ʜᴇ ᴡᴀs ᴍʏ ʙᴏʏfʀɪᴇɴᴅ

Pairing: Julian Draxler x Erik Durm
Sonstiges: spielt 2018
Wörter: 05.05.2022
Geschrieben: 2389 Wörter

"Nicht jetzt Julian!", wies Kevin seinen Freund ab und hob seinen Blick erst garnicht von seinem Handy. Seuztend ging Julian mit gesenktem Kopf zurück in die Küche, wo er den Herd abschaltete und die Nudeln einfach in dem Topf ließ. Eigentlich wollte er den Torhüter nur fragen, ob er auch Nudeln haben wollte aber jetzt wo Kevin ihn schon wieder abgewiesen hatte, war ihm der Appetit vergangen. In den letzten Monaten verhielt Kevin sich immer so, interessierte sich nicht mehr für Julian und war lieber mit Neymar und den anderen unterwegs. Wenn sie mal miteinander redeten, dann komandierte Kevin ihn nur umher und brüllte ihn wegen irgendeiner Kleinigkeit an. Julian konnte nicht sagen wann sie sich das letzte mal geküsst hatten oder wann sie zuletzt miteinander ausgegangen waren. Er vermisste die Nähe zu seinem Freund, er wollte doch nur Abends an ihn gekuschelt einschlafen oder am Nachmittag einen Film mit ihm gucken, wähend sie zusammen auf der Couch lagen und gemeinsam Schokoeis aßen. Doch das wird weiterhin nur fantasie denken bleiben, denn Julian konnte sich glücklich schätzen wenn Kevin mal zuhause war und dann sogar die Nacht in ihrem Bett verbrachte. Und wenn dies der Fall war, dann wurde Kevin schon sauer wenn sich nur ihre Beine berührten.

Julian wusste nicht mehr weiter, er ließ ja nicht mit sich reden. Ihr Zweijähriges hatte er auch vergessen, was dem blonden mehr zugesetzt hatte als erwartet. Julian hatte gehofft, dass Kevin wenigsten an diesem Tag etwas mit ihm unternehmen würde, doch dieser war lieber mit Neymar in irgendwelchen Clubs unterwegs. Nicht mal ein "Alles gute zum Jahrestag" oder so hatte er bekommen und das tat weh, verdammt weh. Dies war erneut eine dieser Nächte gewesen, wo er sich still in den Schlaf geweint hatte und bitterlich gehofft hatte, dass Kevin wenigsten die Nacht mit ihm verbringen würde. Doch er kam nicht, am Abend nicht, in der Nacht nicht und auch am nächsten Morgen war er nicht zuhause. Mit schmerzenden Kopf rappelte Julian sich auf und packte seine Tasche fürs Training, ehe er ohne zu Essen oder sonstiges in seinen Wagen stieg und lustlos zum Trainingsgelände fuhr. Während er sich durch den Pariser Verkehr schlängelte, machte er sich unendliche sorgen um seinen Freund. Es war noch nie passiert das Kevin am nächsten Morgen nicht zuhause war und das dies nun der Fall war, beunruhigte den Blonden. Es würde ihn nicht mal wundern wenn er bei irgendeiner Frau im Bett lag und ihn total vergessen hatte. Julian merkte wie sein Herz sich zusammen zog, während sich dieser Gedanke in seinem Kopf festnagelte.

Das Training lief bereits seit einer knappen halben Stunden, als ein weiteres Auto auf den Parkplatz fuhr. Die gesammte Mannschaft warf einen Blick rüber und verdrehten ihre Augen, als sie sahen wie Neymar und Kevin aus dem Auto gestiegen kamen. Julian merkte wie eine Last von seinen Schultern fiel, als er sah das es seinem Freund gut ging und doch zog sich sein Herz zusammen, das er schon wieder lieber Zeit mit dem Brasilianer verbracht hatte, anstatt mit ihm. Seufztend wandte Julian ebenfalls seinen Blick von den beiden und konzentrierte sich auf den Ball an seinen Füßen. Das Training war kräftezehrend und seine Kopfschmerzen machten das ganze nicht besser, weswegen er sich in der Kabine erschöpft auf der Bank fallen ließ. Kevin und Neymar standen nur tuschelnd in der Ecke, was Julian aber gewinnsendlich ignorierte und still unter die Dusche stieg. Das kühle Nass lief über seinen ausgelaugten Körper und brachten seine verpannten Muskeln dazu, sich wieder zu entspannen. Er wollte gerade aus der Kabine verschwinden, als Kevin ihn am Handgelenk packte.

