60.| Joshua Kimmich&Leon Goretzka

𝗚𝗲𝗿𝘂̈𝗰𝗵𝘁𝗲

𝖯𝖺𝗂𝗋𝗂𝗇𝗀: 𝖩𝗈𝗌𝗁𝗎𝖺 𝖪𝗂𝗆𝗆𝗂𝖼𝗁&𝖫𝖾𝗈𝗇 𝖦𝗈𝗋𝖾𝗍𝗓𝗄𝖺
𝖦𝖾𝗇𝗋𝖾: 𝖽𝗋𝖺𝗆𝖺, 𝖼𝗎𝗍𝖾
𝖶𝖺𝗋𝗇𝗎𝗇𝗀: /

Missmutig starrte Leon auf seine Sporttasche, die er schon vor Stunden fertig gepackt in seinen Flur gestellt hatte. Alles war schon in dieser. Seine Trainingssachen, seine Schuhe und natürlich auch Trinksachen. Daneben standen provisorisch schon seine Turnschuhe, die er heute noch anziehen wollte und seine Jacke hatte er sich ebenfalls schon rausgesucht.

Aber er hatte keine Lust auf Training. Er hatte keine Kraft um heute über den Platz zu laufen und eins auf Heile Welt zu machen. Er hatte in den letzten Tagen nicht ordentlich geschlafen, er war viel zu Beschäftigt mit seinen Gedanken.
Sein Gehirn fand einfach keine Ruhe und er stellte sich immer wieder dieselbe Frage.

Würde Josh wechseln und ihn alleine lassen?

Er hatte zugegebenermaßen große Angst vor der Antwort auf diese Frage. Er wollte einfach nicht, dass Josh ihn verließ. Immerhin hatten sie doch eine Verbindung aufgebaut, oder? Sie waren doch beste Freunde – obwohl Leon so viel mehr für ihn empfand.

Schon seit langer Zeit war er in den zwei Tage Jüngeren verliebt, hoffnungslos verliebt. Serge hatte es natürlich sofort gemerkt und hatte sich darüber lustig gemacht. Aber für Leon war das ganze um einiges schwieriger.

Seine Gedanken hingen ausschließlich bei dem Kleineren und er konnte sich von Tag zu Tag weniger konzentrieren. Und genau deswegen störten ihn diese Gerüchte so sehr. Sie machten ihn richtig fertig und er wollte wirklich nicht mehr aus dem Haus.

Ein Vibrieren in seiner Hosentasche riss ihn aus seinen Gedanken. Er fummelte sein Handy hervor und seufzte einmal, als er die Uhrzeit erblickte. Selbst wenn er sich beeilen würde, würde er zu spät zum Training kommen.

Also drückte er ruhig auf den grünen Button und hörte nur ein paar Sekunden später die Stimme von Serge. „Guten Morgen!", flötete der Brünette ins Telefon und ließ Leon somit einmal seufzen. „Hallo Serge.", kam es unmotiviert von Leon und er suchte sich nebenbei schonmal seine Autoschlüssel raus.

„Da ist wohl jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden.", kommentierte gebürtige Stuttgarter und lachte leise. Jedoch war Leon gar nicht zu Lachen zumute, denn er brummte nur genervt und war kurz davor einfach wieder aufzulegen.

„Halt's Maul.", murmelte Leon und schnappte sich seine Trainingstasche, was Serge nur seufzen ließ. Immerhin kannte er Leon und auch dessen aktuelle Probleme.

„Ich wollte dich auch nur daran erinnern, dass bald Training ist.", erklärte Serge dann und Leon nickte, obwohl sein bester Freund dies ja gar nicht sehen konnte. „Ich mach mich auf'n Weg, aber ich bin wahrscheinlich zu spät.", erklärte Leon und schloss seine Haustür hinter sich zu.

„Alles klar, ich entschuldige dich dann bei Thomas.", erwiderte Serge, während Leon seine Sachen gerade auf der Rücksitzbank verstaute. „Danke. Bis gleich.", nuschelte Leon noch und beendete das Telefonat.

Seufzend stieg er aus dem Auto und holte seine Trainingstasche hervor. Er war schon etwas später dran, aber das war ihm tatsächlich gleichgültig.

„Schön, dass du es auch einrichten konntest, Leon!", rief Thomas über den Platz als die Nummer 8 der Rekordhalter auf den Platz zu seiner Mannschaft lief und sich dieser bei den Übungen anschloss.

Nach einer kurzen Begrüßung mit den anderen die schon da waren, versuchte Leon sich auf das Training zu konzentrieren. Er versuchte sich auf die Passübungen zu konzentrieren, auf die Sprintübungen und auch auf die Schusseinheiten.

Aber irgendwie wollte nichts klappen. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren und er schaute, vielleicht auch aus einer Art Reflex, immer wieder zu Joshua. Es machte ihn verrückt so in seiner Nähe zu sein, denn es fühlte sich doch so fern an.

Diese Ungewissheit und dieser Drang dem Blonden nah zu sein waren keine gute Mischung für Leon und es wurde wirklich zunehmend schwieriger für ihn.

Das Training war, solide gesagt, eine völlige Katastrophe gewesen. Leon hatte nichts hinbekommen, er war vollkommen unkonzentriert gewesen und hatte nichts auf die Kette bekommen.
Es war ein Tag zum vergessen gewesen.

