64.| Supercup

𝗦𝘂𝗽𝗲𝗿𝗰𝘂𝗽

𝖣𝖺𝗇𝗂 𝖮𝗅𝗆𝗈&𝖬𝖺𝗍𝗍𝗁𝗂𝗃𝗌 𝖽𝖾 𝖫𝗂𝗀𝗍

Mehr als nur glücklich feierte der Spanier mit seiner Mannschaft. In der Kabine lief laute Musik, es roch nach Schweiß und es wurde laut und schief mitgesungen – wobei die meisten eher grölten und man den eigentlichen Text kaum verstehen konnte.

Er selber, der Mann, der ihnen den Sieg verschafft hatte, feierte nicht so stark mit. Er stand etwas abseits, mit einem Bier in der Hand und beobachtete das Geschehen um ihn herum.

Immer wieder nippende an dem dunklen Glas, ließ die Flüssigkeit seinen Rachen hinunter laufen. Seine Gedanken waren allerdings noch nicht benebelt. Er hatte schon immer viel Alkohol vertragen und würde sich heute nicht so betrinken, dass er nicht mehr gerade laufen konnte.

Noch immer konnte es es nicht ganz glauben. Heute, am 12.08.2023, hatte er seinem Team den Sieg verschafft. Heute hatte er ihre Fans stolz gemacht und den ersten Pokal der Saison mit nach Hause gebracht. In einem Auswärtsspiel gegen den FC Bayern München. Gegen einen der wohl schwersten Gegner der Bundesliga. Heute war einfach–Scheiße!

Die Augen von Dani weiteten sich und er wurde plötzlich ganz blass. Beinahe wäre ihm das Bier aus der Hand gefallen, jedoch drückte er es schnell dem nächstbesten neben ihm in die Hand und ließ sich auf der Bank nieder.

Matthijs! Scheiße!

Heute war sein Geburtstag. Sein Freund hatte Geburtstag und der Spanier hatte dies haushoch vergessen.

In den letzten Tagen war sein Freund sowieso schon viel zu kurz gekommen, die ganze Vorbereitung war hart gewesen. Sie hatten die letzten Tage nichtmal richtig Telefoniert, immer wieder hatte der Leipzig-Spieler seinen Freund vertröstet und jetzt vergaß er auch noch seinen Geburtstag.

„Wow, was ist denn mit dir los?", fragte Benny plötzlich von der Seite und musterte den bleichen Fußballer auf der Bank ausgiebig. „Ist dir schlecht? Musst du kotzen?", fragte er weiter, jedoch war ein Kopfschütteln des Jüngeren die Antwort darauf.

„Ich hab's vergessen.", nuschelte er nur, spürte langsam Tränen in seinen Augen hervortreten. Aus Angst, dass sein Freund wütend oder enttäuscht von ihm war.

„Was?", fragte der Größere verpeilt nach und legte seinen Arm um den Kleineren, sah ihn besorgt an. „Dani, was hast du vergessen?", fragte Benny nach, war irritiert und besorgt.

„Matthijs.", antwortete er. „Er hat heute Geburtstag.", kam es fast tonlos aus seinem Mund. „Oh shit.", war der Kommentar des Deutschen.

Und das beschreibte es ganz gut. Er hatte es vermasselt.

„Okay, bleib ganz ruhig. Atme tief durch.", dirigierte Benny seinen Kumpel. „Hör zu, wie fahren jetzt zu dem nächsten Blumenladen und da besorgst du die schönsten Blumen die du findest. Dann fahren wir zu ihm und du erklärst ihm alles, verstanden?", plante der Deutsche und zückte schon sein Handy, um ein Taxi zu bestellen.

„Ich-Ich hab ein Geschenk für ihn. Ich-Ich glaub ich hab es in meinem Rucksack.", stotterte der Spanier und stand ganz schnell auf, um in seiner Tasche zu kramen.

„Hab's!", rief er aus. „Super, dann hopp, hopp. Das Taxi sollte gleich da sein.", klatsche der Deutsche in die Hände.

Mit einem riesigen Blumenstrauß aus roten und orangenen Tulpen stand der Spanier vor der Haustür seines Freunde. Er wusste gut, dass Matthijs kein großer Fan von Rosen war, Tulpen fand er viel besser. Diese erinnerten ihn nämlich an seine Heimat.

Nervös hielt er diese in der Hand, das Geschenk für den Niederländer hatte er in seinem kleinen Rucksack auf dem Rücken. Dani wusste, dass das Taxi noch in der Straße stand, weil sein bester Freund sicherstellen wollte, dass der Spanier nicht einfach abhaute, sondern wirklich klingelte.

Und das tat er dann auch. Er betätigte die Klingel und sah kurz darauf, wie das Licht im Flur angemacht wurde. Die Tür öffnete sich und Matthijs steckte seinen Kopf hindurch.

