33.2| Giovanni Reyns&Erling Haaland
𝐈 𝐝𝐢𝐝𝐧'𝐭 𝐝𝐞𝐬𝐞𝐫𝐯𝐞 𝐡𝐢𝐦
𝖯𝖺𝗂𝗋𝗂𝗇𝗀: 𝖦𝗂𝗈𝗏𝖺𝗇𝗇𝗂 𝖱𝖾𝗒𝗇𝖺&𝖤𝗋𝗅𝗂𝗇𝗀 𝖧𝖺𝖺𝗅𝖺𝗇𝖽
𝖦𝖾𝗇𝗋𝖾: 𝗌𝖺𝖽
𝖶𝖺𝗋𝗇𝗎𝗇𝗀: 𝗌𝖾𝗅𝖻𝗌𝗍𝗓𝗐𝖾𝗂𝖿𝖾𝗅, 𝗌𝖾𝗅𝖻𝗌𝗍𝗏𝖾𝗋𝗅𝖾𝗍𝗓𝗎𝗇𝗀, 𝗌𝗎𝗂𝗓𝗂𝖽𝗏𝖾𝗋𝗌𝗎𝖼𝗁
„Was hast du denn da gemacht?", fragte Jude neben Gio neugierig, als die beiden Fußballer in der Kabine standen und der Ältere sich gerade seinen Pullover über den Kopf gezogen hatte. Erschrocken schaute Gio hoch, hatte er doch tatsächlich vergessen diesen blöden Verband abzumachen oder sich wenigstens eine Ausrede für diese einfallen zu lassen. „Ähm dass...", stotterte Gio und blickte nervös von seinem bandagiertem Arm zu Jude. „Ich hab mich nur geschnitten, als-als mir ein Teller runtergefallen ist.", erklärte Gio stotternd und versuchte irgendwie ein gekünsteltes Lächeln aufzubringen. Er hoffte, dass Jude ihm glauben würde und einfach keine blöden Nachfragen stellte, denn das würde Gio nicht aushalten. Er wollte sich einfach nur noch ablenken, wollte jetzt definitiv nicht an Erling denken und das war so schon schwierig genug für ihn.
Jude verzog leicht das Gesicht, schaute mit hochgezogener Augenbraue zu dem Amerikaner und versuchte etwas in seinem Gesicht ausfindig zu machen, was daraufhin deutete, dass er lügen würde. Aber komischerweise fand Jude nichts in seinem Gesicht, keine ehrliche Emotion spiegelte sich in seinen leeren Augen wieder. Und das beunruhigte ihn sehr.
Gio ignorierte die Blicke, die ihm zugeworfen wurden. Sein eigentlicher Plan war es ein guten Training zu absolvieren, aber der Schlafmangel gepaart mit dem unfassbaren Herzschmerz machte es schwer für ihn; sehr schwer. Sein Training war geprägt von Fehlern und einer Unkonzentriertheit, die er noch nie so hatte. Gio schaffte es höchstens vier halbwegs normale und gute Pässe zu machen, der Rest war für die Katz.
Er war so sauer auf sich, spürte wieder den Drang sich zu verletzten, da er es schließlich auch verdient hatte, und wünschte sich gerade nichts anderes, als einfach gehen zu können. Das alles war ein risen großer Fehler, er hätte nicht herkommen sollen, sondern einfach alleine auf seinen Zimmer sein sollen. Gio sehnte dem Ende des Training nach und nach jeder Einheit hoffte er, dass es einfach zu Ende sein würde.
Erschöpft ließ Gio sich auf das Bett fallen. Jude hatte ihn, nach dem zu langem Training, wieder zu dem Hotel gefahren. Ihm war schwindelig, Gio hatte das Gefühl gleich zur Seite zu klappen, weswegen er froh war schon zu liegen. Er versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu bringen, während er sich sein Handy schnappte und feststellen musste, dass sein Freund ein Bild von sich gepostet hatte, wie er entspannt auf der Couch lag. Sofort verschnellerte sich sein Herzschlag wieder und er fühlte sich so wertlos. Er fühlte sich wie ein Stück dreck, was es gar nicht anders verdient hatte, als sich schlecht fühlen zu müssen. Tränen flossen über seine Wangen und Gio spürten, wie sehr das ganze an seinen Kräften zerrte. Er konnte einfach nicht damit umgehen, aber es war auch wirklich schwer für ihn, dass Erling sich gerade so verhielt wie er es tat. Er hatte nicht das Gefühl von Erling vermisst, geschweige denn gebraucht zu werden. Sein Herz wurde aus seiner Brust gerissen und es wurde von dem Älteren zertrampelt.
——
Es wurde von Tag zu Tag schwieriger für Gio. Es kamen von Tag zu Tag mehr Schnitte auf seinem Arm dazu. Er fühlte sich von Tag zu Tag immer schlimmer und er vereinsamte regelrecht.
