58.2| Lucas Hernández&Benjamin Pavard
𝗧𝗵𝗲 𝗻𝗶𝗴𝗵𝘁 𝘄𝗲 𝗺𝗲𝘁
𝖯𝖺𝗂𝗋𝗂𝗇𝗀: 𝖫𝗎𝖼𝖺𝗌 𝖧𝖾𝗋𝗇á𝗇𝖽𝖾𝗓&𝖡𝖾𝗇𝗃𝖺𝗆𝗂𝗇 𝖯𝖺𝗏𝖺𝗋𝖽
𝖦𝖾𝗇𝗋𝖾: 𝗅𝗂𝗍𝗍𝗅𝖾 𝗌𝖺𝖽 𝖻𝗎𝗍 𝗁𝖺𝗉𝗉𝗒𝖾𝗇𝖽
𝖶𝖺𝗋𝗇𝗎𝗇𝗀: 𝗅𝗂𝗍𝗍𝗅𝖾 𝗌𝖺𝖽
Unter der Decke vergraben lag Benjamin in dem Gästezimmer von Kingsley. Stumm liefen Tränen über seine Wangen, während er sich am Handy das Video anschaute, in welchem Lucas vor vielen Jahren einmal bei Bayern vorgestellt wurde.
Er musterte ihn damals. Sein Äußerliches hatte sich verändert. Lucas sah heutzutage tatsächlich erwachsener aus und irgendwie reifer – wobei das in manchen Fällen definitiv nicht der Fall war, was Benjamin genau sagen konnte.
Aber auch Benjamin hatte sich verändert. Er sah ebenfalls nicht mehr aus, wie ein kleines Kind, sondern wirklich erwachsen und auch seinen Charakter und seine Art hatte sich deutlich verändert.
Leicht musste Benji kichern, als er an den Moment dachte, in dem er Lucas kennengelernt hatte. Wie nervös er dort doch gewesen war. Er fand es noch immer etwas erschreckend, wenn er daran dachte, dass er damals noch nichts wusste. Nichts von seiner grandiosen Zukunft mit Lucas und auch nichts von dem tiefen Fall nach dem Aus ihrer Beziehung.
Sofort verstummte sein Lachen wieder, sein Herz setzte einen Schlag aus und fiel etwas. Er legte sein Handy auf den Nachttisch und nahm mit leicht zitternden Händen den Tee in die Hand.
Er war seit Tagen eher neben sich getreten und versperrte sich im Gästezimmer seined besten Freundes. Es war klar, dass die Trennung von Lucas hart werden würde, aber dass es so ausartete, war wohl niemanden bewusst.
Benjamin war nicht Naiv gewesen. Er wusste genau, dass diese Spekulationen rund um Lucas und Paris Saint-Germain existierten. Er hatte davon gehört und das hatte ihn auch irgendwie schon verletzt. Aber eigentlich hatte Benjamin gedacht, dass Lucas ihm sagen würde, wenn er wechseln würde. Immerhin würde es auch Auswirkungen auf ihre Beziehung haben.
Benjamin war es immer wichtig, dass Lucas ehrlich zu ihm war. Ehrlichkeit und Treue. Mehr verlange er nicht von Lucas und genau das hatte er ihm auch in den letzten Jahren vermittelt. Aber diese Lüge, sie hatte sein Vertrauen missbraucht und im Nachhinein sein Herz gebrochen.
„Benji?", klopfte es leise an der Tür und keine paar Sekunden später steckte Kingsley seinen wilden Lockenkopf durch die Tür. Sofort hob sich der Kopf von Benjamin erneut und er blickte aus verweinten Augen zu ihm.
Augenblicklich wurden alle Gesichtszüge von Kingsley weicher und er trat in das Zimmer. Vorsichtig ließ er sich auf der Matratze nieder, die unter seinem Gewicht etwas nachgab.
„Wie geht's dir?", fragte er vorsichtig und strich Benjamin leicht über den Kopf. Erschöpfte ließ er sich fallen und ließ einfach seine Gefühle raus. Er schluchzte in das Oberteil von Kingsley, welcher begonnen hatte ihn zu trösten.
