32.| Kai Havertz&Ben Chillwell
𝐁𝐞𝐥𝐢𝐯𝐞 𝐦𝐞
𝖯𝖺𝗂𝗋𝗂𝗇𝗀: 𝖪𝖺𝗂 𝖧𝖺𝗏𝖾𝗋𝗍𝗓&𝖡𝖾𝗇 𝖢𝗁𝗂𝗅𝗅𝗐𝖾𝗅𝗅
𝖦𝖾𝗇𝗋𝖾: 𝗋𝗈𝗆𝖺𝗇𝗍𝗂𝖼, (𝗅𝖾𝗂𝖼𝗁𝗍 𝖽𝗋𝖺𝗆𝖺)
𝖶𝖺𝗋𝗇𝗎𝗇𝗀: /
𝗞 𝗔 𝗜
Nervös saß ich neben Mason im Bus und schaute immer wieder herüber zu Ben, welcher gerade lachend mit Reece redete. Gewisse Eifersucht machte sich in mir breit und ich drehte schnell meinen Kopf wieder in die andere Richtung. Mein Bein wippte auf und ab, ich biss auf meiner Unterlippe herum und versuchte mich irgendwie zu konzentrieren. Aber gut schaffte ich es wirklich nicht. Mein Gehirn wollte einfach nicht funktionieren, meine Gedanken hingen nur bei Ben und ich hatte wirklich keine Ahnung wie lange das noch so gehen sollte.
Seit geraumer Zeit war mir schon bewusst, dass ich tiefere Gefühle für den Engländer besaß. Ich fühlte mich regelrecht hilflos, fühlte mich verloren und es schien so, als ob meine unausgesprochenen Gefühle mich ertränken würden. Ich ging in ihnen unter, ohne eine Chance darauf gerettet zu werden. Es war wirklich schwer für mich mit den Gefühlen umzugehen. Ich hatte das Gefühl alleine zu sein.
In letzter Zeit war es sowieso schwer für mich, unabhängig von dem Liebeskummer zu Chilly. Es war eine wirklich schwere Zeit für mich in den letzten Wochen. Fußballerisch hatte es bei uns allen nicht wirklich gefunkt und das hatte sich eben auch auf mein privates Leben ausgewirkt.
Ein Arm legte sich um meine Schultern und riss mich aus meinen Gedanken. Mein Kopf schnellte hoch, ich blickte nach links zu Mason der mich wissend angrinste. „Ach Kai.", murmelte er und beugte sich zu mir herüber, sodass er mir leise etwas ins Ohr flüstern konnte. „Du musst es Chilly irgendwann sagen.", flüsterte er, was mich sofort rot werden ließ. Mit großen Augen sah ich zu ihm, hatte ich ihm doch nie etwas davon erzählt, dass ich auf unseren gemeinsamen Kumpel stehe. „Keine Sorge, es weiß niemand außer mir.", wisperte er und klopfte leicht auf meine Schulter. Erleichtert atmete ich aus und nickte. Mein Kopf lehnte ich gegen das Polster an meinem Hinterkopf und atmete tief ein und aus. „Bin ich so offensichtlich?", fragte ich leise und bestätigte ohne Worte seine Vermutung. Auch wenn ich es jetzt abgestritten hätte, hätte Mason mir nicht geglaubt und mich weiter damit konfrontiert und bevor es jemand anderes womöglich noch herausfinden würde, hatte ich es ihm erzählt.
„Soo schlimm bist du auch nicht.", lachte er leicht. „Aber ich kenn dich nunmal schon 'ne ganze Weile und ich erkenne wenn du dich wieder wie ein verliebter Trottel aufrührst.", merkte Mason nochmal an und ich seufzte resigniert. „Niemand außer ich weiß es.", beruhigte er mich sofort noch.
„Ich will auch nicht, dass es irgendwer erfährt.", grummelte ich. Es war schon schwer genug alleine durch meinen Liebeskummer durchzukommen, aber es würde mich noch mehr Stressen, wenn noch weitere davon wüssten. Niemals sollte Ben von meinen Gefühlen erfahren. Ich war froh, dass ich in seiner Anwesenheit einen halbwegs normalen Satz formen konnte und nicht stotterte – nicht immer zumindest.
Mason weitete verwirrt seine Augen und es bildete sich eine Falte zwischen seinen Augenbrauen. „Warum nicht?", fragte er vollkommen verwirrt, was der Grund dafür war, dass mir ein lautes Lachen aus der Kehle empor stieg. „Warum?", äffte ich ihn lachend nach, doch Mason bliebt vollkommen ernst. Mein Lachen erstarb und ich sah mich kurz um, ob wir die Aufmerksamkeit von einer anderen Person vielleicht erhascht hatten. Doch jeder war mit sich selbst beschäftigt, also drehte ich mich wieder zu Mason. „Bist du bekloppt? Vielleicht, weil Chilly meine Gefühle niemals erwidern wird?", erklärte ich ihm. Mason schnaubte höhnisch und fuhr sich durch seine braunen Haare. „Du bist auch bescheuert.", murmelte Mason. Jetzt war ich derjenige, der verwirrt blickte. „Was?", fragte ich.
