19.Zu schön, um wahr zu sein

"Mine...Mine, wach auf...", versuchte Ginny ihre Freundin am nächsten Morgen wachzurütteln.
Gähnend drehte sich Hermine auf die andere Seite, was Ginny dazu brachte mit den Augen zu rollen. "Hermine, was soll das? Du musst aufstehen."
Doch Hermine dachte nicht mal daran, es war Sonntag sie wollte weiter schlafen. Eben hatte sie noch etwas wunderschönes von Draco geträumt, sie murrte und wickelte sich feste in ihre Decke
Also lief Ginny zum Fenster und öffnete die riesigen Vorhänge.
Die Sonne strahlte direkt in Hermines Gesicht, was sie dazu brachte, sich das Kissen über den Kopf zu legen.
"Ginny, ich will noch ein bisschen schlafen..."
Doch als ihre Freundin sie zu kitzeln begann und Hermine laut loslachen musste, wusste sie, dass es mit dem schlafen vorbei war. Nun war sie hellwach.

"Es ist ein herrlicher Morgen, es wäre doch zu schade, diesen zu verschlafen", sagte Ginny grinsend und setzte sich auf das Bett neben ihre Freundin.
Hermine zog lächelnd die Augenbraue hoch.
"Ich sehe es, aber ich hatte einen herrlichen Traum. Und du hast mich mitten in meinen schönen Traum aufgeweckt", schmollte sie beim letzten Satz und stand auf.
Auf Ginnys Lippen bildete sich ein breites Grinsen. "Was hast du denn geträumt?", fragte sie neugierig.
Hermine nahm ihre Haare zusammen und band sie zu einem Zopf.
"Das sage ich doch nicht. Wenn man über seine Träume spricht, werden sie ganz bestimmt nicht in Erfüllung gehen."
Das wäre jammerschade, bei so einem schönen Traum.

"Hei...aber-"
Ginny wollte weiter nachhaken, aber Hermine verschwand im Badezimmer, wo sie direkt unter die Dusche sprang.
Das warme Wasser prasselte auf ihre nackten Haut und sie schwebte in Gedanken.
Sie dachte an ihren Traum von Draco.
Dort hatte sie ihm Nahe sein können, ohne sich verstecken zu müssen. Sie konnten richtig zusammen sein und sie waren glücklich.
Doch nun, wo sie wach war, war die Wirklichkeit da. Und die war nicht so, wie sie es gerne hätte.
Doch sie hatte zugestimmt, sich auf eine heimliche Beziehung mit Malfoy einzulassen.
Irgendwie konnte sie es immernoch nicht fasste, dass er mit ihr zusammen sein wollte.
Alles war noch so frisch und vorallem so absurd, dass sie gar nicht wusste, wie sie damit umgehen sollte.
Wie sollte sie reagieren, wenn sie heute auf Malfoy traf?
Na ja, da sie es geheim halten mussten, konnte sie ihn einfach ignorieren. Das macht die Sache weniger peinlich.

Nachdem sie aus der Dusche gestiegen und sich ein hübsches Kleid angezogen hatte, merkte sie, wie es an ihrem Fenster klopfte. Eine Eule hatte sich auf dem Sims breitgemacht und einen Brief im Schnabel.
Hermine ließ die Eule herein und nahm ihr den Zettel ab. Von wem er wohl sein mag?
Sie faltete den Zettel auseinander und schaute auf die schön geschwungene Schrift von Draco.
>Heute Abend, 19:00 Uhr, Raum der Wünsche. D.M.<
Ihr Herz begann zu rasen, Malfoy nahm die Sache wohl sehr ernst, da er keinen Tag gezögert hatte um eine Verabredung einzufädeln.
Ein lächeln bildete sich auf ihren Lippen.
Sie war richtig glücklich, dass er die Initiative ergriffen hatte, denn sie wollte ihn unbedingt wieder sehen und er sie offensichtlich auch.

Nachdem sie den Brief gut versteckt hatte, damit ihn niemand fand und daraufhin einen tollen Tag mit ihren Freunde verbracht hatte, war Hermine nun auf dem Weg zum Raum der Wünsche.
Zum Glück hatte sie eine gute Ausrede bereit gehabt, um unaufällig von ihren Freunden zu gehen.

