44 | Ryan spricht ein Machtwort
Zur selben Zeit...
"Das könnt ihr doch nicht machen!", flehte ich meine Eltern verzweifelt an, als wir endlich im Auto saßen. Ich spürte immer noch die Blicke der anderen Leute in meinem Rücken, wenn ich daran dachte, wie mich mein Vater wie ein Kleinkind aus dem Haus gezogen hatte.
Alice hatte mir nur einen fragenden Blick zugeworfen und als ich mit "Sie wissen es" geantwortet hatte, hatte sie mir einen mitleidigen Blick zugeworfen.
Verzweifelt hatte ich noch versucht, mich aus dem Griff meines Vaters zu befreien, aber er hatte es irgendwie geschafft, mich zum Auto zu ziehen. Und hier saß ich nun, auf der Rückbank im Auto meiner Eltern, vollkommen durch den Wind.
"Und ob wir das können!", zischte mein Vater sauer und schüttelte den Kopf, so als könnte er das ganze immer noch nicht glauben. Mir ging es ganz ähnlich. Ich konnte immer noch nicht begreifen, wie dieser harmlose Nachmittag in so einem Desaster enden konnte!
"Ich bin neunzehn und keine zehn Jahre mehr alt! Ihr könnt mir den Kontakt zu ihm nicht verbieten, ich bin mittlerweile erwachsen!", erinnerte ich meine Eltern. Sie konnten mich ja schlecht in diesem Auto für den Rest meines Lebens festhalten.
"Jetzt hör mir mal gut zu, Ceil.", mein Dad versuchte ruhig zu bleiben, doch ich sah ganz genau, wie sich seine Hände um das Lenkrad verkrampften.
"Ich an deiner Stelle würde jetzt lieber auf meine Eltern hören. Vergiss nicht, wer dir aktuell deine Miete bezahlt.", kam es streng von meinem Vater und ich seufzte frustriert auf. Langsam übertrieben sie wirklich!
"Was ist denn an Logan so schlimm?", fragte ich meinen Vater verzweifelt und hielt mir eine Hand an meine Stirn, da ich von diesen ganzen Diskussionen bald Kopfschmerzen bekam.
"Was an ihm so schlimm ist?", mein Vater lachte kurz spöttisch auf und ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust. Ich wette, er kann nicht einmal drei gute Gründe nennen.
"Er ist ein Devany verdammt! Du hättest dir jeden aussuchen können, aber nein, es muss ja ausgerechnet der Sohn meines Erzfeindes sein!", murrte mein Dad und fokussierte mich mit seinem Blick durch den Rückspiegel.
"Aber du hast dich mit Logan doch wieder einigermaßen verstanden. Ihr wart doch auf einem guten Weg!", erinnerte ich meinen Vater. Es sah doch alles danach aus, dass sie ihren alten Streit vergessen und sich stattdessen wieder vertragen würden.
"Ja allerdings, bis ich erfahren habe, was sein Sohn mit meiner Tochter treibt!", zischte Dad aggressiv und in mir machte sich immer mehr die Vermutung breit, dass mein Vater einfach noch nicht damit umgehen konnte, dass ich erwachsen war und Beziehungen führen durfte.
"Dad, ich bin alt genug.", sagte ich ruhig und so gut es ging einfühlsam.
"Das weiß ich selbst, Ceil! Trotzdem kommt mir dieser Kerl nicht in mein Haus. Hast du etwa vergessen, was ich wegen seinem Vater alles durchmachen musste?", lautete seine Antwort und ich seufzte lautstark auf.
"Du weißt doch nicht mal sicher ob er es überhaupt war.", rief ich laut und schüttelte den Kopf. Warum fing mein Dad ständig mit diesem lächerlichen Streit an?
"Natürlich war es Devany! Wie kommst du überhaupt darauf, dass er es nicht wahr? Hat sein Sohn dir etwa diese Flausen in den Kopf gesetzt?!", fuhr mich mein Vater zornig an und die Hoffnung ihn umzustimmen starb mit jedem Wort mehr.
"Nein, er hat gar nichts getan!", sagte ich möglichst ruhig und atmete tief durch.
Meine Mum hatte zu alldem immer noch kein einziges Wort verloren. Ich wusste nicht, ob das gut oder schlecht war. Trotzdem wuchs die Wut auf sie in mir mit jeder Sekunde. Sie hatte mich überhaupt nicht fertig! Obwohl Emma ihre Freundin war! Oder zumindest dachte ich das!
Da ich mit meinen Eltern gekommen war und mein Auto noch immer in ihrer Einfahrt stand, fuhr mein Dad erst zu ihrem Haus.