„Du bist so blind Kai. Ben schmachtet dir schon seit Monaten hinterher. Schon viel länger als nur ein paar Monate. Als du vor vier Monaten den einen Typen in der Bar abgeschleppt hast, hab ich Ben danach vollkommen aufgelöst im Bad gefunden.", murmelte Mason leise zu mir, was mich geschockt die Augen aufreißen ließ. Mein Herz schlug sofort schneller und ich fühlte mich plötzlich unfassbar schlecht. Ich wollte nie, dass es Chilly wegen mir schlecht geht. Ich wollte nie der Grund für seine Tränen sein und es machte mich wirklich fertig das jetzt zu wissen.
Dabei hatte ich auch nur was mit dem Typen gehabt, weil ich mich irgendwie von dem Engländer ablenken wollte. Aber es hatte nicht geklappt – wen wundert's? So jemand wie Ben war besonders, man fand ihn kein zweites Mal. Sein Charakter war Gold wert, er war immer für einen da und versuchte sich sogar für andere zu freuen, selbst wenn es für ihn nicht gut war. Sein Humor war klasse und mal ganz im Ernst, er sah unfassbar gut aus.
„Du solltest es ihm sagen, Kai. Er mag dich auch.", lächelte Mason mich an und klopfte mir noch auf die Schulter, bevor er seine Kopfhörer wieder in die Ohren steckte und seine Augen schloss.
Ich drehte mich selber wieder nach vorne und konnte nicht verhindern, dass mein Blick zu Ben wanderte. Er hatte sich etwas mehr in Richtung des Ganges gedreht und schlummerte friedlich. Seine Gesichtszüge waren entspannt, sein Mund stand leicht offen, was wirklich zuckersüß aussah, und seine Jacke hatte er sich über seinen Körper gelegt, sodass diese ihm noch etwas Wärme spendete.
Mein Mund verzog sich automatisch zu einem kleinen Lächeln und ich hätte nichts lieber gemacht, als mich einfach an ihn zu kuscheln. Mein Körper brauchte die Nähe zu ihm, ich sehnte mich nach ihr. Nach der Wärme, die von ihm ausging. Nach seinen starken Armen um mich und nach seinem unverwechselbaren Geruch, der mir immer in die Nase stieg, wenn wir uns umarmten.
Meine Augen blieben an seinen Lippen hängen und ich stellte mir vor wie es wäre, sie auf meinen zu spüren. Schon so oft lag ich nachts wach auf meiner Matratze und hatte mir vorgestellt, wie weich seine Lippen sicherlich sein müssten – sie sahen jedenfalls so aus. Seine rosigen Lippen mal auf meinen zu spüren, wäre alles was ich erreichen wollte. Ich erinnerte mich an das Kribbeln zurück, welches durch meinen Körper geschossen war, nachdem ich geträumt hatte wie ich Ben küsste. Mein Herz hatte schnell geschlagen, meine Lippen hatten gekribbelt alleine wegen dem Gedanken an den Kuss, doch meine Enttäuschung war riesig gewesen, als ich realisiert hatte, dass alles nur ein Traum war.
Leicht schüttelte ich meinen Kopf, irgendwie musste ich aufhören an ihn zu denken. Nicht, weil es nicht zauberhaft war, aber wenn ich weiter daran denken würde, wie sich seine Lippen wohl auf meiner Haut anfühlten, würde es wohl sehr schnell sehr eng in meiner Hose werden und dass wollte ich mir ersparen. Ich stellte die Musik meiner Kopfhörer ganz laut, niemals hätte ich dabei schlafen können, aber wenigstens lenkte sie mich von Ben ab. Ein kleines bisschen jedenfalls.
——
Es war eine unausgesprochene Regel zwischen Mason und mir, dass wir bei Auswärtsspielen immer zusammen auf ein Hotelzimmer gehen würden. Das war seit dem zweiten oder dritten Spieltag so gewesen, welche ich in Chelsea verbracht hatte. Ich hatte schon immer einen wirklich guten Draht zu dem Engländer gehabt und er war sowas wie mein bester Freund. Meine Vertrauensperson, der dem ich eigentlich immer alles erzählt hatte, aber auch der der mich lesen konnte wie ein offenes Buch. Was manchmal wirklich Vorteilhaft war, aber manchmal auch ziemlich beschissen.
Ich konnte mir jetzt seit einer halben Stunde anhören, wie Mason davon schwärmte, wie toll es doch wäre wenn Ben und ich ein Paar wären. Es war nicht nur unfassbar nervig, sondern auch irgendwie verletzend, wenn ich anmerkte, dass ich immer noch nicht ganz glauben konnte, dass wir irgendwann ein Paar werden würden.
