22.Ein Tag zu zweit
„Wohin entführst du mich?" fragte Hermine Draco, als sie Hand in Hand durch das Schloss gingen.
Sie hatte sich auf dieses Wochenende so sehr gefreut und komnte nicht anders, als durchgehend zu grinsen.
Wie wunderbar es doch war, zwei Tage nur für sich zu haben.
Draco schaute runter zu seiner Freundin und grinste.
"An den schönsten Platz in ganz Hogwarts!", sagte er.
Dann zog er vielsagend eine Augenbraue hoch.
„Übrigens, ich hatte nicht vor, dich zu entführen, aber..."
Auf einmal spürte Hermine seine kalten Hände auf ihrer Hüfte. Es ging alles so schnell und auf einmal fand sich Hermine auf Dracos Schulter wieder, während er sie wie ein Entführer durch die Gänge trug.
"Lass mich runter, Malfoy!", kicherte Hermine belustigt.
"Du wolltest, dass ich dich entführe und jetzt machst du nicht mit! Hör auf zu lachen", antwortete Draco mit einem Lächeln.
Hermine versuchte, ihr Lachen zu unterdrücken, aber sie konnte sich nicht beherrschen, was kurz darauf Draco dazu brachte, ebenfalls loszuprusten.
Sie sanken mitten in den Gängen von Hogwarts zusammen und konnten sich vor Lachen nicht mehr beherrschen.
Nach einiger Zeit fingen sie sich wieder und Draco führte sie weiter.
"Du musst jetzt deine Augen schließen", befahl er ihr und Hermine gehorchte brav.
Sie hasste dieses Gefühl, nicht sehen zu können und blind auf jemanden vertrauen zu müssen.
Am liebsten würde sie die Augen öffnen wollen, nicht weil ihr keine Überraschungen gefielen, sondern weil sie einfach sehen wollte, wohin sie tritt.
Doch sie hatte beschlossen Draco zu vertrauen und sich führen zu lassen. Außerdem wollte sie ihm nicht die Überraschung verderben.
"Du darfst deine Augen wieder öffnen", sagte er begeistert und langsam öffnete Hermine ihre Augen. Es hatte ihr die Sprache verschluckt, sie konnte nicht glauben was sie da sah.
Der Astronomie Turm war in ein tiefes Rot getaucht. Eine ebenfalls rote Decke lag auf dem Boden und darauf waren Erdbeeren und Wein vorbereitet worden.
Schwebende Kerzen sorgten noch für die passende romantische Stimmung.
"Alles ganz alleine vorbereitet", grinste Draco stolz. "Gefällt es dir?"
Fragte er sie tatsächlich ob es ihr gefiel? Hermine war hin und weg.
Was er gemacht hatte war wunderschön und sie hatte wirklich Mühe, zu glauben, er habe alles alleine getan.
So viel Romantik hatte sie ihm nun wirklich nicht zugetraut. Es passte einfach nicht zu Draco Malfoy, genau deswegen fand sie es umso schöner. Er übertraf sich selbst, für sie.
"Draco...ich...WOW!"
Sie bekam keinen richtigen Satz raus, doch ihre Augen strahlten und sagten genug.
Dracos Hand griff nach der von Hermine und führte sie zur Decke.
"Ich musste mich überwinden, rot zu benutzen. Dabei hätte ich am liebsten smaragdgrün genommen", flüsterte er breit grinsend.
Hermine versuchte sich den Turm in dem Grün der Slytherins vorzustellen und in ihren Gedanken sah es genauso wunderschön aus.
Während er zwei Gläser mit Wein füllte, beobachtete Hermine ihn ganz genau. Er hatte sein Jackett abgelegt und saß nur noch mit seinem weißen, lockeren und etwas zu durchsichtigen Hemd da. Unter dem Hemd zeichneten sich leichte Muskeln ab, sie konnte nicht anders als zu starren.
"Und? Gefällt dir was du siehst?" Dracos Augen durchdrangen sie und ein freches Lächeln bildete sich auf seinem Mund.
Hermine spürte die Röte in ihrem Gesicht hochkommen.
Es hatte Draco gefallen, wie sie ihn durchdringend angesehen hatte. Doch ein Grinsen und einen Kommentar hatte er sich aber dabei dann doch nicht verkneifen können.
"Hör auf so verspannt zu sein. Ich bin es doch bloß, Draco."
Lächelnd hielt er ihr das Glas voll Wein hin, das sie gerne entgegen nahm.
Bloß Draco, sagte er? Er war nicht irgend ein gutaussehender Slytherin, der direkt vor ihr saß, sondern ausgerechnet der Slytherin, der sie bis vor Kurzem gehasst hatte und jetzt unglaublich süß zu ihr war.