„Ruhig atmen, Benji.", hauchte er seinem besten Freund ins Ohr und wog ihn hin un her. Für King war es auch nicht leicht seinen besten Freund so zu sehen und es wurde auch nicht leichter, als sein Unterbewusstsein ihm mitteilte, dass es Lucas gerade wohl genauso schlecht ging.
In den letzten Tagen hatte er des Öfteren mal mit Kylian telefoniert und dieser hatte erzählt, dass er kein einziges Mal Lucas gesehen hatte. Er verließ offenbar nie das Haus und auch an sein Handy ging er nicht.
„Benji, wir müssten reden.", nuschelte King leise und drückte Benjamin leicht von sich weg. Es war klar, dass es Benji selber nicht helfen würde, aber er machte sich wirklich ernsthafte Sorgen um Lucas und hatte auch eine leichte Vermutung, dass dieser sich etwas antun könnte.
Der Franzose blickte hoch zu dem anderen Franzosen und er sah ihn aufmerksam aus verweinten Augen an. „Was gibt's?", hauchte er mit brüchiger Stimme. Kingsley sah erst zu ihm und er atmete kurz durch.
„Ich weiß, dass du nicht über...über Lucas reden möchtest, aber ich mach mir Sorgen. Um euch beide.", fing Kingsley an, jedoch war Benjamin wir erstarrt, als sein bester Kumpel den Namen von ihm erwähnte.
Sein Herz setzte aus und er verspürte einen unmenschlichen Schmerz in seiner Brust auftreten, der ihn erschrocken Keuchen ließ. Er wollte es nicht. Er wollte diesen Namen nie wieder hören. Er wollte ihn nie wieder sehen. Aber am allermeisten wollte er wieder zu ihm. Er brauchte Lucas. Er würde ihm alles vergeben, jeden Vertrauensbruch und jede Lüge würde er ihm verzeihen, einfach weil er ihn brauchte.
„Was-was ist denn mit ihm?", kam es schneller aus Benjis Mund als das er richtig darüber nachdenken konnte. Aber die tiefe Liebe zu Lucas ließ ihn alles vergessen. Sie ließ ihn Sachen machen, die er sonst niemals machen würde.
„Ich glaube...ich glaube, dass er sich was antun könnte. Wir wissen beide, wie labil er manchmal ist und was für Gedanken bei ihm durch den Kopf gehen.", nuschelte King und Benji nickte leicht. In seinem Kopf ratterte es deutlich und es stimmte, was sein Kumpel vor ihm sagte. Lucas hatte schlimme Gedanken, er hatte sie schon früher gehabt bei seinen vielen Verletzungen und Benjamin hatte ihm da immer raushelfen können. Er war der Fels in der Brandung für Benjamin gewesen und jetzt war dieser Weg und Lucas war hilflos der Flut ausgesetzt.
Die Unterlippe des Verteidigers zitterte deutlich, als in seinem Kopf die Worte hochkamen, die Lucas ihm vor einem Jahr unter Tränen gebeichtet hatte. Ich wollte mich umbringen, ich war nicht mehr glücklich. Mir ging es beschissen, doch dann bist du gekommen, Benji. Du hast mich gerettet und ich wollte dir einfach mal sagen, wie dankbar ich dir dafür bin.
Es waren zwar Worte, die Benji zum einen erleichtert und zum anderen unfassbar traurig machten. Er hatte es immerhin niemals mitbekommen. Lucas war doch sein Freund gewesen und er hatte nie mitbekommen, wie es ihm wirklich ging.
„Er hat mich verletzt, er hat mich angelogen, aber ich liebe ihn. Ich liebe ihn so sehr, dass ich nicht ohne ihn leben kann.", brach es aus Benjis Mund. Sein Herz hatte vollkommen die Kontrolle über ihn eingenommen und er dachte nicht wirklich nach, was er sagte.
Benjamin erinnerte sich an den Moment, in dem Lucas einfach nur dagestanden hatte, als er selber komplett zusammengebrochen war. Benjamin erinnerte sich daran, wie er den Kampf in den Augen von Lucas sehen konnte. Er wusste jetzt im Nachhinein, wie es ihm ging und wie er es gehandhabt hatte, war im Nachhinein wahrscheinlich genauso, wie Benjamin in seiner Situation gehandelt hätte.
