Julian Brandt&Marco Reus
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Julian Brandt&Marco Reus
Julian strich sich etwas nervös über das helle Hemd und hoffte wirklich, dass er beim Bügeln nichts falsch gemacht hatte.
Normalerweise half ihm seine Mama oder er rief panisch seinen besten Freund an, welcher ihm im Notfall auch helfen würde.
Aber diesmal hatte er es selber getan.
Marco, sein bester Freund und heimlicher Schwarm, hatte keine Zeit gehabt, was Julian natürlich verstehen konnte.
Immerhin stand er mitten im Leben, hatte Familie und eine bildhübsche Frau. Da musste er sich nicht noch um Jule, das Riesenbaby, kümmern.
Also hatte Julian versucht sich irgendwie selber für das Weihnachtsessen fertig gemacht.
Er hatte eine dunkelblaue Anzugshose an und sein helles Hemd passte wirklich gut dazu. Seine blonden Haare standen etwas ab, er hatte sie nicht akribisch versucht zu stylen.
Alles in allem sah Julian wirklich gut aus und er freute sich eigentlich auch wirklich auf den Abend mit seinen Freunden.
Wenn da nicht dieses kleine Problem Names Marco wäre.
Marco.
Er machte sein Leben um einiges komplizierter.
Seine Gefühle waren vollkommen verwirrt.
Sie spielten verrückt, sobald Marco in der Nähe des gebürtigen Bremers war.
Er konnte an nichts sinnvolles mehr denken und einen klaren Gedanken konnte er auf keinen Fall aufnehmen.
Seine Haut kribbelte, sobald Marco ihn auch nur eine Sekunde lang ansah.
Ein Schauer durchzuckte seinen Körper, wenn er nur dessen Stimme vernahm und eine Gänsehaut entstand bei ihm, sobald Marco ihn leicht berührte.
Ein Gefühlschaos war bei Julian entstanden.
Natürlich wusste er, was mit ihm selber, höchstwahrscheinlich, los war.
Ihm war klar, was diese ganzen Sachen in Bezug auf Marco bedeuteten und dennoch wollt er es nicht wahr haben.
Es war fatal und naiv.
Fatal für die Zukunft von ihm selber und auch von dem ehemaligen Gladbacher.
Dieser hatte immerhin Familie, war in einer Beziehung.
Und Jule selber? Er war alleine.
Aber trotzdem war es auch für ihn nicht leicht.
Er hatte ausschließlich Beziehungen mit Frauen gehabt und nie auch nur im entferntesten daran gedacht, dass er womöglich schwul sein könnte.
Und dann stolperte Marco in sein Leben und drehte es einmal um 360 Grad.
Es war in der letzten Zeit wirklich sehr anstrengend für Julian gewesen und er hatte nur schwer mit alledem umgehen können.
Der prägnante Kontakt zu Marco und die häufigen Treffen sorgten immerhin auch nicht dafür, dass seine Gefühle schwächer wurden oder sogar verschwanden.
Leicht panisch riss Julian den Kopf hoch, als er die Klingel durchs Haus schallen hörte.
Das war bestimmt Marius.
Der Blonde hatte sich angeboten, dass er Julian mit zur Weihnachtsfeier mitnehmen konnte.
Immerhin wohnten sie nur wenige Häuser voneinander weg, also gab es auch keinen Umweg für Marius.
Schnell eilte Julian zur Haustür und öffnete sie leicht gestresst.
„Hey Bro.", grinste Marius seinen Gegenüber an und klatschte kurz mit ihm ein.
„Hey, bin gleich fertig.", informierte Julian ihn und zog seine Jacke vom Kleiderständer, welcher durch den Schwung beinahe umgekippt wäre, wenn Julian in der letzten Sekunde nicht hätte reagieren können.
„Wow, mach mal nicht so wild.", kicherte der ehemalige Kölner leicht und fuhr dem Labrador, welcher hechelnd in Julians Flur gekommen war, über den Kopf.
Seine Finger kreisten auf dem weichen Fell zwischen seinen Ohren und er grinste sie breit an.
„Na Nala, ist dein Herrchen wieder so aufgeregt wegen Marco?", fragte Marius lachend und verschluckte sich beinahe an seiner eigenen Spucke, als Julian seinen Blick zu ihm riss und ihn vollkommen verdattert anstarrte.
Die blauen Augen von ihm würden bald aus seinem Kopf fallen, wenn er weiterhin so schauen würde.
„Woher weißt du...?", fragte Julian entsetzt und langsam kam wieder leben in sein Körper.