Erschrocken sah er zu seinem Freund, welcher ihn grimmig ansah und ihn an dem Handgelenk zurück zog. "Kevin, du tust mir weh", murmelte Julian und verzog sein Gesicht, worauf Kevin seinen Griff nur verstärkte. "Selbst schuld, wenn du ohne mich fahren willst", gleichgültig sah er ihn an und schubste ihn nach hinten zurück auf die Bank. Stolpernd ließ er sich dort nieder und sah seufztend auf sein schmerzendes Handgelenk runter, während Kevin unter der Dusche verschwand. Presnel betrachtete das skeptisch und griff dann schnell nach seinem Telefon. "Jule, ich bin nur kurz telefonieren. Bin gleich wieder da!", informierte er seinen Teamkollegen und verschwand kurz aus der Kabine. Vor der Tür blieb er stehen und entsperrte sein Telefon, wo er in seinen Kontakten nach einem ganz bestimmten suchte. Als er den richtigen endlich gefunden hatte, zögerte er nicht lange und drückte auf den grünen Hörer. "Erik Durm?", meldete sich nach kurzem Tuten eine Stimme am anderen Ende, was den Franzosen erleichtert aufatmen ließ. "Hey Erik, hier ist Presnel also Julians Teamkollege", stammelte er auf Englisch. Julian hatte ihm mal Eriks Nummer gegebn, denn die beiden waren beste Freunde und im Notfall konnte Presnel ihn so immer erreichen.

Bis jetzt hatten er die Nummer aber noch nie benutzen müssen, doch jetzt schien ihm die Situation mit Kevin doch ein wenig zu eskalieren. "Ah, Julian hat schon von dir erzählt. Aber was gibst denn, das du mich anrufst?", wollte er dann wissen, worauf der Franzose anfing ihm die Situation zu erleutern. "Gott, wieso hat er denn nie was gesagt? Ich komme so schnell wie möglich!", stellte Erik klar und nach einer kurzen Verabschiedung legten sie beide auf. Presnel verschwand zurück zu Julian in die Kabine und Erik machte sich gleich daran einen Flug von Huddersfield nach Paris zu buchen. Am nächsten Morgen waren Julian und Kevin zusammen auf dem Rückweg vom Training, als sie erneut anfingen sich zu streiten. "Gott, du bist so selbstverliebt", konnte man Kevin sagen hören, was Julian nur schnaufen ließ. "Wie soll ich bitte selbstverliebt sein, wenn du der bist bei dem es sich immer nur um sich selber dreht?", wollte Julian sauer wissen und sah ihn aus zusammen gekniffenen Augen an. "Was hast du gerade gesagt du Tunte?", zischte Kevin wütend, während sich die Augen des Blondhaarigen mit Tränen füllte. Noch nie hatte er ihn in irgendeiner weise beleidigt gehabt und das es nun soweit war, tat ziemlich weh.

"Halt das Auto an", kam es kalt von Julian, während er versuchte die Tränen weg zublinzeln. "Was? Wir sind mitten auf der Straße", kam es verwirrt von Kevin, was Julian gewiss ignorierte. "Ich hab gesagt du sollt das Auto anhalten!", zischte Julian, worauf Kevin augenverdrehenden am Straßenrand anhielt. Julian riss die Tür auf und stürmte hinaus, während er nach seiner Trainingstasche griff. "Ach übrigens, es ist aus zwischen uns! Meine Sachen hole ich wann anders ab", kalt sah Julian ihm noch ein letztes mal in die Augen und knallte dann die Autotür um. Sofort drehte er sich um und lief einige Schritte, während seine Augen sich erneut mit Tränen füllten. Kevin drückte gleich wieder aufs Gas und war Sekunden später bereits wieder verschwunden. Leise schluchzte der Deutsche auf und verfestigte den Griff um seine Tasche, worauf seine Knochen weiß hervortraten. "Oh Juli", plötzlich wurde Julian in eine vertraute Umarmung gezogen und das Parfüm der Person würde er unter tausenden wieder erkennen. "Erik!", nun schluchzte der Braunhaarige laut auf und drückte sich fest gegen die Brust seines Gegenübers. "Ich liebe ihn doch", schluchzte er weiter, während Erik sie langsam zu der Parkbank hinter ihnen führte.