Nervös kaute Dani auf seiner Lippe herum, schaute mit großen Augen zu seinem Freund. „Alles gute zum Geburtstag.", hauchte er Schuldbewusst, nachdem er sich vor wenigen Minuten versichert hatte, dass es noch der 12.08 war und nicht der Morgen des nächsten Tages.

Matthijs zog seine Augenbraue hoch, seufzte einmal und öffnete schließlich die Tür soweit, dass der Ältere eintreten konnte.

Etwas unschlüssig stand der Kleinere seinem Freund gegenüber, wusste nicht genau was er sagen wollte. „Es tut mir leid.", hauchte er nur leise und war etwas erleichtert, als Matthi ihm die Blumen ab nahm.

„Was genau?", fragte dieser. „Alles. Dass ich deinen Geburtstag vergessen habe und auch, dass ich während der Vorbereitung keine Zeit für dich hatte.", erklärte er.

Der Größere seufzte einmal, bevor er auf seinen Freund zuging und diesen in die Arme nahm. Er konnte sein Kinn perfekt auf die blonden, verstrubbelten Haare des Spaniers ablegen, da dieser gute zehn Zentimeter kleiner war, als der Innenverteidiger.

„Es ist okay, Liefje.", hauchte der Jüngere leise. „Ich kann dich ja verstehen. Wir hatten auch eine anstrengende Vorbereitung und hätten meine Eltern mich heute Früh nicht angerufen, dann hätte ich wohl meinen eigenen Geburtstag vergessen.", lachte er leise zum Schluss.

Aus großen Augen sah Dani zu seinem Freund. Er konnte nicht begreifen, was für Glück er mit Matthijs hatte. Es war nicht selbstverständlich, dass er so reagierte und deswegen war er dem Jüngeren auch so unglaublich dankbar.

„Außerdem, Gratulation zum Sieg. Du warst wirklich atemberaubend und Weltklasse.", hauchte Matthi seinem Freund leise ins Ohr. Leise kicherte der heutige Sieger des Spiels und strich seinem Freund kurz über die Wange.

„Ich hab noch ein Geschenk für dich.", hauchte er leise und kramte für ein paar Sekunden aus seinem Rucksack ein kleines, samtiges Behältnis.

Mit leuchtenden Augen beobachtete Matthijs das dunkle Lederarmband, auf welchem die Initialen D&M eingedrückt waren. „Danke, Dani.", hauchte er gerührt und küsste seinen Freund mit aller Zärtlichkeit, die er besaß.

„Und jetzt sollten wir uns beide belohnen.", zwinkerte der Jüngere anzüglich und musterte seinen Freund einmal. „Und deine Spielklamotten kommen ganz schnell weg hier.", grinste er noch.

Denn Dani stand vor ihm, noch immer mit seinen Spielsachen und auch noch mit seinen Fußballschuhen.

Jedoch waren diese Sachen nur wenige Minuten später alleine auf dem Boden liegend und der eigentliche Besitzer war mit seinem Freund im Schlafzimmer verschwunden.

[1010 Wörter]

𝖷𝖺𝗏𝗂 𝖲𝗂𝗆𝗈𝗇𝗌&𝖩𝖺𝗆𝖺𝗅 𝖬𝗎𝗌𝗂𝖺𝗅𝖺

„Mach dir keinen Kopf, Bambi. Das passiert mal, nächstes Mal gewinnen wir das Ding.", versuchte Leroy den Jüngeren aufzumuntern und legte seinen Arm um die Schultern des Angesprochenen.

Jamal war geknickt, er war traurig. Das Spiel war so für die Katz gewesen. Im eigenen Stadion so verlieren und dann noch im Supercup.

Der heutige Tag war einfach zum vergessen.

„Jamal!", hörte er plötzlich seine Stimme und drehte sich zu dieser. Der 20-Jährige Xavi Simons lief mit einem leicht schüchternen Lächeln auf ihn zu und stoppte, als er direkt vor ihm stand.

„H-Hey.", stotterte er leicht und lächelte so goldig, dass dem paar Monate Älteren sofort warm wurde. „Hey.", hauchte Jamal seinem Gegenüber zu und sah interessiert zu ihm.

„Ich wollte fragen, ob wir vielleicht die Trikots tauschen können?", kam es von dem Niederländer und er kratze sich nervös am Hinterkopf.

Leroy war inzwischen ein paar Meter weiter zu Serge gegangen, sodass die gleichaltrigen Fußballer sich in Ruhe unterhalten konnten.

„Na klar.", nickte Jamal und zog sich das neue Trikot aus, welches er im Spiel getragen hatte. Er spürte, wie sein Gesicht rot wurde, als er kurzzeitig seinen Gegenüber musterte und seinen Blick nur schwer von dessen Bauchmuskeln lösen konnte.