Und nun lag er auf seiner Couch, mit einem Eis in der Hand und eine Serie laufend bei sich zu Hause. Ohne ein Wort mit seinen Mitspielern zu reden war er einfach abgezischt und hatte sich seitdem bei sich zu Hause verbarrikadiert.

Er hatte nicht einmal auf sein Handy geschaut und sich vor jeglichen Nachrichten versucht fernzuhalten.

Aber das Klingeln, welches laut durch das Haus schallte, konnte er nicht ignorieren. Immerhin war es eindeutig, dass Leon bei sich zu Hause war. Also pausierte er seine Serie und lief in den Flur, während er am überlegen war, wer jetzt was von ihm wollte.

Draußen war es schon dunkel und die warmen Temperaturen hatten nachgelassen. Zudem hatte es vor gut einer Stunde begonnen zu regnen und nun schüttete es in beträchtlichen Mengen vom Himmel.

Seufzend drehte Leon seinen Schlüssel einmal im Schloss und drückte nur ein paar Sekunden später die Türklinge herunter. Seine Augen weiteten sich sofort geschockt und er zog seinen Gegenüber sofort in das Haus.

„Josh.", stieß der Ältere geschockt aus und musterte den durchnässten und zitternden Fußballer vor ihm. „Scheiße...", nuschelte Leon und zog Joshua sanft hinter sich her in das Badezimmer. Die Hände des Jüngeren waren ebenfalls kalt und Leon fragte sich ernsthaft, warum er offenbar so lange in der Kälte stand.

„Geh duschen, Josh. Ich leg dir frische und warme Klamotten vor die Tür.", wies Leon den Jüngeren an, welcher dankbar nickte und in dem Badezimmer verschwand.

Die kuscheligen Klamotten legte Leon Josh vor die Tür und er schloss kurz seine Augen. Der Gedanke, dass er dort drinnen gerade unter der Dusche stand, machte ihn wirklich sehr nervös und sein ganzer Körper kribbelte stark.

„Leon?", kam nach ein paar Minuten die leise und leicht kratzige Stimme von Joshua auf und sofort erhob der Ältere sich wieder von der Couch. „Im Wohnzimmer!", rief er einmal laut und es dauerte nur wenige Sekunden, bis er von dem Größeren stand.

„Was machst du hier?", fragte Leon und musterte den Kleineren. Er sah wirklich goldig aus, wie er in den zu großen Sachen vor ihm stand und verlegen mit seinen Fingern spielte.

„Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Du bist in letzter Zeit so...anders?", versuchte Joshua das ganze gut zu erklären und kam auf Leon zu.

„Wechselst du?", fragte Leon einfach. Er brauchte eine Antwort, und das jetzt. Er konnte nicht weiter in dieser Ungewissheit leben und versuchen sein Leben auf die Reihe zu bekommen, auch wenn er keine Antwort auf die Frage wusste.

„Was? Nein! Ich bleiben hier. Und wenn ich wechseln würde, dann hätte ich zumindest dir und Serge etwas davon gesagt.", antwortete Josh und so langsam bekam er eine Vorahnung, weshalb Leon sich so verhalten hatte.

„Warst du nur wegen den Wechsel-Gerüchten so komisch?", fragte Joshua und deckte seine offensichtliche Vermutung auf. Er verstand es nicht genau, aber er hoffte, dass Leon ihm gleich alles genau erklären würde.

Denn auch für Joshua war die letzte Zeit nicht so einfach gewesen. Diese Distanz, die Leon zu ihm aufgebaut hatte, war schrecklich gewesen. Vor allem, weil er heimlich mehr empfand für diesen, als es normale Freunde taten. In den letzten Jahren hatte sich der Jüngere wie ein Teenie verknallt und konnte nichts mehr gegen seine Gefühle machen.

„Ich...ich wollte dich einfach nicht verlieren.", nickte Leon leise und sah auf seine Fußspitzen. Joshua trat allerdings noch einen Schritt auf ihn zu, legte seine Hand an das Kinn von Leon. Er drückte sein Kopf hoch und sah dem Größeren tief in die dunklen Augen.

„Du würdest mich niemals verlieren, Le.", hauchte er und seine Augen huschten zu den Lippen des Älteren. Leise verfluchte er sich selber dafür und sah wieder tief in die Augen von Leon.

Dieser hatte es jedoch mitbekommen und nahm seinen ganzen Mut zusammen. Er lehnte sich nach vorne, langsam, sodass Josh das ganze jederzeit unterbrechen konnte. Allerdings tat er dies nicht. Nein, ganz im Gegenteil. Er lehnte sich weiter zu dem Älteren und ihre Lippen verbanden sich zu einem Kuss.

Ihre Lippen waren verbunden, ihre Körper wurden fast auch schon eins. Hitzewellen schossen durch ihre Körper und ein übermenschliches Kribbeln machte sich in ihnen breit.

Liebe füllte ihre Körper.

Ohne etwas zu sagen, wussten sie beide was gerade passiert war. Sie wussten beide, dass das zwischen ihnen tiefer ging und man von wahrer Liebe sprechen konnte.

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[1360 Wörter]

── ❝ 𝐚𝐮𝐭𝐡𝐨𝐫'𝐬 𝐧𝐨𝐭𝐞 ❞ ──

Der kleine Oneshot zu den beiden ist für TorquatorTasso
Ich hoffe, dass er dir gefällt.💗

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