32.Klare Ansage
Draco und Hermine lagen vor dem Kamin, eingewickelt in viele Kuscheldecken und weiche Kissen.
Hermine schaute zu Draco hoch, der eine gemütliche Jogginghose trug und ein Hemd, dessen Knöpfe offen waren, was ihr eine gutesicht auf seine ausgeprägten Bauchmuskel bot. Draco zog seine Freundin enger in seine Arme und verteilte kleine Küsse auf ihrer Stirn.
Es war eine absolut gute Idee gewesen, mit ihr das Wochenende in Hogsmade zu verbringen, in einer verlassenen Hütte.
Auch wenn in Hogwarts schon jeder Bescheid wusste, war die Stimmung dort doch nicht ganz so friedlich, wie er es erhofft hatte.
„Bald haben wir das schlimmste überstanden", sagte Hermine lächelnd, die im Gegensatz zu Draco fand, dass sich die Situation langsam beruhigt hatte. Es hatten sich alle an die beide zusammen gewöhnt und das Getratsche wurde immer weniger. Draco, der das aber nicht so sah, grinste nur sarkastisch. „Leider muss die Bombe erst hochgehen, bevor es überstanden ist. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis mein Vater davon Wind bekommt, falls er es nicht schon weiß." Gekränkt ließ Draco seinen Blick zu Boden fallen.
Es machte ihm zu schaffen, noch nichts von seiner Familie gehört zu haben, es war beunruhigend und er hatte Angst, sie würden irgendetwas planen. Vielleicht sogar etwas gegen Hermine selbst.
Das könnte er nicht ertragen, wenn ihr etwas passieren würde.
Hermine richtete sich auf und strich Draco sanft über die Wange.
„Wenn zuerst eine Bombe hochgehen muss, damit wir unsere Liebe leben können, dann ist es eben so", sagte sie sanft und schaute Draco hoffnungsvoll in die Augen.
Das war auch einer der vielen Gründe, wieso er dieses Mädchen liebte. Sie schaffte es die Hoffnung nie zu verlieren und immer das Positive in jeder Situation zu sehen.
Draco hingegen war da ganz anders, er sah immer die Wahrheit und die sah noch lange nicht so rosig aus, wie er es gerne hätte.
Entmutigt senkte er den Kopf, doch Hermine hob ihn am Kinn wieder hoch. „Es wird nicht leicht, aber wir finden einen Weg. Wir stehen das durch", sagte sie zuckersüß und lehnte sich sanft zu ihm herüber, bis sich ihre Lippen berührten. Draco ließ sich in den Kuss verwickeln und zog Hermine enger an sich, die ihre Beine um ihn legte und schließlich auf ihn saß.
Als sie sich nach einiger Zeit lösten, lehnte Draco seine Stirn an die von Hermine und schloss die Augen.
„Ich liebe dich", murmelte er, worauf sich Hermine vor Freude auf die Unterlippe biss und zu grinsen begann. „Und ich liebe dich, Draco Malfoy", erwiderte sie sanft und umarmte ihn fest.
„Es tut mir leid, dass mein Leben so eine Katastrophe ist", murmelte Draco, worauf sich Hermine gleich aufrichtete und ihn überrascht ansah.
„Nun ja, dein Leben ist ziemlich kompliziert, dass stimmt. Aber ich wusste, worauf ich mich da einlasse", erwiederte sie ernst.
Es stimmte ja, sie wusste wie kompliziert Dracos Leben war und trozdem wollte sie mit ihm zusammen sein.
Diese Worte brachten Draco dazu, für einen kurzen Moment zu lächeln.
„Womit habe ich dich nur verdient?", kam es von ihm, während er Hermine wieder an sich zog.
Nachdem sie noch lange miteinander geredet, gekuschelt und geknutscht hatten, schliefen sie irgendwann friedlich vor dem Kamin ein.
Zumindest solange, bis Draco von einem merkwürdigen Geräusch geweckt wurde.
Ein Geräusch, was ihm mehr als bekannt vorkam. Es war nun so weit, er hatte damit gerechnet, dass es irgendwann passieren würde, auch wenn er nicht dachte, dass es hier und jetzt geschehen würde.
„Hallo Draco", hörte er nun die eisige Stimme seines Vaters, von dem er nicht wusste wie er her kommen konnte und erblickte ihn kurz darauf in einer Ecke stehend.
Dracos Herz begann zu rasen und er konnte nicht leugnen, Angst vor diesem Mann zu haben, doch er musste jetzt stark sein, für Hermine.
Langsam hob Draco seinen Zauberstab und richtete ihn auf Hermine. „Somnus", rief er und versetzte Hermine unter einen Schlafzauber, damit sie nicht geweckt wurde und nichts von dem ganzen, was gerade passieren würde, mitbekam. Aber vorallem um sie zu schützen, denn wenn sie schlief, würde sie weniger auffallen und so konnte er versuchen, seinen Vater umzustimmen, ohne dass ein Kommentar ihrerseits seinen Erzeuger verärgerte.
