würde.
Doch dank Blaise, der ihm Rückendeckung gab, konnte er sich aus dem Schloss schleichen und Hermine bis zum Zug begleiten.
Und genau da standen sie, wartend auf den kleinen Zug, der für Hermine organisiert wurde.
„Ich kann nicht glauben, dass du gekommen bist. Ich dachte du würdest es nicht schaffen", gestand Hermine, die innig gehofft hatte, sich von Draco verabschieden zu können, aber Angst gehabt hatte, er würde es nicht schaffen, sich unbemerkt aus Hogwarts zu schleichen.
Draco nahm ihre Hand in seine und lächelte sie an. „Blaise hat mir geholfen", sagte er erfreut und konnte es immer noch nicht fassen, seinen besten Freund als Verbündeten zu haben.
Hermine runzelte erstaunt die Stirn und schaute Draco fragend an.
Dieser erzählte ihr von dem Gespräch mit Blaise und das sie die Sache unter einander geklärt hatten.
Anfangs war Hermine verwirrt, aber kurz darauf war sie sehr erfreut, denn sie wusste, wie viel Blaise Zabini ihrem Freund bedeutete.
„Bist du ganz sicher, dass du das tun willst?", fragte auf einmal Hermine.
Draco runzelte daraufhin die Stirn.
„Was meinst du?"
„Mich hier wegschicken und in einer Woche nachkommen? Willst du wirklich vor der Zauberwelt und deiner Familie untertauchen? Das war doch schon immer dein Leben, das, was du immer wolltest."
„Nein!! Du bist was ich immer wollte", fiel Draco ihr rasch ins Wort. „Es ist mir egal, ob ich alles hier verlassen muss. Ich liebe dich. Du bist diejenige, die ich nie verlassen will."
Fest sah er ihr in ihre braunen Rehaugen, die ihm schon immer ein Gefühl von Sicherheit geben konnten. Er liebte sie und es war ihm egal, was er hinter sich lassen musste, solange er bei ihr sein durfte.
Sanft legte er seine Hände um ihre Hüfte und zog sie langsam an sich.
Er beugte sich zu ihr runter und Hermine schlang ihre Arme um seinen Nacken, ehe sich ihre Lippen berührten und in Hermine ein Feuerwerk entfachtete.
Sie drückte sich fest an ihn und intensivierte den Kuss, was Draco gerne erwiderte und sie leidenschaftlich zu berühren begann.
Keiner der beiden hatte vorgehabt, sich von dem anderen zu lösen, wäre da nicht gerade der Zug gekommen.
Draco seufzte, er wusste, es war nun so weit, sie mussten sich verabschieden.
Er griff nach ihrem Koffer um ihr in den Zug zu helfen, doch Hermine hielt ihn am Arm fest und hielt ihn davon ab. Draco schaute auf Hermines Hand, die auf seinem Arm ruhte und runzelte die Stirn.
„Bist du sicher, dass ich gehen soll?", schoß nun Hermine heraus. „Ich könnte dir beistehen. Wir können die Sache gemeinsam angehen und-"
„Das kommt nicht in Frage", unterbrach sie Draco und ging mit dem Koffer in dem Zug rein. Aufgewühlt folgte Hermine ihm.
„Aber wieso? Draco ich möchte bei dir sein, ich will das wir die Sache zusammen durchstehen", flehte sie ihn verzweifelt an und sah zu, wie ihr Freud den Koffer ordentlich in dem Abteil verstaute. Dabei brach Panik in ihr aus, jetzt wo der Zug da war und sie gehen musste, spürte sie, wie real das ganze auf einmal wurde. Sie wusste, dass sie gerne doch bei Draco bleiben wollte.
Doch für ihn kam das erst garnicht in Frage.
Er legte eine Hand auf ihre Wange und die andere auf ihre Hüfte.
„Weißt du noch, als ich dir gesagt habe: Wenn der Tag kommt, wo ich dir sage geh, bring dich in Sicherheit, dass du keine Fragen stellst sondern einfach gehst?"
