65.| Giovanni Reyna&Jude Bellingham

𝗪𝗲𝗰𝗵𝘀𝗲𝗹

𝖯𝖺𝗂𝗋𝗂𝗇𝗀: 𝖦𝗂𝗈𝗏𝖺𝗇𝗇𝗂 𝖱𝖾𝗒𝗇𝖺&𝖩𝗎𝖽𝖾 𝖡𝖾𝗅𝗅𝗂𝗇𝗀𝗁𝖺𝗆
𝖦𝖾𝗇𝗋𝖾: 𝖽𝗋𝖺𝗆𝖺
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𝖦 𝖨 𝖮 𝖵 𝖠 𝖭 𝖭 𝖨

In mir brach etwas, als ich mein Handy entsperrte und mir sofort die Nachrichten rund um den Wechsel ins Auge sprangen.

In mir brach etwas, als ich sah, dass Jude schon ein Bild gepostet hatte, in welchem er sich bedankte für die letzten Jahre.

Und als ich dann den Post sah, in welchem er das Trikot der Königlichen in der Hand hielt, mit der Nummer 5 auf dem Rücken, brach nicht nur etwas, sondern mein gesamtes Herz.

Tränen stiegen in meine Augen und ich packte lieber schnell mein Handy weg, bevor ich jetzt völlig anfangen würde zu weinen.

Er war also wirklich gegangen. Er hatte mich also wirklich hier alleine gelassen, ohne sich zu Verabschieden.

Nicht persönlich war er zu mir gekommen. Nichtmal eine Nachricht hatte er mir hinterlassen. Gar nichts.

Nach all den letzten Monaten, in denen wir eine besondere Verbindung aufgebaut hatten. Wir hatten es nie ausgesprochen, aber ich dachte eigentlich schon, dass wir mindesten so eine Art Beziehung geführt hatten.

Er hatte fast schon bei mir gewohnt. Wir hatten gekuschelt, hatten uns geküsst und hatten noch andere intime Moment miteinander verbracht.

Nie hatten wir über unsere Gefühle geredet oder sowas, aber ich hatte eigentlich schon gedacht, dass wir offen und ehrlich miteinander reden konnten und uns sowas wichtiges wie einen Wechsel in ein anderes Land anvertrauten.

Aber nichts. Nichtmal eine Nachricht hatte ich bekommen.

Keinen Abschied. Keinen Abschiedskuss. Rein gar nichts.

Er war einfach so gegangen und hatte mich hier mit einem gebrochenen Herzen zurück gelassen.

Ich spürte Tränen in meinen Augen hochkommen, spürte meine Unterlippe zittern.

Ich presste meine Hand vor meinen Mund, damit ich nicht laut schluchzen musste und rollte mich wie ein Fötus auf der Couch zusammen. Die Decke lag über meinem Körper und ich versteckte mich unter dieser.

Obwohl mich doch sowieso niemand sehen konnte. Immerhin würde niemand kommen. Warum auch?

Ganz offensichtlich war ich es nicht wert gemocht oder geliebt zu werden.

Es fühlte sich so an, als ob mir der Boden unter den Füßen weggezogen wurde und ich jetzt hoffnungslos in einem Freien Fall war.

Ich fühlte mich wie ein Ertrinkender und mein Einziger Felsbrocken in der Brandung, Jude, war nun weg. Und ich war hemmungslos am ertrinken und am untergehen.

All meine Freunde waren weg.

Zuerst waren wir zu viert. Jadon, Erling, Jude und ich. Wir waren die besten Freunde, haben alles zusammen gemacht.

Jeden Abend hatten wir FIFA gespielt, waren zu viert Essen oder Feiern gewesen. Es war eine schöne Zeit.

Und dann ist Jadon gewechselt. Nach England. Natürlich war es traurig, aber wir haben einen Abschied für ihn gefeiert und ich selber habe auch noch regelmäßigen Kontakt mit ihm. Vor allem nachdem es ihm so mies ging. Ich war für ihn da und wusste, dass auch Erl und Jude da waren.

