36 | Im Café

"Meinst du nicht es ist zu unsicher?", fragte ich nocheinmal kleinlaut, während meine Augen unsicher die Straße vor uns abscannten.

"Ist doch egal. Wenn jemand kommt den wir kennen, setze ich mich einfach an einen anderen Tisch.", wimmelte mich Logan ab und griff nach meiner Hand.

"Super Plan.", murmelte ich sarkastisch und schüttelte den Kopf, ließ mich aber von ihm mitziehen.

"Jetzt komm schon.", meinte Logan nur und lächelte mir über die Schulter hinweg zu.

Ich schluckte die Worte, die mir auf der Zunge lagen, runter und ließ ihn - wie so oft - seine Meinung durchsetzen. Denn zugegebenermaßen wollte ich ja schließlich auch in dieses Cafè, nur war es sehr zentral und bekannt, weswegen ich einfach Angst hatte, dass uns jemand, den wir kennen, zusammen sehen könnte.

Eigentlich wollte ich Logan mein Lieblingscafè zeigen, doch es war Montag und somit Ruhetag.

"Ich kaufe dir jeden Kuchen, den du willst, dann kannst du mir gar nicht mehr böse sein.", Logans Grinsen nahm jetzt sein ganzes Gesicht ein und ein kleines Lächeln bildete sich ebenfalls auf meinen Lippen.

Bei solchen Aussichten hatte ich nichts mehr gegen einen Cafèbesuch.

Logan hielt mir die Tür auf und ich atmete sofort den leckeren Duft von frisch gebackenem Gebäck ein, was mich aufseufzen ließ.

Ich hatte heute den ganzen Tag nichts gegessen. Logan und ich hatten verschlafen, was bei uns wirklich keine Seltenheit war, und zu allem Überfluss hatte ich auch kein Geld gehabt, um mir in der Uni etwas zu kaufen. Nach meinen Vorlesungen musste ich noch eine halbe Stunde auf Logan warten, bis er mich schließlich abgeholt hatte und wir gemeinsam in die Stadt gefahren waren.

"Weißt du schon was du nimmst?", fragte er mich interessiert und schaute mit einem fragenden Blick zu mir.

Langsam schüttelte ich den Kopf. Die Auswahl an Kuchen war hier wirklich sehr groß und bei wichtigen Entscheidungen brauchte ich eben ein bisschen länger.

"Ich nehme die Kirsch-Sahne-Torte.", meinte er beiläufig und fing wieder an zu grinsen. Ich liebte sein Grinsen. Gott und wie.

"Ich liebe die abgöttisch. Habe ich wohl von meiner Mum geerbt.", erzählte er weiter und ich machte mir innerlich die Notiz, dass er Kirschkuchen mochte. Wenn ich irgendwann mal Zeit und Lust haben sollte, wüsste ich wenigstens, welchen Kuchen ich für ihn backen sollte.

"Meine Eltern waren oft in diesem Cafè Kuchen essen.", redete er weiter und ich blickte interessiert von der Karte auf.

"Echt?", fragte ich neugierig und versank in seinen blauen Augen. Ich musste seinem Vater dringend mal für diese Augen danken...

"Sie hatten hier ihr erstes 'Date'.", er setzte das Date in Anführungszeichen und ich nickte. Hoffentlich beschlossen sie nicht, ausgerechnet hätte in nostaligischen Erinnerungen zu schwelgen und ebenfalls in dieses Cafè zu gehen.

"Es war viel mehr ein Treffen nach der Arbeit. Mein Dad hat damals meine Mum ziemlich provoziert, er sagt heute, er hat das nur gemacht, weil sie niedlich war, wenn sie wütend war.", er lachte leise und ich lächelte, da er so lieb über seine Eltern erzählte.

"Sie hatten auch beide soetwas wie eine geheime Liebe.", fügte er hinzu und mein Blick wurde verwirrter. Sein Vater und seine Mutter hatten auch eine geheime Liebe? Lag dieses Problem etwa in der Familie?

"Zwar mussten sie es nicht vor ihrer Familie aber dafür vor Mamas Chef geheimhalten. Mein Dad durfte nämlich eigentlich nichts mit der Assisstentin seines Partners anfangen, aber das hat ihn natürlich wie immer nicht interessiert.", er grinste und nahm dann einen Schluck von seiner Cola, die uns die Bedienung vorher schon gebracht hatte. "Zum Glück, sonst wäre ich jetzt nicht hier.", er lachte leise und ich lachte ebenfalls. Gott sei Dank, war sein Dad auch ein sturer Mann und machte nie das was man ihm vorschrieb. Dieses eine Mal schätzte ich ihn für sein Verhalten sehr.

"Ich glaube ich nehme auch die Kirsch-Sahne-Torte, wenn du so von ihr schwärmst.", sagte ich dann und schlug die Karte wieder zu.