Langsam kam Lucius auf Draco zu, mit fester und wütender Miene.
„Draco Lucius Malfoy, du bist eine Schande für die ganze Familie. Ich wusste schon immer, dass du ein Nichtsnutz bist, denn noch nie hast du etwas richtig hinbekommen", warf er ihm an den Kopf und Draco ballte seine Hände vor Wut zu Fäusten. Da waren sie wieder, die Demütigungen seines Vaters.
Genauso wie er sie seit klein auf kannte. Und genauso, wie er es gewohnt war, war Lucius noch lange nicht mit ihm fertig.
„Als der Dunkle Lord dich als Todesser erklärte, war ich überrascht, ich dachte mir, dass du vielleicht doch Potenzial hättest. Dass du doch einem Malfoy würdig wärst."
Dies gesagt schlug Lucius fest mit der Hand auf die Tischplatte, worauf Draco aufschrak und Lucius zu schreien begann: „Doch du ziehst deine ganze Familie in den Dreck. Du beschmutzt unseren Namen und unsere Ehre mit einem dreckigen Schlammblut."
Jetzt ließ Lucius seinen Blick auf das friedlich schlafende Mädchen gleiten und musterte diese sogleich entsetzt, als auch zornig.
Draco schaute erst zu Hermine und dann zu seinem Vater.
„Wehe, du fasst sie an!", knurrte er wütend.
Lucius aber begann nur spottend zu lachen. „Was, wenn doch? Ich könnte dieses Schlammblut beseitigen und dann wäre Schluss mit dem Theater", drohte er ihm, richtete aber seinen Zauberstab auf Draco. „Oder ich beseitige dich und rette somit unsere Ehre."
Draco war geschockt. Sein Vater hatte schon vieles gemacht, aber mit dem Zauberstab auf ihn zu zeigen, dass hatte er noch nie.
Doch ohne zu wissen woher er plötzlich den Mut nahm, schaute er seinem Vater in die Augen und sagte fest: „Na los, töte mich."
Dies gesagt, begann Draco frech zu grinsen. „Aber du kannst es nicht, ihr braucht mich! Der Dunkle Lord hat mir eine Aufgabe gegeben und nur ich kann sie erledigen. Oder wer sonst könnte das unbemerkt in Hogwarts machen?", sagte er selbstsicher und hob die Augenbraue, was Lucius dazu brachte, stirnrunzelnd den Zauberstab runter zu nehmen.
Jackpot, dachte sich Draco.
Lucius hatte keine Macht gegen ihn, der Dunkle Lord brauchte ihn und keiner würde es wagen sich dem Dunklen Lord zu widersetzen.
Draco hob seine Augenbraue nach oben. „Du kannst nichts gegen mich tun ohne den Lord zu verärgern. Du bist machtlos, ihr braucht mich und ich werde meine Aufgabe genauso erfüllen wie von mir verlangt wird. Aber dies nur, wenn Hermine Granger nichts passiert!" machte er seinem Vater klar und um ersten Mal in seinem Leben war Draco derjenige in der Position die Bedingungen aufstellen zu können.
Lucius war wort wörtlch rot vor Wut, er würde nichts lieber tun als seinen Sohn für seine Respektlosigkeit zu bestrafen. Doch er wusste das Draco recht hatte, er war der einzige der die Aufgabe erfüllen konnte.
Lucius konnte es sich nicht leisten den Zorn des Dunklen Lords auf sich zu ziehen, da er schon in dessen Gunst gesunken war.
„Du hast Glück, Draco", knurrte Lucius ihn an. „Dem Mädchen wird nichts geschehen, vorerst. Erledige deine Aufgabe und du wirst von selbst das Schlammblut los. Du hast keine Wahl, denn wenn du die Aufgabe des Dunklen Lords nicht erledigst, wird er dich vernichten. Und nachdem du sie erledigt hast, wirst du nicht mehr gebraucht und ich kann mit euch machen, was ich möchte. Keiner würde sich darum schären, wenn man einen Verräter vernichtet, und noch weniger, ein wertloses Schlammblut. Also werde sie los."
Abwertend betrachtete Lucius seinen Sohn, dem er klargemacht hatte, was auf ihn zukommen würde.
"Hermine ist nicht wertlos", fauchte Draco und betrachtete seine schlafende Freundin nachdenklich.
Ja, jetzt im Moment war Lucius machtlos gegen ihn, aber bald würde sich die Sache ändern.
Ein Schatten löste sich von der Wand und ging auf den vor Zorn glühenden Lucius zu.