Dann war Erling gegangen. Ebenfalls nach England. Und er ist dort aufgeblüht. Er hatte die beste Saison ever für ihn gespielt und ich hielt auch noch zu ihm Kontakt. Nicht so oft, wie anfangs mit Jadon, aber die Zeit verging und sie hatten in England auch neue Freunde gefunden.

Aus dem Dortmunder-Quartett war ein Duo aus Jude und mir geworden. Wir hatten uns noch immer jeden Tag gesehen, waren sogar zusammen im Urlaub. Wir hatten diese Beziehung aufgebaut und jetzt...jetzt war ich alleine.

All meine Freunde hatten sich von mir abgewandt. Sie hatten mich alleine gelassen, ohne sich wirklich zu interessieren, wie es mir ging.

Natürlich war ich stolz auf sie, war ich stolz auf Jude. Und dennoch schmerzte mein gebrochenes Herz so stark, dass mein Körper sich taub anfühlte. Ich konnte nicht mehr Denken, mein Kopf brummte so stark.

Ich schloss einfach meine Augen und wünschte, dass sich diese nie wieder öffnen würden.

𝖩 𝖴 𝖣 𝖤

Erschöpft ließ ich mich auf die Matratze im neues Schlafzimmer meines Hauses fallen und seufzte.

Es war ein anstrengender Tag gewesen. Eine anstrengende Reise und die Realisierung, dass ich nun nicht mehr in Dortmund war, kam auch wie eine Lawine angerollt und begrab mich unter ihr.

Die Realisierung, dass ich nicht mehr in Dortmund spielte, dass ich meine Freunde der letzten Jahre nun nicht mehr in mich rum hatte war nicht schon.

Und dann war da auch noch Gio.

Mein American Dream.

Ihn hatte ich ebenfalls zurückgelassen. Ich Idiot hatte ihm nichtmal was gesagt. Ich war einfach in einer Nacht- und Nebelaktion abgehauen und hatte es mir mit Gio wohl endgültig verspielt.

Dabei war das zwischen uns doch etwas besonderes. Eine einmalige Verbindung, die ich nun irgendwie zerstört hatte.

Ich wusste, dass der Amerikaner immer gewisse Sorgen und auch Ängste bezüglich sowas gehabt hatte. Auch wenn er es nie ausgesprochen hatte wusste ich, dass ihn die Wechsel unserer Freunde belastet hatten.

Und nun war ich selber nicht besser – eher im Gegenteil. Ich war viel schlimmer.

Ich hatte keine Andeutungen gemacht.

Er dachte doch sicherlich, dass ich ihn in den letzten Wochen und Monaten verarscht hatte. In der Zeit, in der wir eine engere Verbindung aufgebaut hatten.

„Was ist los? Solltest du nicht grinsen wir ein Honigkuchenpferd und freudig durch das Haus hüpfen?", kam Jobe plötzlich, ohne Vorwarnung in Form eines Klopfens, durch die Tür.

„Ich hab Mist gebaut.", murmelte ich nur. 

Und dann brach alles aus mir heraus. Die Geschichte, in der ich Gio verlassen hatte.

Die Geschichte, in der Gio und ich eine besondere Verbindung hatten und auch besondere Sachen gemacht hatten. Das wir eine Beziehung geführt hätten, wenn sich einer von uns getraut hatte das auszusprechen.

Ich erzählte ihm, wie ich ihn ohne eine Nachricht verlassen hatte. Ich hatte ihn ganz alleine gelassen, ich hatte ihn verlassen, wie es die anderen auch schon getan hatten.

„Du bist so ein dummes Arschloch.", hauchte Jobe fassungslos und schüttelte seinen Kopf. „Weißt du, wie es Gio jetzt geht? Stell es dir mal vor.", redete er weiter, machte mein schlechtes Gewissen noch schlimmer.