Sein knall rotes Gesicht strahlte beinahe schon wie eine viel zu helle Kristbaumkugel und es sah einfach viel zu witzig aus.
Marius lachte, währenddessen er noch immer Nala über ihr Fell strich.
„Es ist offensichtlich, zumindest für mich.", erklärte Marius simpel und kam aus seiner Hocke hoch.
„Allein die Art und Weise, wie ihr euch anblickt.
Wie deine Augen strahlen und wie rot du immer wirst, wenn er zu dir guckt.
Du lachst über jeden schlechten Witz von ihm und verteidigst ihn bis aufs Blut.", begann Marius zu erzählen, währenddessen Nala weiterhin um seine Beine herumtänzelte.
„Jaja, hab's schon verstanden.", unterbrach Julian seinen Gegenüber und schnappte sich sein Handy von der Kommode.
„Es ist sowieso hoffnungslos.", brummte Julian und machte das Licht aus.
Er deutete Marius an, dass er jetzt fertig war und gemeinsam verließen sie das Haus des gebürtigen Bremers.
„Also ich würde nicht unbedingt sagen, dass es Hoffnungslos ist.", murmelte Marius, als er den Autoschlüssel ins Zündloch steckte, aber Julian fuhr sich nur einmal durch die Haare.
Er ließ das ganze unkonzentriert und lauschte stattdessen dem Radio, welches leise im Hintergrund spielte.
Die Fahr dauerte nicht lange.
Nach vielleicht acht Minuten waren sie am Gelände angekommen und Julian schluckte leicht.
Draußen lag der Schnee, die Bäume ließen ihre Blätter im Wind hin und her wiegen und Julian konnte schon in dem Auto erahnen, was für Temperaturen draußen auf ihn warten würden.
Da würde ihm seine dünne Strickjacke auch nicht wirklich weiterhelfen.
Er hatte sich schon gewundert, warum Marius so eine dicke Winterjacke bei sich gehabt hatte.
Julian würde zwar nicht lange draußen bleiben, lediglich für den Weg rein und raus, allerdings vertrat er sich während solcher Veranstaltungen gerne Mal die Beine und wenn es so kalt draußen war, würde dies wohl nur schwer gehen.
„Hast du alles?", fragte Marius, als er das Auto geparkt hatte.
Etwas überrascht riss Julian seine Augen auf, bevor er langsam verarbeiten konnte, was Marius gesagt hatte.
„Ähm, ja.", zuckte Julian mit der Schulter.
Er hatte lediglich sein Handy und seinen Schlüssel mit sich.
Hoffentlich brauchte er auch nicht mehr, aber wofür denn auch?
„Gut, dann einmal aussteigen, Bitte.", grinste Marius.
„Und bitte Knall die Autotür nicht gegen die Straßenlaterne.", fügte er noch bittend hinzu und sah Julian aus dem Augenwinkel an.
„Haha, wie witzig.", sagte Julian trocken und fragte sich wirklich, wie Marius über solch einen schlechten Witz lachen konnte.
Es war ihm höchstens zweimal passiert, dass er sein eigenes Auto irgendwie in die Werkstatt bringen musste, weil er seine Türen immer irgendwo reinhauen musste.
Aber er schaffte es, ohne das Auto von Marius zu verletzten, auszusteigen.
Sofort schlug ihm eiserne Kälte an den Körper und er zog bibbernd seine Strickjacke enger um seinen Körper.
„Scheiße Junge, das ist ja arschkalt.", brummte er zu Marius, welcher darüber ebenfalls nur lachen konnte und sich seine Winterjacke überzog.
„Was dachtest du, wieso ich so eine Jacke dabei habe? Sicherlich nicht, weil es so schöne Temperaturen draußen sind.", grinste Marius den 27-jährigen von der Seite an.
„Jaja, halt's Maul.", brummte Julian und lief gemeinsam mit Marius über die Straße, sodass sie beide zum Gebäude konnten.
Beide liefen sie kurz, als sie im Gebäude waren, durch einen kleinen Flur, bevor sie die Tür zum Saal öffneten und dort drinnen schon viele Leute erkannten.
Das Trainerteam und die restlichen Angestellten redeten schon freudig miteinander und auch schon viele anderen Spieler saßen an den Tischen.
„Ach so, und als Tipp, starr nicht immer so offensichtlich.", grinste Marius ihn ein letztes Mal an, bevor auch schon Nico bei den beiden angekommen war.
„Hey Leute.", grinste er die anderen an und zog die beiden Neuankömmlinge schon in eine Umarmung.
„Da ist ja unser Sitznachbar.", grinste Karim und zog Marius ebenfalls in eine Umarmung, genauso wie Julian.
