46.2| Sergio Ramos&Toni Kroos
𝗗𝗿𝗼𝗵𝘂𝗻𝗴
𝖯𝖺𝗂𝗋𝗂𝗇𝗀: 𝖲𝖾𝗋𝗀𝗂𝗈 𝖱𝖺𝗆𝗈𝗌&𝖳𝗈𝗇𝗂 𝖪𝗋𝗈𝗈𝗌
𝖦𝖾𝗇𝗋𝖾: 𝖽𝗋𝖺𝗆𝖺,
𝖶𝖺𝗋𝗇𝗎𝗇𝗀: /
„Sergio."
Das Blut gefror augenblicklich im Tonis Adern und sein Herz begann so schnell zu schlagen wie noch nie. Im seinen Ohren rauschte das Blut und sein Kiefer klappte leicht nach unten. Pure Panik breitete sich in Toni aus. Er war sich unsicher, ob er schon bereit war, Sergio zu gehören. Allein die Stimme des Spaniers würde ihm sicherlich Tränen in die Augen treiben und ihn um Monate zurück in seine Liebeskummer Phase werfen. Und wenn es Sergio wirklich so schlecht ging und dieser so fertig war, wie Karim und Luka es sagten, dann würde Toni es nichtmal aushalten, seine Stimme zu hören. Er erkannte nämlich schon an dieser, wie es Sergio ging. Wenn sie brüchig war, dann stand der Spanier kurz vor dem Weinen, wenn sie zitterte konnte es ebenfalls dies sein, aber auch ein Zeichen seiner Wut sein. Wenn sie leise war, dann war irgendetwas komisch, dann war wirklich etwas schlimmes. Wenn sie rau war, dann war es entweder kurz nach dem Aufwachen oder wenn es intensiver zwischen ihm und Toni wurde.
„Geh ran.", murmelte Toni leise. Seine Augen funkelten schon verdächtig, aber er wollte einfach wieder etwas von Sergio haben. Auch wenn er nur seine Stimme hören würde. Er nahm all diese Kleinigkeiten mit geöffneten Armen entgegen. „Toni-", fing Karim an, wollte den Deutschen irgendwie vermitteln, dass er Sergio auch nachher noch anrufen konnte und er es sich jetzt nicht antun musste. „Nein! Geh ran.", sagte Toni, unterbrach den Franzosen somit. „Wenn es ihm wirklich so schlecht geht, dann geh jetzt ran!", fügte er noch hinzu und man konnte deutlich hören, wie sehr er sich doch Sorgen um Sergio machte. Karim nickte nur und Toni atmete nochmal tief ein und aus, bevor er erneut nickte. Ein Geräusch ertönte, welches Toni bestätigte, dass Karim diesen Anruf entgegengenommen hatte. Sein Herz raste viel zu schnell und er wartete gespannt darauf, dass die beiden anfingen zu sprechen.
„Hola Sergio.", grüßte Karim den Spanier und hob seine Hand kurz zur Begrüßung. Ob dieser die kleine Geste erwiderte, konnte Toni nicht sehen, aber er wünschte sich in diesem Moment nichts seelischer, als dass er einfach die schöne Stimme seines Verflossenen hören konnte. Und auch wenn sein Verstand sich dagegen sträubte, so wollte sein Herz es so. Toni wünschte es sich so sehr, auch wenn es ihn zurückwerfen würde, dass war ihm egal. Es gab schon mehrere Momente, in dem Toni klar geworden war, dass er höchstwahrscheinlich niemals über Sergio hinweg kommen würde. Alles in dem Deutschen sehnte sich nach Sergio und Toni hatte sich damit abgefunden, dass er unsterblich verliebt war und niemals über seine große Liebe hinweg kommen würde. „Hola Karim.", hörte er dann die Stimme aus dem Lautsprecher des Franzosen. Und genau diese Stimme sorgte dafür, dass sich eine Gänsehaut auf der Haut von Toni bildete und sein Herz automatisch noch schneller klopfte. Das Blut rauschte sofort in seinen Ohren und Toni musste sich wirklich zusammenreißen kein Schluchzen von ihm zugeben.