Draco nahm sich eine Erdbeere in die Hand und fütterte daraufhin gleich Hermine. Sie nahm sie zwar entgegen, doch dies irgendwie angespannt.
Draco fragte sich, wieso sie auf einmal so verspannt war, er wollte doch, dass sie sich wohl und locker bei ihm fühlte.
Sie brauchte definitiv mehr Wein.
"Mehr Wein?", fragte er also und hob die Flasche hoch.
Hermine schaute auf sein noch halb volles Glas und runzelte die Stirn. "Malfoy, willst mich abfüllen?", fragte sie mit einem ironischen Lachen auf dem Mund.
Draco lachte.
"Nein, du musst nur etwas entspannter sein."
"Bin ich doch!", gab sie rasch zurück. Doch Draco konterte ebenso direkt:"Nicht wirklich".
"Idiot...", nuschelte sie und nahm noch einen Schluck Wein. Was Draco dazu brachte, zufrieden zu grinsen.
Nachdem sie ihr Glas weggestellt hatte, beugte sich Draco zu ihr rüber. Eine Hand vergrub sich in ihren Haaren und seine Lippen trafen auf ihre.
Es war Liebe, Hermine wusste es schon lange.
Doch sie kam nicht umher, sich zu fragen, ob Draco sie auch lieben würde?
Klar musste er sie mögen, sonst würde er das alles hier nicht machen. Aber sie aufrichtig lieben?
"Draco?", flüsterte sie und unterbrach den Kuss.
"Ja?", fragte er gleich interessiert.
Hermine schaute ihm in seine eisblauen Augen. „Warum das alles? Wieso tust du das für mich?"
Draco blickte sie erstaunt an, doch seine Miene wurde schnell sanft und er begann zu lächeln.
"Weil du für mich eine wirklich wertvolle Person bist und dazu noch die schönste die ich kenne."
In seiner Stimme war keinerlei Spott drin, er meinte das wirklich ernst. Doch trotzdem musste Hermine beschämt lächeln. „Die Schönste? Jetzt weiß ich, dass du lügst."
Draco lächelte nicht, er blieb ernst und kam ihrem Gesicht immer näher. "Ich lüge nicht. Außerdem wollte ich dich mit dem Ganzen hier beeindrucken, dich davon überzeugen, dass ich kein arrogantes Arschloch bin."
Sein Blick war immer noch ernst und fest auf Hermine gerichtet.
Ohne das sie dazu kam, etwas zu erwidern, drückte er seine Lippen sanft auf ihre. Hermine schloss die Augen und Draco tat es ihr gleich.
Eigentlich wäre das der perfekte Moment gewesen, ihm zu sagen, was sie für ihn fühlte!
Doch Dracos Kuss war einfach zu schön, um ihn zu unterbrechen.
Der Kuss schien immer intensiver zu werden. Dracos Zunge bat um Einlass, welchen Hermine ihr gerne gewährte und was immer mehr Glücksgefühle in ihr hochsteigen ließ.
Ihre Arme legten sich um seinen Nacken und er zog sie enger an sich.
Als Draco irgendwann bemerke, dass Hermine zitterte, löste er sich aus dem Kuss. „Vielleicht hätten wir uns dicker anziehen sollen", sagte er und seine Augen funkelten, als Hermine ihn anlächelte.
Er stand auf und bot ihr seine Hand an, die sie gleich annahm und er ihr so beim Aufstehen half.
Fröstelnd schleppte sich Hermine wieder ins Schloss. Ihr Blick glitt zu Malfoy, der nicht viel besser aussah, selbst seine Lippen waren sogar schon leicht blau angelaufen. Was bei seiner hellen Hautfarbe wirklich ungesund aussah.
„Wie wäre es mit einem heißen Bad im Vertrauensschülerbadezimmer?", schlug er vor, legte von hinten seine Arme um sie und drückte Hermine an seine Brust.
Ein heißes Bad war tatsächlich eine gute Idee gewesen, doch wer weiß auf welche Ideen er dabei kommen würde, dachte sich Hermine.
Draco kam ihrem Ohr sehr Nahe und flüsterte mit rauer Stimme: „Ich mache nichts, was du nicht willst."
Hermine musste merkbar schlucken, es war definitiv zweideutig gemeint.
„Na komm schon, wir können auch Badesachen anziehen." Mit diesen Worten zog er sie in Richtung des Bades und Hermine konnte ihm nur hinterherstolpern.
Ganz wohl war ihr bei dem Gedanken zwar immer noch nicht, aber ein heißes Bad war gerade sehr verlockend für ihre kalten Glieder.
Malfoy sprach das Passwort für das Bad aus, schob sie durch die Tür und schloss diese hinter ihnen ab.
Er lief zu dem großen Becken und ließ über die Regler heißes Wasser einlaufen. Dann fing er an, sein Hemd zu öffnen und Hermine schaute sofort peinlich berührt weg.
