7

Hier ist es: Das letzte Kapitel! Danke an alle, die bis hierhin gelesen haben, die Votes oder Kommentare hinterlassen haben. Danke :)

‼️ In diesem Kapitel wird es Erbrechen thematisiert. Wenn das jemanden triggert sollte er vielleicht nicht weiterlesen‼️


Am nächsten Morgen wachte Leo mit schädelspaltenden Kopfschmerzen auf. Er fühlte sich, als hätte ihn ein Bus überrollt und vermutlich sah er auch so aus. Vielleicht hätte er doch besser die Finger von dem Wein lassen sollen. Aber im Nachhinein war man ja immer schlauer.

Der einzige Grund, warum er sich schließlich stöhnend aus dem Bett kämpfte, war der Kaffeegeruch, der in der Luft hing, auch wenn er sich nicht erklären konnte, woher dieser kam. Möglicherweise war es auch nur Wunschdenken.

Doch als er seine Küche betrat, stellte er fest, dass dort wirklich eine Kanne heißer Kaffee auf dem Tisch stand. Allerdings war das nicht die einzige Überraschung.

„Du bist geblieben"

Es war keine Frage. Schließlich lehnte Adam offensichtlich an einer Theke und sah Leo mit einem amüsierten Glitzern in den Augen an.

„Ich konnte dich hier ja nicht einfach allein lassen. Wer weiß, was du alles angestellt hättest?", antworte er schulterzuckend und nahm einen Schluck aus seiner Tasse, „Kaffee?"

„Nichts lieber als das!", meinte Leo und goss sich etwas in die Tasse, die Adam bereits in weiser Voraussicht bereit gestellt hatte. Nach einem Schluck ging es ihm gleich ein wenig besser. „Bitte sag mir, dass ich mich gestern nicht vollkommen blamiert habe. Ich hab nen totalen Filmriss"

Irgendetwas huschte über Adams Gesicht, doch Leo konnte nicht bestimmen, was es war. „Alles gut", sagte er, „Du bist 'n paarmal fast gegen ne Laterne gelaufen, aber das hat niemand gesehen. Du kannst dich also noch guten Gewissens auf der Straße blicken lassen"

Eigentlich sollte das Leo beruhigen, doch das unausgesprochene „aber", war deutlich zu hören. Leo wusste, dass da noch etwas kommt. Und er sollte recht behalten.

„Aber es gibt da etwas, worüber ich mit der reden will...", meinte Adam wie erwartet. Seinem Blick nach schien es etwas Ernstes zu sein und das machte ihm irgendwie Angst.

„Was habe ich getan?", fragte Leo, während er sich alle möglichen Szenarien ausmalte. Es ware eine Menge Szenarien. Eines schlimmer als das nächste.

„Du hast etwas gesagt...", antwortet Adam. Er schien sich fast schon dazu zwingen zu müssen, darüber zu reden. „Du meinest, dass du nicht willst, dass ich gehe, weil..."

Als Adam noch einmal tief Luft holte, wusste Leo schon, was er jetzt sagen würde. Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen und er fühlte sich seltsam schwerelos, wie in dem Moment in die Achterbahn ihre Abfahrt begann. Der Moment, in dem etwas unaufhaltsames beginnt.

„Weil du mich liebst"

„Adam, ich war betrunken...", versuchte Leo sich noch irgendwie herauszureden, doch Adam schüttelte bloß den Kopf.

„Ich kenne dich, Leo. Ich weiß, dass, das nicht einfach nur dahin gesagt war. Du brauchst es nicht zu leugnen", antwortete er mit diesem ernsten und gleichzeitig irgendwie sanften Blick. „Du meintest es so, nicht wahr?"

Leo hatte verstanden, dass Adam ihn durchschaut hatte. Er fragte sich, worauf er überhaupt versucht hatte, ihm etwas vorzumachen. Denn das hatten sie noch nie gekonnt. Schon immer hatten sie stets gewusst, wenn der andere log.

„Okay", meinte er also, „Du hast recht. Ich...Du bedeutest mir viel, okay? Und ich...ich liebe dich. Das habe ich vermutlich schon immer, aber irgendwie hat es bis jetzt gedauert, bis ich das gecheckt habe. Es ist total okay, wenn du nicht das gleiche fühlst..."

Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus. Irgendetwas in ihm glaubte, dass er eine Reaktion Adams umgehen konnte, wenn er nur lang genug redete. Natürlich wusste er, dass das so nicht stimmte, doch es half nicht.