„Ich flieg zu ihm.", fasste Benji sich relativ schnell und wischte sich noch einmal über sein Gesicht, während er sich aus den Armen von Kingsley löste. Sein Herz schrie nach dem Älteren und sein Körper und sein Gehirn, seine Taten reagierten nur darauf.
„Benji-", fing der Offensivspieler an, doch er wurde von dem Angesprochenen unterbrochen, welcher sich aufgesetzt hatte und schnell aus dem Bett aufgestanden war. „Nein, King. Ich fliege jetzt zu Lucas und ich sehe nach ihm.", schüttelte er seinen Kopf und schnappte sich seine Tasche. Die Sorge um Lucas wuchs minütlich und Benji konnte mit diesem Gefühl nicht umgehen. Irgendwie Hilflos.
——
Müde schleppte sich Lucas zu seiner Haustür, als es an seiner Wohnungstür geklingelt hatte. Sein Kopf brummte und seine Wangen taten weh. Bei jedem Blinzeln taten seine Augen auch unangenehm weh und eigentlich wollte Lucas sie einfach zulassen. Er wollte sie nicht mehr öffnen, aber trotzdem schlürfte er zur Tür.
Ohne durch den Türspion zu schauen öffnete Lucas seine Tür und hatte, nachdem er gesehen hatte, wer da vor ihm stand, sofort wieder nasse Augen. Er glaubte zu Träumen, er konnte es einfach nicht begreifen. Benjamin war hier. Sein Benji, hier in Paris, direkt vor ihm.
Sein Herz begann schneller zu klopfen – Nein, es raste unfassbar schnell in seinem Brustkorb und es war definitiv nicht normal. „B-Benji?", hauchte er leise. Seine Stimme war kratzig und hörte sich geschwunden an, obwohl er in der letzten Zeit nicht gesprochen hatte.
Jetzt fingen an Tränen über seine Wangen zu laufen. Ein bitterliches Schluchzen stieg aus seiner Kehle empor und sein Herz verkrampfte sich, während er einfach in die Arme von seinem Gegenüber gezogen wurde.
Er ließ sich gegen ihn fallen, weinte in seine Brust rein. Umhüllt wurde er von dem wohligen Geruch von Benjamin und er fühlte sich wie zu Hause. Überall wo Benjamin war, war sein zu Hause.
„Es tut mir so Leid, ich wollte dir das niemals antun und jetzt hab ich alles versaut.", schluchzte er und sah hoch. Endlich wieder in die braunen Augen von Benjamin, in welchen man deutlich grüne Sprenkel erkennen konnte.
„Lucas.", hauchte der Jüngere leise und musste selber mit den Tränen kämpfen. „Du hast wirklich Mist gebaut, dass wissen wir beide, aber ich kann nicht ohne dich. Ich brauche dich, egal ob du in Paris oder in Bayern bist.", hauchte Benjamin, nachdem er Lucas deutlich gemustert hatte und keine Anzeichen von Verletzungen erkennen konnte.
„Ich liebe dich, auch wenn du ein dummer Idiot bist.", hauchte Benji und legte seine Hönde an die Wange von Lucas. Dieser konnte gar nicht richtig verstehen, was gerade geschah, aber sein Herz handelte einfach.
Er küsste Benjamin, so halt suchend und verzweifelt. Jedoch voller Liebe.
Es würde seine Zeit dauern, bis alles in ihrer Beziehung wieder so war wie früher. Aber sie würden dafür kämpfen. Weil sie zusammengehörten.
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[1500 Wörter]
── ❝ 𝐚𝐮𝐭𝐡𝐨𝐫'𝐬 𝐧𝐨𝐭𝐞 ❞ ──
Ich bin irgendwie nicht so zufrieden mit dem zweiten Teil, aber ich hoffe, dass es euch trotzdem gefällt. Die beiden haben ihr HappyEnd definitiv verdient.💕
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