Tränen ließen seine Sicht verschwimmen und er verzog sein Gesicht gequält. „Wie geht es ihm?", fragte Sergio und seine Stimme hörte sich ziemlich fertig an. Seine Stimme hörte sich so fertig an, wie Toni es noch nie gehört hatte. Sein Herz schmerzte noch mehr und er hatte so gehofft, dass die Tonlage von Sergio etwas positiver war. Aber so war es nunmal nicht und jetzt verstand er deutlich, weshalb sich Karim und Luka Sorgen machten. Er machte sich auch Sorgen. Er erkannte schon an der Stimme des Spaniers, dass er nicht mehr er selber war. Irgendetwas war geschehen, was ihn zerstört hatte. Seine Mentalität und Art.
Aber dennoch machte Tonis Herz einen Hüpfer. Einen kleinen, feinen und hoffnungsvollen Hüpfer, einfach weil Sergio sich um ihn sorgte. Weil Sergio an ihn dachte. Weil er offenbar noch immer so ein Thema in dem Leben von Sergio war, wie der Spanier in seinem Leben. Weil Sergio ihn offenbar auch nicht aus dem Kopf bekam und an ihn denken musste, so wie es bei dem Deutschen auch war.
„Sergio, wie geht es dir?", beantwortete Karim die gestellte Frage mit einer Gegenfrage. Aber Toni fand dies gut, auch wenn er genau wusste, wie sehr Sergio so etwas hasste. Der Innenverteidiger brauchte Klipp und Klare Antworten, wenn er eine Frage stellte. Er mochte dieses hin und her absolut nicht und dass wusste normalerweise auch jeder. Er reagierte immer genervt darauf, außer wenn Toni dies tat. Denn Toni konnte sich alles erlauben und Sergio wäre nicht sauer auf ihn. Toni konnte ein Eigentor im El Clásico schießen und Sergio würde es ihm nach einen Blick in seine himmelblauen Augen verzeihen. Ohne darüber nachzudenken, würde er dies tun und seine Entscheidung auch nicht bereuen.
„Hör auf mich der Kacke, Karim!", zickte Sergio sofort rum und Toni konnte sich perfekt vorstellen, wie genervt der Spanier wahrscheinlich momentan schaute. Er sah quasi schon vor Augen, wie Sergio seine haselnussbraunen Augen verdrehte und seine Lippen leicht gespalten waren. Wie er seine Stirn kräuselte. „Wie geht es Toni?", fragte Sergio direkt danach nochmal mit harter Stimme, jedoch wusste Toni genau, dass dies nur Fassade war. Er kannte seinen Ex-Freund besser als sich selber und wusste, dass seine Stimme, wenn er weitersprechen würde, irgendwann brechen würde.
Aber dennoch erlaubte Toni seinem Körper, dass dieser eine Gänsehaut bildete, als Sergio seinen Namen aussprach. Mit seinem Spanischen Akzent, seiner rauen Stimme. Es hörte sich noch genauso an wie damals und Toni hatte sich in genau diese Aussprache verliebt. Er hatte sich damals mit kleinen und feinen Schritten in Sergio verliebt und auch in diese Aussprache seines Namens. Wenn er selber ehrlich war, dann hörte sich jegliche andere Aussprache einfach falsch in seinen Ohren an. Selbst die Aussprache seiner Eltern hörte sich falsch an, aber dies würde er ihnen natürlich nie vorhalten. Sie waren eben nicht Sergio, niemand konnte ihn ersetzten und das wusste auch eigentlich jeder.