"Ich weiß aber es war das richtige", murmelte dieser und drückte seinen besten Freund fest an sich. Es dauerte eine weile bis die Tränen stoppten und Julian sich langsam wieder löste. Auf dem Pullover des Blonden blieb ein dunkler Fleck zurück, während Julian ihn aus verweinten Augen ansah. "Was machst du eigentlich hier?", wollte dieser dann wissen und zog seine Nase nach oben, worauf Erik in seiner Jackentasche wühlte. Kurz darauf zog er ein Taschentuch hervor, was Julian dankend annahm. "Oh, ich war dort im Café und hab dich dann aus dem Auto steigen sehen", gab der Kleinere schulterzuckend zurück und zeigte auf das Café wenige Häuser weiter. "Nein, ich meine was du allgemein hier in Paris machst. Du müsstest doch eigentlich selber Trainieren", wollte Julian genauer wissen, was Erik seufzten ließ. "Presnel hat angerufen und mir von der Situation mit Kevin erzählt. Da konnte ich natürlich nicht einfach zuhause sitzen bleiben, sondern bin gleich hierher geflogen. Aber wieso hast du denn nie was gesagt? Jule ich wäre doch für dich da gewesen!", erklärte er und sah den Braunhaarigen mitleidig an. "Ich wollte dich damit nicht nerven oder so", flüsterte Julian und schmiss sich erneut in die Arme seines Kumpels.

Am Abend saßen sie zusammen im Hotel des Blonden, wo Julian nun erstmal bleiben würde. "Ich bestelle uns was zu Essen ja?", meinte Erik und griff bereits nach seinem Handy. "Brauchst du nicht, ich hab keinen Hunger", murmelte Julian daraufhin und kuschelte sich tiefer in die Decke. "Oh nein, so nicht. Du musst was Essen Julian! Das letzte mal das du was zu dir genommen hast, war wahrscheinlich heute Morgen vor dem Training. Wenn überhaupt da. Und du hungerst nicht wegen irgendeinem Typen von Arschloch, welcher nicht weiß wie man mit Menschen umgeht!", ließ Erik darauf seine Wut gegenüber Kevin raus, wobei der Pariser ihn aus großen Augen ansah. "Danke..", flüsterte er nur, worauf Erik in wenigen Schritten bei ihm war und ihn erneut in eine feste Umarmung zog. "Also gut, Pizza oder Burger?", fragte Erik dann grinsend, was auch Julian ein leichtes Grinsen auf die Lippen zaubert. "Und jetzt komm mir nicht mit irgendwas weniger fettiges, du musst wieder ein bisschen zunehmen! Du bist ja nur noch Haut und Knochen", redete er gleich weiter, als der Pariser seinen Mund öffnen wollte. "Das wollte ich garnicht sagen!", brummte Julian und grinste leicht. "Ich bin für Pizza."

Es waren nun zwei Wochen vergangen und Julian war erstmal mit zu Erik nach Huddersfield geflogen. Vom Training war er abgemeldet, denn in seiner jetzigen Verfassung konnte die Mannschaft nichts mit ihm anfangen und außerdem war er noch nicht bereit Kevin wieder zu sehen. Es verlangte Erik viele Nerven und vor allem Geduld ab, um Julian irgendwie aus dieser Trauer Phase herauszubekommen. Nach knappen zwei Monaten in denen der Pariser bei Erik gelebt hatte, war er nun soweit über Kevin hinweg das Erik ihn ohne Bedenken wieder nach Paris lassen konnte. So standen sie nun am Flughafen und verabschiedeten sich von einander, bevor Julian wieder nach Paris fliegen würde. "Pass auf dich auf dich auf, ja?", murmelte Erik während er sein Gesicht in der Brust seines Gegenübers vegrub. "Versprochen!", gab Julian genauso leise zurück und drückte dem Blonden einen Kuss auf den Kopf. "Ich werd dich vermissen", murmelte der Kleinere leidenden und merkte wie seine Augen wässerig wurden. In den zwei Monaten waren sie sich noch näher gekommen als sie sowieso schon waren und Erik konnte nicht leugnen, dass er was für den Psg-Fußballer über hatte. Doch das würde er ihm niemals offen sagen, schließlich hatte er sich gerade erst getrennt und außerdem, warum sollte er etwas für seinen besten Freund empfinden?

