Es klingelte an der Tür und da ich gerade das Wohnzimmer aufgeräumt hatte, öffnete ich diese.

Ein sehr hübsches, blondes Mädchen stand nervös lächelnd da. Ihre helle grüne Augen funkelten mich unschuldig an. Ich mochte sie jetzt schon.

"Hey, ich bin Marie.", unterbrach sie die Stille. Ich trat zur Seite und sie ging stumm an mir vorbei. Vielleicht sollte ich auch was sagen, damit sie sich nicht unwohl fühlt, dachte ich mir.

"Ich bin Giulia, Nicos Schwester.", auch ich schenkte ihr ein Lächeln. Kurz darauf hörte ich wie Nico die Treppe runter kam.

Die eigene Familie erkennt man an den Schritten.

Und schon wieder strahlte er über das ganze Gesicht. Ich zwinkerte ihm zu und ging hoch zu Marco um ihn zu nerven.

Nach Tanzen ist das meine Lieblingsbeschäftigung.

Marco schaute gerade Èlite auf Netflix, weshalb ich mich zu ihm gesellte und mit schaute.

Doch wirklich viel bekam ich nicht mit, da ich in Gedanken vertieft war.

Ich hatte Marie noch nie auf unserer Schule gesehen. Woher mein Bruder sie wohl kennt.

Meine Brüder gehörten, genau wie ich, zu den beliebten der Schule. Sie wegen ihrem aussehen, beide groß, gut gebaut, dunkel braune Haare, grüne Augen, und ich wegen der Crew und vielleicht auch ein bisschen wegen meinem Aussehen. Und weil ich immer ärger machte.

Zwar hatte ich genau die gleiche Augenfarbe wie meine Brüder, aber meine Haare waren in einem helleren Braun.

Unsere Crew war nicht nur beim tanzen vereint, sondern wir waren auch eine Art Clique in der Schule. Wir alle waren 17 und 18 der älteste, Tom, war 19, doch er ging schon aufs College. Er war sozusagen der Gründer dieser Crew, da seinem Vater die Tanzschule gehörte.
Seinen Eltern besitzten auch die beliebteste Mode-Zeitschrift hier in Kalifornien. Diese sponserte uns immer.

"Giulia, ich hab hunger lass uns runter", murmelte mein Zwilling. "Jap, lass uns die Pizza von gestern aufwärmen."

Zusammen standen wir von seinem Boxspringbett auf und liefen hintereinander die Treppen runter zur Küche.

Da die Küche und das Wohnzimmer verbunden waren, konnten wir Nico und Marie auf dem Sofa kichern hören und sehen.

"Bah, die sind zu süß zusammen.", angeekelt verzog Marco sein Gesicht.
"Ja ja, wenn du und Chiara mal richtig zusammenkommt, dann will ich sehen wer hier bah sagt.", sagte ich ihm lächelnd. Die zwei zogen sich mit ihren Blicken schon fast aus, aber beide waren zu fein um irgendwas zu machen.

Marco war ein Fuckboy, genau wie Nico, aber jetzt wo Marie sein Herz erobert hatte, glaubte ich nichtmehr. Mein Zwilling wollte sein Ruf aufrecht halten, deshalb lebte er nach dem Motto 'Einmal Ficken, weiterschicken'.

"Sollen wir uns zu dene setzten?", fragte ich meinen Bruder wärend ich die aufgewärmte Pizza auf ein Teller legte.
"Jo, kein Bock wieder hoch zu gehen.", antwortete er kauend. Ich wusste er wollte Marie genauer betrachten.

"Ey, aber bitte sei nett, okay?" Genervt verdrehte er die Augen. "Ist ja gut."

Gemeinsam liefen wir zum Sofa. Erstaunt schauten uns die zwei Turteltauben an. "Stört es euch, wenn wir uns zu euch setzen?", fragte Marco und bekam einen warnenden Blick, der genau das sagen wollte, was ich ihm vorhin erklärt hatte, von Nico.

"Klar, wieso sollte es uns stören?", lächelte uns Marie an. Gott, sie ist so Zucker.

"Erzähl uns was von dir, Marie." Ich war erstaunt, dass Marco sowas sagte. Anscheinend wirkte sie auch auf ihn sympathisch. Hoffentlich nur das...

"Ja also, Nico hat mir erzählt,  dass ihr tanzt und joa ich auch. Aber ich glube nicht so gut wie ihr. Ihr seid anscheinend tanzend geboren.", fing sie an. "Mein Cousin ist jetzt in so einer Crew. Ich glaub die Beats?", es hörte sich eher nach einer Frage an. Marco suchte Blickkontakt mit mir. Ja, ihr Cousin war bei den Beats, aber sie hat ja nicht direkt was mit ihnen zu tun.

"Aufjedenfall, ich hab mit zwölf Ballett angefangen,  aber als ich vierzehn war, habe ich mehr Interesse für Hip Hop gehabt. Aber ich tanze nur für mich, also nicht wirklich oft. Meine Eltern besitzen ein Restaurant und dort muss ich oft aushelfen." Mein Gott kann sie viel reden. War mein Gedanke in dem Moment. Sie wirkte vorhin so schüchtern  und jetzt war sie so gesprächig.
Das überraschte mich.

"Wie heißt dein Cousin... und das Restaurant?", fragte ich neugierig. "Mein cousin heißt Luca. Wir sind aber nicht Cousins ersten Grades sondern schon bisschen entfernter. Und das Restaurant heißt 'da Capri'.", ich nickte nur. Also war sie auch Italienerin. Und wieso interessierte mich dieser Luca so sehr?

***
Okay, ich weiß ich hab gesagt es wird ab jetzt spannender, aber da ich nicht so viel Zeit hatte und unbedingt ein Kapitel hochladen wollte, kam jetzt nur das.

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