Sollte sie sich tatsächlich hier vor ihm ausziehen? Ihr war irgendwie nicht wohl dabei, auch wenn Malfoy ziemlich offensichtlich keine Probleme damit hatte.
Sie drehte ihren Kopf langsam wieder zu ihm und schaute wie versteinert seinen nackten Oberkörper an.
Sie hatte immer gedacht, dass er, so wie Harry und Ron, etwas Speck hätte, doch das hatte er definitiv nicht. Er war echt muskulös. So muskulös, dass er echt verdammt sexy war.
'Na los Hermine', sprach sie sich Mut zu, 'du schaffst das'.
Gerade als sie anfangen wollte, ihre Bluse aufzuknöpfen, spürte sie ihn plötzlich an ihrem Rücken.
Sein warmer Atem streifte ihren Nacken und seine Arme schlangen sich um ihren Körper.
Sanft zog er ihre Hände von der Knopfleiste weg und fing jetzt stattdessen selbst an, sie aufzuknöpfen.
Hermine holte tief Luft und konnte nur auf die Hände starren, die geschickt ihr Oberteil öffneten.
Knopf für Knopf arbeiteten sie sich nach unten und Hermines Herz schlug wie wild.
Sie kam nicht umher, sich zu fragen wie er ohne hinzuschauen ihr Hemd so schnell öffnen könnte?
Das musste er definitiv schon öfter gemacht haben.
Der Gedanke daran ließ ihr ein Schauer über den Rücken gleiten und sie stieß Dracos Hände von ihr weg. „Ich kann das alleine", sagte sie jetzt mit einer merkwürdig ernsten Stimme, die Draco verwirrt drein schauen ließ.
Draco ging ohne zu antworten auf die Wanne zu, die schon drohte, überzulaufen.
Dann nahm er seinen Zauberstab und verwandelte seine Hose in Badeshorts.
„Ich drehe mich um, okay?", meinte Draco nun belustigt zu ihr und drehte sich tatsächlich um, damit sich Hermine beim Umziehen wohlfühlen würde.
Dankbar löste sie sich von ihrer Bluse und ließ sie zu Boden fallen.
Dies tat sie mit ihren restlichen Klamotten ebenfalls, bis sie in ihrer Unterwäsche da stand und sie diese dann genau wie Draco mit ihrem Zauberstab in einen Badeanzug verwandelte.
Unsicher drehte sie sich wieder zu Draco um, der tatsächlich noch mit dem Rücken zu ihr stand.
Sie überlegte nicht lange, nahm Dracos Hand in seine und stieg mit ihm in die warme Wanne.
Umgeben von dem angenehm warmen Wasser und dem ganzen Schaum fühlte sie sich sofort wohler.
Hermine lehnte ihren Kopf an Dracos Schulter ab, schloss die Augen und ließ sich noch weiter in das warme Wasser sinken. Ihre Haut prickelte angenehm und sie konnte buchstäblich fühlen, wie ihre kalten Glieder auftauten und ihr heiße Schauer über den Rücken liefen.
Draco schaute sie lächelnd an und als Hermine ihre Augen wieder öffnete, konnte sie in seinem Blick Leidenschaft und Begierde erkennen.
Nervös leckte sie sich über die Lippen, sie wusste nicht wie sich in solch einer Situation verhalten sollte.
Also schloss sie wieder ihre Augen, lehnte sich gegen seine Brust und versuchte diesen Moment einfach zu genießen.
Sie erinnerte sich daran, dass er sagte, er würde nichts tun, was sie nicht wollte. Und tatsächlich machte er keine Anstalten, sie irgendwie zu berühren, was sie fast schon als schade empfand.
Als das Wasser mit der Zeit anfing, kalt zu werden, stiegen sie gemeinsam aus der Wanne.
Hermine hexte sich schnell trocken und zog sich wieder ihre Anziehsachen an. Dann schaute sie zu Malfoy, der auch schon wieder angezogen war.
„Raum der Wünsche?", fragte Hermine und Draco schaute sie fragend an. Also sprach sie gleich weiter. „Der Tag mit dir war zu schön um ihn einfach so enden zu lassen. Wir könnten doch zusammen im Raum der Wünsche übernachten?", fragte sie fast scheu.
Draco lächelte und nickte. Er wollte nur allzu gerne die Nacht mit ihr verbringen, hätte sie aber nie gefragt, um nicht zu riskieren, dass Hermine dachte, er käme auf dumme Gedanken.
Also war er nur allzu froh, das Hermine es ansprach.
„Raum der Wünsche," bestätigte er und nahm die Hand seiner Freundin in seiner.
.....
Wie hat euch das Kapitel gefallen?
Denkt ihr das Draco Hermine aufrichtig liebt?
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