TWELVE

Angekommen im Krankenhaus, fragte der grauäugige eine ziemlich junge Krankenschwester nach einem Stefano Rossi.
Sein Opa.

Als wir wussten, wo gerade sein Großvater war, liefen wir direkt auf das Aufzug zu.
Oh nein, da ist es eng. Shit!

Und genau so wie ich gedacht habe war es auch.
Ich fragte mich, wieso jemand der so eine reiche Familie hatte, in so einem ranzigen Krankenhaus geliefert wurde, der nichtmal gescheite Aufzüge hat.
Vielleicht, weil er an einem Herzinfarkt fast gestorben wäre, oder -hoffentlich nicht- soger ist, und das der nächste Krankenhaus gewesen sein musste!?

Das war wahrscheinlich eine der logischsten Erklärungen.

Zum Glück überstand ich - Wort wörtlich- diese Situation.
Es hätte sehr wenig gebraucht, da wäre ich wahrscheinlich umgekippt, weil der werte Herr so gut riechen musste und die ganze Zeit so nah an mir dran war.

Das Geräusch des Aufzugs erklingte und endlich öffneten sich die Türen.
Ich stürmte etwas zu schnell raus so, dass ich stolperte und fast hinfiel.
Jedoch hielt mich im nächsten Moment jemand fest und ersparte mir die Begegnung mit dem Boden.

Ich schaute auf und blickte in das komplett verunstaltete Gesicht von Matteo.
Ach ja, ich wollte Luca ja fragen woher sie diese Schrammen hatte.

Peinlich berührt stellte ich mich wieder selbstständig hin und räusperte mich kurz.
Ich murmelte ein "sorry" aber bezweifelte, dass es überhaupt jemand gehört hatte.

"Wie geht's ihm?", unterbrach Luca dann die peinliche Stille.
Eine Gänsehaut durchzog meinen Rücken, da er sehr nah hinter mir stand.
Hör auf so zu reagieren, blöder Körper.

"Er wird noch operiert. Der Arzt weiß noch nicht ob er es schaffen wird. Deine Mum und mein Dad sind im Wartezimmer. Kommt einfach mit.", erklärte er etwas benommen.
Kein 'Hallo, Giulia!' oder wenigstens 'warum bist du hier, Giulia?'

Ich sah zu Luca, und wieder hatte er dieses Glänzen in den Augen.
Man erkannte, dass ihn das hier sehr mitnahm.

Ich weiß nicht wieso, aber ohne nachzudenken nahm ich seine Hand und drückte sie kurz, um ihm zu zeigen, dass er nicht alleine ist.

Ein paar Tage davor noch eine Scheuern, und jetzt Händchen halten. Sehr logisch.

Ja, das war sehr unlogisch, aber trotzdem hatte ich einfach den Drang dazu.

Matteo lief vor uns und wir ihm hinterher.
Luca ließ meine Hand nicht los, im Gegenteil er hielt sie soger fester, als hätte er angst ich würde abhauen oder so.

Erst als wir im Warteraum ankamen lößte er seine Hand aus meiner, lief auf eine verweinte Frau zu und umarmte sie.
Neben ihr stand ein Mann, mittleren alters und sah auch nicht so happy aus.
Aber traurig war er auch nicht.
Eher genervt, dass er hier sein musste.

Ich mag ihn jetzt schon nicht.

Wie bestellt und nicht abgeholt, stand ich im Raum rum und blickte mitleidig auf Mutter und Sohn, die gerade um jemand geliebtes trauerten.

Plötzlich räusperte sich jemand und alle fuhren herum.
An der Türe des Warteraumes stand ein Arzt.

Er hatte einen mitleidigen Blick drauf und irgendwie ahnte ich was schlimmes.

"Sind sie die Angehörigen von Mr. Rossi?", fragte dieser dann.
"Ja!", kam es von Luca und seiner Mutter wie aus einem Mund.
"Die Operation ist abgeschlossen. Wir mussten den Patienten in einen künstlichen Koma versetzten, da sein Herz von selbst noch nicht ganz funktioniert und ausser Lebensgefahr ist er auch nicht. Wir geben unser bestes, aber wir können ihnen leider nichts versprechen."

Mir war gerade zwar nicht zum weinen zumute, aber auch wenn ich ihn nicht kannte war ich traurig.
Ich drehte mich zu Luca, sah wie er seine Hände auf sein Gesicht legte und sein Oberkörper sich ruckartig hob und senkte.

Ohne lang zu überlegen lief ich auf ihn zu und umarmte ihn.
Er zögerte kurz, da er wahrscheinlich von dieser Geste überrascht war, aber legte anschließend auch seine Arme um mich und vergrub sein Gesicht in meine Halsbäuge.

Und so standen wir eine halbe Ewigkeit da.
Ich wollte für ihn da sein.
Warum auch immer.
Ich hab ihn doch gehasst, also wieso wollte ich ihn gerade trösten?

Irgendwie hatte ich soger vergessen, dass noch andere Personen im Raum waren, denn als wir uns voneinander lösten und ich mich umschaute, war mir das alles gerade echt peinlich.

Ich sollte mich vielleicht vorstellen...

Ich reichte seiner Mutter meine Hand und sagte dann schließlich, "Ich bin Giulia. Eine Freundin von... naja ich glaube sie wissen von wem..."
Ich zwang mir ein Lächeln ins Gesicht, auch wenn es gerade nicht passte.

"Freut mich dich kennenzulernen, Giulia!" Auch sie lächelte etwas schwach und nahm meine Hand an.

Ich blickte mich wieder um und grau traf auf grün.
Man konnte sich in diesen Augen echt verlieren.

Gut, dass ich immer das GPS von meinem Handy an hab...

Ich wandt meine Augen von seinen ab und schaute auf die Uhr die hinter ihm an der Wand hang.
Puh, schon siebzehn Uhr.

Plötzlich fiel mir etwas ein.
Scheiße, meine Brüder!

Panisch blickte ich wieder zu Luca.
Der hatte seinen Blick starr auf den Boden gerichtet und war wahrscheinlich in Gedanken versunken.

Ich lief näher auf ihn zu und tippte ihn an.
Ruckartig hob er seinen Kopf und wieder traf sein Blick den meinen.

"Ich muss kurz meine Brüder anrufen."
Verstehend nickte er, richtete aber danach wieder seinen Blick auf den Boden.

Gut, jetzt muss ich mir erstmal eine Ausrede ausdenken...

***
Yuhuuu, hab es endlich geschafft diesen Kapitel fertig zu schreiben.

Und sorry für den absolut schlechten Witz (der mit dem GPS)
Ich musste ihn einfach bringen hahah

Ich kann euch schonmal versprechen, dass Luca und Giulia jetzt mehr Stellen zusammen haben werden hihi😁

Wenn ihr einen Buch schreibt, habt ihr dann auch immer Nachts Motivation zu schreiben?

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen😇💖

Habt einen schönen Tag, ich werde wahrscheinlich an Hausaufgaben sterben...

Love ya <3




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