Erleichtert schnallte ich mich ab und machte die Autotür auf, als mein Dad vor meinem Elternhaus parkte.
"Nicht so schnell junge Dame!", hielt mich die Stimme meines Vaters zurück und ich blieb missmutig stehen. Ich hatte nicht vor ihn noch wütender zu machen.
"Du fährst jetzt ganz sicher nicht weg und geradewegs wieder zu ihm. Es ist für alle Beteiligten besser, wenn du erst einmal ein paar Tage hier bleibst. Dein altes Zimmer ist eh unbewohnt und von hier bis zu deiner Uni sind es eh nur zwanzig Minuten.", meinte mein Vater schulterzuckend und meine Mutter nickte zustimmend.
"Was?!", kam es ungläubig von mir. Wollte er mich jetzt komplett auf den Arm nehmen?! "Das kann doch nicht dein Ernst sein?!"
"Oh doch, ich meine es vollkommen ernst, Ceil. Ich weiß genau, dass du sofort wieder zu ihm rennen wirst, wenn wir jetzt nicht aufpassen. Und vergiss nicht, deine Wohnung können wir jederzeit kündigen."
Mein Vater sah mich streng an und ich riss erschrocken die Augen auf. Das war doch nicht mehr normal? Alles nur weil Logan, Devany mit Nachnamen hieß?
"Dann ziehe ich eben bei Logan ein.", entgegnete ich unbeeindruckt.
"Das glaube ich nicht. Seine Wohnung läuft auch auf seine Eltern, das weiß ich zufällig. Und ich brauche sicher nur seinen Vater anrufen und er wird ihm ebenfalls die Wohnung kündigen."
"Weißt du wie verdammt ungerecht du gerade bist?!", rief ich verzweifelt und versuchte meine Tränen zu unterdrücken.
"Mein Entschluss steht fest. Finde dich damit ab, Ceil!", meinte er nur kühl und ging dann mit meiner Mum ins Haus. Niedergeschlagen folgte ich den beiden. Ich wusste, dass unsere Eltern sicher nicht davor zurückschrecken würden unsere Wohnungen zu kündigen und das wollte ich auf gar keinen Fall riskieren.
Seufzend streifte ich mir meine Schuhe ab und hängte meine Jacke auf, ehe ich ins Wohnzimmer trottete und mich auf die Couch fallen ließ.
"Ceil, was machst du denn hier?", Henry kam auf mich aufzugelaufen und seine Augen strahlten, als er mich sah.
"Deine Schwester wohnt jetzt wieder bei uns.", antwortete meine Mutter für mich und Henry klatschte beigeistert in die Hände.
Na wenigstens einer freut sich.
Da fiel mir gerade ein: Logan würde ganz sicher nach mir suchen.
Ich musste ihm unbedingt schreiben wo ich jetzt war und, dass es mir gut ging.
Schnell lief ich in den Flur und kramte in meiner Jackentasche nach meinem Handy.
Unbemerkt entsperrte ich es und öffnete den Chat mit Logan. Ein wehleidiges Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich den Namen sah, mit dem er sich selbst in meinem Handy eingespeichert hatte. 'Mein Ein und Alles' Es stimmte zwar, trotzdem war Logan manchmal sehr von sich überzeugt.
Mir geht's gut, meine Eltern halten mich nur für ein paar Tage in ihrem Haus gefangen. Ich liebe dich❤
Ich tippte die Nachricht an ihn und gerade, als ich auf Senden tippen wollte, riss mir mein Vater das Handy aus der Hand.
"Gib das zurück!", kreischte ich aufgebracht, doch mein Vater hielt es nach oben, sodass ich nicht rankommen konnte.
"Netter Versuch, Ceil. Aber wir haben gesagt kein Kontakt!"
Entsetzt musste ich zusehen, als er meine Nachricht löschte und stattdessen seine eigene Version eintippte und versendete. Ich wusste nicht, was er Logan geschrieben hatte, doch bei seinem zufriedenen Blick konnte es nichts Gutes sein.
"So das behalte ich jetzt erst einmal.", ließ er mich wissen und steckte sich mein Handy ein.
"Was hast du ihm geschrieben?", fragte ich ihn wütend.
"Die Wahrheit. Glaub mir, so ist es das Beste."
Ryan ist schon ganz schön fies i know😥
So wieder ein Update für euch, weil ihr gestern alle so ausgerastet seid😂❤
Fast alle haben das mit der Nachricht geahnt, ihr seid gut😂😅
Glaubt ihr Ryans Plan wird funktionieren?
Und was wünscht ihr euch im neuen Kapitel?🙄
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