ELEVEN

Ich blickte von meinem Handy auf und sah in Matteos Gesicht.
Ich liebe mein Leben, dachte ich mir sarkastisch.

"Warum bist du hier, Matteo?", fragte ich ihn auch schon.
"Könnte isch disch auch fragen.", gab er zurück.
"Du bist betrunken!", stellte ich fest.
Nein, Nein, Nein, wenn er betrunken ist, ist er noch schlimmer als nüchtern!

"Nöö, isch hab nur gaaanz wenisch getrunken" Er taumelte ein paar Schritte rückwärts, doch kam wieder in den Gleichgewicht.
"Ja, und ich bin die Königin von England. Matteo du solltest wieder zurück, denn wenn du hier zusammenbrichst, lasse ich dich liegen!"

"Isch wollte eigentlich zu dem Wichscher!", stellte er mit erhobenem Finger klar.
Sofort verstand ich wen er meinte.
"Zu Luca geht's da lang!" Ich nickte Richtung Tanzschule.

"Dankeschöööön", flötete er.
Das hörte sich aber nicht sehr männlich an...

•••
"Hast du Matteo heute schon gesehen?", fragte mich Chiara leise im Chemkeunterricht.
Mrs. Piper führte gerade irgendein Experiment vor, aber keiner hörte ihr wirklich zu. Wie immer.

"Nein, wieso?", antwortete ich und kitzelte weiter an meinem Bild, ein Elefant mit einem Blumenkranz auf dem Kopf.

"Er hat ein gebrochenes Arm, ein blaues Auge und ein Pflaster am Kopf. Aufjedenfall sieht er ganz schlimm aus. Und Luca hat auch paar blaue Flecke. Denkst du die zwei haben sich geprügelt?" Sie schaute mich fragend an.

Ups, ich glaube das war ein bisschen meine Schuld.
Schließlich habe ich ihm ja verraten wo Luca ist.
Aber vielleicht sind sie auch gar nicht aneinander geraten...

Die Schulklingel unterbrach meine Gedanken.
Anscheinend hatte Chiara ihre vorherige Frage vergessen, denn sie stand sehr schnell auf und stürmte raus.
Hat da wohl jemand eine Verabredung mit meinem Bruder?!

Auch ich packte meine Sachen ein und wollte raus, doch da wurde ich mal wieder aufgehalten.
Ich könnt ausrasten!

Schnell wirbelte ich herum und blickte in Lucas grinsendes Gesicht.
Ich prügel ihm gleich dieses Grinsen aus der Fresse!

"Was ist?", sprach ich angepisst.
"Ich will mich entschuldigen..." Jetzt verschwand sein Grinsen und er wurde wieder ernst.
Hab ich das richtig gehört? Er kennt das Wort 'Entschuldigung'!

"Schieb dir deine Entschuldigung sonst wo hin. Ich will und brauch sie nicht!", gab ich mit zusammen gepressten Zähnen von mir.
Damit auch keiner dieses Gespräch mitbekommen konnte, sprach ich extra leiser.

"Komm schon. Du kannst mir nicht sagen, dass dir das gestern", auch er schaut um sich und redete dann leiser weiter, "dass dir das gestern nicht Spaß gemacht hat."

"Nein, es hat mir kein Spaß gemacht!", sagte ich viel zu schnell, weshalb er wieder anfing zu grinsen.
Tolle Leistung, Giulia. Wirklich, ich bin stolz auf dich!

"Siehst du! Und jetzt komm mit ich will dir was zeigen." Er packte mich am Handgelenk und schleifte mich raus.

Immer wieder das gleiche.

Jedoch viel mir wieder ein, dass uns ja jeder sehen konnte und ich schüttelte seine Hand ab.

Fragend blickte er zu mir, worauf ich auf unsere Umgebung deutete.
Er verdrehte die Augen und lief weiter.
Perfekte Gelegenheit um abzuhauen, dachte ich mir.

Doch ein anderer Teil, wahrscheinlich der naive, gewann die Diskussion, was ich denn jetzt tun sollte, und ich folgte ihm.

Auf dem Parkplatz steuerten wir direkt auf sein Auto zu.
Wird das jetzt zur Angewohnheit?

Ich scannte den Schulhof ab, aber keiner schaute gerade zu uns, also stieg ich auf der Beifahrerseite ein und schnallte mich an.

Kurze Zeit später stieg auch Luca ein und sicherte ebenfalls seinen Gurt.

Er startete den Motor, dass sich nebenbei sehr geil anhörte, und fuhr auch schon direkt vom Parkplatz runter.

Der Schwarzhaarige schaltete das Radio an.
Ich verzog angeekelt das Gesicht.
Bah, Justin Biber.

Luca merkte meine Geste und wechselte schmunzelnd den Sender.
Dua Lipa ist doch schon viel besser!

Plötzlich klingelte ein Handy.
Es war aber nicht mein Klingelton, weshalb ich zu Luca schaute, der gerade seine Handy aus seiner Hosentasche kramte.

"Hallo?", nahm er ab.
Kurz war es Still, da die Person am anderen Ende der Leitung sprach.

"Was? Wann? Wo seid ihr?", fragte er hektisch.
Oh oh, hört sich garnicht gut an...

"Ich bin in fünf Minuten da!" Und schon hatte er aufgelegt.
Er fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht und drehte sich dann kurz zu mir.

"Plan änderung. Wir müssen ins Krankenhaus, mein Opa hatte ein Herzinfarkt. Er wird gerade Operiert.", erklärte er mir.
Ich glaube ich konnte seine Augen glänzen sehen.

"Ist es schlimm, wenn du mitkommst?", fragte er mich dann.

"Nein, nein. Ich kann mit. Es macht mir nichts aus.", antwortete ich ihm mitleidig.

Ich will mir garnicht vorstellen wie man sich dabei fühlt.
Wenn man nicht weiß, ob man eine Person vielleicht niewieder sehen kann.

Zum Glück hatte ich noch alle meine Großeltern.
Zwar wohnten sie in Italien, aber durch Handys und Skype konnte man sie trotzdem sehen.
Auch wenn es nicht das gleiche war.

***
Heyho da bin ich wieder.

Hatte 2 Tage lang eine kleine Schreibblockade und hab mir ein bisschen Zeit genommen.

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen ❤

Habt einen schönen restlichen Tag 💖

Love ya <3

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