"Wir sind schon eins dieser Pärchen, die sich sogar das gleiche zu Essen bestellen.", erwiderte Logan frech grinsend.

"Wenn du nicht willst, dass ich-", fing ich an, doch Logan unterbrach mich sofort.

"So war das gar nicht gemeint. Ich finde es süß, Schatz.", sagte er lächelnd und beugte sich über den Tisch zu mir herüber, um mir einen Kuss auf den Mund zu drücken.

-

Gerade trank ich den letzten Schluck meiner Cola und blickte auf den leeren Teller vor mir. Logan hatte Recht gehabt, dieser Kuchen schmeckte wirklich fantastisch.

"Und? Zu viel versprochen?", raunte er mir verführerisch zu und zwinkerte mir zu, während er sich das letzte Stück seiner Torte in den Mund schob und ich mir das erste Mal wünschte, eine Kirsch-Sahne-Torte zu sein.

"Du hattest Recht, zufrieden?", gab ich zu und er lächelte sofort.

"Fast", erwiderte er nur und schloss erneut die Lücke zwischen unseren Lippen. Er schmeckte nach Kirsche und ihm selber und ich öffnete breitwillig meine Lippen, um seine Zunge in meinen Mund zu lassen. Meine Hände legten sich in seinen Nacken und ich zog ihn noch näher an mich heran.

Wären wir nicht in einem Cafè, wären wir sicher noch weitergegangen, aber die Menge an Schaulustigen war doch zu groß.

"Verdammt!", Logan löste sich plötzlich abrupt von mir und fixierte mit einem panischen Blick etwas hinter mir.

"Was ist?", fragte ich verwirrt und drehte mich um, um in die selbe Richtung zu sehen. Doch ich konnte kein bekanntes Gesicht entdecken.

"Da ist Alice, eine gute Freundin von meiner Mutter, und ihr Mann Ethan. Sie hat mich schon entdeckt und kommt jetzt auf uns zu.", flüsterte er, seine Augen groß vor Schock.

"Oh Gott, was machen wir jetzt?", fragte ich panisch und versuchte nicht auszuflippen.

"Wir können uns nicht mehr verstecken. Sag auf gar keinen Fall wer du bist. Wenn wir Glück haben kennt sie dich nicht, aber sie wird sicher meiner Mum sagen, dass ich mit einem Mädchen in einem Cafè war.", flüsterte er und setzte sogleich ein Lächeln auf.

"Logan, ich hätte nicht gedacht, dich hier zu sehen.", eine Frau mit schulterlangen blonden Haaren kam auf uns zu, hinter ihr trat ein gutaussehender Mann hervor.

"Tante Alice, was machst du denn hier?", fragte Logan sie überrascht und fuhr sich einmal nervös durch die Haare.

"Ach Ethan und ich wollten hier nur einen Kuchen mitnehmen. Und da treffen wir dich doch tatsächlich dich mit einer hübschen jungen Dame hier. Ganz der Vater, ja ja.", sie tätschelte Logan selig lächelnd die Schulter und schüttelte dabei amüsiert den Kopf.

"Wer ist denn deine hübsche Begleitung?", fragte jetzt der Mann und ich versuchte mein lächeln zu bewahren.

Logan blickte mich unsicher an. "Ähm das ist, äh m...", stotterte er unsicher.

"Michelle. Michelle Forster.", erfand ich kurzerhand und setzte ein strahlendes Lächeln auf.

"Nett dich kennenzulernen, Michelle. Logan hat einen sehr guten Geschmack, wie sein Vater.", sie lachte und zwinkerte mir kurz zu und Logan und ich lachten ebenfalls.

"Wir müssen jetzt leider los, die Kinder bei meiner Mutter holen.", meinte Alice dann und ich atmete tief durch. Sie hatte meine Lüge abgekauft.

"Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.", verabschiedete sich Logan von ihr und Ethan und die beiden warfen mir nochmal ein ehrliches Lächeln zu, ehe sie weggingen.

"Das war knapp.", sprach Logan das aus, das ich mir auch gerade dachte, als die beiden aus dem Cafè gingen.

"Das kannst du laut sagen.", seufzte ich.

Neues Kapitel❤

Alice und Ethan sind am Start und sie sind tatsächlich noch zusammen💪💕

Bin schon die ganze Woche über krank, Halsweh, Schnupfen & Husten😣

Forbidden Love wird ungefähr insgesamt so 50-60 Kapitel haben, mal sehen wie ich so hinkomme :)

Ich wollte euch fragen, ob ich schon jetzt eine Preview (also Vorschau) von meinem Buch hochladen soll oder nicht?
Mich würde mal eure Meinung interessieren😚

Also Ja schon jetzt posten oder

Nein lieber noch warten, bis dieses Buch zu Ende ist

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top