„Ha, viel Spaß neben den beiden!", grinste Julian den Blonden an, welcher leicht seine Augen verdrehte.
„Halts Maul, Junge.", stieß er ihn bloß an der Schulter an und zu viert liefen sie zu dem Platz.
„Du sitzt direkt neben mir, du wirst also auch mit den beiden konfrontiert werden.", murmelte Marius leise, allerdings verdrehte Julian daraufhin bloß seine Augen.
Der ehemalige Leverkusener legte sein Handy direkt neben seinen Teller auf den schön gedeckten Tisch.
Vor seinem Teller erkannte er ein gefangenes Namensschild mit seinem eigenen Namen drauf.
„Guck mal wer da neben dir sitzt.", flüsterte Marius leise und zwickte Julian in die Seite, weshalb dieser zusammenzuckte und kurz kichern musste.
„Arsch.", murrte er, bevor er seinen Blick nach links wand und dort auf das Namensschild blickte.
Marco
Beinahe hätte Julian sich verschluckt.
Er spürte wie Röte in sein Gesicht stieg und er sich erstmal räuspern musste, um seinen staubtrockenen Hals etwa dazu regulieren.
Ein unauffälliger Blick durch den Saal verriet ihm aber, dass das Dortmunder Urgestein noch nicht angekommen war, also konnte sich Julian wenigstens schon einen Vorspeise Salat schnappen ohne darüber nachdenken zu müssen, dass Marco direkt neben ihm saß.
Seine Wangen waren noch etwas rot, als er sich neben Felix anstellte und ein lustiges Gespräch mit ihm begann.
Er wollte gerade den ersten Löffel seines Salates in seinem Mund verschwinden lassen, als er plötzlich eine Stimme hinter ihm wahrnahm, die ihm ein Schauer über den Rücken jagte.
Er bekam eine Gänsehaut, die sein Herz kurz zum Stillstand brachte.
„War ja klar, dass du schon am fressen bist."
Mit einem Lächeln im Gesicht drehte Julian sich um, hoffte das sein Gesicht nicht zu rot angelaufen war.
„Ich freue mich auch dich zu sehen.", lächelte Julian und blickte in die hellbraunen Augen, die ein wunderschönes grün in sich beinhalteten.
Wenn Julian nach seiner Lieblingsfarbe gefragt werden würde, dann würde er ohne großes Nachdenken die Augenfarbe von Marco benennen.
Es war eine wunderschöne Farbe, von der man perfekt träumen konnte.
Das Grün war unbeschreiblich schön und gepaart mit dem braun war es noch fantastischer.
Eine Hand, die von Marco stammte, legte sich auf die Schulter von Julian.
„Es ist wirklich schön dich zu sehen.", spürte Julian den heißen Atem des Älteren neben seinem Ohr abprallen.
Ein Schauer überlief Julians Rücken und er musste einmal stark schlucken.
„Idiot.", schüttelte Julian nur lächelnd seinen Kopf und hoffte wirklich, dass seine Stimme nicht so zitterte, sondern stark wirkte.
„Ohh, ich sehe, dass du den ganzen Abend das Vergnügen haben wirst, meine Anwesenheit zu genießen.", ließ Marco sich auf dem Stuhl neben dem Blonden nieder.
Leise schnaubte dieser.
„Ob das so ein Vergnügen ist, weiß ich ja nicht.", murmelte er laut genug für Marco, was auch von Julian beabsichtigt war.
Theatralisch fasste er sich ans Herz.
„Wow, der hat gesessen.", sagte der Ältere gespielt verletzt und senkte seinen Kopf, während er sich die imaginären Tränen aus dem Gesicht wischte.
Julian musste herzhaft lachen.
„Warum bist du kein Schauspieler geworden? Du hast ganz eindeutig Talent dazu.", fragte Julian und strich sich eine Träne des Lachens aus dem Augenwinkel.
Nun nickend sah Marco ihm in die Augen. „Die Frage habe ich mir tatsächlich auch schonmal gestellt."
Das Essen war angenehm und auch die Ansprachen von den einzelnen Personen waren schön mitanzuhören.
Es war eine schöne Stimmung, sie war angenehm und die Worte, die gesprochen wurden, waren wirklich nett.
Es war ingesamt eine angenehme Stimmung und man konnte auch wirklich sagen, dass es ein wunderschöner Abend war.
Sie machten Witze, erzählten Geschichten.
Sie genossen ihre Zeit miteinander.
„Und dann hat Felix mir einen Schneeball ins Gesicht geworfen.", erzählte Jamie und deutete dabei auf den Neuzugang.