Zwei Minuten vor der vereinbarten Zeit stand Hermine vor dem Wandbehang mit Barnabas, dem Bekloppten.
Nervös zupfte sie ihre Klamotten zurecht und wünschte sich einen angenehmen Ort um gemeinsam die Zeit zu verbringen, während sie an dem Wandbehang dreimal vorbei lief.
Sofort erschien eine Tür vom Raum der Wünsche in der Wand.
Schnell ging Hermine hinein und staunte.
Der Raum sah so ähnlich aus wie der Gemeinschaftsraum der Gryffindors.
Ein Kamin knisterte schon und Hermine ließ sich in einen der zwei Sessel vor dem Feuer nieder.
Gerade als sie sich gesetzt hatte, öffnete sich die Tür erneut und Draco kam rein
"Hallo? Granger?"
Er schaute sich um und fing kurz darauf ihren Blick auf. Hermine starrte ihn einfach nur an. Draco hatte ein schwarzes Hemd an, dass seine Muskeln verdammt GUT betonte.
Quidditch machte sich wohl bezahlt.

"Hey", grüßte sie ihn leicht unsicher und ging auf ihm zu.
Sie blieben voreinander stehen und keiner wusste so recht, was er tun sollte.
Es war ja auch eine merkwürdige Situation, auf einmal waren sie sowas wie zusammen und vorher hatten sie sich gegenseitig gehasst.
Draco kratzte sich am Hinterkopf. "Alles ok?", fragte er vorsichtig.
"Ja-", antwortete Hermine rasch. "Ich weiß nur nicht so recht, was ich sagen soll", gab sie aufrichtig zu, was Draco zum Lachen brachte.
"Wow, wer hätte gedacht das klugscheißerin Granger jemals sprachlos sein kann", sagte er warm lächelnd.
Hermine hingegen boxte ihm grinsend gegen den Arm. "Hey, sag noch einmal, dass ich eine Klugscheißerin bin und-"
Weiter kam sie nicht, denn Draco packte sie vorsichtig, als könnte sie zerbrechen, und zog sie in seine Arme.
Hermines Wangen begannen leicht rot zu werden, doch das konnte er zum Glück nicht sehen, da sie ihren Kopf in seiner Brust vergrub.
Sie genoss es, in seinen Armen zu sein.
Er hielt sie fest mit seinen starken Armen, hielt sie sanft gegen seine Wärme Brust gedrückt.
Wer hätte je gedacht, dass sie sich ausgerechnet bei Malfoy so wohl fühlen würde.

"Das ist echt komisch", murmelte Hermine nach kurzer Zeit.
Draco löste sich leicht von ihr und schaute zu ihr nach unten.
"Was meinst du?"
Hermine löste sich endgültig von ihm und schaute ihn an.
"Vor wenigen Wochen hätte ich dich noch erwürgen können und du mich wahrscheinlich auch. Jetzt bist du irgendwie so nett, das ist einfach so komisch und passt nicht zu dir", gestand Hermine, zum Teil eher zu sich selbst.
Draco schaute sie verblüfft an. "Du willst also nicht, dass ich nett zu dir bin?", fragte er verwirrt.
"Das habe ich nicht gesagt, ich habe nur gesagt, dass es komisch ist", meinte Hermine sofort.
"Aha", brummte Draco nur und setzte sich auf dem Sofa.
Hermine schaute ihn nun verwirrt an, wurde aber nicht aus ihm schlau.
Was er jetzt wohl denken würde?
Sie setze sich neben ihn und lächelte, was ihn dazu brachte zu ihr herüber zu schauen.
Sie schauten sich in die Augen und dann sagte Draco etwas, was er im nach hinein sofort bereute.
"Deine Augen sind wunderschön."
Fehler. Kein guter Spruch, denn Hermine schaute ihn erstaunt an, ehe sie zu Lachen anfing.
"Oh Gott, ich bitte dich. Wirklich originell", spottete sie lachend.
Na wunderbar, dass ging mal so richtig nach hinten los.
Draco war peinlich berührt.
Hätte er es bloß gelassen. Auch wenn es tatsächlich sein Ernst war, obwohl er sich nicht erklären konnte wieso.
Blaue Augen waren schön, grüne Augen ebenfalls, graue Augen waren extrem speziell, aber braune?
Braune Augen waren normal nichts besonderes, doch ihre Augen hatten etwas. Sie hatten so ein Funkeln, so ein Strahlen, was sie wunderschön aussehen ließ.

