54. Ultras

Mit offenen Fenstern, lauter Musik, schiefen Tönen die an Geschrei von Kindergeburtstagen erinnern und einem unglaublich tollen Gefühl im Bauch, rasten wir die Autobahn Richtung Gelsenkirchen herunter. Ich könnte noch tausendmal sagen, dass meine Laune lange nicht mehr so gut war. Auch wenn ich nicht zu 100% wusste warum. Vielleicht lag es nur an der Aufregung.
Wir fuhren nicht lang, da der Weg von Bochum nach Gelsenkirchen nicht der Längste ist. Ja, ich wohne in Bochum falls ich das wegen meiner Verpeiltheit noch nicht erzählt habe. "Also Mia, ich muss dir gleich erstmal erklären wie das mit dem Essen und Trinken geht. Mit Geld kannste da nämlich nicht viel anfangen.", berichtete sie mir als wir ausstiegen. "Dann schieß los." Sophie erklärte, erklärte und erklärte. Von weitem hörte ich eine große Gruppe. Entweder trugen sie einen königsblauen Pulli oder ein Trikot. Hauptsächlich waren darunter Männer. In der einen Hand hielten sie eine Flasche Veltins, die Andere streckten sie immer wieder in die Luft. "Hurra Hurra, die Schalker die sind da!",riefen sie. Ich war so fasziniert dass ich Sophies Beitrag keine Aufmerksamkeit mehr schenkte, sondern nur zu dieser riesengroßen Menschenmasse schaute. Es bildeten sich lange Schlangen mit hunderten von Menschen. Irgendwann verlor ich den kompletten Überblick.
"Noch anwesend?" "Jaja, alles klar." "Das sind die Ultras." Sie zeigte mit ihrem Finger auf diese riesige Gruppe, die ich kurz davor noch bewunderte. Sophie hat echt Ahnung von Fußball, vorallem was Schalke angeht. Von Geburt an wurde sie in die Fussballszene hineingezogen da ihr Vater durch und durch Schalker ist. Ihrer Mutter blieb also nicht viel übrig als sich auch den Schlümpfen zuzuwenden. Ihre Tochter steckte mich damit an. Nun stehe ich hier, mit königsblauem Trikot am Leib und Karten für die Nordkurve.

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