Ein Lachen ging durch die Runde und auch Julian konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen, während sein Bein in einem etwas schnellerem Tempo auf und ab wippte.
Julian lauschte gespannt, während seine Freunde erzählten, was sie für witzige Sachen in letzter Zeit erlebt hatten.
Und wenn Julian an seine vergangenen Tage und Wochen dachte, dann musste er auch sagen, dass er auch eine schöne Zeit hatte.
Eine schöne Zeit, vor allem mit Marco.
Sie hatten so viel zusammen gemacht, auch wenn viele Sachen mit der Mannschaft war.
Private Treffen waren durchaus eingeplant, allerdings hatte Marco selber mit seiner Familie, vor allem in letzter Zeit so viel zu tun, dass die Treffen immer weniger geworden waren.
Und so sehr es Julian auch verletzte und zugegebenermaßen auch kränkte, so sehr freute er sich für Marco, dass dieser Leute gefunden hatte, die ihn liebten.
Und so konnte er ja vielleicht die aufgebauten Gefühle wieder abbauen und es würde vielleicht leichter für ihn werden.
Das Akzeptieren würde leichter werden.
Akzeptieren, dass seine Gefühle unerwidert waren und sich daran auch nichts mehr ändern würde.
Eine Hand, die sich bestimmend und doch auch sanft auf Julians Oberschenkel legte, riss ihn aus seinen Gedanken und katapultierte ihn in die Gegenwart.
„Du bist so zappelig, Jule, alles gut?", hörte er dann wieder die leise Stimme von Marco neben seinem Ohr.
Kurz musste Julian Keuchen, allerdings so leise, dass es hoffentlich niemand gehört hatte.
Die Härchen auf Julians Arm stellten sich auf und er atmete kurz durch.
Die Wärme in seinem Kopf, dass schnell pumpende Herz und die präsenten Gedanken in seinem Kopf, waren zu viel für Julian.
Dann noch das Kribbeln in seinem Körper und das Gefühl der wild umherflatternden Schmetterlinge in seinem Bauch, bescherten ihn ganz weiche Knie.
„Ja...", antwortete Julian etwas abwesend.
Er konnte sich nicht so wirklich auf die Frage und die weiteren Worte konzentrieren, wenn Marco seine Hand auf auf ihn liegen hatte.
„Ich brauche nur mal kurz frische Luft.", sagte Julian und erhob sich schnell.
Eilig machte er sich daran, durch einen kleinen Ausgang so unauffällig wie möglich das Gebäude zu verlassen.
Die kühle Luft peitschte in sein Gesicht und er zog bibbernd die Strickjacke enger um seinen Körper.
Seufzend lehnte Julian sich mit dem Rücken an die Backsteine und atmete erstmal durch, während er irgendwie versuchte seine Gedanken zu ordnen.
Schon den ganzen Abend war Marco irgendwie auf Körperkontakt aus.
Ob sich ihre Hände mal streiften, Marcos Hand plötzlich auf seinem Oberschenkel lag oder er den warmen Atem in seinem Gesicht spürten konnte.
„Julian?", hörte er seinen Namen von der Stimme, die ihn so verrückt machte.
Direkt vor ihm erkannte Julian nun Marco.
In einer dicken Jacke, mit den Händen im der Tasche vergruben und mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Fragend hob er seinen Kopf, während er leicht zitternd ausatmete und Marco tief in die Augen blickte.
Sein Herz hatte sich noch immer nicht beruhigt und klopfte so schnell, wie vor wenigen Minuten.
„Marco?", kam es leicht verdutzt aus dem Mund des 27-Jährigen.
Seine Stimme zitterte leicht, dies konnte man deutlich hören.
„Ich hab doch gesagt...", begann Julian und vergrub seine Hände wieder in seiner Jackentasche.
„Das alles gut ist? Das glaube ich dir aber nicht.", unterbrach Marco den Blonden und war der Grund dafür, dass er verdattert zu ihm blickte.
Mit so einem ausdrucksstarken Unterbrechen hatte Julian auf keinen Fall gerechnet.
Marcos Stimme war gefasst und stark, er sah tief in die Augen von Julian.
Wenn Julian ganz ehrlich war, dann fühlte er sich unter dem starken Blick von Marco etwas unsicher.
Er musterte ihn, das bekam der Jüngere definitiv mit.
„Du distanzierst dich. Von mir.
Ich hab manchmal das Gefühl, dass du mir aus dem Weg gehst.
Das du alles versuchst, um mich zu meiden.