Schließlich unterbrach Adam ihn: „November, 2005"

Verwirrt sah Leo ihn an. Da lag ein sanftes Lächeln auf Adams Lippen und seine Augen glitzerten ein wenig. Er lachte kurz bevor er weiter sprach:

„Es war kalt und es hatte den ganzen Tag geregnet. Wir saßen eng gedrängt in einer Ecke deines Baumhauses, weil das Dach nicht ganz dicht war und wir nicht nass werden wollten. Der Tag war beschissen gewesen. In der Schule war es scheiße und ich hatte Stress mit meinem Vater. Aber dann hast du gelacht, ich weiß nicht einmal mehr worüber, und alles war gut. Die Angst war weg, genau wie all meine Sorgen, Schmerzen und negativen Gedanken. Einfach weil du da warst. Da habe ich es gewusst. In dem Moment habe ich verstanden, was du für mich warst. Mehr als ein Freund. So viel mehr. In dem Moment ist mir klar geworden, dass ich dich liebe, Leo."

Die Worte hallten in Leos Kopf nach. Er wusste nicht ob es ihn überraschte. Irgendwie hatte er gewusst, dass das, was da zwischen ihnen war, schon immer mehr als Freundschaft gewesen ist, aber gleichzeitig hatte er sich nicht getraut zu hoffen. Und irgendwie konnte er es noch immer nicht so wirklich glauben.

„Wirklich?"

„Natürlich, Leo"

Er wusste nicht, wann sie einander so nahe gekommen waren, aber plötzlich standen sie nicht einmal eine Handbreite auseinander, sodass sich ihre Nasen beinahe berührten.

Leo konnte gar nicht anders als in Adams Augen zu versinken. Und zum ersten Mal verstand er sie. Zum ersten Mal verstand er alles an Adams Blick. Zuvor hatte es immer diese eine Kleinigkeit in ihm gegeben, die Leo nicht hatte entschlüsseln können. Doch nun konnte er es und das fühlte sich so verdammt gut an.

Jetzt verstand er, was Adams fragender Blick bedeutete. Also nickte kaum merklich, doch Adam schien ihn verstanden zu haben. Denn kaum eine Sekunde später schloss er die Leere zwischen ihnen und legte seine Lippen auf Leos.

Er hatte gar nicht gewusst, wie sehr er das gebraucht hatte und wie lange er sich innerlich schon danach gesehnt hatte, bis es passierte. Adam zu küssen fühlte sich an, wie nach langer Zeit endlich wieder etwas zu trinken. So natürlich, aber auch genauso aufregend.

Allerdings schien die Kombination aus Adrenalin, Glückshormonen und seinem Kater Leos Magen überhaupt nicht zu gefallen. Denn kaum hatten sie sich von einander gelöst, merkte er wie irgendetwas überhaupt nicht stimmte.

„Ich glaube mir wird schlecht", meinte er, drehte sich auf dem Absatz um und schaffte es gerade noch rechtzeitig ins Bad, um sich ausgiebig in die Toilette zu übergeben.

„Bin ich wirklich so ein schlechter Küsser?", fragte Adam mit einem amüsierten Lächeln im Gesicht, als Leos Magen sich wieder beruhigt hatte.

„Halt die Fresse", murrte Leo, konnte dabei den Anflug eines Lächelns nicht unterdrücken und eigentlich wollte er das auch gar nicht. „Du weißt genau, dass es nicht an dir lag"

„Ich mein ja nur", sagte Adam lachend, „Ist schon eine witzige Geschichte, dass unsere Beziehung damit beginnt, dass du erstmal kotzt"

„Beziehung?", fragte Leo. Er hatte die letzen Minuten nicht einmal darüber nachgedacht, was diese Geständnisse für sie bedeuten würden. Er war dafür viel zu sehr im Moment gefangen gewesen.

Adam sah ihn so überrascht an, als wäre es selbstverständlich, dass sie nun in einer Beziehung waren: „Also...Ich dachte...natürlich nur wenn du willst..."

„Natürlich will ich!", antwortete Leo lachend, „Ich...bin nur gerade etwas...na ja...durch den Wind. Aber...natürlich!"

Ein erleichtertes Lächeln breitete sich auf Adams Lippen aus. „Dann ist das ja geklärt", meinte er, „Ich hole meinem Freund dann jetzt erstmal ein Glas Wasser"

Daraufhin ging er in die Küche, wobei er eine leise Melodie pfiff, doch Leo erkannte sie sofort.

„Foolish, foolish, foolish, foolish am I"

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top