„H-Hier.", stotterte er und leise und hielt es ihm hin. Die hellbraunen Augen von Xavi strahlten ihn an und Jamal musste automatisch lächeln.

Xavi hatte ein unfassbar schönes Lächeln. Generell war er wirklich sehr hübsch. Seine geflochtenen Haare sahen auch niedlich aus und Jamal erinnerte sich daran, dass er schonmal ein Bild von ihm mit offenen Haaren gesehen hatte.

Wie gerne er doch mal dadurch kraulen würde.

„Danke.", lächelte der Jüngere und händigte Jamal auch sein Trikot aus.

Gerade, als Xavi noch etwas sagen wollte, unterbrach sie plötzlich eine Stimme. „Jamal, kommst du?!", rief Leroy und riss die beiden aus ihrer kleinen, eigenen Welt.

Genervt stöhnte Jamal auf, sah dann entschuldigend zu Xavi. „Sorry.", nuschelte er leise, jedoch winkte der Niederländer nur ab.

„Du hast heute übrigens wirklich gut gespielt.", nickte Jamal nochmal, bevor er sich Lächeln umdrehte und einen Xavi Simons mit Herzen in den Augen stehen ließ.

Aber auch dem Bayern-Spieler ging es nicht anders. Sein Herz klopfte irgendwie verschnellert und nach nicht mal fünf Minuten des Redens fühlte es sich so an, als ob Schmetterlinge in seinem Bauch flattern würden.

„Ist da etwa jemand verknallt?", fragte Serge grinsend und wackelte mit seinen Augenbrauen, was Jamal sofort wieder rot werden ließ. „Oh ja, der ist definitiv verknallt.", grinste nun auch Leroy.

„Hast du seine Nummer?", fragte Serge weiter und sah begeistert zu dem Jüngeren. Jamal klatschte sich innerlich gegen die Stirn, bevor er wöchig seinen Kopf schüttelte „Nein.", nuschelte er leise dazu.

Leroy war es denn, der sich wirklich gegen die Stirn klopfte und Jamal einmal, ganz leicht, auf den Hinterkopf schlug. „Du bist auch ein Idiot.", nuschelte Serge passend. „Der Typ war sowas von verknallt in dich.", schüttelte Leroy den Kopf.

Mit trüben Blick lief Jamal aus der Kabine. Er hatten während der Ansprache von Thomas und auch während des Umziehens wirklich realisiert, dass er Xavi nach seiner Nummer hätte fragen sollen.

Erschrocken keuchte er auf, als er plötzlich gegen etwas lief, nachdem er um die Ecke gebogen war. „Oh shit, sorry.", plapperte er sofort drauf los, bevor er hochsah und direkt den Blick den 20-Jährigen einfing, welcher ein Lächeln auf den Lippen trug.

„Oh hey.", kam es verwundert von Jamal. „Hey, ich hab auf dich gewartet.", nuschelte Xavi und wurde leicht rot. Überrascht verzog Jamal das Gesicht. „Oh, warum das denn?", fragte er nach, hoffte innerlich, dass er schon wusste, was Xavi fragen wird.

„Ähm, ich wollte fragen, ob wir-Na Ja, ob wir uns vielleicht besser kennenlernen wollen?", kam es dann aus dem Mund des Kleineren geschossen. „Also natürlich nur wenn du willst. Vielleicht kommt das jetzt auch etwas schnell, aber irgendwie fühle ich mich zu dir hingezogen-", sagte der Leipzig-Spieler sofort noch.

„Nein-ich würde dich sehr gerne kennenlernen. Ich fühle mich auch irgendwie zu dir hingezogen.", unterbrach Jamal den Jüngeren lächelnd.

Sofort musste auch Xavi breit lächeln.

„Hier ist meine Nummer.", hielt der Niederländer dem Deutschen einen Zettel hin.

„Schreib mir."

„Sobald ich zu Hause bin.", antwortete Jamal.

„Ich freu mich drauf.", hauchte Xavi und beugte sich vor, legte seine Lippen kurz an die Wange des Älteren.

„Dann bis irgendwann.", grinste er, nachdem er sich löste und verschwand dann um die Ecke.

Jamal stand noch kurz versteigert da, spürte ein Kribbeln auf seiner Haut.

Und eins konnte man sagen. Jamal hatte sich noch nie so sehr beeilt bei sich zu Hause zu sein.

[765 Wörter]

Für mich persönlich war das Ergebnis wirklich ein Schlag ins Gesicht...die Saison hätte definitiv besser beginnen können.🤷🏼‍♀️
Ich hoffe natürlich, dass euch dieses kleine und kurze Special gefallen hat und ihr die etwas ungewöhnlichen Pärchen auch mochtet.💗

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