Die paar Nächte in dem Hotel waren eigentlich ganz gut gewesen, aber er wusste, dass er sich nicht ewig davor drücken könnte nach Hause zu gehen. Immer wieder redete Gio sich ein, dass er aufhören solle zu heulen wie ein Kleine Kind, immerhin war er erwachsen. Es würde einfach nichts bringen, dass hatte Gio schon bemerkt. Er hatte Erling jeden Tag versucht zu kontaktieren. Jeden Tag hatte er ihm auf die Mailbox gesprochen, hatte ihm geschrieben, doch es kam einfach keine Antwort. Er hatte die letzten Nachrichten nichtmal gelesen und das brach Gio nur noch mehr das Herz.
Er hatte alles versucht um Erling zu gefallen. Hatte trainiert wie ein Irrer, hatte abgenommen. Gio aß kaum noch etwas, trank etwas Wasser am Tag und aß vielleicht ein Stücken Brot. Sein Kühlschrank war eigentlich leer, seine Wohnung wirklich so kahl. Es wirklich unfassbar leblos, das einzige was wirklich lebendig wirkte war die eine kleine Blume, die sich auf dem Fensterbrett grün erstrahlte. Jedoch war dies auch nur noch eine Frage der Zeit, da Gio sie genauso vernachlässigte wie sich selber. Sie würde verwelken und Gio tat zeitgleich genau das gleiche.
Während die Länderspiele begannen, saß Gio in seiner Wohnung. Das letzte mal war er vielleicht vor fünf Tagen aus dem Haus gegangen und das auch nur, weil er einkaufen musste.
Das letzte Mal telefoniert hatte er mit seiner Familie vor vier Tagen. Sie machten sich Sorgen um ihn, dass spürte Gio, allerdings hatte er keine Chance etwas dagegen zu tun. Immer wenn er versuchte sie zu beruhigen, dann wurden sie irgendwie noch unruhiger. Aber er hatte auch keine Kraft mehr etwas dagegen zu unternehmen, er konnte einfach nicht mehr. Mit Jude hatte er das letzte Mal vorgestern geschrieben, denn auch der Engländer merkte, dass etwas nicht mit Gio stimmte. Gio war nicht mehr der American Dream von ihnen. Er lachte nicht mehr. Sah immer traurig aus und wirkte von Treffen zu Treffen mitgenommener. Aber jeder traf auf eine harte Steinmauer, wenn er versuchte mit Gio zu reden. Keiner kam durch bei ihm und langsam gab Gio wirklich vollends auf.
Gio steckte tief in einer dunklen Phase. In einem dunklen Loch. Und es schien aussichtslos dort wieder rauszukommen. Er hatte Panikattacken, weil er Erling nicht verlieren wollte, doch immer spürte wie realer diese Schreckensvorstellung war. Er hatte Panikattacken, weil er wusste, dass er nicht genug für Erling war; dass dieser jemand besseren verdient hatte.
Gio verletzte sich immer schwerer, er war mehrmals wirklich kurz davor einfach nicht mehr aufwachen zu wollen.
Erschrocken schaute er in seinen Spiegel. Seine braunen Haare waren fettig und zerzaust. Seine Haut war heller als jemand zuvor, außer die roten Flecke auf seinen Wangen und die dunklen Verfärbungen seiner Augenringe. Seine Wangen waren eingefallen, sein Körper war abgemagert und spätestens jetzt war dem Amerikaner klar, dass er ihm niemals genug sein würde.
Das war wohl der Moment, in dem Gio einfach nicht mehr weiterleben wollte. Er konnte es einfach nicht mehr.
Er ließ sich an seinen Schreibtisch nieder und fing an seine Gefühle auf das Papier zu bringen. So wie er es schon damals immer getan hatte.
Seine Hände zitterten leicht, als er die Klinge an seinen Arm setzte und mit einem tiefen Schnitt über diese fuhr. Er schloss seine Augen und sah nochmal all die schönen Momente mit Erling an seinem inneren Auge an sich vorbeiziehen. Er sah das erste Kennenlernen, sah wie die blauen Augen von Erling gefunkelt hatten. Er sah ihren ersten Kuss, sah das Kennenlernen der gegenseitigen Familien und sah auch nochmal das letzte Weihnachten, welches für sie beide unfassbar emotional war.
Seine Augen schlossen sich und Gio nahm seinen letzten Atemzug, dabei dachte er an Erling, seine große Liebe.
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[1141 Wörter]
── ❝ 𝗮𝘂𝘁𝗵𝗼𝗿'𝘀 𝗻𝗼𝘁𝗲 ❞ ──
Es hat etwas gedauert aber jetzt ist der zweite Teil endlich fertig. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass er mir nicht sooo gut gefällt, aber ich hoffe trotzdem, dass er euch allen gefällt. Er ist für sprissa geschrieben.🥰
In den nächsten Tagen werden auch noch einige Specials kommen. Ich wollte unbedingt eins zum Spiel von Bayern gegen Dortmund schreiben, allerdings werde ich das erst veröffentlichen, wenn ich mit der Geschichte von Gio und Erl durch bin. Dann kommt an Oster voraussichtlich noch ein Osterspecial. 😊
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