Natürlich glaubte ich Mason, wenn er sagte, dass auch Ben Gefühle für mich hatte – in so einem ersten Thema würde nichtmal er mich verarschen. Aber dennoch hatte ich Angst. Vielleicht würde es ja wirklich klappen, aber was wenn wir uns heftig streiten oder uns sogar trennen würden? Dann wäre weder die Stimmung in der Mannschaft normal, noch würde ich es aushalten ihn jeden Tag zu sehen. Es war ja jetzt schon unerträglich, aber wenn es endgültig zu Ende wäre, dann würde ich es nicht aushalten.
Ich lag mit meinem Bauch auf der Matratze. Mein Kopf hatte ich in die Kissen gedrückt und ich versuchte irgendwie meine Gedanken auszustellen. Ich musste mich wirklich auf andere Sachen konzentrieren. Das Spiel würde morgen sehr wichtig werden und wir durften es nicht verlieren. Ich sollte anfangen klare Gedanken zu fassen.
Die kalte Nachtluft wehte mir ins Gesicht, als ich in der Nacht auf die leere Dachterrasse des Hotels stieg. Ich brauchte irgendwie frische Luft und da ich momentan sowieso nicht mehr schlafen konnte, war ich hier hoch gekommen. Die Stadt unter mir war in kleine Farbpunkte getaucht und dazu die Sterne am Himmel passten wirklich gut. Es war schön zu sehen, wie friedlich alles von hier oben aussah. Keine Menschen auf der Straße die hektisch hin und her rannten, keine Autos unterwegs oder laute Geräusche. Es wirkte alles so verdammt friedlich, dass es mich gleich beruhigte.
Eine leise, raue Stimme hinter mir riss mich aus meinen Gedanken und ließ mich hoch aufquitschen. „Kai?", hatte ich die Stimme Bens hinter mir wahrgenommen, welche mir einen wohligen Schauer über den Rücken gejagt hatte. Mein Kopf schnellte nach hinten und ich erkannte, im Mondlicht, das Gesicht von Ben. Seine braunen Haare lagen verstrubbelt in seiner Stirn, seine Mundwinkel waren leicht nach oben verzogen und seine Augen strahlten zu mir. „Chilly.", lächelte ich den Engländer leicht an und beobachtete jede Bewegung von ihm. Elegant stellte er sich neben mich und schaute ebenfalls auf die Stadt hinunter.
„Es wirkt so friedlich, so schön.", murmelte der Ältere und ich nickte leicht. Sein Körper stand direkt neben meinem, unsere Arme berührten sich leicht und mein Körper kribbelte heftig. Mein Herz schnellte fast aus meiner Brust, als Ben seinen Körper plötzlich in meine Richtung drehte. Auffordern sah er mich an, was ich verwirrt erwiderte. „Ich wollte schon länger mit dir reden.", fing Ben an und legte seinen Arm um meine Hüfte, als ich mich ebenfalls zu ihm gedreht hatte.
Fragend blickte ich zu ihm und war wie Paralysiert, als unsere Gesichter sich immer näher kamen. „Ich mag dich schon länger, Kai.", hauchte Ben leise und blickte mit seinen hellen Augen tief in meine.
Sofort schien mein Herz zu explodieren, mein Körper kribbelte und ich konnte nicht mehr wirklich klar denken. Meine Kinnlade klappte auf den Boden und ich sah ungläubig zu Ben. Ich konnte ihm einfach nicht glauben, was er da gerade ausgesprochen hatte. Ich bekam es einfach nicht in meinen Kopf rein. „Was?", fragte ich leise und spürte mein Herz schneller pochen. Ben hatte Tränen in seinen hellen Augen, als er den Kopf senkte und ihn leicht schüttelte. Er schien mit sich selbst zu Ringen und es dauerte etwas, bis er wieder seinen Kopf hob. „Ich hab mich in dich verliebt Kai. Es ist nicht schlimm, wenn du die Gefühle nicht erwiderst. Ich komm damit klar und halt mich von dir fern.", versuchter Ben und machte einen Schritt weg von mir.
Gerade hatte mein Gehirn gar nicht funktioniert und jetzt schaltete es sich komplett aus. Mein Körper machte das was er wollte und ich trat wieder auf Ben zu und legte meine Lippen auf seine. Mit leichtem Druck bewegte ich meine Lippen gegen seine und legte meine Hände an seine stoppeligen Wangen. Seine starken Arme legten sich um meine Hüfte und zogen mich näher an ihn ran. „Ich hab mich auch in dich verliebt, Chilly.", murmelte ich zwischen den Küssen und genoss die Nähe zu ihm, genoss endlich seine Lippen auf meinen und hatte das Gefühl, dass alles gut werden würde. All die negativen Gedanken von mir waren wie weggeblasen und mir wurde während dem Kuss klar, dass es was ernstes war.
Und seine Lippen waren definitiv so weich wie in meinem Traum.
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[1990 Wörter]
── ❝ 𝗮𝘂𝘁𝗵𝗼𝗿'𝘀 𝗻𝗼𝘁𝗲 ❞ ──
Das hat etwas länger gedauert...aber ich hoffe, dass ihr ihn trotzdem mögt. Er ist für BellaEmma24 geschrieben.❤️🩹
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