20.Wie du mir, so ich dir
Hermine schrieb während dem Unterricht fleißig mit, als sie ein zusammengeknüllter Papierball an der Schulter traf und somit ihre Konzentration störte.
Wütend drehte sie sich um, um denjenigen, der sie abgeworfen hatte, anzuschnauzen, aber sie sah sofort Ron, der auf sich aufmerksam machte.
Seufzend warf Hermine Professor Binns einen schnellen Blick zu, um zu sehen, ob er etwas bemerkt hatte, aber wie immer ratterte er seinen Text für die Stunde runter, ohne auf die Klasse zu achten.
Daraufhin öffnete Hermine verwundert das Pergamentstück.
'Gehst du mit mir zum Halloween Ball?', stand auf dem Zettel, der zweifellos von Rons krakeliger Schrift geschrieben worden war.
Hermine runzelte verwundert die Stirn. Wieso wollte Ron ausgerechnet mit ihr zum Ball gehen?
Es gab hunderte von Mädchen hier, wieso bat er ausgerechnet seine Exfreundin, ihn zu begleiten?
Sie konnte nur hoffen, dass seine Einladung freundschaftlich gemeint war und dass sich Ron nichts darauf erhofte.
Schnell schüttelte sie ihren Kopf, dass konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen.
Dennoch wusste sie nicht so recht, ob sie zustimmen sollte.
Vorsichtig wandte sie ihren Blick von dem Papier ab und schaute unaufällig zu Draco, der gerade mit Zabini herumalberte. Dieser Anblick brachte sie zum Grinsen, sie konnte es einfach nicht glauben, dass ausgerechnet sie beide zusammen waren, auf welche Art auch immer.
Sie kam nicht umher, sich zu fragen, ob es ihn stören würde, wenn sie mit Ron zum Ball gehen würde?
Wenn sie Ron zustimmen würde, wäre es eher freundschaftlich, immerhin empfand sie nichts für ihn.
Trotzdem kam Hermine zu dem Entschluss, erst mal mit Draco zu reden, nicht, dass er sich nachher aufregen würde.
Aus diesem Grund müsste sie auch erst einmal Ron ausweichen, der sie schon mit seinen neugierigen Blicken durchbohrte.
Deswegen flüchtete sie fast aus dem Klassenraum, als die Stunde zu Ende war. Sie bog rasch um die Ecke und wusste, sie hatte ihn abgehängt.
Also konnte er sie nicht auf seine Frage ansprechen.
Doch zu Hermines entsetzen kam sie ins lauschen einer sehr unangenehmen Unterhaltung.
"Ich kann nicht glauben das du mit Draco Malfoy zum Halloweenball gehen wirst!", kreischte Daphne Greengrass begeistert, während sich Pansy Parkinson in ihrer Bewunderung sonnte.
"Draco scheint doch nicht ganz immun auf meinen Charme zu sein, auch wenn er den unnahbaren spielen will", prahlte Pansy und fuhr sich durch die Haare. "Und eins sage ich dir, spätestens nachdem wir an diesem Abend die Nacht zusammen verbringen, wird er wieder verrückt nach mir sein."
Hermine stand der Mund offen, sie war außer sich vor Wut, sie hatte das Gefühl, dass Blut stieg ihr zu Kopf.
Wie konnte Draco mit Pansy zum Ball gehen? Hatte er sie tatsächlich nur verarscht?
Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Klar war ihr bewusst, dass sie nicht gemeinsam dahin gehen konnten, doch wieso musste es ausgerechnet Pansy Parkinson sein? Ausgerechnet das Mädchen, das alles daran setzen würde, ihn zu verführen.
Als ob er ihr nicht verfallen würde!
Wütend ballte sie ihre Hände zu Fäusten.
Außerdem, wie konnte er eine Entscheidung treffen, ohne es vorher mit ihr abgesprochen zu haben?
Gehässig drehte sich Hermine um, sie hatte genug gehört und wollte nur noch zu Draco, um ihn zur Rede zu stellen.