Es war nun knapp ein Jahr vergangen und es war nun Sommerpause. Erik wechselte zur kommenden Saison zurück in die Bundesliga, weswegen er natürlich zurück nach Deutschland kam. Er liebte England, keine Frage, aber es war einfach nicht seine Heimat. Und Julian hatte natürlich beschlossen, seinem besten Freund beim Umzug zu helfen. Als er mit einem Taxi vor der neuen Wohnung ankam, stand Erik bereits hibbelig vor der Tür und wartete auf den Pariser. Als Julian dann aus dem Taxi trat, sprang Erik ihm gleich in die Arme. "Ich hab dich vermisst!", nuschelte er leise und vergrub sein Gesicht mit geschlossenen Augen in der Schulter des Größeren. "Ich dich auch", murmelte dieser lächelnd und genoss das leichte kribbeln welches durch seinen Körper schoss. Kurz verweilten sie so, ehe sie sich langsam wieder voneinander lösten und grinsend voreinander standen. "Also, wo fangen wir an?", wollte Julian wissen und sah grinsend über die Straßen Frankfurts. "Also, ich würde sagen wir bringen erstmal die Kartons rein, bevor es noch anfängt zu regnen", bestimmte Erik, ehe sie beide tatkräftig die Kartons nach innen trugen. Nachdem dann alle im Hausflur standen, fingen sie an die Kartons nach Inhalt zu sortieren.

"Warte, ich helfe dir!", schnell eilte Erik zu dem Größeren, um diesen dabei zu helfen einen schwereren Karton hochzuheben. Zusammen schafften sie es dann diesen die Treppe hoch ins Schlafzimmer zu tragen, wo sie ihn angestrengt wieder runter stellten. Mit verliebten Blick sah Erik zu seinem Gegenüber, als dieser sich mit seinem Shirt den Schweiß von der Stirn wischte. Es war eben doch ganz schön anstrengend, bei 22grad Kartons zu stecken. "Erik? Erik! Hallo?", durch das rufen seines Names wurde er aus seinen Träumerein gerissen. "Alles in Ordnung?", fragte Julian besorgt und legte seine Hand auf die Schulter seines Kumpels. "I-Ich, Ich-", stammelte er vor sich hin und sah aus großen Augen zu den Pariser. "Was ist los hm? Du warst bei den letzten Treffen schon immer so abgelenkt", wollte Julian besorgt wissen und zog sie zu zwei Kartons, auf welchen sie sich nieder ließen. "Das ist nicht so leicht", murmelte Erik und hielt seinen Blick gesenkt, um Julian bloß nicht in die Augen zu sehen. "Mir egal. Es belastet dich anscheinend, also ist es wichtig", seufzend fuhr sich Erik übers Gesicht und freundete sich schonmal mit dem Gedanken an, nach diesem Gespräch keinen besten Freund mehr zu haben.

"Naja, also ich mag dich", fing er an und versuchte sein schnell klopfendes Herz zu beruhigen. "Mehr als ich sollte, mehr als einen besten Freund", fügte er fast flüsternd hinzu und hielt die Luft an. Es war still zwischen ihnen, bis Julian vorsichtig nach der Hand des Kleineren griff. "Erik, ich mag dich auch mehr als einen besten Freund", kam es zögernd von ihm zurück, worauf Eriks Kopf nach oben schnellte. Sprachlos sah er den Braunhaarigen an und ehe er sich versah, lagen ihre Lippen sanft aufeinander. "Aber ich hab Angst Erik, angst das es wieder so endet wie mit Kevin..", fügte Julian dann hinzu, wobei der Frankfurter ihm sanft über die weiche Wange strich. "Ich werde dir zeigen was es heißt zu lieben. Ich werde dir zeigen was du verdient hast!", gab Erik fest überzeugt zurück und schwor sich innerlich, alles dafür zu tun um Julian vor jeglichen Schmerz und Leid dieser Welt zu beschützen. Und während sie ihre Lippen erneut miteinander vereinten, wusste Julian das es mir Erik anders sein würde. Besser sein würde.

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ich hoffe es gefällt euch!!
-mika <3

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