„Du kannst dir nicht vorstellen, wie verliebt er in dich ist. Dass hat jeder bemerkt, ich hab mit Mom und Dad sogar schon Wetten abgeschlossen, wann ihr zusammenkommt.", meckerte Jobe mich an und ich spürte leichte Tränen in meinen Augen brennen.

„Ich liebe ihn doch auch.", hauchte ich verzweifelt und wischte mir die Tränen weg. Ich wollte nicht weinen, obwohl ich gerade wirklich einfach nur fertig mit den Nerven war.

„Was machst du denn noch hier?", fragte mein kleiner Bruder und sah auffordernd zu mir.

Ich schnaufte leise und schüttelte meinen Kopf. „So leicht ist das nicht.", brummte ich verzweifelt und zog meine Beine an, legte meinen Kopf auf die Knie.

„Ich hab hier Verpflichtungen. Ich muss Sachen erledigen, muss noch was mit dem Verein besprechen.", erklärte ich und wischte mir erneut über das Gesicht.

„Und das ist dir wichtiger als Gio?"

„Was?! Nein!"

„Na dann schwing seinen fett-Arsch zum Flughafen und flieg verdammt nochmal zu ihm! Wenn du heute noch bei ihm bist, kannst du morgen auch schon wieder hier nach Spanien – dann müsstest du dich aber jetzt beeilen!"

——

Nervös stieg ich aus dem Taxi.
Nervös lief ich zur Haustür des Hauses.
Nervös knetete ich meine Hände ineinander.
Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum.

Alles in allem konnte man definitiv anmerken, dass ich nervös war.

Mein Herz klopfte von Sekunde zu Sekunde schneller und mir wurde kalt und warm zugleich.

Was ist, wenn er mir die Tür vor der Nase zuknallt? Was ist, wenn er mich nicht sehen will?

Was, wenn ich alles verbockt hätte und ihn endgültig verloren hatte?

Mit zitternden Händen holte ich den Schlüssel für die Haustür hervor und drehte diesen im Schlüsselloch, bis ein Knacken ertönte und die helle Tür vor mir aufsprang.

Ich trat ein, knipste das Licht im Flur an und zog mir meine Schuhe aus. Wie in den letzten Monaten, in denen ich beinahe hier gewohnt hatte, stellte ich meine Schuhe ins Schuhregal an meinem Platz. Ich hing meine Jacke an den Kleiderständer.

„Jude?", hauchte plötzlich eine brüchige Stimme und sofort drehte ich mich zu dieser.

Und dort erblickte ihn ihm. Gio. Wie er mit wässrigen Augen zu mir starrte und den übergroßen Hoodie von mir trug.

„Ich liebe dich! Ich liebe dich so sehr und es tut mir leid, dass ich einfach so gegangen bin.", platze es dann ohne Vorwarnung aus mir heraus. Und ich sah Gio in die Augen, erkannte ein Funkeln.

Und dann trat er auf mich zu.

Verband seine Lippen mit meinen.

Es war nicht unser erster Kuss und auch definitiv nicht unser zweiter; aber trotzdem war es der schönste, den wir jemals geteilt hatten.

Ein Kribbeln schoss durch meinen Körper, ein warmes Gefühl breitete sich in diesem Aus.

„Ich liebe dich auch, du blöder Idiot!", hauchte Gio mir gegen die Lippen und dann waren unsere Lippen auch schon wieder miteinander verbunden.

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[1460 Wörter]

── ❝ 𝐚𝐮𝐭𝐡𝐨𝐫'𝐬 𝐧𝐨𝐭𝐞 ❞ ──

Morgen fängt endlich die Bundesliga wieder an.🤭
Ich hoffe, dass euch der Oneshot zu dieser späten Stunde gefallen hat (auch wenn der Wechsel von Jude thematisiert wird). Er ist für giosversion und auch für jillian140012 und ich hoffe, dass er auch euch gefällt.❤️
Ich freue mich sehr auf eure Meinungen, zu diesen Oneshot.☺️

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