Teil2 Tanz auf der Lichtung
Julien:
Endlich, da hinten sind die Lichter von Köln! Es hatte länger gedauert als erwartet bis hierher zu kommen. Das liegt wohl daran, das ich seeehhhr langsam fahre. Zum einem um nicht noch mehr Unfälle zu bauen und zum anderm weil bei schnellen Bewegungen mein Kopf zu schmerzen anfängt...
In der Stadt macht es viel mehr Spaß herumzufahren, da ist wenigstens alles Asphaltiert! Das konnte man von diesem schrecklichen Feldweg ja nicht behaupten! Naja googlemaps halt.
Ich biege grade um die Ecke da entdecke ich ein Mädchen bei einem Auto. Und ich sehe eine Hand. Das Mädchen wehrt sich dreht sich um und rennt weg! Was ist da passiert? Ich ahne nichts gutes. Und ich glaube nicht dass das Mädchen alleine klarkommt, also beschließe ich es zu beobachten, oder am besten gleich mit ihr reden! Die Idee gefällt mir so gut das ich für kurze Zeit meinen Kopf vergesse und viel Schwung hole. Scheiße, Fehler! Ich beschließe lieber mal langsam hinterherzufahren...
Caithlin:
Ich sehe nichts mehr. Zuviel Salzwasser verdeckt meine Augen aber ich gebe mir nicht die Mühe es wegzuwischen. Ich kenne den Weg in und auswendig zu meinem Lieblingsplatz. Denn da möchte ich hin! Sorgen um Autos mache ich mir nicht, es ist einfach zu spät, als das hier noch irgendjemand herumfahren würde! Ich fühle mich leer, ganz leer. Blind entsperre ich mein Handy und schalte neue Musik ein. Altbekannte Sachen in einer total neuen Situation. Ich wurde das erste mal verlassen! Meine erste Beziehung ist vorbei. Und mein Herz verdrängt alles, sagt mir was ich zu tun habe.
Die ersten Klänge eines Klaviers ertönen. Meine Arme und Beine tun ganz alleine das, was sie tun sollen. Sie tanzen! Ballett. Ich tanze Ballett zu meiner Lieblingsmusik! Ein Hobby von dem nur Shira weiß, denn anderen gegenüber ist es mir zu peinlich. Es ist klassisches Ballett. Aber nur der Anfang denn die Musik wird immer lauter, der Beat wird stärker, modernes Ballett. Mein Herzschlag steigt weiter an. Es fühlt sich so gut an! So frei! Und plötzlich weiß ich was ich zu tun habe. Die Musik verändert sich weiter. Ich gehe über ins Breakdance. Dort ist ein See, eher ein Tümpel und ich fliege auf ihn zu, immer schneller. Ich muss mich nur noch fallen lassen. Meine Augen sind mittlerweile Staubdrocken, sie brennen und mir fängt an alles weh zu tun. Genau an der Kante halte ich mich, betrachte einen Moment das Spiegelbild im Wasser, stutze und lasse mich fallen...
Julien:
Das Mädchen ist in einem Park gelaufen. Hier ist Schotterweg, also steige ich seufzend vom Longboard ab und laufe schnell weiter. Doch in diesen paar Sekunden habe ich das Mädchen aus den Augen verloren. Suchend schaue ich mich um doch ich entdecke sie nirgends. Auf gut Glück nehme ich einen der Wege und laufe ein gutes Stück. Da entdecke ich ein leuchten zwischen den Büschen. Langsam gehe ich darauf zu. Ich komme auf eine gut geschützte Lichtung, das Mädchen steht mitten auf ihr. Auf einer Seite ist ein kleiner Tümpel.
Ich bemerke die Spannung in meinem Körper. In dem Moment wird mir auch klar was ich hier grade tue. Ich spioniere einem wildfremden Mädchen nach! Kopfschüttelnd möchte ich mich wegdrehen, als ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung bemerke. Erschrocken kucke ich über die Schulter in dem Glauben das mich das Mädchen entdeckt hat und ich jetzt erst mal Ärger kriege. Aber was ich sehe lässt mich erstarren.
Das Mädchen tanzt! Ganz deutlich tanzt sie Ballett und das sieht auch noch richtig gut aus! Mit weit aufgerissenen Augen verfolge ich jede einzelne Bewegung von ihr. Sie ist etwas besonderes, das spüre ich tief in meinem Herzen. Sie fängt an ihren Tanz vom klassischen in das moderne zu wechseln. Langsam laufe ich auf sie zu. Und sie kommt auf mich zu! Ich verspüre urplötzlich das unbändige Verlangen sie zu berühren, auszuprobieren ob sie nicht nur ein Traum ist. Ich strecke die Hand aus, doch schon ist sie wieder weg. Mittlerweile Breakdanced sie. Und sie bewegt sich gefährlich schnell auf den See zu! Sie wird doch nicht etwa springen! Ich vergesse alles, renne einfach hinter ihr her. Ich stehe direkt hinter ihr am See, unsere Blicke treffen sich im Wasser, dann lässt sie sich fallen...
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