„Toni geht es gut. Ihm geht es genauso wie vorgestern, als wir das letzte Mal wegen ihm telefoniert haben.", antwortete Karim also ruhig und versuchte auch Sergio wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen. „Aber jetzt mal ehrlich, wie geht es dir, Sergio. Wir, Luka und ich, machen und sorgen um dich.", stellte der Franzose seine Frage nochmal konkreter und auch Toni wartete gespannt auf seine Antwort. Es war schon früher so gewesen, dass der Spanier die Gefühle von Toni über seine eigenen gestellt hatte, aber dies hatte Toni noch nie gemocht. Er wollte immerhin, dass es Sergio blendend ging, aber dies klappte wohl kaum, wenn sich dieser nichtmal richtig um seine Gefühle sorgte. Sie hatten allerdings schon Gespräche darüber geführt und Sergio hatte ihm damals versprochen, sich selbst an erster Stelle zu sehen, wobei sie beide eigentlich wussten, dass er dies nur gesagt hatte, um Toni zu erleichtern und diesem ein guten Gefühl zu geben.
„Wie soll es mir denn gehen?", seufzte Sergio und es war quasi so, als ob Karim durch die erste seiner vielen Schalen gebrochen war. „Wie soll es mir gehen, wenn ich hier bin, in Paris. Der Stadt der Liebe. Wie soll es mir gehen, wenn Toni nicht bei mir ist? Denkst du, mir gefällt diese beschissene Situation? Denkst du, ich wollte das alles? Nein! Ich wollte das alles nicht. Ich wollte diese bekackte Trennung nicht! Ich geh hier kaputt und weiß einfach nicht, was ich machen soll!", verzweifelte Sergio maßlos und seine Stimme war nur noch ein brüchiges Zittern. Sowohl Toni als auch Karim waren geschockt, was Sergio offenbar auch bemerkte, da nach ein paar Sekunden das regelmäßige Tuten erklang, welches beiden signalisierte, dass Sergio dieses Telefonat beendet hatte.
„Was war das denn?", fragte Karim verwirrt und blickte zu Toni. Der Deutsche allerdings war damit beschäftigt die aufkommenden Tränen zurückzuhalten. Die Erinnerungen an die Trennung schossen in seine Gedanken. Die Trauer schoss wiederholt in seinen Körper. Sein Herz brach wiederholt und dennoch spürte er klar und deutlich die Sorge in seinem Körper. Die Verwirrung. Warum ging es Sergio so schlecht nach der Trennung, wenn er diese beendet hatte. Warum bereute er es offensichtlich so sehr, wenn er damals derjenige war, der alles beendet hatte.
Für Toni machte das alles keinen Sinn, er verstand einen Ex-Freund nicht, aber dennoch machte er sich riesige Sorgen um ihn. Irgendetwas war bei dem Spanier faul, es machte alles keinen Sinn.
„Ich hab keine Ahnung.", hauchte Toni verwirrt und wippte mit seinem Bein auf und ab. Sein Herz schlug bis zu seinem Hals, als er einen Entschluss fasste. „Ich flieg zu ihm!", sagte Toni und stand auf. Verdattert blickte Karim zu ihm. „Was?!", fragte der Franzose leicht fassungslos. Er wusste genau, wie sehr Toni die Trennung mitgenommen hatte und hielt es definitiv nicht für eine gute Idee, wenn der Deutsche jetzt bei Sergio auftauchen würde. Es würde alle geheilten Wunden aufreißen und das wollte Karim nicht; weder für Sergio noch für Toni.
„Ich muss zu ihm, Karim. Du hast doch gehört, wie fertig er ist. Du hast doch mitbekommen, wie verzweifelt und kaputt er ist. Ich möchte es ein für alle mal mit ihm klären. Ich möchte, dass es ihm gut geht – auch wenn wir weiterhin getrennt sind.", raufte Toni seine blonden Haare und schaute mit verzweifelter Miene zu Karim. Er wusste genau, weshalb der Franzose kein Fan von seiner Idee war, aber er musste es tun. Er musste es für Sergio tun und auch für sich selbst. Er brauchte die Klarheit, denn es hörte sich so an, als ob Sergio ihn auch noch lieben würde. Und obwohl diese Hoffnung von Toni lediglich ein minimaler Funken war, so klammerte er sich an diesem Fest. Es war vielleicht Naiv, aber Toni würde auch Naiv sein für Sergio.