Doch zu ihrem Entsetzen glitt ihr ihre Tasche aus den Händen, als sie sich hastig umdrehte und wegrennen wollte und die beiden Mädchen wurden auf sie aufmerksam.
Hermine fiel es schwer, ihre Wut zu verbergen, als sie sich wieder zu Pansy und ihrer Freundin umdrehte und ihnen ins Gesichr schaute.
So hätte das nicht laufen sollen.
"Hey, was hast du hier verloren?!", fragte Daphne irritiert.
Pansy musterte Hermine bitter. "Wehe, du belauschst uns nochmal, du wertloses Schlammblut!", betonte sie jede Silbe hasserfüllt, sogar schlimmer als es Malfoy früher getan hatte.
Hermine hatte Mitleid mit solchen Leuten, denn sie dachten sie seien was Besseres, aber in Wirklichkeit führten sie ein trauriges, bedeutungsloses Leben.
Grinsend schaute Hermine Pansy an, "Danke", sagte sie entspannt und hob ihre Tasche auf, Pansy stattdessen runzelte erstaunt die Stirn. "Wofür?", fragte diese verwirrt.
Hermine hielt ihrem arroganten Blick stand. "Das du mir wieder klar machst, wieso ich Leute wie euch meide! Widerliche, schleimige Slytherins!"
Pansy begann hysterisch zu Lachen, "Bitte was? Du meidest uns? Du bist für alle, die etwas zählen, nichts mehr als Luft. Ein Schlammblut, das eine Vergeudung des kostbaren Platz hier in Hogwarts ist." Bedrohlich kam Pansy einige Schritte näher. "Und daran wird sich nie etwas ändern!"
Hermine war wutentbrannt, am liebsten würde sie Pansy mit einem fiesen Zauber verhexen und dafür sorgen, dass sie ihre widerlichen Worte zurücknahm. Doch sie war nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen und zu antworten, sie fühlte sich wie verloren.
Unglaublich, dass sie Pansys Worten so tief getroffen hatten.
Es erinnerte sie an das, was er ihr früher an den Kopf geworfen hatte. An Draco. Auch wenn sie jetzt zusammen waren, die Zeit heilte nicht alle Wunden.
Und was Pansy betraf, Sie würde den Mund nicht öffnen, wenn ihre Pfeile nicht treffen würden. Und sie erkannte an Pansys selbstzufriedenem Grinsen, dass sie wusste, dass sie Hermine verletzt hatte.
"Komm, lass uns gehen," vermittelte Daphne und zog Pansy leicht am Arm. "Sie ist es nicht wert."
Grinsend gingen die beiden davon und unterhielten sich weiter.
Hermine entschied sich dafür, sich von dieser Begegnung nicht länger unterkriegen zu lassen.
Stattdessen hatte sie ein ernstes Wort mit Draco zu reden, denn dieser schuldete ihr Erklärungen.
Also verabredete sie sich mit ihm, wie üblich, im Raum der Wünsche.
Draco Malfoy, der sofort ihre Nachricht bekommen hatte, ließ nicht lange auf sich warten.
Das ständige sich in der Öffentlichkeit meiden müssen und einander nicht zu beachten war anstrengend.
Unaufällig ließ er im Unterricht oft seinen Blick zu ihr gleiten und stellte sich vor, wie es wäre, sie wieder zu küssen und zu berühren. Doch mehr auch nicht, denn er würde es niemals wagen den Zorn seines Vaters auf sich und Hermine zu ziehen.
Vorsichtig betrat Draco den Raum der Wünsche und entdeckte Hermine neben dem Fenster stehen.
Als sie seinen Blick auffing, ging er breit grinsend auf sie zu und biss sich auf die Unterlippen.
"Du wolltest mich sehen?", sagte er während er ihr verführerisch näher kam und seine Hände um ihre Hüften schlang.