„Tief durchatmen", kam die Stimme von Narzissa Malfoy, die die ganze Zeit unbemerkt das Gespräch mit angehört hatte.
Mit erhobenem Kopf ging sie auf ihren Mann zu. „Wenn wir die Sache richtig angehen, wird Draco die Frau seiner Träume behalten können und wir behalten unsere Ehre."
Erschrocken schaute Draco zu seiner Mutter, mit der er nicht gerechnet hatte, doch noch erschrockener war er über ihre Worte.
Da war er nicht der einzige, auch Lucius musterte seine Frau fragend.
Diese ließ nicht lange auf eine Erklärung warten. Fest schaute sie ihrem Sohn in die Augen. „Ich weiß, du hängst sowohl an dem Namen Malfoy, als auch an deiner Ehre-"
„Nicht so sehr, wie an Hermine", unterbrach Draco seine Mutter, die genervt davon seufzte.
„Lass mich ausreden, Draco. Was ich damit sagen möchte ist, dass ich denke dieses Mädchen ist nur eine Phase. In ein paar Monaten wird sie nichts weiter als eine unangenehme Erinnerung sein, die langsam verblasst", sagte sie überzeugt.
Entsetzt runzelte Draco die Stirn.
„Da bin ich komplett anderer Meinung", erwiderte er ebenso sicher, doch Narzissa ließ sich davon nicht beeindrucken.
„Ich würde es darauf ankommen lassen. Erledige deine Aufgabe, triff dich weiter mit diesem Mädchen, doch bitte, tu es im Privaten und mach die Sache nicht so öffentlich", sagte sie und hob die Augenbraue, während sie zu Lucius schaute und zu ihm sagte:„Somit behalten wir unseren Stolz und unsere Position.... Und du-" Nun ließ sie ihren Blick wieder zu Draco gleiten. „Nun ja, du vergnügst dich mit wem du willst."
Draco schüttelte entsetzt den Kopf.
Das war jetzt nicht wirklich ihr ernst?
„Du willst das ich mich mit einer heimlichen Beziehung zufrieden gebe?", fragte er entsetzt.
Er hatte echt keine Lust wieder auf diesem Level zurück zu gehen.
Narzissa lächelte kalt und falsch, so wie sie selbst eben war.
„Nenn es, wie du willst, doch es wäre ein Jammer, wenn sich die Drohungen deines Vaters wahrmachen würden und dir und deiner Kleinen etwas passieren würde. Nicht wahr?"
Draco schluckte tief, er wusste mittlerweile nicht mehr, was er machen, oder sagen sollte.
Seine Mutter erschien ihm in diesen Moment fast verzickter als sein Vater.
Narzissa formte ihre Lippen wieder zu einem falschen Lächeln.
Dracos Schweigen hatte ihr genug gesagt.
Er wusste, dass er keine andere Wahl hatte.
Die zukünftigen Pläne, die für ihn seit klein auf auferlegt wurden, würden eingehalten werden.
Koste es, was es wolle.
Narzissas Lächeln wurde breiter.
„Sage ich ja. Du wirst irgendwann eine Reinblütige von gutem Hause heiraten. Ob du dich währenddessen heimlich mit einem Schlammblut beschmutzen willst, ist dir überlassen. Aber du wirst den Schein wahren."
Dies gesagt legte sie ihre Hand auf Lucius Schulter, der mehr als zufrieden von seiner Frau war und daraufhin zu Draco schaute.
„Sorge für Ordnung".
Dies waren Lucius letzte Worte, ehe er Narzissa an der Hand nahm und mit ihr zurück ins Malfoy Manor apparierte.
Erleichtert von der Tatsache, dass nichts weiter passiert war, aber beängstigt zugleich, ließ Draco sich auf den kuscheldecken vor dem Kamin, neben Hermine fallen.
Er schloss die Augen, legte eine Hand auf seiner Brust und atmete tief ein und wieder aus. Was sollte er jetzt tun?
Momentan war er vor seinem Vater sicher, aber sobald er die Aufgabe des Dunklen Lord erledigt hatte, und die musste er erledigen, dann würden er und Hermine in richtiger Gefahr schweben.
Sein Vater hatte ihm mit dem Tod gedroht.
Und wenn er nicht davor zurückschrecken würde, seinen einzigen Sohn zu töten, dann umso weniger vor Hermine, ein wertloses Schlammblut in Lucius' Augen.
Draco löste den Zauber, den er an Hermine angewendet hatte und zog seine Freundin in seine Arme.
Er drückte sie fest an sich, als wolle er sie beschützen und schlief irgendwann beängstigt und nachdenklich ein.
.....
Oh man -.- Was haltet ihr von Lucius und Narzissas Ansage?
Und was wird Draco wohl tun können?
Lg <3
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