Hermine seufzte, ja sie wusste es noch ganz genau und sie wusste, sie hatte dem zugestimmt. Damals war ihr wohl nicht klar gewesen, wie schwer es werden würde. Damals war sie ja auch noch nicht richtig verliebt.
Draco gab ihr einen sanften Kuss und schaute ihr danach fest in die Augen.
„Es ist jetzt so weit. Du hast es mir versprochen, mein Schatz. Und nun verspreche ich dir, dass ich in einer Woche nachkomme. Wir werden glücklich werden, für immer."
Dies gesagt zog er sie wieder fest an sich und küsste sie voller Leidenschaft und voller Verlangen, als ob es das letzte Mal wäre.
Ja, denn er wusste nicht, wann er sie wieder sehen würde.bEr hatte ihr versprochen nach zu kommen und er würde alles tun um sein versprechen zu halten.
Aber er wusste nicht was auf ihn zu kommen würde, sobald er das Verschwindekabinett repariert hatte.
„Ich liebe dich", murmelte Hermine leise vor sich hin, als Draco sich von ihr löste und aus dem Zug stieg.
Ein Stechen machte sich in ihrer Brust breit und sie fühlte eine unglaubliche Leere. Wie sollte sie es schaffen, so weit entfernt von Draco zu bleiben?
Draco ging es dabei nicht anders.
Er stand nun draußen vor dem Zug und als Hermine das Fenster öffnete streckte er ihr die Hand hin, die sie gleich in seine nahm und am liebsten nie wieder loslassen wollte.
Draco fragte sich, wo er ohne sie die Kraft herholen sollte, um das ganze durch zu stehen.
Sie war doch sein Fels in der Brandung, die eine, die ihm Kraft gab.
Er musste es schaffen, zu fliehen, es musste einen Weg geben, dem dunklen Lord zu entkommen. Schon diese eine Woche ohne Hermine würde ihn wahnsinnig machen, wie sollte er es ein Leben lang schaffen, falls er scheiterte?
Fest schauten sich beide in die Augen, bis der Zug anfing, langsam loszufahren. Doch Draco ließ Hermines Hand nicht los, er lief mit und hielt ihre Hand fest.
Der Zug wurde schneller, doch er ließ sie nicht los, er begann zu rennen, bis er nicht mehr konnte und am Ende des Bahnhofes stehen blieb und dem fahrenden Zug hinterher schaute.
„Ich liebe dich", schrie er so laut er konnte, damit sie ihn sicher hörte und schaute mit Tränen befüllten Augen zu, wie sie fortging.
Bei dem Anblick gefror sein Herz.
Er würde sie nicht mehr bei sich haben können, dass machte ihm noch deutlicher, wie wichtig sie ihm eigentlich war.
Wer hätte gedacht dass sie ihm so wichtig werden würde wie sein eigenes Leben?
Alles an ihr würde ihm fehle, sogar ihre Stimmungsschwankungen.
Und bei diesem Gedanke musste er lächeln.
Er blieb weiterhin gebannt dort stehen und ohne damit gerechnet zu haben, sah er Hermine auf einmal wieder, die bis an das Ende des Zuges gerannt war und nun vor einer offenen Tür stand.
Fest schaute sie Draco in die Augen und konnte ihre fallende Tränen nicht stoppen.
Hermine stand da und ihr Herz raste.
Etwas in ihr sagte: Geh, spring runter.
Sie sollte in so einem Moment doch bei ihrem Freund bleiben, sie sollten alles zusammen durchstehen müssen. Sie würde es nicht ertragen können, wenn Draco etwas passieren würde, wenn Lucius ihm etwas antun würde.
Hermine schaute nach unten auf den Gleis.
Der Zug fuhr noch nicht all zu schnell, jetzt konnte sie noch springen und doch hier bleiben, bei Draco. Aber er würde bestimmt wütend werden, dass wusste Hermine.
Außerdem wären sie ja nur eine Woche getrennt, also sollte sie vielleicht doch lieber auf ihn hören und gehen.
Aber es war so schwer.
Was sollte sie tun?
Sollte sie springen und die Sache gemeinsam durchstehen, oder lieber gehen?
.....
Was denkt ihr von Dracos Plan?
Und was meint ihr wird Hermine machen?
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