Schnell ging Hermine einige Schritte zurück. "Wir knutschen jetzt nicht rum", sagte sie ernst. Sie war richtig sauer auf ihn.
Draco löste erstaunt seine Hände von ihrer Hüfte und schaute sie verwirrt an. "Was ist los?", fragte er vorsichtig.
Hermine verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich kann dir sagen, was los ist. Stimmt es, dass du mit Pansy Parkinson zum Halloweenball gehst?"
Obwohl sie es gehört hatte, konnte sie es noch immer nicht glauben, dass er es tatsächlich getan hatte.
Draco runzelte die Stirn. "Ja", gab er direkt als Antwort und verstand nicht, wieso sich Hermine über die Sache so aufregte. Denn das tat sie, sie war außer sich vor Wut.
Tief in ihrem Inneren hatte sie gewünscht, dass er 'nein' gesagt hätte, dass alles ein Missverständins war. Doch er gab ohne mit der Wimper zu zucken zu, dass er Pansy um ein Date gebeten hatte.
"Wie konntest du das nur tun, ohne es vorher mit mir besprochen zu haben?"
Ohne es kontrollieren zu können, wurde sie diesmal lauter und dieser Ton passte Draco so gar nicht.
"Hey-", gab er diesmal genervt zurück. "Wir beide können wohl kaum zusammen hin, oder? Also musste ich irgendjemanden fragen und Pansy war nun mal dieser jemand-"
"Klar! Genau das Mädchen, das seit Jahren auf dich steht! Ein anderes konnte es nicht sein", schnitt Hermine ihm aufgewühlt das Wort ab.
Draco fasste sich an die Stirn, war dass nun tatsächlich ihr erster Streit als Paar? War Hermine wirklich auf Pansy eifersüchtig?
Es hätte anders laufen sollen.
"Hör zu-", versuchte Draco die Sache diesmal ruhig anzugehen. "Hätte ich eine andere gefragt, würde sie denken, ich möchte etwas von ihr. Oder wieso würde ich sie sonst fragen? Bei Pansy stattdessen wusste ich, es war ein einfaches Spiel."
Hermine seufzte, sie verstand, was er ihr sagen wollte.
Klar, wenn er irgendeine Unbekannte gefragt hätte, hätte diese Denken können, dass Draco echtes Interesse an ihr habe.
Trozdem fand Hermine es nicht gut, dass er Pansy gefragt hatte. Sie hatten schon öfters was mit einander gehabt und sie wusste bestimmt, welche Punkte sie bei ihm drücken sollte, um ihn rumzukriegen.
Allein auch nur der Gedanke daran ließ sie vor Wut an die Decke gehen. Und sie war so dumm gewesen und wollte erst mit Draco reden, bevor sie Ron eine Antwort gab.
Fehler, denn Draco traf seine Entscheidungen selber, ohne sie, seine Freundin, überhaupt in Betracht zu ziehen.
"Ich wurde ebenfalls zum Halloweenball eingeladen", sagte sie, ohne nachzudenken und erstaunte als sie sah, dass Malfoys Blick zornig wurde.
Hermine runzelte die Stirn, hatte sie ihn gerade wirklich eifersüchtig gemacht? Oder wieso sah seine Miene auf einmal so finster aus?
"Von wem?", knurrte er jetzt fast und ballte seine Hände vor Wut zu Fäusten. Er war wie ein wütender Löwe, der seine Beute beschützen wollte.
Dabei hatte er selbst eine Verabredung. Und zwar nicht mit seiner 'Beute'.
"Ron hat mich gefragt, ob ich mit ihm auf den Ball gehe", seufzte Hermine und schloss ihre Augen, um tief durchzuatmen.
Sie hatte gemerkt, dass Draco die Nachricht nicht gut aufgenommen hatte und sie wollte es nicht noch schlimmer machen.
Draco schwieg einen Moment lang und dachte über die gesagten Worte nach. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust, ehe er ihr eine Antwort gab. "Du kannst ihm doch sicherlich absagen", antwortete Draco kühl und zuckte dabei gespielt teilnahmslos mit den Schultern.