Ich versteh einfach nicht, was das scheiß Problem ist.", brummte Marco und verschränkte seine Arme vor seiner Brust.
Zwischen ihnen war es definitiv geladen.
Julian zog seine Augenbrauen zusammen, er biss seinen Kiefer fest aufeinander.
Er hatte es schon früher gehasst, wenn man ihn angepöbelt hatte und vor allem jetzt in dieser Situation war es schwer ruhig zu bleiben.
Seit Wochen, wenn nicht sogar Monaten, musste Julian seine Gefühle verstecken.
Er musste so tun, als ob alles Friede Freude Eierkuchen war, wobei es gar nicht der Fall war.
„Willst du mich verarschen?", kam es säuerlich von Julian.
„Mein scheiß Problem bist du!
Erst verbringst du jeden Tag mit mir, dann machen wir absolut nichts mehr zusammen und jetzt musste du mich bei jeder Situation mit deinen leisen Worten an meinem Ohr oder deinen Händen auf meinem Körper um den Verstand bringen!
Vielleicht ist es auffällig gewesen, wie ich dich angesehen habe.
Vielleicht weißt du schon lange, dass ich mehr für dich empfinde und willst deshalb nichts mehr mit mir machen, das ist auch okay.
Aber ich finde es nicht fair, dass du mir mit solchen Berührungen wieder Hoffnung schenkst, nur damit...", redete Julian sich in Rage und bekam gar nicht richtig mit, wie ihm Tränen in die Augen gestiegen waren.
Das Gesicht von Marco war neutraler geworden, seine Gesichtszüge waren entspannt und seine Lippen standen leicht auseinander.
Marco legte seine Hand an die Wange des Jüngeren und strich dort die Tränen weg, was tatsächlich dazu führte, dass Julian abrupt aufhörte zu reden.
„Du bedeutest mir so viel, Jule.", hauchte Marco leise und legte dann seine Lippen auf die von Julian.
In diesem Moment schien ein Feuerwerk in Julian hochzusteigen.
Er wusste zuerst nicht, ob es ein Traum war oder Realität.
Aber die Hände, die zusätzlich an seiner Hüfte Platz gefunden hatten, zeigten ihm, wie real das ganze doch war.
Julian schaltete seine Gedanken einfach aus und legte seine Hand in den Nacken des Älteren.
Die bittere Kälte war vergessen und Julian spürte nun, wie Hitze in seinem Körper aufkam.
Hitze, die jede seiner Zellen einnahm und diese zum Explodieren brachten.
Hitze, die in sein Blut überging und dieses zum Kochen brachten.
Die kurzen Haare von Marco fühlten sich weich zwischen seinen Fingern an.
Die Lippen von Marco waren viel weicher, als er sich es jemals erträumen konnte.
Er hatte schon so oft von diesem Moment geträumt, aber er hatte ihn sich niemals so vorgestellt.
Julian Atem ging schnell, als sie sich endlich lösten.
Er spürte auch deutlich den Atem von Marco in sein Gesicht prallen, aber er ließ seine Stirn einfach glücklich gegen die von Marco fallen.
„Ich hab dich wirklich auch sehr gerne.", flüsterte Marco leise strich über Julians Wange, welche inzwischen so heiß wie Feuer war.
„Ich bin mir schon seit geraumer Zeit darüber im Klaren, dass ich dich mag.
In letzter Zeit hatte ich nicht so viel Zeit, weil ich vieles klären musste.
Ich hab mit meiner Familie geredet, bin seit ein paar Wochen Single.
Es war kompliziert, aber das ist egal.", murmelte Marco leise und erklärte sich.
Leicht löste Julian sich und sah dem Älteren in die Augen.
„Ich würde es sehr gerne mit dir versuchen.", nickte Julian sanft und sah hoffnungsvoll in Marcos Augen.
Sanft lächelte Marco.
„Ich würde es auch sehr gerne mit dir versuchen.", sah er Julian liebevoll an und küsste ihn kurz erneut.
„Aber jetzt lass uns wieder rein gehen, bevor du erfrierst."
Und anders als sie rausgekommen waren, liefen sie Hand in Hand wieder ins Gebäude.
Hand in Hand in ihre Zukunft.
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Um ganz ehrlich mit euch zu sein, hatte ich am Anfang wirklich keine Ahnung was ich hier schreiben sollte. Ich war vollkommen planlos und jetzt, mehr als 3000 Worte später, bin ich eigentlich ganz zufrieden mit dem Oneshot.
Ich hoffe ihr mögt ihn, auch wenn er wirklich lange ist. 🤭
Er ist für emmaareich
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