Hermine hörte auf zu lachen und schaute zu Draco, der ziemlich eingeschnappt aussah.
Auf einmal spürte er eine warme Hand auf seiner Wange, die seinen Kopf zur Seite zog und daraufhin spürte er weiche Lippen, die sanft seine berührten.
Als ob es das selbstverständlichste auf der Welt wäre, öffnete er seinen Mund und ihre Zungen berührten sich.
Rasch packte er sie an der Hüfte und zog sie fest an sich, was Hermine dazu brachte, ihre Arme um seinen Nacken zu schlingen.
Hermine mochte alles an ihm, die Art wie er sie küsste, sie berührte und um den Verstand brachte. Seinen Duft, er roch immer frisch, nach Minze.

"Passiert das ganze wirklich oder ist es nur Traum?", murmelte Hermine zwischen den ganzen Küssen.
Draco lächelte "Kein Traum", antwortete er und seine Lippen trafen sofort wieder die ihren.
Der Kuss wurde leidenschaftlicher, die beiden bekamen kaum genug voneinander und ehe sie sich versahen, lag Draco schon auf ihr und küsste sie weiter, fordernder und ließ Hermine ihre Hand durch seine Haare gleiten. Seine Haare waren weich und samtig, genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte.

Sanft ließ Draco von ihren Lippen ab und begann, ihren Hals zu küssen, was Hermine zum Zittern brachte.
Sie schloss ihre Augen und genoss jede Berührung. Sie ließ sich voll und ganz in die Küsse fallen.
Überall spürte sie seine Lippen, an ihrem Hals, in ihrem Gesicht und seufzte leise. Es war eigentlich falsch, aber es tat so gut...
Doch schnell fasste sie sich wieder.
Er lag auf ihr, küsste ihren Hals, das wurde Hermine irgendwie zuviel.
Ist ja nicht so, dass es ihr nicht gefallen würde, das tat es und zwar sehr. Aber sie spürte, wie seine Küsse fordender wurden und sie fühlte sich nicht so weit, mit ihm zu schlafen. Sie hatte es noch nie getan und konnte jetzt nicht einfach so mit ihm schlafen, sie waren noch nicht mal lange zusammen.
Da nahm Hermine, die Streberin in ihr, die Oberhand.
Auch wenn jeder Teil ihres Körpers nach ihm verlangte und nicht wollte, dass er aufhörte, ihr Verstand sagte, es war zu früh.
Draco hingegen konnte sich kaum noch beherrschen. Mit festem, lustvollen Griff berührte er ihren Körper, bis er schließlich seine Hände unter Hermines Shirt gleiten ließ. Wehmütig unterbrach Hermine den Kuss und Draco zog schnell seine Hand wieder raus. Er schien sofort begriffen zu haben, dass er ihr zu weit ging.
Hermine richtete sich auf und setzte sich hin.

"Habe ich etwas falsch gemacht?", fragt Draco erstaunt und verlegen zugleich.
Hermine schüttelte den Kopf. "Nein, aber-"
Draco legte seinen Finger auf ihre Lippen. Sie musste nichts erklären, ihm war alles klar und es war okay so.
"Na los, komme her'', er zog sie sanft zu sich und legte seine Arme um sie.
Hermine ließ sich gegen ihn sinken und genoss wieder seine Nähe.
Draco gefiel es ebenfalls, aber etwas ließ ihm keine Ruhe.
Er kam nicht umhin, daran zu denken, dass irgendwann das alles hier vorbei sein wird. Er wusste, dass er nie mit ihr zusammen sein konnte, zumindest nicht so, wie er es wollte.
Dieser Gedanke belastete ihn und ließ ihm schon seit längerem keine Ruhe.

Nachdem sie Stunden gemeinsam im Raum der Wünsche verbracht hatten, wussten sie, dass es Zeit war, zu gehen.
"Also, ich geh als Erste raus, geh du erst in fünf Minuten, nicht dass wir noch zusammen gesehen werden", meinte Hermine.
Draco nickte und schenkte ihr ein kleines Lächeln, das ihr Herz höher schlagen ließ.
Sie gab ihm noch einen schnellen Kuss und ging mit einem Lächeln auf den Lippen zurück in den Gryffindorturm.
.....
Süss die beiden, oder? 💗
Wie hat es euch gefallen?

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top