Hermine riss ihre Augen auf und funkelte Draco wütend an. Das war jetzt nicht sein Ernst, oder etwa doch? "Im Gegensatz zu Pansy ist Ron mein bester Freund und es würde ihm das Herz brechen", meinte sie und schaute Draco wütend in die Augen.
Wie konnte er es wagen, ihr zu sagen sie solle Ron absagen, während er mit Pansy dort hingehen würde?
Draco begann nun richtig zornig zu werden und musste sich ziemlich anstrengen, um nicht die Fassung zu verlieren.
Also versuchte er ruhig, aber entschlossen, weiterzureden.
"Du willst ihm nicht das Herz brechen? Na schön, dann sag ihm einfach, dass du nicht auf den Ball gehst, weil du schon was anderes vorhast", schlug Draco vor, aber Hermine schüttelte sofort ihren Kopf.
"Ich warte seit Schulbeginn auf diesen Ball, deswegen möchte ich auch dort hingehen", meinte sie und schaute mit erhobener Augenbraue zu Draco.
"Ich wollte dich eigentlich fragen, ob ich mit Ron auf den Ball gehen darf...", murmelte Hermine weiter.
Draco, der genervt in die Ferne geblickt hatte, richtete seinen Blick wieder ruckartig auf Hermine. Sie schaute nervös auf den Boden und knabberte an ihrer Unterlippe.
"Empfindest du etwa etwas für das Wiesel?", stellte er ihr eine Gegenfrage und wusste nicht, was er davon halten sollte.
Hermine weitete die Augen und schüttelte sofort den Kopf. "Nein, da war mal was, aber es ist schon lange her", zuckte Hermine mit den Schultern und wagte einen vorsichtigen Blick auf Draco, der sie immer noch nachdenklich anschaute.
War Draco tatsächlich eifersüchtig?
"Ich finde es nicht gut, dass du mit dem Wiesel dahin gehen willst. Also, entweder du gehst mit mir zu dem Ball oder mit niemandem. Das erste wird wohl nicht möglich sein, also gewinnt das zweite", beendete Draco seine Rede, sauer über diese Diskussion.
Hermine würde garantiert nicht mit jemand anderem zum Ball gehen, dass stand schon mal sicher.
Hermine schaute ihn einfach nur baff an. Wie konnte er es wagen, ihr vorzuschreiben, was sie tun sollte, nachdem er selbst das tat, was er wollte?!
"Wenn du mit Pansy gehst, habe auch ich das Recht, mit jemanden zum Ball zu gehen!", machte sie ihm deutlich klar. Doch die Botschaft schien keinen Einfluss auf Draco zu haben, der diesmal genervt lauter wurde.
"Ich bin Draco Malfoy, ginge ich alleine zum Ball, würde es so aussehen, als hätte ich eine Abfuhr bekommen und ich bekomme keine Abfuhr. Du stattdessen bist einfach nur Hermine Granger, es interessiert niemanden, wenn du alleine da hin gehst!"
Hermine weitete entsetzt die Augen. Jetzt hatte er es übertrieben, dessen war sich Hermine bewusst und das würde sie sich nicht weiter gefallen lassen.
Wütend ging sie einige Schritte auf ihm zu und hielt seinem Blick stand.
"Weißt du was, MALFOY, ich werden mit Ron zum Ball gehen, ich werde spass haben und ich werde jede einzelne Minute davon genießen", schrie sie ihm zu seinem Entsetzen entgegen.
Daraufhin verließ sie wutentbrannt den Raum der Wünsche.
Draco würde noch sein blaues Wunder erleben, dessen war sich Hermine bewusst.
Soll er doch mit Pansy Parkinson zum Ball gehen, was er kann, kann Hermine schon lange.
.....
Was haltet ihr von Dracos aktion?
Und wie hat euch das Kapitel gefallen?
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top