„Ich weiß, dass du nur willst, dass es mir gut geht. Aber ich muss wirklich zu ihm. Bitte, sei deswegen nicht sauer.", bat der Blonde den Brünetten und lächelte ihn vorsichtig an. Karim nickte leicht. Es war ja nicht so, dass er Toni nicht verstehen würde. Er tat dies und hätte höchstwahrscheinlich ähnlich reagiert, aber trotzdem wollte er nicht, dass es Toni wieder das Herz brach. Karim nickte leicht. „Ich meld dich morgen beim Training ab.", nickte Karim und wurde gleich darauf von Toni kurz in die Arme gezogen. „Danke, Karim. Ich meld mich, wenn ich bei ihm war.", erklärte der Deutsche und verschwand schnell aus dem Haus des Franzosen.
Toni war sich definitiv nicht sicher, ob dies der richtige Weg war. Während sein Verstand dagegen krampfhaft versuchte anzukämpfen, so zog ihn sein Herz in dieses Flugzeug nach Paris. Vollkommen unvorbereitet, ohne richtige Klamotten, nur mit den wichtigsten Sachen, stieg der Deutsche in das Flugzeug und spürte deutlich die Nervosität. Was eine absurde Idee hatte er denn bloß gehabt, als er bei Karim diese unüberlegte Entscheidung getroffen hatte? Es war ziemlich erschreckend für ihn selber und Toni wurde wirklich bewusst, wie schief das ganze gehen konnte. Was, wenn Sergio ihm die Tür vor dem Gesicht zuschmeißen würde? Was, wenn Sergio Besuch hatte? Was, wenn Sergio keinen Bock auf ihn hatte? Was, wenn er den Spanier am Telefon falsch verstanden hatte?
Tonis Kopf war voller Gedanken und er bekam wirklich große Bammel vor dem Aufeinandertreffen.
Der Flug nach Paris verging viel zu schnell, laut Toni. Seine Nervosität stieg von Minute zu Minute und diese wurde erst recht nicht besser, als das Taxi vor dem Haus des Spaniers hielt.
Zumindest dachte Toni, dass es sein Haus war. Genau konnte er es nicht sagen, aber Karim hatte ihm diese Adresse geschickt und er sollte ja eigentlich wissen, wo Sergio momentan wohnte. „Merci.", packte Toni anschließend seine Französischkenntnisse der Schulzeit aus und drückte dem Fahrer höchstwahrscheinlich viel zu viel Geld in die Hand. Mit seinem Rucksack lief er auf die Tür zu. Im Haus war es dunkel, allerdings war es eigentlich viel zu früh, dass Sergio schlief. Und ein bekanntes Auto in der Auffahrt deutete ihm an, dass Sergio zu Hause sein müsste. Tief atmete er durch, sein Herz raste und seine Handflächen fingen an zu schwitzten. Es war reine Folter für Toni.
Doch noch schlimmer war die Zeit, nachdem er geklingelt hatte. Es dauerte wirklich lange, bis er überhaupt klingelte. Aber es dauerte ebenfalls lange, bis die Tür geöffnet wurde. Toni hatte zwischenzeitig wirklich Angst, dass Sergio doch nicht da war. Und eigentlich bereute er es sehr, dass er zu Sergio gefahren war, allerdings war es dafür schon etwas zu spät. Und sein Herz blieb endgültig stehen, als sich die Tür öffnete und ihm zwei haselnussbraune Augen entgegen strahlten.
„Toni?"
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[2071 Wörter]
── ❝ 𝐚𝐮𝐭𝐡𝐨𝐫'𝐬 𝐧𝐨𝐭𝐞 ❞ ──
Hier ist der zweite Teil von, wahrscheinlich, drei Teilen. Ich liebe die beiden ja wirklich!💕
Ich hoffe, dass euch der zweite Teil gefällt.
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